Alter Dielenboden

Kate

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Hallo zusammen :)

Weiß einer von Euch ohne große Recherche, was sich in/unter einem alten Dielenboden für Schweinereien verbergen können? Oder hat selbst Erfahrungen damit?

Lacke: Ist klar, wenn es ein versiegelter Boden ist. Wenn sie länger drauf sind, dürften die Lösungsmittel aber schon ziemlich abgedampft sein

Holzschutzmittel?
Irgendwelche (Teer-)Kleber unter dem Holz??

Wie kann man vorgehen, wenn man 2-3 Tage Zeit hat, sich für eine Wohnung zu entscheiden? Den Vormieter um seinen Staubsaugerbeutel bitten :D und einen Turbo-Schnelltest irgendwo (wo?) machen? Allerdings wird so ein Boden ja eher gewischt als gesaugt...

Gruß
Kate
 
Hi Kate, so gern wie ich dir eine anständige Auskunft geben würde:

Unter Dielen kann sich ALLES verbergen. Ein Freund von mir hatte unter uralten 70jährigen Dielen sogar Bauschutt von damals gefunden, als er sich seine Küche flieste. Es ist immer ein Risiko.

Wenn die Dielen dicht miteinander abschließen, dann ist es vielleicht nicht so problematisch und halbwegs egal, was drunter ist.

Viele Grüße
Anne
 
Hallo Kate,
ich habe das hier gefunden:
Unterkonstruktion für Dielenböden

Altbau
Früher wurden Dielenböden in Altbauten auf Holzbalkendecken verlegt. Ein neuer Dielenboden wird nie direkt auf die alten Deckenbalken genagelt, sondern durch eine schalldämmende Lage (Kork) getrennt. Eine Höhenkorrektur unebener Bodenflächen erreichen Sie durch unterschiedlich dicke Lagerhölzer.

Neubau
Dielenböden lassen sich hervorragend auch in Neubauten verlegen. Hierfür wird eine Unterkonstruktion aus Lagerhölzern (ca. 4,5 x 7 cm) auf den Untergrund geschraubt. Die Dielen werden auf den Lagerhölzern befestigt, die Hohlräume können mit Dämmmaterialien gefüllt werden. Beachten Sie, dass die Bodenhöhe um die Höhe der Lagerkonstruktion und die der Dielen, also ca. 6,5 cm zunimmt.

Grundsätzliches zum Verlegen
Holz braucht Raum zum Arbeiten. Damit es entsprechend den jahreszeitlichen Luftfeuchteänderungen quellen und schwinden kann und Schallbrücken vermieden werden, muss eine Dehnungsfuge entlang der Wände ausgespart werden. Für die passende Dielenlänge müssen Sie deshalb von der Raumbreite 2 x 1,5 cm, also 3 cm, abziehen.

Vor der Dielenverlegung muss sichergestellt sein, dass keine Feuchte in den Holzfußboden eindringen kann. Deshalb ist gegen aufsteigende Feuchtigkeit, z. B. bei nicht unterkellerten Massivböden eine Feuchtigkeitssperre (PE-Folie) einzubauen.

In Neubauten sollten Sie sich beim Architekten rückversichern, ob der Estrich bereits den erforderlichen Trockenheitsgrad für das Verlegen erreicht hat. Die Räume sollten möglichst vor der Dielenverlegung einschließlich der Malerarbeiten fertiggestellt und beheizt sein.
.....
So verlegen Sie einen Dielenfußboden

Vielleicht könntest Du diesen Dachverband ja mal kontaktieren?

Oder die hier:
Ausgleichsschüttung unter Dielenboden | Schüttung, Dielen, Hohlraum, Dielenboden, Ceralith - Fachwerk.de
Hohlraum auf jeden Fall verfüllen (Trommeleffekt). Gut geeignet ist hier neben anderen Materialien die Zellulose. Richtig eingebaut bleibt die Zellulose etwas flexibel und es ist nicht damit zu rechnen, dass durch die Bewegung der Balkenlage (alles bewegt sich) wieder Hohlräume entstehen. Erfahrungen mit Ceralith habe ich noch nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass eine solche lose Schüttung vor allem als Druckbeanspruchte Schüttung geeignet ist, dass Sie aber in einem Hohlraum, zwischen Lagerhölzern nachsackt und der oben genannte Trommeleffekt entsteht.
Bei allen Maßnahmen immer auch das Gewicht beachten.
Ingenieurbüro + baubiologische Beratungsstelle IBN | Umleitung | 31.07.04
Der Weg ist das Ziel
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Da Du ja kaum eine Diele vorsichtig herausnehmen kannst, um darunter zu schauen, kannst Du eigentlich nur per Auskunft halbwegs sicher herausfinden, was da drunter sein könnte.



