Bluttest erkennt Mastzellerkrankungen

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Neuer Bluttest erkennt Mastzellerkrankungen -
Eindeutige Diagnose einer Systemischen Mastozytose

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Bonn und des Evangelischen Waldkrankenhauses haben einen Bluttest entwickelt, mit dem sich Mutationen bestimmter Immunzellen nachweisen lassen. Genetische Veränderungen dieser so genannten Mastzellen äußern sich häufig in Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfällen. Manche Betroffene haben die Symptome einer massiven Darmentzündung, ohne dass sich in Laboruntersuchungen und in bildgebenden Verfahren etwas Verdächtiges finden lässt. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im Scandinavian Journal of Gastroenterologie publiziert (DOI 10.1080/00365520701245744). Sie ermöglichen es, die Erkrankung zuverlässig zu erkennen und die Patienten zielgerichtet zu behandeln. Das Projekt wurde von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
Mastzellen zählen zu den wichtigsten Stützen unseres Immunsystems. Sie speichern eine Vielzahl von Botenstoffen, mit denen sie bei Kontakt mit Viren, Bakterien und Parasiten, aber auch Allergenen eine Immunreaktion einleiten und verstärken können. Mastzellen finden sich verteilt in allen Geweben und Organen. Sobald sich im Körper ein Entzündungsherd bildet, rufen bestimmte weiße Blutkörperchen sie zu Hilfe. Die Mastzellen wandern in den betroffenen Gewebebereich und koordinieren die Körperabwehr. Änderungen (Mutationen) im Erbmaterial von Mastzellen können aber dazu führen, dass die betroffenen Zellen zu ihrer Aktivierung keine weißen Blutkörperchen mehr benötigen, sondern sich gegenseitig „anschalten“. Mediziner sprechen von einer systemischen Mastozytose. Die Folge: Im Darm können diese fehlerhaften Zellen mit ihren chemischen Waffen Schmerzen, Darmkrämpfe oder Verdauungsstörungen verursachen.

Das Bonner Forscherteam um die Molekularpharmakologen Professor Dr. Gerhard J. Molderings und Professor Dr. Ivar von Kügelgen hat einen Bluttest entwickelt, mit dem sich solche mutierten Mastzellen nachweisen lassen. Die bisherigen Verfahren waren nicht empfindlich genug, um die genetischen Veränderungen in entarteten Mastzellen im Blut aufzuspüren. Das Hauptproblem liegt in der Beimischung gesunder Blutzellen: Die „normale“ Erbinformation erschwert den Nachweis der krankmachenden Veränderungen. Die Bonner Wissenschaftler isolieren daher die Mastzellen aus dem Blut, bevor sie für ausgewählte Gen-Abschnitte die genaue Sequenz bestimmen. Dabei sind sie Veränderungen auf die Spur gekommen, die bei Erkrankten, nicht aber bei Gesunden nachzuweisen waren. Diese Mutationen können daher zukünftig im Labor als „Marker“ für diese Mastzellerkrankung verwendet werden.

„Auf der Grundlage unserer Befunde wird man zukünftig auch abschätzen können, welche der Patienten mit systemischen Mastozytosen ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einer bösartigen Zweiterkrankung wie einer chronisch lymphatischen Leukämie oder an bestimmten Nierenzellkarzinomen zu erkranken“, ...
UKB Universitätsklinikum BONN / Medizinische Fakultät - 140-30.04.07: Neuer Bluttest erkennt Mastzellerkrankungen

Gruss,
Oregano
 
Hallo Oregano,

wo kann ich denn am schnellsten diesen Bluttest durchführen lassen.
Da mein Methylhistamin Wert bei dem letzten 24 Stunden Urintest bei 2900 lag, besteht der Verdacht der Mastzellenerkrankung. Können Sie mir auch ein Krankenhaus für die Untersuchungen empfehlen?
 
Hallo broe,

es gibt noch weitere Threads, in denen der Prof. Moldering genannt wird. In irgendeinem Beitrag der letzten Zeit wurde noch ein Arzt genannt, der wohl von Prof. M. empfohlen wurde.

Ich kann kein Krankenhaus nennen außer dem in #1 genannten, an dem Prof. M. arbeitet (s. Link in #1).

Vielleicht kann Dir dieser Selbsthilfeverein weiter helfen?:
Mastozytose Initiative - Selbsthilfenetzwerk e.V.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,

vielen Dank für Deine Antwort. Prof. Dr. Molderings ist doch ein Forscher und leider kein Arzt. Die Blutserum Untersuchung kann man in der Uniklinik in Bonn machen, leider dauert es 6 Wochen bis man einen Termin bekommt.
Bei allen weiteren Untersuchungen wurde mir ein Prof. Dr. Dumoulin genannt, den man aber leider weder persönlich sprechen kann, noch antwortet er auf eine E-Mail. LG Manuela
 
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