Sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Spurenelemente in Pflanzen

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pflanzliche Lebensmittel enthalten auch weitere gesundheitsfördernde Biostoffe, die sie zum Inbegriff gesunder Ernährung machen: Die so genannten „Sekundären Pflanzenstoffe“. Sie sind die neuen Superstars der Ernährungswissenschaftler, denn täglich werden neue Wirkungen dieser Substanzen bekannt. Die gesundheitlichen Vorteile der zahllosen bioaktiven Substanzen in pflanzlichen Lebensmitteln sind immens, deshalb ist auch die weltweite Kampagne "5 am Tag" ins Leben gerufen worden, die an jeden appeliert, mindesten 5 Portionen Obst und Gemüse - möglichst in den verschiedenen Farben - zu verzehren.

Vorkommen und Wirkung von Sekundären Pflanzenstoffen
Wie der Name bereits andeutet, finden wir Sekundäre Pflanzenstoffe ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln. Chemisch betrachtet sind sekundäre Pflanzenstoffe sehr unterschiedliche Verbindungen (Farbstoffe, Duftstoffe, Aromastoffe etc.), die die Pflanzen während der Wachstums- und Entwicklungsphase vor Schädlingen, Schäden durch UV-Licht und diversen Krankheiten schützen. Über die Nahrung nehmen wir diese hochwirksamen Verbindungen durch den Verzehr pflanzlicher Kost, wie Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze, Getreide, Salaten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten, zu uns. So profitieren wir auf vielfache Art und Weise von diesen natürlichen Verbindungen. Der spezifische Geschmack, der Geruch, die Farbe der einzelnen Obst- und Gemüsesorten, Gewürze, Kräuter usw. werden durch die sekundären Pflanzenstoffe geprägt.

Man kennt bereits heute mehrere 10000 einzelne Substanzen, die man zu den Sekundären Pflanzenstoffen zählt. Diese werden grob in neun Gruppen zusammengefasst: Carotinoide, Saponine, Glucosinolate, Polyphenole, Proteaseinhibitoren, Terpene, Phytosterine, Phytoöstrogene und Sulfide. Die einzelnen sekundären Pflanzenstoffe haben sehr unterschiedliche Wirkungen.


Zusammenfassend lassen sich folgende gesundheitsfördernde Wirkungen der Sekundären Pflanzenstoffe nachweisen: ......

- Sie wirken gegen die verschiedensten Krankheiterreger (antimikrobiell)
- Sie beugen Krebserkrankungen vor (antikanzerogen)
- Sie schützen unsere Körperzellen vor Schädigungen durch „Freie Radikale“ (antioxidativ)
- Sie stärken unser Immunsystem (immunmodulatorisch)
- Sie beeinflussen unseren Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv (stoffwechselaktivierend)
- Sie wirken entzündungs- und gerinnungshemmend

Im Folgenden finden Sie die eine Zusammenfassung der neun Gruppen von Sekundären Pflanzenstoffen, deren Wirkung und Vorkommen.
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B]Funktion von Vitaminen:[/B] Vitamine liefern weder Energie (Kalorien), noch werden sie als Baustoff für Gewebe und Organe benötigt. Ihre Aufgabe besteht in der Regulation und Steuerung von Stoffwechselprozessen. Dabei sind die Funktionen der einzelnen Vitamine sehr unterschiedlich und vielfältig. Ohne Vitamine läuft praktisch gar nichts in unserem Organismus. So fungieren die Vitamine A, C und E als „Radikalfänger“ in unserem Körper. Das heißt, diese Vitamine schützen unsere Körperzellen vor Schädigungen. Die meisten Vitamine der B-Gruppe spielen eine wichtige Rolle bei unserem Stoffwechsel, so dass aus unserer Nahrung Energie gewonnen werden kann. Die Vitamine C und D sind unter anderem wichtig für ein intaktes Immunsystem.

Vitamine werden zwar nur in geringen Mengen benötigt, dennoch ist ihre Zufuhr über die Nahrung lebensnotwendig, da unser Körper gar nicht oder nur in geringen Mengen selbst herstellen kann.