Viel Glück,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr beiden,

danke für Eure Infos.

Tja, die theoretische Seite ist das eine. Da werde ich mal ein bisschen recherchieren (danke für die Adressen, Uta).

Aber was dann tatsächlich im Einzelfall drunter ist... Die meisten Vor- und Ver-Mieter interessiert so etwas ja nicht. Insofern fände ich die Möglichkeit einer Schnell-Analyse (Staub oder auch Raumluft) schon irgendwie bestechend. Auch wegen der möglichen Holzschutzmittel (da war man ja wohl bis in die 80er Jahre hinein noch recht unkritisch).

Selber verlegen ist natürlich ein ganz anderes Thema. Neben der Geldfrage sehe ich, dass es mit der Aufbauhöhe mindestens in meiner Wohnung reichlich Probleme geben würde (Raumhöhe insgesamt gering, Türen). Ist also eher was zum davon Träumen...
n040.gif

Kate
 
Nun ja, Kate, alte Holzdielen bedeutet altes Haus, und da würde ich zuerst an andere Probleme denken, z.B. an den Keller. Feuchte Mauern. Salpeter. Sehr gefährlich.

Viele Grüsse
Wero
 
Grundsätzlich ist gegen (gerade) alten Dielenboden nichts einzuwenden. Auch bis spät in die 80er Jahre wurde selten Holzschutzmitten an Dielenböden verwendet. Es bestand einfach kein Bedarf das uraltholz gegen Schädlinge und Bläue (Fäulniss) zu schützen. Zumeist sind solche Böden garnicht (Glücksfall) oder nur mit Ochsenblut (rote Farbe) beschmiert. Da die Leisten (Nut-/Federholz) nur auf die Querbalken vernagelt wurden (Innenbereich) sollte unter dem Holz nichts besonderes sein. Bei mir wurde jedoch die "Akkustikschüttung" (Trittschutz der ersten Generation) mit Schlacke aus dem Hochofen durchgeführt. Als Mieter hat man hier nicht sonderlich viele Möglichkeiten im nachhinein einzugreifen.

Zur Frage was sich sonst noch unter einem alten Holzboden befinden könnte kann ich sagen:

- 1 alte Zeitung an der ich das Baudatum (Fertigstellung) meinem Hauses herausfinden konnte.
- tote Mäuse (wie auch immer die dahin gekommen sind)
- diverse Spinnen (... schon tod wegen Nahrungsmangel!)

Zur genauen Antwort konnte ich auf einer Dielen auf der Unterseite sogar noch die Beschriftung (Bleistift) der Dielen durch den Lieferanten? erkennen. Leider stand da nur die Adresse hier drauf - aber in Sütterlin geschrieben!
 
Hej und danke für Eure Antworten, Wero und Mike!

Mike schrieb:
Auch bis spät in die 80er Jahre wurde selten Holzschutzmitten an Dielenböden verwendet.
Das habe ich nicht gewusst.

Am blödsten finde ich, dass man i.a. kaum Zeit hat, die Wohnung gründlich zu beschnuppern, für die man sich interessiert. Idealerweise zusammen mit einem Baubiologen, der dann gleich Proben nimmt (Raumluft, Hausstaub etc.) und untersuchen lässt.

In Anbetracht von Kosten und Aufwand/Stress (gerade wenn man nicht ganz gesund ist) ist's ja beinahe besser, man bleibt, wo man ist...

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

jetzt kram` ich mal deinen Beitrag hervor :) Bist du dann eigentlich in die Wohnung eingezogen?

