Bislang keine einzige Heilung durch GNM
Die Behauptung, es gäbe viele Geheilte durch die GNM wird von den Anhängern Hamers gebetsmühlenartig wiederholt. Allerdings gibt es tatsächlich keinen einzigen dokumentierten Fall, welcher belegt, dass ein nachweislich an einer schweren Erkrankung leidender Mensch durch Anwendung der GNM geheilt worden wäre. Andererseits gibt es jedoch einige Dutzend Berichte über nachweislich an einem Malignom erkrankte Menschen, welche die GNM nicht überlebten. Zwar behaupten viele Hamer-Anhänger, sie seien durch die GNM geheilt worden, nur können diese in keinem einzigen Fall einen Beleg für eine vormals bestehende bösartige Krankheit erbringen.
Folgender Link zeigt in exemplarischer Weise, wie die Anhänger Hamers zu ihrer sog. Diagnose kommen. Hier wird aus einem veränderten Körpergefühl in der Schulter die Diagnose "Neuroblastom"
[26].
Ein Orthopäde hätte nach einer Untersuchung wohl von einer leichten Arthritis der Schulter oder einer Muskelverspannung gesprochen. Der GNM-Anhänger macht daraus ein "Neuroblastom" und sieht in der kurzfristigen Heilung einen Beweis für die Richtigkeit der GNM.
Weiterhin nahezu berühmt wurde der Fall eines Hamer-Anhängers, der bei sich selbst nach dem Warnhinweis eines Urologen die Diagnose „Hodenkrebs“ stellte, ohne dass es dafür irgend einen Beleg gegeben hätte. Im Gegenteil: Alle angeblichen Beweise, die er auf seiner Homepage für diese Diagnose vorlegt, belegen eher die Tatsache, dass er keinen Hodenkrebs hatte. Umso weniger wundert es, dass er nun gesund ist.
[27] Andererseits ließ sich Hamer selbst bei der gleichen Erkrankung "schulmedizinisch" in Tübingen operieren und ist mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Eingriff offenbar noch am Leben.
Der Fall des Sören Wechselbaum, über den im Magazin "report" Ende 2002 berichtet wurde, zeigt jedoch, was passiert, wenn sich ein Patient mit echtem Hodenkrebs der Hamerschen Irrlehre anvertraut
[28].
Legendär ist auch der Hamer-Fan und bekennende Reichsbürger
Christian Joswig, der behauptet, Leukämie sei "total harmlos"
[29][30]. Er selbst habe schon x-fach Leukämie gehabt. Die Tatsache, dass er sich diese Leukämien immer selbst angedichtet hat, versteht sich von selbst. Hamer selbst äußerte sich folgendermaßen dazu:
"wenn zu mir ein Krebskranker kommt, der eine Leukämie hat, mache ich Luftsprünge vor Freunde, weil es zeigt, dass sein Immunapparat aktiviert ist für die Heilungsphase" (übersetzt aus:
[31]).
Ein weiterer Fall von Heilung nach selbst gestellter, vollkommen übertriebener Falsch-Diagnose
[32]:
Hier diagnostiziert ein Vater bei seinem Sohn, der wohl am ehesten einen muskulären Schiefhals hatte, nicht nur ein bösartiges Non-Hodgkin-Lymphom, sondern sogar ganz konkret ein zentroblastisch-zentrozytisches Non-Hodgkin-Lymphom. Dass er dabei aus zentrozytisch "zentrozy
stisch" machte, lässt die Sache noch lächerlicher erscheinen. Witzigerweise hat er diesen Fehler von Hamer selbst übernommen, der gar nicht bemerkt hat, dass er aus der Zyte (Zelle) eine Zyste (flüssigkeitsgefüllter Raum im Gewebe) gemacht hat und daraus falsche Rückschlüsse und Behauptungen ableitet. Hamer fabuliert nämlich:
"Löst sich nach einer gewissen Zeit der vermeintlichen oder echten Gefahr der Angst-Konflikt, bzw. die Krebsangst-Panik, so entstehen am Hals an den Stellen, an denen in der konflikt-aktiven Phase in den alten stillgelegten Kiemenbogengängen Ulcera entstanden waren, (...) nunmehr in der Heilungsphase Flüssigkeits-Zysten. Diese werden fälschlicherweise in der Schulmedizin, weil man sie für Lymphknoten gehalten hatte, zentrozystisch-zentroblastische non-Hodgkin-Lymphome (keine H.-L.) genannt. Diese Kiemenbogen-Flüssigkeitszysten sind hervorgerufen durch starke Schwellungen der Heilung an den bis dahin ulcerierten Stellen in den stillgelegten mit Plattenepithel-Schleimhaut ausgekleideten Rohren der alten Kiemenbogengänge."
Unnötig zu sagen, dass es bei einem echten zentroblastisch-zentrozytischen NHL keine Zysten am Hals gibt und der Sohn natürlich auch schnell wieder gesund wurde, wie fast alle Patienten mit muskulären Verspannungen.
Solche Beispiele angeblicher Heilung durch die GNM könnte man noch dutzendfach aufführen, doch zeigen sie alle eines: die Diagnose haben sich diese "Kranken" immer selbst gestellt und in keinem einzigen Fall der behaupteten Heilungen wurde die Diagnose durch eine histologische Untersuchung nachgewiesen, ohne die ohnehin nicht von einem bösartigen Tumor gesprochen werden darf.
Natürlich gibt es auch Anhänger Hamers mit histologisch oder zytologisch nachgewiesenen Malignomen, die von sich behaupten, sie wären geheilt worden. Jedoch existiert bislang für keinen einzigen Fall der Nachweis der Tumorfreiheit oder einer 5-Jahres-Überlebensgrenze, die bei den meisten Malignomen einer Heilung gleich kommt.
Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein nachweislicher Erfolgsfall der GNM bei einer bösartigen Erkrankung mittlerweile auf einer der vielen Webseiten der Hamer-Anhänger unter Vorlage aller Krankenakten veröffentlicht worden wäre, und dieser Fall in der GNM-Szene lange bekannt wäre. Das Nicht-Vorhandensein eines solchen Falles wird von den Hamer-Anhängern im Allgemeinen mit einem Schwenk in die der GNM eigenen Verschwörungstheorie begründet: Alle Beteiligten hätten angeblich Angst vor Repressalien.
Der gesunde Menschenverstand fragt sich dabei aber sofort, wer denn Repressalien gegen einen geheilten Patienten oder einen heilenden Arzt aussprechen sollte.
Die Toten, die der Wahnsinn GNM gefordert hat, sind dagegen gut belegt
[33] [34]. Hier ist insbesondere darauf zu verweisen, dass es auch in
Hamers eigenen Kliniken, als er noch frei schalten und walten konnte, in großer Zahl
zu Todesfällen unter seiner Methode kam. Siehe dazu auch eine Berichterstattung von ehemaligen Mitarbeiterinnen von Hamer
[35].