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Vorkommen von Mineralstoffen:Mineralstoffe kommen sowohl in tierischen, als auch in pflanzlichen Lebensmitteln in unterschiedlichen Mengen enthalten.
Funktion von Mineralstoffen: Mineralstoffe sind anorganische Substanzen, die für den Aufbau und den Erhalt des menschlichen Organismus unerlässlich sindZu den Hauptaufgaben der Mineralstoffe zählen:

- Baumaterial für Knochen und Zähne
- Steuerung des Wasserhaushalts und Stoffwechsel
- Reizübertragung von Nervenzellen
- Erregung von Muskelzellen
- Blutbildung
- Bildung von Hormonen
- Aktivierung von Enzymen im Stoffwechsel


Mineralstoffe müssen mit der Nahrung zugeführt werden.
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Es geht hier immer um diese Stoffe aus "richtigen" Pflanzen, nicht aus Pillen.

Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne Frage sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, lebensnotwendige Amino- und Fettsäuren unerlässlich für unsere Vitalität, unser Wohlergehen und unsere Gesundheit. Fehlt nur einer dieser unverzichtbaren Substanzen, kann es zu gravierenden Mangelerscheinungen kommen. 9 Siehe Lebens- und Essgewohnheiten , die einen Nährstoffmangel begünstigen können.

Dennoch muss leider aufgrund neuester Forschungsergebnisse, vor einer unkritische Einnahme von künstlichen Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmitteln, denen künstlich zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe usw. gewarnt werden.

Natürliches ß-Carotin (aus gelbem, orangefarbenem, rotem und grünem Obst und Gemüse), das in unserem Körper zu Vitamin A umgewandelt werden kann, wirkt als so genannter Antioxidant. Freie Radikale sind besonders reaktionsfähige Moleküle, die in unserem Körper vorkommen und unsere Zellen angreifen und schädigen. Diese Zellschädigung wird mit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, diversen Alterungsprozessen usw. in Verbindung gebracht. So genannte antioxidativ wirkende Vitalstoffe aus unserer Nahrung (ß-Carotin, Vitamin C, Vitamin E, Zink, Selen u. a.) neutralisieren diese „freien Radikale“ und hemmen so den Untergang und die Schädigung von intakten Zellen. Auf diese Weise beugen Sie diversen Krankheiten und Beschwerden vor.

Auffallend war, dass Menschen, die besonders viel ß-Carotin über die Nahrung zuführten, eine geringere Rate an Lungenkrebserkrankungen aufwiesen. Dies ließ namhafte Krebsforscher hoffen, dass die künstliche Zufuhr von ß-Carotin bei Risikogruppen (Raucher), die Gefahr an Lungenkrebs zu erkranken, minimieren könne. Groß angelegte wissenschaftliche Studien sollten diese Hoffnung bestätigen. Man verabreichte Rauchern künstliche ß-Carotine und beobachtete deren Gesundheitsstatus, um so eine Bestätigung für Ihre Theorie zu erhalten. Diese Studie musste vorzeitig abgebrochen werden, da man feststellen musste, dass die künstliche Zufuhr Lungenkrebs förderte. Die Krebsrate stieg bei den Studienteilnehmern signifikant an. Worauf dieser krebsfördernde Mechanismus beruhte, konnte nicht eindeutig geklärt werden. Fazit ist: Natürliche ß-Carotine aus der Nahrung sind gesund, künstlich zugeführtes ß-Carotin dagegen kann gefährliche Folgen haben!

