Kummer mit unfreundlichem Arzt

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26.08.09
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Hallo :)

Ich hoffe ich habe es nun nicht absolut falsch gepostet.

Ich habe folgenden Kummer und bin etwas ratlos.

Ich habe mit Schmerzen im Nackenbereich einen Orthopäden aufgesucht. Die üblichen Wartezeiten etc. sind ja bekannt. Jedenfalls habe ich einen unglaublich unhöflichen Arzt erwischt, fast wie der berüchtigte Kasernenarzt.

Auf die Frage was mir denn fehle, habe ich versucht die Schmerzen zu beschreiben. Ich bediente mich der Wortwahl, wie es sich anfühlt und sagte "es wird zum abend hin schlimmer und es fühlt sich an, als würde etwas rauswachsen"

Der Arzt drückte mir auf meine HWS Wirbel und motzte, das sei was ganz normales, da wächst nichts raus und er könne mich nicht verstehen. dabei wollte ih nur mein persönliches Schmerzgefühl beschreiben. Mir ist selbst klar, daß mir nicht plötlich neue Wirbel wachsen.

Trotzdem erbarmte der Arzt sich und lies mich röntgen.

Tja, ich habe wohl einen Bandscheibenvorfall und eine Blockade, so in etwa habe ich diesen Kasernenarzt verstanden. Ich bekam keinen Blick auf die Röntgenaufnahmen und erklärt hat er mir auch nichts. Er hat lediglich sein Unverständnis verkündet, weil ich keinen Sport mache (Facharzt für Sport).

Er hat mich meine Hände zurrechten Seite legen lassen und mir dann den Kopf/Hals gedreht bis es knackte. Ich nahm an, er würde schon wissen was er macht. Tja, das ist nun schon zwei Wochen her und statt Besserung, ist es schlimmer geworden. Anfags habe ich geglaubt, es sei wohl schmerzhaft, weil sich das erst alles wieder an die richtige Stelle setzen muss.

Nun bin ich etwas ratlos und möchte nicht erneut zu diesem "Kasernenarzt". Unfreundlich und herablassend möchte ich nicht nochmal behandelt werden. Ich weiß ja auch nicht, ob er es nicht bei einem weiteren Versuch noch schlimmer macht...

Was, wenn er es wirklich schlimmer verdreht hat ?

Kann ich die Röntgenunterlagen abholen und einen anderen Orthopäden aufsuchen ? Selbst wenn es schlimmer ist, wird ein anderer Arzt sicherlich nicht den Fehler eines Kollegen bestätigen, oder ?

Ich möchte nur ungerne, daß man mir so of den Hals verdreht, bis alles im Eimer ist.

Soll ich mich bei der Krankenkasse melden und dort mein Anliegen schildern ?

Ich wäre für Hinweise oder Erfahrungen ähnlicher Art dankbar.

LG Popokarte
 
Ersteinmal haben wir ja noch das Glück dass wir freie Arztwahl haben.

Das heisst für Dich: Bist Du mit einem Arzt unzufrieden kannst Du zu einem anderen gehen. Einige Leute unterliegen noch dem Irrglauben dass man bis zum nächsten Quartal warten muss, was allerdings absoluter Blödsinn ist. Eigentlich könntest Du täglich (!) zu einem anderen Arzt gehen, vorausgesetzt Du hast die Zeit dafür ;)

Eigentlich könntest Du morgen zum Arzt gehen und Dir die Röntgenbilder geben lassen. Es sind Deine Röntgenbilder. Sollte die Thresentante Dich fragen warum Du die Bilder haben willst, kannst Du ja ehrlich sein und sagen, dass Du mit der Behandlung des Arztes unzufrieden bist und Dir einen neuen Arzt suchen möchtest. Auch könntest Du ein Wort darüber verlieren, dass nach dieser "Einrenkung" Deine Schmerzen schlimmer geworden sind.

Kein Patient, weder Kassenpatient noch Privatpatient, hat es nötig sich mies von einem Arzt behandeln zu lassen.

Wenn Du unbedingt das Verlangen danach hast, kannst Du auch die Krankenkasse über den Vorfall informieren und denen sagen, dass Du dich jetzt halt auf die Suche nach einem anderen Orthopäden machst.

In diesem Sinne wünsche ich Dir gute Besserung und hoffe dass du einen Arzt findest, mit dem Du zufrieden bist.

P.S.: Leider hab ich festgestellt dass die meisten Orthopäden reine "Grobmotoriker" in Sachen Feingefühl mit dem Patienten sind... also wird Deine Suche wohl lang werden...
 
Hallo,

Orthopäden scheinen oft wirklich eine ganz besondere Sorte Arzt zu sein :eek:).