Bei mir ist es jetzt so, dass ich wohl auf Etwas in einem Zimmer, wahrscheinlich auf den Boden, extrem reagiere.
Wir hatten unser Schlafzimmer von 2006 bis Mitte 2010 darin, es ist ein Holzdielenboden, das Haus wurde vor 50 Jahren gebaut.

1. Ich habe laut LTT-Test Pentachlorphenol im Blut, die Hälfte der "zulässigen Mindestgrenze".

2. Gestank in dem Zimmer nach Schimmel und einem stechenden Geruch (Chor?) => Schimmel an den Wänden wurde beseitigt, er ist aber noch zwischen Boden und Wänden riechbar.

3. Haarausfall und Krankfühlen (wie verkatert, Kopfweh, Schnupfen, Nasenbluten) nach dem Aufwachen, seit wir in einem anderen Zimmer schlafen: Beides weg.

4. Im Zimmer mitwohnendes Kaninchen bekam im Unterkiefer wackelnde, auf Eiter sitzende Backenzähne, drei mussten entfernt werden, seit Umzug: Besserung.

5. Wenn Kerzen und die Wandheizung (Marmorplatte) an sind, bildet sich über der Heizung an der Wand eine schwarze Ruß-Schicht (Fogging, Hinweis auf VOC).

Wir haben uns überlegt, über den Dielenboden Fliessen zu legen, oder aber ihn abzuschleifen und dann zu versiegeln.

Welche Mittel können wir da nehmen, wenn ich auf Latex eine Allergie (Typ IV, verzögert) habe, und viele elastische Fliessenkleber (elastisch muss er wohl sein, wenn auf Holzboden im ersten Stock verlegt wird) vielleicht auf Latex kreuzreaktive Stoffe (Harze) enthalten?

Genauso bei einer Versiegelung des Holzbodens nach Abhobeln/Abschleifen, welche Lacke oder sonstigen Mittel empfehlen sich da? Manche Leute reagieren ja auch auf Leinöl.

Soll ich einfach die in Frage kommenden Substanzen in ein Umweltlabor schicken und einen Bluttest machen lassen?
Welche Fachleute/Institutionen geben wirklich kompetenten Rat?

Hat jemand eine Idee dazu?

Viele Grüsse
Schwester E
 
Hallo,

Wenn Du überhaupt auf Dielen Fliesen verlegen kannst (was sagt der Fliesenleger?), kannst Du den Fliesenkleber von HAGA nehmen und eine definierte Menge Hagaplast reintun, das ist immernoch nicht soviel wie in den Fertigmischungen. Bei HAGA gibts flotte Leute, die man anrufen kann.

https://www.haganatur.de/downloads/produkte/HAGA_Bio-Platten-Fliesenkleber.pdf

Mein Fliesenleger hat erst geheult wegen dem Oekozeug, das tät nicht halten, hat er "Befehl" gekriegt und ich tät die Verantwortung übernehmen. Am Schluss hat er gesagt, er tät das nur noch nehmen, er hätte ja gar keine verätzten Hände.

Kann man die dielen nicht rausnehmen? Was ist drunter?

Abschleifen und neu "versiegeln" wäre für mich die letzte Möglichkeit. Ich weiß nicht wirklich, was man draufschmieren kann. Außerdem wo soll das Schleifzeug hin, müsste ja extrem gut abgesaugt werden.

Was mir noch einfiele: die Dielen weg, Neue Fichtedielen (Eichedielen) drauf und so lassen, einfach vergrauen lassen. Die Bretter vorab gut auslüften lassen, dann stinken die auch nicht nach Holz.

Liebe Grüße
Datura
 
Hallo Datura,

danke für deine Vorschläge :). Das mit dem Fliesenkleber behalte ich mal im Hinterkopf. Die Dielen rauszunehmen, wäre wohl ein Riesenakt, wahrscheinlich liegen die nur so auf dem Grundgerüst, und dann habe ich ja hier in dem Faden gelesen, dass man da früher gerne Bauschutt und lauter Dreck reingeschüttet hat, könnte staubig werden... Jetzt sind wir inzwischen bei Linoleum oder PVC angelangt, einfach mit beidseitigem Klebeband auf den Holzboden kleben, so haben wir das in einem kleinen, kaum benutzten Zimmer auch schon mal gemacht, dann noch Stein-Sockelleisten rundrum. Dann kann das unter den Brettern soviel rumstinken und Pentachlorphenol u.ä. ausgasen wie es will.