In Schweden wurde eine signifikante Erhöhung der Osteoporose-Erkrankung festgestellt. Da die Ernährung von Schweden besonders reich an Kalzium ist, konnte man sich dieses Phänomen zunächst nicht erklären, zumal eine kalziumreiche Ernährung wichtig zur Vorbeugung der Osteoporose ist. Erst nach intensiveren Recherchen ergab sich, dass die hohe Aufnahme von Vitamin A in Schweden (viel fetter Fisch, Lebertran, Milch, die mit Vitamin A künstlich angereichert wird) im Zusammenhang mit dem gehäuften auftreten der Osteoporose stehen könnte. Studien in Schweden und den USA scheinen diesen Zusammenhang zu bestätigen: Vitamin A in höheren Dosierungen, scheint die Knochendichte merklich zu verringern und somit das Osteoporose-Risiko und somit die Gefahr von Knochenbrüchen zu erhöhen. Deshalb ist es sehr gefährlich, wenn Menschen, die ausreichend Vitamin A mit der Nahrung zuführen, auch noch künstliche Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, die Vitamin A- haltig sind.

Eine weitere Studie konnte belegen, dass Vitamin C in Überdosierungen helfen kann, bei bereits vorhandener Erkältung die Krankheitssymptome zu lindern und die Erkrankung zu verkürzen. Viele Menschen nehmen Vitamin C in Mega-Dosen ein, um Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Es konnte aber nachgewiesen werden, dass Vitamin C in künstlicher Form eingenommen, keinesfalls einen Schutz vor Erkältungen bietet. Wer also hofft, durch künstliche Vitamin C-Pillen einen Immunschutz zu bewirken, wird enttäuscht. Im Gegenteil: Wer geschädigte Nieren hat, kann durch die Zufuhr künstlichen Vitamin C (Ascorbinsäure) seine Nieren extrem belasten.

Fazit: Natürliche Vitamine, Mineralstoffe usw. aus der Nahrung sind fraglos grundlegend für unsere Gesundheit. Künstliche Vitaminpräparate in hohen Dosierungen eingenommen sind möglicherweise nicht nur wirkungslos, sondern können sogar gefährliche Nebenwirkungen haben! So lang die genauen Zusammenhänge und Gründe hierfür wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt sind, muss vor einer unkritischen Einnahme künstlicher Nahrungsergänzungsmitteln abgeraten werden.

Pro und Contra Nahrungsergänzungsmittel
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Uta
 
Hallo Uta,

sag ich doch - wenn Nahrungsergänzung, dann natürliche, die ihre Wirkungen durch viele Studien belegen kann.

Der Unterschied zwischen Pillen und Kapseln ist dir sicher bekannt oder? Pillen sind künstlich - in Kapseln kann man zum Beispiel natürliche konzentrierte pulverisierte Lebensmittel hineinpacken.

Viele Grüße
Erika
 
Hier eine recht gute Übersicht zu den sekundären Pflanzenstoffen. Nicht alle sind jedoch für den Menschen auch gesund:

Blausäure

Blausäure (Cyanwasserstoff) ist ein starkes Gift. Der Toleranzbereich dieser Substanz liegt in einem Umfang von 1-60 mg/kg Körpergewicht, abhängig von der betroffenen Person. Daher kann schon eine Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht beim Menschen tödlich wirken.
Die toxische Wirkung der Blausäure äußert sich dadurch, dass es ein wichtiges Enzym der Atmungskette hemmt und dadurch den Sauerstofftransport im Körper verhindert. Die Folge ist ein rasches Absterben der Gehirnzellen aufgrund des entstandenes Sauerstoffmangels.
Es gibt weit über 1000 Pflanzen, die diese Substanz produzieren, zu den bekanntesten zählen wohl Bittermandeln mit einem Gehalt von ca. 2,5g/kg. Weitere blausäurehaltige Pflanzen sind z.B. die unreife Bambussprosse (bis 8g/kg), Leinsamen, Fruchtkerne aus Zitrusfrüchten sowie Steinobst (Äpfel).
Sogar unsere heimische Gartenbohne enthält einen gewissen Anteil an dieser Substanz. Durch Erhitzungsvorgänge wie z.B. Kochen kann die toxische Wirkung der Blausäure aufgehoben werden. Trotzdem werden immer wieder Vergiftungen gemeldet, die durch ungenügend verarbeitete bzw. ungekochte Speisen (z.B. von Bambussprossen) hervorgerufen wurden.
Hierzulande ist vor allem die Bittermandel und das aus ihr hergestellte Bittermandelöl mit Vorsicht zu genießen, da schon 5-10 dieser Mandeln bzw. 10 Tropfen Bittermandelöl bei Kindern eine tödliche Wirkung zeigen.
Oxalsäure

