Bei Erwachsenen wende ich mittlerweile andere Methoden zur Bearbeitung dieser Traumas an. Da die Traumen meistens zu stark im Kopf verankert sind, ist es für Erwachsene nicht immer einfach, sich auf diese Art Behandlung einlassen zu können, da sichtbar ja nicht wirklich viel passiert und sich alles auf der seelischen Ebene abspielt. Da ich sehr stark über die Erkenntnis der Traumen sowie über das Annehmen, Verzeihen und Loslassen arbeite, gibt es meiner Erfahrung nach wirksamere Methoden.
Ich habe einfach festgestellt, dass wir Erwachsene grosse Mühe haben unsere eingefahrenen Muster loszulassen. Bei einer sanften nur auf der seelischen Ebene basierenden Methode kann das Trauma zwar aufgelöst werden, wir verbleiben aber (meistens) aus Gewohnheit in unseren Mustern drin, da wir diese ja seit Jahren, Jahrzehnten oder Leben mit uns mitschleppen und nichts anderes kennen. Da ist es wichtig unserem Verstand zu zeigen, dass das Trauma auch tatsächlich aufgelöst ist :idee: und keine Notwendigkeit mehr besteht auf eine bestimmte Weise (Muster) zu reagieren.
...ich hoffe, dass ich das einigermassen verständlich geschrieben habe.
Liebe Grüsse
Stellaluna
Liebe Stellaluna!
Danke für deine Antwort.Ich denke der Link und deine Beschreibung helfen mir
erst einmal weiter.
Zur Verarbeitung der Traumata Erwachsener: Hier finde ich Methoden wie EMDR und Somatic Experiencing ( Peter A. Levine) sinnvoll.
Denn traumatische Erfahrungen verändern die "Wege" im Gehirn, um es ganz vereinfacht auszudrücken.
Reaktions - und Verhaltensmuster laufen - tief geprägt vom Trauma - immer wieder unter gleichen Stressempfindungen ab, in immer den alten, eigentlich nicht mehr benötigten Bahnen.
Die Amygdala antwortet bzw. alarmiert nach ihrer traumatischen "Prägung" an unserem bewussten
Denken und Erfahren vorbei.
Deswegen ist es oft der bewussten Denkfähigkeit entzogen, was innerlich empfunden wird.
Was körperlich und seelisch an Reaktionsketten losgetreten wird, sobald ein Trigger auftritt, wahrgenommen wird.
Das kann ja schon eine dem Menschen in diesem Moment nicht einmal bewusste Geruchsempfindung sein, eine Farbe, ein Tonfall, eine unangenehme Körperempfindung etc.
Wenn ich Trauma als extreme Stresseinwirkung, länger andauernd oder sehr heftig ansehe - wenn der Mensch oder das kleine Menschlein
keine Möglichkeit hat - darauf adäquat zu reagieren, auszuweichen oder zu entkommen.........
dann erweitere ich den Begriff Trauma (Wunde).
Hier kommen für mich dann auch Stresseinwirkungen durch Umweltgifte,
verfrühte Impfungen, Medikamentengabe während der Geburt etc. mit ins Spiel.
Mir wurde z. B. während der langen Geburt ein Neuroleptikum gespritzt , unwissend, während eines Hebammenschichtwechsels, mit dem kurzen Satz: "Das nimmt ihnen die Schmerzen und die Unruhe."
Ich war Erstgebärende und eben aufgeregt und durch die Grösse meines Kindes war eine schwere Geburt zu erwarten.
Die Spritze hatte ich schneller, als ich reagieren konnte - ich war von den Wehen in Anspruch genommen.
Mit verheerenden Folgen.
Ich wurde aus dem Geschehen katapultiert, verlor am Ende durch immense
Schwächung extrem viel Blut und das Bewusstsein.
Neuroleptika haben bei mir schwerste Nebenwirkungen.
Während der Wehenpausen konnte ich nicht atmen - ich musste erbrechen. Bis die nächste Wehe kam.Folgen der Unverträglichkeit.
Mein Söhnchen war benommen, geschwächt, unterkühlt und konnte nicht trinken.
Das war sein Start ins Leben.
Prägend für mich der Bewusstseinszustand: "Du stirbst - du kannst nicht für ihn da sein. Kämpfe - Du musst. Ich kann nicht. Ich muss. Ich kann nicht. Ich muss."
Meine letzten Gedanken vor der Ohnmacht.
Vorstellbar, was da mein Kind abgespeichert hat......
Vergessen sollte man auch nicht bei Schreibabies die Unverträglichkeiten was Nahrungsmittel angeht.
Oft schon erblich mit angelegt.
Auch das erzeugt Schmerzen, Stress im Übermaß - eine fortwährende Reizung
des gesamten kleinen Organismus.
Oder die von joosch erwähnten Kopf - und Schädelplattenprobleme, durch Geburt oder Lage im Mutterleib bedingt.
Ja, so ist das Leben.....nicht immer kommt so ein Menschlein unbeschadet
und unbeschrieben, wie weisses Papier, auf die Welt und in die Welt.
Und dann ist es umso wichtiger, sich auch an Hebammen wenden zu können, welche die eine oder andere Methode kennen.
In unserer Stadt gibt es bereits solche.
Ein Segen für die Babies und deren Eltern.
Liebe Grüße
Felis