Nur meine Überlegung: Ob ich wegen der Latexallergie auf den Kunststoffboden reagieren kann? Soll ich da vorher so ein Stück ins Labor schicken zum testen? Ich bin, seit ich weiss, dass ich Allergiker bin, total verunsichert :confused:

Gibt`s hier Latexallegiker, die das wissen?

Grüsse
Schwester E
 
Kein PVC, ich rate Dir dringend davon ab, das kann neu furchtbar sein. 5 Jahre ausgedünstet könnte gehen (von der Fragwürdigkeit der Entsorgung und Herstellung mal abgesehen), aber nicht neu!

Linoleum ist gut, das aus dem Oekobaumarkt, das stinkt aber auch recht lange nach Leinöl. Jemand mit MCS verträgt das in der Regel erstmal nicht. Vielleicht könnt Ihrs vorm Verarbeiten ein paar Monate ausdünsten lassen.

Ich denke Ihr werdet ne Lage Platten drunter machen müssen oder?

Liebe Grüeße

Datura
 
Hallo Datura,

wo bekomme ich denn fünf Jahre altes PVC her? Was meinst du mit "das kann neu furchtbar sein"? Ich habe eine Latexallergie Typ IV - verzögert, und bei Latexallergikern wird auf den einschlägigen Seiten PVC als Alternative empfohlen. Ich halte mich in dem Zimmer ja kaum auf, es liegt neben dem Schlafzimmer und hat eine Tür zum Flur hin, die man geschlossen halten kann. Die Fenster kann man jetzt eh öfter aufmachen, da es wieder "nauswärts" geht. Ich glaube, es ist alles besser, als dieser schreckliche, mit Pentachlorphenol oder weiss-ich-nicht-was-behandelte Boden und die Schimmelsporen, die aus den Ritzen an der Wand hochsteigen.

Ob ich MCS habe, weiss ich nicht genau, ich reagiere auf die Birkenfeige z.B. mit Abgeschlagenheit und einem Brennen in der Speiseröhre/Luftröhre mit Aufstossen, aber erst nach 2-3 Tagen. Wahrscheinlich bei Latexprodukten genauso, ich habe keine Sofortreaktion wie Atemnot o.ä., aber sehr hohe Werte im LTT. Künstliche Duftstoffe kann ich auch vertragen, wenn auch mit einem "igitt!" Dieselautos gehen gar nicht, da würde ich am liebsten jedes Mal auf den Boden spucken :cool:

Also ich habe mir jetzt nochmal Linoleum-Infos geholt, enthalten viele Terpene, kann gefährlich sein. Jetzt tendiere ich wieder mehr zu PVC.

Und Platten drunter legen, wie meinst du das? Wir wollten eigentlich einfach die PVC-Schicht mit beidseitigem Klebeband auf den Holzboden verlegen, wie wir es in einem kleinen Nebenzimmer schon mal gemacht haben. Dann noch Stein-Sockelleisten aussen rum und fertig.
Ich habe noch nie in einem Zimmer irgendwo, das mit PVC belegt war, bewusst etwas gemerkt.

Kann ich ein Boden-Stück im Labor testen lassen, müsste doch gehen, oder?

Viele Grüsse
Schwester E
 
wo bekomme ich denn fünf Jahre altes PVC her

Na ja, eben, geht nicht.

Das mit den Platten drunter meine ich so, dass Du ja eine ebene Fläche haben musst oder? Sonst drücken sich die Dielenbretter ja durch, aber wenn Dich das nicht stört--

Und ja, Linoleum riecht eben recht lange nach Leinöl, vertragen viele mit MCS ja nicht, deshalb sagte ich ja , auslüften lassen.
WEißt Du, ich bin ja keine Hellseherin, weiß also nicht, ob Du das PVC verträgst, aber ich weiß eben von vielen (auch hier im Forum), dass es ihnen schlecht ging nach neuem PVC, aber wenn Du Dich kaum in dem Zimmer aufhälts-(Wer hält sich dadrin auf?).