Dabei handelt es sich um eine Substanz, die in der Lage ist mit Calcium eine Bindung einzugehen und den wasserunlöslichen Komplex Calciumoxalat zu bilden. Die Aufnahme des Calcium durch den Körper wird somit verhindert. Besonders reich an Oxalsäure sind Spinat, Sellerie, Rote Rüben und Rhabarber.
Bei Personen, die zur Ablagerung von Nierensteinen auf Basis von Calciumoxalat neigen, wirkt sich diese Substanz besonders schädlich aus.
Solanin

Die grünen Scheinfrüchte der Kartoffeln, aber auch unreife oder durch Belichtung grün gefärbte Kartoffeln enthalten das Nervengift Solanin, das in höheren Konzentrationen Magenbeschwerden, Erbrechen, Nierenreizungen sowie Brennen im Hals verursachen kann. Die tödliche Dosis wird auf 400 mg geschätzt.
Diese Substanz tritt beim Kochen weitgehend in das Kochwasser über. Es reicht aus, wenn man die grünen Stellen großzügig beseitigt. Auf die Weiterverwendung der Garflüssigkeit sollte man jedoch verzichten.
Es sollte daher bereits beim Einkauf die Qualität der Kartoffeln überprüft und bei der Lagerung Lichteinwirkung vermieden werden, da sonst die Bildung von Solanin gefördert wird.
Toxische Stoffe in essbaren Pilzen

Die Speiselorchel enthält das giftige Gyromitrin. Durch Kochen kann diese Substanz aus dem Speisepilz entfernt werden, da es sich bei Hitzeeinwirkungen zersetzt. Der Genuss dieses Pilzinhaltsstoffes kann neben Magen- und Darmbeschwerden auch zu Leber- und Nierenschädigungen und evtl. sogar zum Tode führen. Zudem hat Gyromitrin eine krebserregende Wirkung.
Agaritin, welches in frischen Champions in Mengen von bis zu 440 ppm enthalten ist, steht ebenfalls in Verdacht, krebserregend zu sein. Durch Einwirkung von Hitze wird es jedoch zersetzt und ist damit nicht mehr wirksam.
Toxische Honig-Inhaltsstoffe

Rhododendren und Azaleen besitzen in ihrer Blüte die giftige Substanz Grayanotoxin, das nach Einnahme zu Lähmungen und einer Steigerung der Herzfrequenz führt. Da es von Bienen eingesammelt wird, kann es auf diese Weise in den Honig gelangen.
In Mitteleuropa wird jedoch kein reiner Honig aus dieser Pflanze gewonnen, so dass hier eine Gefahr durch eine Vergiftung ausgeschlossen werden kann.
Jedoch sind in der Türkei Vergiftungen, die aufgrund des Genusses von sogenanntem "pontischem Honig" zurückzuführen sind, registriert worden. Auch aus der Geschichte ist bekannt, dass die Soldaten des römischen Konsuls Pompejus 67 v. Chr. nach dem Genuss dieses Honigs kampfunfähig waren und besiegt wurden.
Ätherische Öle

Da ätherische Öle, die z.B. in Gewürzen enthalten sind, intensive aromatische Eigenschaften besitzen, werden sie häufig als Geschmacksverstärker Lebensmitteln zugesetzt.
Die Muskatnuss, die in dieser Form auch Verwendung findet, verfügt über zwei Verbindungen, Myristicin und Elemicin, die bei einem übermäßigen Verzehr zu optischen Halluzinationen, Steigerung der Herzfrequenz und Blutdruckschwankungen führen können.

Quelle: Ernährung - Ernährungstipps - Sekundäre Pflanzenstoffe - Potientiell negative Wirkungen

Der komplette Artikel: Ernährung - Ernährungstipps - Sekundäre Pflanzenstoffe - Stoffgruppen
 
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