Hashimoto (Schilddrüsenerkrankung)

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Hashimoto ist eine chronische autoimmune Erkrankung,bei der das Immunsystem die Schilddrüse nach und nach zerstört.Als Folge produziert diese immer weniger Schilddrüsenhormone, was zu großer Müdigkeit,Kraftlosigkeit,Antriebslosigkeit,führt usw.
Wie wird Funktion der Nebennieren untersucht? [Archiv] - Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
(Beiträge von Lila: sehr ausführlich mit vielen Links und Anregungen).
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Die Hashimoto Thyreoiditis ist eine Erkrankung bei der das körpereigene Abwehrsystem die Schilddrüse angreift und an der Produktion der Schilddrüsenhormone behindert. Dabei sind zwei Formen bekannt: die schrumpfende Schilddrüse (hypotrophe Form) und die wachsende Schilddrüse (hypertrophe Form).

Die Erkrankung verläuft chronisch und die Schilddrüse verliert über Jahre immer mehr an Funktion. Bei etwa 25% der Erkrankten finden sich weitere autoimmune Krankheiten.

Ursachen
Die Hashimoto Thyreoiditis wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Eine Ursache allein reicht meist nicht um krank zu werden.

- eine ererbte genetische Veranlagung
- Infektionen mit bis heute unbekannten Erregern (Bakterien, Viren)Jodbelastungen z.B. durch Medikamente oder jodhaltige Kontrastmittel
- hormonelle Umstellungen wie Pubertät, Absetzen der Pille, Hormonumstellung nach einer Geburt oder Fehlgeburt, Wechseljahre
- psychischer Stress unterschiedlicher Art

Symptome
Die Beschwerden sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. 80% der Betroffene haben mit einer angepassten hormonellen Behandlung keine oder geringe Beschwerden. 20% der Erkrankten zeigen zahlreiche Beschwerden, die mit einer Hormontherapie nicht immer vollständig verschwinden. Typische Symptome sind:
Müdigkeit
Frieren
Gewichtszunahme
Konzentrationsstörungen
Depression
trockene Haut
Muskel und Gelenkschmerzen
bei Frauen Zyklusstörungen
Daneben können vielfältige andere Symptome auftreten. Eine Augenbeteiligung wie beim Morbus Basedow ist möglich aber seltener.

Komplikationen
Oft findet sich bei der Hashimoto Thyreoiditis ein gestörter Zuckerstoffwechsel (Insulinresistenz). Hier ist eine Behandlung durch einen spezialisierten Arzt erforderlich (Diabetologe) um das Entstehen einer Zuckerkrankheit (Diabetes Typ2) zu verhindern. Bei Frauen mit zusätzlichen Störungen der weiblichen Hormone (Symptome z.B. Zyklusstörungen, männlicher Haarwuchs, Brustspannen), ist eine Behandlung durch einen erfahrenen Frauenarzt wichtig.

Männer mit Hashimoto Thyreoiditis zeigen gelegentlich Störungen der männlichen Hormone. Hier ist der Besuch bei einem Hormonfacharzt (Endokrinologen) notwendig.
Bei einer unklaren Knotenbildung in der Schilddrüse (im Ultraschall oder im Szintigraphie) sind regelmäßige Kontrollen unerlässlich zum Ausschluss bösartiger Neubildungen in der Schilddrüse. Bei starkem Größenwachstum oder zweifelhafte Untersuchungsbefunden kann ein Schilddrüsenoperation notwendig werden. Unklare zusätzliche Symptome sollten immer Anlass sein, andere autoimmune Erkrankungen auszuschließen.

Therapie
Zum Ausgleich der fehlenden Schilddrüsenhormone werden die Schilddrüsenhormone individuell nach Bedarf ergänzt. Hier stehen unterschiedliche Hormonpräparate zu Verfügung. Eine frühzeitige Behandlung mit Schilddrüsenhormonen wirkt sich günstig auf den Krankheitsverlauf aus. Jod (Jodsalz, Seefisch, jodhaltige Medikamente) sollte vermieden werden, da dies die Erkrankung fördert.

Forschung
Nach neueren Untersuchungen hat möglicherweise die Einnahme von Selen und Zink einen günstigen Effekt auf die Erkrankung. Weitere Untersuchungen müssen abgewartet werden.
Wie beim Morbus Basedow kann die bisherige Therapie mit Schilddrüsenhormonen nur die Symptome behandeln. Eine Therapie die die Ursache der Erkrankung behandelt und die zugrunde liegende Störung des Immunsystems heilt ist nicht bekannt. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen sind erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie unter (externe Links): Willkommen auf den Seiten zur Hashimoto Thyreoiditis
www.autoimmun.org/erkrankungen/hashimoto-thyreoiditis.php

Uta
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mal Uta, kannst Du damit was anfangen?