PVC gast mindestens Weichmacher aus. Ich weiß nicht, ob es da Unterschiede gibt (mehr oder weniger giftige Herstellung)

Deine Latexallergie hat, denke ich , nichts mit Chemikalienempfindlichkeit zu tun.

Oekotest hat getestet:

www.oekotest.de ÖKO-TEST Online Testberichte Bodenbelge, PVC

Okay, mehr weiß ich jetzt nicht.
Vielleicht meldet sich Puistola noch. Ich weiß nicht, was mit dem "drunter" passiert, wenn da Schimmel ist, ob der Schimmel dann die Bausubstanz zerstört mit der Zeit, müsste man wissen, was genau das für Schimmel ist, nicht jeder Schimmel zerstört die Bausubstanz..

Liebe Grüße

Datura
 
Hallo Datura,

ja, eine Latexallergie muss nicht unbedingt mit MCS zu tun haben, aber Daunderer erwähnt hier einen Allergologen der TU München:

Wenn bereits eine Kontaktallergie auf andere Substanzen besteht (z.B . auf Nickel an Jeansknöpfen, Latex an Gummihandschuhen oder sogar auf Ficus-Benjamini-Bäume), dann ist das Risiko höher.

MCS wenn die Umwelt krankmacht

Und auf die blöde Birkenfeige reagiere ich ja mit tagelanger Abgeschlagenheit, aber erst nach zwei bis drei Tagen!
Puistola hat mich ja schon diagnostiziert, er hiess mich "willkommen im MCS-Club". Genau weiss ich es nicht, ich bin noch in der Beobachtungsphase :confused:

Ich habe jetzt bei PVC nicht so ein schlechtes Gefühl, da gibts bestimmt Materialien, die weniger dünsten... Allerdings werde ich mich da sehr genau informieren, und am Ende entscheiden wir uns vielleicht dann doch spontan für Fliessen :rolleyes:.

Ob da Dielen durchdrücken (tun sie bisher nicht, sind sehr dick und stabil), ist uns auch nicht so wichtig, wir klatschen da bald was drauf, Hauptsache, zu der Mist. Schimmel sitzt wohl selber keiner in den Dielen, aber einen Winter lang sind die Sporen von dem schlecht gelagerten Brennholz da reingeflogen, und stiegen dann durch Aufheizen aus den Ritzen zwischen Boden und Wand in die Raumluft. Mann, ich habe jetzt Monate gebraucht, um dahinter zu kommen :mad: Und ich konnte mir nicht erklären, warum es nach der Wand-Sanierung immer noch so stinkt.

Das Zimmer ist das Arbeitszimmer meines Freundes, und der Kleiderschrank steht drin, ich bin dort eh nicht oft.
Wir haben jetzt alle Ritzen an der Wand zugeschmiert mit Mörtel, und es geht mir schlagartig besser, kein Nasenbluten mehr und kein langes Gerotze mehr morgens (nur noch kurz). Drückt mir mal die Daumen, dass ich jetzt wieder zur Ruhe komme!

Viele Grüsse
Schwester E
 
Hallo Datura,

ja, eine Latexallergie muss nicht unbedingt mit MCS zu tun haben, aber Daunderer erwähnt hier einen Allergologen der TU München:



MCS wenn die Umwelt krankmacht

Und auf die blöde Birkenfeige reagiere ich ja mit tagelanger Abgeschlagenheit, aber erst nach zwei bis drei Tagen!
Puistola hat mich ja schon diagnostiziert, er hiess mich "willkommen im MCS-Club". Genau weiss ich es nicht, ich bin noch in der Beobachtungsphase :confused:

Ich habe jetzt bei PVC nicht so ein schlechtes Gefühl, da gibts bestimmt Materialien, die weniger dünsten... Allerdings werde ich mich da sehr genau informieren, und am Ende entscheiden wir uns vielleicht dann doch spontan für Fliessen :rolleyes:.

