Wege in und aus der Isolation

Themenstarter
Beitritt
09.03.11
Beiträge
279
Hallo,ich habe 12 Jahre in völliger Isolation gelebt durch mCS und da sind viele,viele Gedichte und Geschichten entstanden.
Ich möchte euch aus dieser Zeit und nun aus der ganz Neuen..Schritte zurück ins Leben daran teilhaben lassen.
So werde ich gerne immer mal hier einige Gedichte etc.schreiben,um Mut zu machen,denen ,die sich ebenfalls in Isolation befinden und denen,die zu ihnen halten aus der Familie oder Freunde.
Hier also mal mein erstes Werk hier:
Strohhalm
Ich klammer`mich
an den
Strohhalm
der Menschlichkeit
an einen
Augenblick
des Verständnisses
ohne zu
verzweifeln
an der
Ignoranz
der Beteiligten
aber auch
der Strohhalm
ist vergiftet. 2007


Nähe
Begegnungen sind das Lebenselixier-
wir brauchen sie
wie das Salz in den Speisen.
Alles wird fade
machst du es immer alleine.
Und wachsen
an den Gaben des Gegenüber
kannst du nicht
ohne das Miteinander
begegnen. 2009
 
Es geht weiter...
Zusammen

Wie die Kraniche
so glücklich tanzen
möcht`ich
mit meinem ganzen Sein -
ein ewiges Leben
mit dir zusammen
und nichtmehr
so grenzenlos
allein. 2003

Im Walde

Ich sitz im Walde
so vor mich hin
hab Zeit und Ruhe
das stärkt den Sinn.

Denk an die Vielen
die in Städten spielen
das Überlebensspiel
der Schwachen
die in Mülltonnen
suchen ihre Sachen.

Die verzweifelt ringen
Tag für Tag
die Existenz zu sichern
weil sie keiner mag.

Sie suchen und finden
und lassen verschwinden
das würdige Leben
die Gesichter erbeben
voll Schmerz und voll Gram
wer bleibt da noch zahm?

So sitz ich im walde
und werd mir bewusst
wie schön ist mein Leben
kein Grund zum Frust.

Trotz Einsamkeit und
Isolation
hab ich einen
vollen Lohn
in Gottes Schöpfung
zu regenerieren
und traurige Gedanken
einzufrieren.

Drum sei dir bewusst
was immer du musst
mit MCS zu bestehen
lässt dich auch Schönes sehen. 2007
 
Hallo Allegria!
Vielen Dank für deine Worte...das spornt an noch mehr zu schreiben und auch weiterhin zu dichten..
Wie geht es dir und wie ist deine Situation?
Alles Liebe von Hoffnungsprinzessin:wave:
 
mal ein paar passende zum Frühling aus den einsamen Jahren des Beobachtens:

Seifenblase

du entstehst
durch den Odem
aus einer Schaumperle
wirst du größer-
schillernd in
allerlei Farbnuancen.

du schwebst
durch die Luft
machst Augen glücklich
sie verfolgen deinen Weg
bis du am Ende
angelangt-
zerplatzt du einfach. 2006

Der alte Kutschenweg

Wie bist du traumhaft schön
du alter,vergessener Weg
von einem Dorf zum andern,
lässt du mich voller Sehnsucht wandern.

Eine der wenigen Alleen
die noch dürfen bestehen
wie verzaubert sitz ich auf
einer deiner Linden
und darf diese Schöpfung
zutiefst empfinden.

Früher sind sie auf dir gefahren
mit Pferdchen und Kutsche
vor vielen Jahren
freudestrahlend hielt ein Bursch
die Zügel
holpernd voran über jeden Hügel.

heute erfreust du
manch Menschenherz
bringst ihm Heilung
in seinem Schmerz. 2007

Der Piano Player

Mit deinen Klängen
verzückst du unser Herz
es ist eine solche Wonne
den Tönen zu lauschen
die Seele schwingt sich empor
all das Hässliche fällt ab.

In eine neue Welt
bringst du uns
wo alles leichter wird
wo wir uns alle gut verstehn
und es keine Tränen mehr gibt
all das Böse ist vorbei.

Mit deinen Klängen
gibst du uns Hoffnung
dass es einmal anders wird
Melodien spielst du uns ins Herz
es wird nicht für immer sein
all das Grausame löst sich auf. 2008
 
Hallo nun kommen wieder ein paar Gedichte aus meinem neuen Leben:

Stille Freude

In stiller Freude
nun
durch den Tag
ich kann mir
nun
aussuchen,was ich mag.

Meinen Spielraum
neu
ermessen
alte Enge
schnell
vergessen.

Zurück in
eine Leben
von
Schönheit umgeben
Menschen,die staunen
ohne
schlechte Launen.

Die stille Freude
halt
ich für mich
sie gibt mir
Mut
sie spricht
für sich.....2011

Lebensidylle

Es ist soweit
es wird gepackt
auf drei Bahnen
wechselst du
die Spur
alles so
rasend schnell
eben noch hier
und schon dort

die vertrauten Seen,
Enten,Gänse,Perltaucher
und diesmal
der Campingplatz.

Ankommen in
voller Mittagshitze
braune und Rotgesichter
schauen
dir entgegen-
dir - dem Schattenkind-

ein ruhiger
Vogelgezwitscherplatz
Wärme und Sonne
für ein
bisher ungewohntes
Dunkeldasein-

der See
dunkelblau
voller Kräusel
Sand und
seichte Wellen
mit den baren Füßen
im Wasser
tänzeln
und sich
einfach nur freuen-

Lange Vermisstes
bewusst erleben
eintauchen
in den
Annblick der
Sandburgen
und kleinen Kindern-

am Abend
die ersehnte Kühle
dankbar erhalten
mit dem Fahrrad
nun endlich
die Gegend
erkunden

im See
schwimmen
Tretboot fahren

und die Tage
der kompletten
Veränderung
des Lebens
voll Ausschöpfen. Juni 2011
 
Oben