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Für Ciguatera charakteristisch sei das akute Auftreten
neurologischer Symptome höchstens 12 bis 24 Stunden nach dem Verzehr CTX-haltiger (sub)tropischer Fische.
Akute gastrointestinale Symptome träten nicht bei allen Patienten auf.
Die Erstsymptome ähnelten sich bei allen Betroffenen: Etwa 45 Minuten nach Fischkonsum sei bei den meisten Patienten ein
Brennen der Mundschleimhaut aufgetreten. Nach vier bis 12 Stunden folgten
Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Das für Ciguatera typische
Absinken der Körpertemperatur, das sich als
allgemeines Kältegefühl äußere, sei von allen Patienten festgestellt worden. Dies sei oft gepaart mit Frieren, das die akute, gastrointestinale Vergiftungsphase überdauere. Die Mehrheit der Betroffenen habe bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Fisch-Mahlzeit über
diffusen Pruritus geklagt. Zu beachten sei, dass zu Beginn kardiovaskuläre Symptome vorherrschen könnten: Dazu gehörten
Bradykardie und Blutdruckabfall, die lebensbedrohlich sein könnten.
Typisch für Ciguatera sei auch, so Zimmermann, dass
neurologische Beschwerden über Monate persistieren und anfallsweise – getriggert durch äußere Faktoren – noch nach Jahren wiederkehren könnten. Für mehrere Monate nach der Vergiftung
rate man den Patienten deshalb ab von Alkohol- und Koffeingenuss, von starker körperlicher Aktivität und von erneutem Fischkonsum.
In etwa fünf Prozent der Fälle münde eine akute Ciguatera in eine schwer belastende langfristige Erkrankung, die Zeichen einer systemischen Immunreaktion trage und als
chronische Ciguatera bezeichnet werde. Symptome seien anhaltende Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigung, chronische Schmerzen und Kurzatmigkeit. Bei Ciguatera werde von einer Letalität <0,1 % ausgegangen (Todesursachen: Atemdepressionen, Herzinfarkt und schwere Bewusstseinsstörungen).
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Eine
Mannitolinfusion (Mannitol Baxter 15% Infusionslösung: Wirkung & Dosierung - Onmeda.de) gilt als Therapieoption, wenn sie
innerhalb von wenigen Stunden verabreicht wird: Studien mit geringer Fallzahl deuten an, dass man damit die neurologische Symptome mindern kann. Allerdings ergab eine 2002 durchgeführte randomisierte Doppelblindstudie, in der Mannitol gegen physiologische Kochsalz-Lösung geprüft wurde, in beiden Gruppen eine zwar deutliche Abnahme der neurologischen Symptome; einen derartigen therapeutischen Unterschied habe es aber nicht gegeben.
Trotzdem werde teilweise weiterhin als 1. Option die Mannitol-Therapie bis zu 48–72 Stunden nach der Fischmahlzeit empfohlen – wenn keine Kontraindikationen vorliegen. Wiederholte Mannitol-Behandlungen seien zu erwägen, wenn Symptome wiederkehrten. Der Effekt wiederholter Therapien sei jedoch in der Doppelblindstudie nicht getestet worden.
Positive Hinweise gebe es für
Colestyramin.
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