Vor zwei Jahren wurde mal meine Schilddrüse getestet mit allem drum und dran, die Werte waren alle im Normbereich, nur einer ist mir aufgefallen: TRAK. Der Normbereich war mit 0 - 1,75 ausgewiesen und mein Ergebnis war: < 8.0.
Das fand ich sehr verwirrend.
Kleiner als 8 kann ja theoretisch alles heißen, zb 1,9 oder 7,5 etc.
Oder schreibt man kleiner als nur bei Werten, die dann knapp unter der angegebenen Zahl liegen? Das hieße ja dann in diesem Falle, dass ich Antikörper habe und diese erhöht waren!
Bitte hilf mir da weiter, das wär sehr nett!
(PS: ich find einfach keinen Arzt, der alle meine Werte untersucht, es wird wirklich nur der TSH geprüft! voll zum *k*! Wenn dann muss ich's selber zahlen. Und das sind mal eben 100 Euro)
 
Normbereiche für TRAKhuman:
Negativ: <1 IU/l
Grenzwertig: 1-2 IU/l
Positiv: >2 IU/l
Schilddrsenselbsthilfe - Downloadbereich

Hallo Froschkönigin,

entsprechend diesen Werte warst Du da eindeutig positiv.

Soweit ich das gelesen habe, sind die TRAK erhöht bei
- Morbus Basedow
- manchmal auch bei Hashimoto.

Morbus Basedow: Diagnose
Zu Beginn der Diagnose sollte unbedingt eine gründliche Anamnese erfolgen, in der neben dem Krankheitsverlauf und den Symptomen und einer eventuellen übermäßigen Jodbelastung (etwa nach Untersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln oder Behandlung mit jodhaltigen Medikamenten) auch unbedingt nach Schilddrüsenerkrankungen in der Familie gefragt werden sollte. Auch die Frage, ob der Betroffene Raucher ist, sollte nicht fehlen, da Rauchen einen Risikofaktor darstellt und den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen kann.

Danach sollte der Arzt die Schilddrüse untersuchen und abtasten, um festzustellen, ob sie vergrößert ist und ob ihre Struktur auffällig verändert ist (Knoten). Bei Morbus Basedow lässt sich bei der Tastuntersuchung häufig das typische „Schwirren“ feststellen – eine leichte Vibration in der Schilddrüse, ausgelöst durch die verstärkte Durchblutung des Gewebes.

Anschließend sollte immer eine Sonografie (Ultraschall) der Schilddrüse erfolgen. Bei Morbus Basedow ist die Schilddrüse in der Regel diffus vergrößert (Struma diffusa) und das Ultraschallbild ist echoarm (das Bild der Schilddrüse erscheint dunkel im Ultraschall). Daneben muß auf Knoten in der Schilddrüse geachtet werden.

Eine Szintigrafie sollte immer dann vorgenommen werden, wenn mittels Ultraschall oder Abtasten Knoten in der Schilddrüse gefunden werden (zwecks Abgrenzung zur funktionellen Autonomie (Überfunktion durch heiße Knoten in der Schilddrüse)) oder wenn die bisherige Diagnostik keine eindeutige Diagnose erlaubt. In der Regel kann auf eine Szintigrafie allerdings bei Morbus Basedow verzichtet werden.
Um eine Schilddrüsenüberfunktion festzustellen oder auszuschließen sollte unbedingt eine Blutuntersuchung erfolgen, bei der TSH, fT3 und fT4 bestimmt werden sollten. Eine Schilddrüsenüberfunktion liegt dann vor, wenn TSH supprimiert ist (<0,1) und fT3 und fT4 erhöht sind.

Wird eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt, sollten die Schilddrüsenautoantikörper bestimmt werden, und zwar TRAK (TSH-Rezeptor-Antikörper), TPO-AK (Antikörper gegen die Schilddrüsenperoxidase), sowie evtl. zusätzlich Tg-AK (Thyreoglobulin-Antikörper; auf diese Antikörperart kann normalerweise bei positiven TRAK/TPO-AK auch verzichtet werden; bei negativen oder grenzwertigen TRAK/TPO-AK kann die Bestimmung jedoch sinnvoll sein).

Werden zusätzlich zu einer Schilddrüsenüberfunktion auch typische Symptome einer endokrinen Orbitopathie vorgefunden, so gilt der Morbus Basedow als bewiesen (auch wenn die Antikörperbefunde vielleicht nicht eindeutig sind). Bei Diagnose eines Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie sollte unbedingt ein auf diesem Gebiet erfahrener Augenarzt aufgesucht und in die Therapie mit einbezogen werden.
Schilddrüsennetz Hannover (www.schilddruesenguide.de) - Informationen zu Erkrankungen der Schilddrüse

Anscheinend kann Hashimoto auch in Morbus Basedow übergehen:
resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=3881347h5816t417&size=largest
Wenn man allerdings die Werte, die hier genannt werden, ansieht, dann sind Deine wunderbar :eek:).