Ob da Dielen durchdrücken (tun sie bisher nicht, sind sehr dick und stabil), ist uns auch nicht so wichtig, wir klatschen da bald was drauf, Hauptsache, zu der Mist. Schimmel sitzt wohl selber keiner in den Dielen, aber einen Winter lang sind die Sporen von dem schlecht gelagerten Brennholz da reingeflogen, und stiegen dann durch Aufheizen aus den Ritzen zwischen Boden und Wand in die Raumluft. Mann, ich habe jetzt Monate gebraucht, um dahinter zu kommen :mad: Und ich konnte mir nicht erklären, warum es nach der Wand-Sanierung immer noch so stinkt.

Wir haben jetzt alle Ritzen an der Wand zugeschmiert mit Mörtel, und es geht mir schlagartig besser, kein Nasenbluten mehr und kein langes Gerotze mehr morgens (nur noch kurz). Drückt mir mal die Daumen, dass ich jetzt wieder zur Ruhe komme!

Hallo Schwester E

Datura hat mich auf dieses zweite Thema zu Deinem Haus aufmerksam gemacht.

Nun bestätigt sich bautechnisch, was ich Dir schon geschrieben habe:
Nicht wild drauflos sanieren, sondern das Haus von einem Bauphysiker begutachten lassen.
Mann, ich habe jetzt Monate gebraucht, um dahinter zu kommen :mad: Und ich konnte mir nicht erklären, warum es nach der Wand-Sanierung immer noch so stinkt.
Die Schimmelsporen steigen von Unten auf in die Wohnräume, getragen vom Wärmeauftrieb der Raumluft.
Das Zupflastern der Ritzen zwischen Wand und Dielen war daher eine gute Idee, und dass es Dir sofort viel Besser ging, freut mich sehr.

Aaaber:
Dielen "leben", sie dehnen sich aus und ziehen sich wieder zusammen als Folge von Wärme und Feuchtigkeitsausfnahme und -abgabe. Wenn nun Mörtel zwischen Wand und Dielen reingedrückt wurde, haben die Dielen nun keinen Platz mehr, um sich bei zunehmender Feuchtigkeit und Wärme auszudehnen, bzw. wenn sie schrumpfen, bleibt eine Ritze zurück, durch die dann wieder Schimmelsporen eindringen können. Sollte es mal fürchterlich krachen im Haus, sind das nur die Dielen, die sich Platz suchen. Der Boden wirft sich dann auf, habe schon 40cm hohe Aufwölbungen gesehen. Dann eben einschneiden und wieder runternageln. Und wenn die Dielen ganz stabil sind, können die auch mal eine Wand wegdrücken ...
Wenn aber nichts passiert: Glück gehabt.
Ein geruchloses Klebeband über die Boden-Wand-Fuge, abgedeckt mit der Sockelleiste, wäre einfacher und wirkungsvoller gewesen: Das kann sich an die Bewegungen der Dielen anpassen. Und der vorhandene PVC-Belag dichtet die Fläche (Weswegen ich immer wieder - mit einem gewissen Widerwillen - PVC als kostengünstige Sanierung von Böden vorschlage). Dieser Tipp hilft vielleicht für weitere Räume.

Nochmal: Das Kellergewölbe muss saniert werden. Das ist in der Minimalvariante unglaublich einfach, ich hab das schon mal geschrieben:
Ein Kleiner Ventilator (aus dem Baumarkt) soll die Kellerluft stetig nach draussen fördern. Das führt Feuchtigkeit ab (von Radon müssen wir ja auf der Alb nicht sprechen), führt die Schimmelsporen ab und der Unterdruck im Keller sorgt dafür, dass der übliche nach oben gerichtete Luftstrom umgekehrt wird: Statt dass sporenhaltige Kellerluft durch Ritzen nach oben dringt, strömt nun Wohnraumluft nach unten und versperrt somit den Sporen den Weg.


So, und jetzt die ganz gute Nachricht:

TSCHÜSS, Du bist entlassen aus dem MCS-(Verdachts-)Club.