Ich würde auf jeden Fall dort vorbeigehen, meine Röntgenbilder erbitten (Höflichkeit ist eine Zier :)) und sagen, daß es Dir gar nicht besser geht sondern schlechter seit dem Einrenken. Laß Dich ja nicht noch einmal von ihm einrenken! Dann fragen, ob Du nicht Krankengymnastik (Physiotherapie) verschrieben bekommen kannst. Bald fängt das neue Quartal an, das ist günstig für so ein Rezept ;).

Als Krankengymnast würde ich mir jemand suchen, der auch die Dorn-Therapie macht oder etwas von Osteopathie versteht. Manchmal hat man da richtig Glück und findet jemand mit goldenen Händen.

Grüsse,
Oregano
 
Ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen!

Bloß nicht wieder einrenken lassen, ich hatte das gleiche Resultat wie du:
Nach dem Einrenken dermaßen schlechter geworden und das schon seit 7 Wochen. Entweder zum Osteopathen oder einem Chiropraktor. (Seperates Studium der Chiropraktik in den USA/Kanada)

Gruß,
Florian
 
Lieben Dank für eure Antworten!

Ja, Shorty ich gehör(t)e auch zu diesen Menschen, die bislang meinten, man dürfe in einem Quartal nur zu einem Facharzt gehen und erst im nächsten Quartal wechseln. Gut zu wissen, daß es nun anscheinend doch nicht an dem ist.

Oregano, ich habe bereits einen Schein für Krankengymnastik bekommen. Wenn ich da aber aufschlage und nach meinen Röntgenunterlagen frage, dann hätte ich nicht den Mut noch um Krankengymnastik zu bitten, du verstehst. ;)

Custer, so wie ich das verstehe, scheint es ja ziemlich oft vorzukommen. Die selbstgefälligen Herren verdrehen ihren Patienten mal eben den Hals... entweder es klappt,oder es klappt nicht. Unfassbar. Ich hoffe es geht dir inzwischen gut.

Leider gehöre ich zu diesen typischen Kerlen, die nicht gerne zum Arzt gehen und meistens auch nur, wenn die Schmerzen zu lästig werden. Ich werde mich aufraffen und eure Tipps beherzigen. Es ist aber sicher, daß die mir die Unterlagen aushändigen müssen, ja ? Meinetwegen auch in digitaler Form.

Danke für eure Beiträge und lieben Gruß aus dem Norden Deutschlands

Popokarte
 
Vor dem Einrenken ist der Arzt zur gründlichen Aufklärung verpflichtet, was offenbar nicht geschehen ist.

Melde deshalb den Vorfall bitte der Ärztekammer und dem Medizinischen Dienst Deiner Krankenkasse.

Die Einrenker klären oft nicht auf... wahrscheinlich weil sich sonst ein Großteil der Patienten diesen Blödsinnseingriff überlegen würden.

Custer, so wie ich das verstehe, scheint es ja ziemlich oft vorzukommen. Die selbstgefälligen Herren verdrehen ihren Patienten mal eben den Hals...

Ja. Das machen die nur dann nicht mehr, wenn sie kräftig Ärger bekommen ;)

Nachtrag: Deine Rechtslage

www.scoop-aerzteberatung.de/bericht/aktuelles/1300_1_460

Grüße,

Evchen
 
Zuletzt bearbeitet:
Custer, so wie ich das verstehe, scheint es ja ziemlich oft vorzukommen. Die selbstgefälligen Herren verdrehen ihren Patienten mal eben den Hals... entweder es klappt,oder es klappt nicht. Unfassbar. Ich hoffe es geht dir inzwischen gut.

Hallo Popo,

leider nein, es hatte sich verschlimmert und auch jetzt 7 Wochen später danach noch keine eindeutige Besserung wieder eingestellt. Mittlerweile ist man nun auf der psychosomatischen Seite angekommen seitens der Doktoren.

War auf jeden Fall die beste Idee meines bisherigen Lebens dorthin zu laufen. :bang:
 
Nochmal zur Info: Es gibt keine Halbgötter in Weiß !

Eigentlich müsste jeder Arzt dem Patienten den roten Teppich ausrollen und ihm zur Begrüßung eine Tasse Kaffee reichen, weil WIR Patienten ihn bezahlen (entweder direkt oder indirekt über die Kasse).

Man kann es mit den Röntgenbildern auch so machen, dass man entweder da hingeht und sagt der neue Arzt braucht die Bilder und Du sollst sie mitbringen, oder aber Du gehst zu einem neuen Arzt und sagst ihm dass die Bilder beim alten Arzt sind.

Die Ärztekammer kann man auch informieren, da hat Evchen Recht. Meist reagiert die Ärztekammer auf "unflegliches Verhalten" eines Kollegen sehr sauer und der Arzt bekommt nen Einlauf, der sich gewaschen hat.

Als Patient hat man Rechte, und zwar nicht wenige. Also sollte man die auch wirklich wahrnehmen und einfordern.
 
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