Auf jeden Fall ist es wichtig, daß Du in guten endokrinologischen Händen bist.

Gruss,
Uta
 
ich habe bei dem letzen kontroll_ blutbild auch meine schilddrüsenwerte bestimmen lassen ,es gab nur drei ? und diese waren :

T3 1,20 ng/ml (normale = 0,8 _2,0 ng/ml )
t4 1,36 ng/dl ( normela= 0,93 - 1,7 ng /dl )

TSH 2,55 uUI/ml (normal = 0,27-4,2 uUI/ml )

ich weiß das eigendlich mehr werte vorhanden sein müssen ,aber ............


....................weiß trotzdem jemand damit etwas anzufangen:confused: .vielleicht sind die werte in D.Land auch anders .würde mich freuen wenn doch jemand dies für mich entziffern kann .
ich habe im letzen sep. ein ulraschall von der schilddrüse machen lassen ,weil mir mein hals längere zeit weh tat .und laut hals-nasen-ohren-arzt alles ok war ,auch ein "tac " (magnetfeld?)habe ich machen lassen welches auch ok war. 4 monate später habe ich auch ein ultraschall-bild machen lassen .es wurden rechts ein kalter knoten und lings ein warmer knoten entdeckt.die blutanalyse war laut des arztes aber ok . allerdingst muß ich sagen ,ich hatte im letzten jahr starken stress wegen krankheit meines mannes.
habe aber keine typischen symptome ,außer das ich weiß das ich stress zu verarbeiten habe ,der ja auf grund der tatsache (krankheit des mannes )einfach auch vorhanden war .

schmerzen am hals sind nun weg ,da auch der stress nachlässt .die oben genannten werte sind vom 28.abril 2010


lg ory

lg ory
 
Hallo ory,

zu Deinen Werten (leider fehlen die Antikörper TPO-AK, Tg-AK und TRAK):

TSH ist etwas über der Norm (Obergrenze heute: 2.5).

fT3 und fT4 sehen eigentlich gut aus; mancher fühlt sich in einem höheren Bereich besser, aber das ist wirklich von Fall zu Fall verschieden. Wenn Du keine Symptome hast, ist das ok.

Leider sagt mir "tac" nichts - war es vielleicht ein MRT (Kernspintomographie)?

Kalte Knoten sollten regelmäßig kontrolliert werden; ich denke, das hat Dir der Arzt gesagt?

Liebe Grüße,
Malve
 
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hallo Malve ,


Kalte Knoten sollten regelmäßig kontrolliert werden; ich denke, das hat Dir der Arzt gesagt?

danke für deine antwort.ja man sagte mir das der kalte knoten unter kontrolle bleiben soll .
wäre es sinnvoll TPO-AK, Tg-AK und TRAK nachträglich zu machen ?

und "tac" ist MRT :eek:) .


lg ory
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo ory,

ja, ich würde die Antikörper auch untersuchen lassen - dann ist alles abgeklärt.

Bezüglich des Ultraschalls - hier ist es sehr wichtig, dass ein Nuklearmediziner untersucht, der sich mit der Materie auskennt. Leider werden hier oftmals Hinweise auf Veränderungen übersehen.

Liebe Grüße,
Malve
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe bei vielen Schilddrüsenerkrankungen Belastungen wie Amalgam gefunden. Sicher gibt es auch noch andere Schadstoffe, die sich in der Schilddrüse ablagern (bei Männern saugt häufiger die Prostata die Gifte wie ein Schwamm auf, bei Frauen die Schilddrüse).
Es ist nie nur eine Noxe. Stress kommt auch dazu und
 
Hallo chrisgi,

ich denke auch es kommen oft verschiedene Faktoren zusammen die eine Schilddrüsenerkrankung auslösen können. Wie hier in Beitrag #1 ja auch angegeben :):
Ursachen
Die Hashimoto Thyreoiditis wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst. Eine Ursache allein reicht meist nicht um krank zu werden.

- eine ererbte genetische Veranlagung
- Infektionen mit bis heute unbekannten Erregern (Bakterien, Viren)Jodbelastungen z.B. durch Medikamente oder jodhaltige Kontrastmittel
- hormonelle Umstellungen wie Pubertät, Absetzen der Pille, Hormonumstellung nach einer Geburt oder Fehlgeburt, Wechseljahre
- psychischer Stress unterschiedlicher Art

Wichtig ist aber halt eine solche Fehlfunktion zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern! Und genau das scheint leider ein großes Problem darzustellen, und in diesem Moment ist es ja eigentlich auch "egal" woher die Erkrankung kommt... - wichtig ist, dass sie "gefunden" wird :rolleyes:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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