So wie es scheint, war es die Kellerluft, nicht der PVC-Belag oderr sein Kleber, der Dich irritierte. Lass den mal schön liegen, das Geld braucht ihr sonstwo in Euerem Schloss (Es sei denn, der Belag ist sehr alt, spröde und gibt Asbestfasern an die Raumluft ab - schon wieder so ein Nebenthema).
Nachdem nun auch "echte" Allergien aufgetaucht sind (Ficus) und offensichtlich auch eine heftige Reaktion auf Schimmel vorliegen, kannst Du ruhig mal mit diesen Allergenen weiterarbeiten und die MCS-Schiene vergessen. PVC wäre da ohnehin nicht die erste Gefahr, sondern Zeitungen, Unterhaltungselektronik, Farben, Klebstoffe ...

Und nochmal zu PVC-Bodenbelägen allgemein:
Die Phtalate (Weichmacher) "dünsten" zwar über sehr lange Zeit aus dem Boden aus, weswegen ja PVC über die Jahrzehnte zum Verspröden neigt, aber das belastet die Raumluft so gut wie nicht. Die Moleküle sind zu schwer. Sie lagern sich daher an der Oberfläche des Belages an, wo sie sich rasch mit dem Hausstaub verbinden. Deswegen feucht aufnehmen oder/und saugen mit einem Staubsauger: mit HEPA-(Feinst-)filter. Kleinkinder nicht auf PVC-Boden spielen lassen, (Gleiches Thema: nur Phtalatfreies Beiss-Spielzeug an zahnende Kleinkinder abgeben) und Barfussgehen würde ich auch nicht dauernd in einem Haus mit PVC-Böden.


Wie man nun sieht: Ferndiagnosen von Haus und Mensch sind immer eine frafgliche Sache. Je mehr Information geliefert wird, umso zutreffender wird die Diagnose. Viel besser ist, ein Baufachmann oder ein Arzt direkt am Objekt bzw. Menschen selbst. Kostet halt.

Aller gute wünscht weiterhin
Puistola



PS:
Und wenn ihr trotzdem mal Fliesen- oder Natursteinböden wollt:
Auf die Dielen nach Anweisung des Produktelieferanten einen Anhydrit-Filiessestrich einbringen - Riesensauerei. 2cm reichen für kleinformatige Platten, für Formate über 30x30cm wohl eher 30mm. Problem bei alten Häusern: Die vorhandenen Böden sind oft nicht horizontal, das muss zuvor ausgeglichen werden. Das ist unnötig, wenn ihr einen Trockenunterlagsböden aus Gipsfaserplatten einbaut (Beides siehe 'Knauf'). Auch hier: Kleine Fliesen, dünnerer Boden. Jedenfalls bringt ihr eine Menge Gewicht ein: Packen das die Balken?
Und reicht die Raumhöhe? Was geschieht mit den Schwellen?

Und noch was:
Wero schrieb:
... alte Holzdielen bedeutet altes Haus, und da würde ich zuerst an andere Probleme denken, z.B. an den Keller. Feuchte Mauern. Salpeter. Sehr gefährlich.
Wie wahr! aber das hatten wir ja schon in:
https://www.symptome.ch/threads/wasser-im-gewoelbekeller-schimmelallergie-typ-iv-hilfe.75580/
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Schwester E,
sind die Dielen im Erdgeschoss über dem Keller ? Also kannst Du sie von unten sehen ?
Wenn Du da luftdicht schließende Materialen aufbringst , z.B. Bodenbelag aus ... egal , wird es darunter fürchterlich weiterschimmeln .... Holzdielen müssen atmen können.
Feuchtigkeit wird sich stauen und alles verschimmeln, verrotten , verfaulen lassen... darauf kannst Du unmöglich gesund wohnen/leben...

LG K.
 
Feuchtigkeit wird sich stauen und alles verschimmeln, verrotten , verfaulen lassen... darauf kannst Du unmöglich gesund wohnen/leben...

Hallo Kullerkugel

Da hab ich keine Bedenken:
Dampfbremsen (also die von Dir erwähnten feuchtigkeitssperrenden Schichten) schaden nur dort, wo sie kaltseits aufgebracht werden, denn nur dort kondensiert die Feuchtigkeit zu Wasser. Warmseits, also im Wohnraum, ist das egal oder sogar hilfreich: Der PVC-Belag als Dampfbremse verhindert, dass Feuchtigkeit von Warm nach Kalt diffundiert und dort kondensiert.
Dabei ist es egal, ob die Dielen kaltseitig von einem Gewölbe, einer Beton- oder Hohlkörperdecke oder von Balken getragen werden, ob man sie sieht oder nicht.

