Volle Gefängnisse - volle Brieftasche

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Überall wird über Privatisierung geredet: Bahn, Schienennetz, Flugsicherung, Telekommunikation usw...
In manchen Bereichen scheint es tatsächlich den Markt zu beleben und den Verbraucher zu stärken.
Im Strafvollzug aber beispielsweise geht der Schuss nach hinten los:
In USA sind die Gefängnisse so voll wie nie, alles ist privat. Man wird wegen Besitzes von wenigen Drogen eingebuchtet, Lebenspartner von Dealern werden gleich mit eingeknastet.
Warum ? Die Gefängnisse sind in der Hand privater Unternehmen, die traumhafte Gewinnzahlen schreiben. Drogenfahnder bekommen kein Budget und müssen sich komplett selbst finanzieren (Beschlagnahmungen, Verhaftungen usw).
In Deutschland gibt es auch in diesem Bereich Privatisierungsbestrebungen:
Die Referenten kamen allerdings ohne große Umwege schnell zur Sache. "Während in anderen Ländern wie den USA oder Großbritannien bereits funktionierende privatwirtschaftlich gebaute und geführte Gefängnisse existieren, zieht Deutschland erst sehr langsam nach. Verfassungsrechtliche Grenzen und verwaltungstechnische Bedenken stehen den Versuchen entgegen, die Kostenpotentiale auszuschöpfen", heißt es im Einleitungstext zur Konferenz.
Der in Großbritannien und Deutschland tätige Jurist Ian Andrews machte den Anwesenden den privaten Strafvollzug mit dem Argument der "outputorientierten Finanzierung" des britischen Gefängnissystems schmackhaft. Nur erfolgreich erbrachte Dienstleistungen werden bezahlt, Störungen im vorgesehenen Ablauf hingegen bedeuten finanzielle Einbußen. So musste ein privater britischer Gefängnisbetreiber zweihunderttausend Euro Strafe zahlen, weil ein Gefangener ausgebrochen ist.
Quelle: TP: Knast als Profitquelle



Warum aber gibt es in den USA mehr Gefangene als in jedem anderen Land der Welt, China inbegriffen?
Warum, wenn die Anzahl gewalttätiger Verbrechen seit 1991 um 20% gefallen ist? Zumindest eine Antwort ist die Tatsache, dass mit und in Gefängnissen viel Geld zu verdienen ist. Nicht nur stellen Gefangene in Gefängnissen zu Minimallöhnen und bei oft miserablen Arbeitsbedingungen kcd.com/goa/issues/2000/q1/Jail.htm, verdienen sich mit ihren Diensten an der Allgemeinheit eine goldene Nase.
Quelle: TP: Erstmals mehr als 2 Millionen Strafgefangene

Interessanter Film (englisch): video.google.de/videoplay?docid=-2285527633847228583&q=war+fraud+duration%3Along&total=74&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=1
 
Eine aktuelle US-Studie stellt fest: Je mehr Geld in den Strafvollzug gesteckt wird, um so mehr Strafgefangene werden frisch eingeliefert
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind Weltmeister. Zumindest was den Strafvollzug angeht. Von den 288 Millionen Bürgern der USA befinden sich in diesem Augenblick 2.2 Millionen Menschen im Gefängnis. Das ist unangefochten Weltspitze. Da können Schurkenregime wie Iran oder Nordkorea nur vor Neid erblassen: In den USA kommen auf 100.000 Bürger 737 Strafgefangene (Stand: Ende 2005). Putins Russland ist mit 607 Strafgefangenen auf Hunderttausend Zweiter. Die Bronzemedaille geht an Kuba mit 487 Gefängnisinsassen. Bescheiden nehmen sich da geradezu die 98 Strafgefangenen aus, die in Deutschland im Jahre 2004 auf je Hunderttausend Einwohner kamen.

Quelle: TP: Im Strudel der Gefängnisindustrie
 
Ich meine mal gelesen zu haben, dass in der Schweiz ein Gefängnisinsasse CHF 250 bis 300 pro TAG kostet..... :schock:
das ist noch einiges mehr als in der Psychiatrie.... :bier: rülps
 
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