Grundsätzlich niemals Alufolie, PVC-Beläge, Kunststoffbeschichtungen, Blechverkleidungen auf der Kalt- bzw. Aussenseite von Holzkonstruktionen ohne Hinterlüftung aufbringen.
Das wäre eine Einladung an den Hausschwamm.

Warmseits ist das kein Problem oder gar, im Falle einer Innenwärmedämmung, zwingend.

Wärmedämmungen bring man wann immer möglich AUSSEN, bzw. Kaltseitig auf. Also AUF dem Speicherboden, UNTER der Kelledecke,
Auf der Aussenwand, nicht im warmen Raum drin. So bleibt die vorhandene, tragende Bausubstanz (Wand, Decke ...) stets auf der warmen, trockenen Seite, wo somit dampfbremsende Schichten (Boden- und Wandbeläge, Deckenverkleidungen) keinen Schaden anrichten können.

Puistola
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo ,
ich habe einmal solchen Belag entfernen müssen ....es handelte sich um Dielen , die unter sich wie früher üblich , Sandschüttung ohne Fundament haben. Und trotz Heizung in dem Raum war unter dem Belag dicker , grüner Schimmel und Nässe.
Auf den inzwischen geschliffenen und biologisch lackierten Dielen darf nur diffusionsfähiger Belag usw. liegen. Selbst der dicke Wollteppich bewirkt schnell muffigen Geruch.
Und der feuchte Keller unter den Dielen von Schwester E. (wenn es so ist ) wirkt da sicher wie feuchter Sand und Hohlraum.
Wenn es im Haus oben irgendwo ist , kein Problem. Da hat man früher oft Lehmschüttungen eingebracht , und wenn der trocken ist , sollte nichts passieren.

LG K.
LG K.
 
Hallo ,
ich habe einmal solchen Belag entfernen müssen ....es handelte sich um Dielen , die unter sich wie früher üblich , Sandschüttung ohne Fundament haben. Und trotz Heizung in dem Raum war unter dem Belag dicker , grüner Schimmel und Nässe.
Auf den inzwischen geschliffenen und biologisch lackierten Dielen darf nur diffusionsfähiger Belag usw. liegen.
Und der feuchte Keller unter den Dielen von Schwester E. (wenn es so ist ) wirkt da sicher wie feuchter Sand und Hohlraum.

Hallo Kullerkugel

Danke für Deinen Hinweis:
Klar, Dielen auf dem Kellerboden sind extrem gefährdet:
Kaltseits ist da das Erdreich, und ein Abführen der dort vorhandenen oder kondensierenden Feuchtigkeit durch die Aussenluft ist nicht möglich.
Richtig wäre daher bei einer Sanierung für einen beheizten Wohnraum im Keller der folgende Aufbau, der beidseits feuchtigkeitsgesperrt und dazwischen schimmelfest ist, z.B.:

- Eine Lage Feinbeton als Träger für:
- Feuchtigkeitssperre (Aluminiumkaschierte Bitumenbahn)
- Geschlossenporige Wärmedämmung (extrudiertes Polystyrol)
- Dampfsperre (Alukaschiertes Kraftpapier, dicht verklebt, oder dampfbremsende PVC-Bahn)
- Schutzschicht
- Dielen, 0der Estrich und beliebiger Bodenbelag

Ähnliches gilt für erdberührte Umfassungswände ...

Ohne Wärmedämmung und ohne Raumheizung mögen Dielen auf Sand einige Jahre überleben. Ein alter Keller ist nun mal kein Wohnraum.

Das Kellergewölbe von Schwester-E muss, wie ich schon mehrfach geschrieben habe, saniert, also mindestens kaltseits belüftet werden, um die Feuchtigkeit abzuführen. Bleibt es feucht, geschieht in der Tat das, was Du auf dem Erdreich erlebt hast: Feuchtigkeitsstau - Schimmel - Hausschwamm.

Puistola
 
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