Provokation/Eskalation mit Sechsjährigem

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24.06.09
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Hallo,

gerade ist etwas passiert, was mich wirklich sehr geschockt hat, und ich bräuchte dringend einen Rat ...
Mein Sohn (6) ist in den letzten Tagen unglaublich frech und aufmüpfig gewesen; er war schon immer lebhaft und etwas vorlaut, hat eine Fäkalsprachenphase, die nicht zu enden scheint, ist aber ansonsten ein kluger Kopf (seit 4 Wochen in der Schule, Hausaufgaben klappen prima) und durchaus auch verständig in ruhigen Phasen. Dann aber kommen wieder diese "Aussetzer", wo er wie von einem Kobold besessen scheint und nicht mehr aufhören kann, uns frech ins Gesicht zu grinsen, wenn wir ihn schimpfen und jeden Blödsinn (oft verbal oder durch Ärgern seiner kleinen Schwester) auf die Spitze zu treiben. Mein Mann beendet das meist durch lautes Anbrüllen oder gar eine Kopfnuss; ich werde schon auch mal laut, versuche aber, ihn nicht zu demütigen oder gar zu schlagen.
Nun ist mein Mann seit fast 2 Wochen auf Geschäftsreise, die Kinder können wegen des Wetters kaum raus, und mein Sohn treibt mich seit zwei Tagen schier zur Weißglut (meist auch im Gespann mit seiner Schwester) mit seinen Albereien und Zappeleien am Esstisch und seinem Ignorieren meiner Aufforderungen, z. B. abends ins Bad zu gehen. Bislang bin ich mit festem und bestimmtem Grenzensetzen samt Konsequenzen (wer im Bad rumalbert und trödelt, hat keine Zeit mehr für eine Gutenachtgeschichte) immer ganz gut zurechtgekommen, aber bei diesem grenzenlosen Frechsein und Provozieren fallen mir keine geeigneten Konsequenzen mehr ein ... Ich kann ihn doch nicht den ganzen Tag ins Zimmer sperren oder nie mehr Freunde einladen ...
Heute Mittag ging es dann schon wieder los; sie haben beide beim Essen Unsinn gemacht, rumgehampelt und gekichert ... ich habe mehrfach vorgewarnt, und als er dann unter Gelächter anfing, ein Spielzeug in sein Trinkglas zu werfen, ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihm spontan den Rest des Wassers im Glas ins Gesicht gekippt ... :schock:
Darauf hat er reflexartig das Glas genommen und nach mir geworfen, sodass es in tausend Scherben zerbrochen ist ...
Ich habe natürlich fürchterlich gebrüllt, beide Kinder haben geweint; (hinterher hat sich dann noch rausgestellt, dass er heute Federmappe und zwei wichtige Hefte in der Schule vergessen hat ... ) und jetzt bin ich total ratlos, wie das so eskalieren konnte und wie ich in Zukunft diesem provokante, freche Verhalten begegnen soll und vor allem WARUM er das überhaupt plötzlich so verstärkt macht?? Ich mag schon gar keine anderen Mütter mit Kindern mehr einladen, weil er sich immer öfter wie ein wildgewordener Clown benimmt, sich nicht mal ins Zimmer schicken lässt (da müsste ich ihn mit Gewalt die Treppe hochzerren, und das schaffe ich rein körperlich gar nicht ...). Wenn ich in ruhigen Minuten mit ihm rede, scheint er so verständig zu sein; ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich Klowörter-Attacken zu Hause akzeptieren kann, wenn er denn meint, es muss unbedingt sein, dass er das aber eben nicht machen darf, wenn andere zuhören, weil die Eltern anderer Kinder ihn nicht mehr im Haus haben wollen, wenn er sich so schlecht benimmt. Das versteht er alles ... aber dann geht wieder irgendwas mit ihm durch... Wie komme ich an ihn ran und wie gehe ich damit um, ohne dass es wieder zu solchen Eskalationen kommt??
 
Hallo Laurina,

es gibt da ein Buch "Ist das Ihr Kind" von Prof. Dr Doris Rapp. Vielleicht hilft dir das weiter.
Es geht da vor allem darum, dass Kinder auf bestimmte Stoffe mit "Anfällen" reagieren können und wenn diese Stoffe gemieden werden, hat man wieder Engel zu Hause:)

LG
 
Hallo Laurina,

das tut mir sehr leid für Dich und auch Deinen Sohn, Deine Geschichte so zu lesen! Um so mehr als ich durch eine Nichte und ihren Sohn zum Teil Ähnliches miterlebt habe. Ich hab zwar keine Gläser fliegen sehen, aber dieses unkontrollierte und unkontrollierbare Verhalten
finde ich sehr traurig für ein Kind, das ja eigentlich lustig und fröhlich sein könnte!

Also wenn in eurer Familie und Ehe ansonsten, psychologisch gesehen, nicht gerade große Probleme bestehen, könnte ich auch nur sagen, daß es sich bestimmt lohnt, einmal recht genau äußere Einflüsse anzusehen, die normalerweise gar nicht beachtet werden, auch nicht von Ärzten.

Da geht es dann um diverse (Zusatz-) Stoffe in der Nahrung, Ausdünstungen aus Spanplatten-Möbeln, Teppichen, Farben, Auto-Innenräumen, aber auch Autoabgase, Ausdünstungen aus Kunststoffen, oder auch in Kunststoff-Trinkflaschen, und vieles andere, was alles unseren Körper und Immunsystem belastet, und irgendwann auch überfordern kann, oder zum Teil auch sehr direkt auf das Nervensystem wirkt. Es gibt auch noch viele hormonähnlich-wirksame Stoffe, die in unserer Umwelt und Wohnraum-Innenwelt 'unterwegs' sind.

In dem Buch von Frau Prof. Rapp, die Amerikanerin ist, findest Du dann auch solche Dinge. Es ist die Umwelt-Medizin, die sich mit all diesen künstlichen, chemischen Einflüssen und Auswirkungen auf uns befaßt.
Impfungen könnten da auch ein Thema sein!


Ansonsten finde ich, daß ein Kind auch zu Hause nicht ständig mit Schimpfworten 'um sich werfen' (?) sollte, ich denke, da könnte man ziemlich klar sagen, daß man sie nicht hören möchte. Aber ich weiß, daß das natürlich leicht gesagt ist.


Vielleicht schreibst Du mal, was Dein Sohn normalerweise ißt, oder ob Du da schonmal einen Zusammenhang bemerkt hast, z.B. mit Süßigkeiten, Fast-Food o.ä.



Liebe Grüße und alles Gute für Deinen Sohn!

Gerd
 
Ich bin ein wenig überrascht, dass sich alle bisherigen Antworten auf schädliche Umwelteinflüsse und gar nicht auf mögliche psychische Ursachen / Zusammenhänge beziehen ...?
Also mein Sohn isst eigentlich recht abwechslungsreich; morgens gibt es meist eine Vollkornsemmel mit Honig, Marmelade oder (nicht regelmäßig) Nutella und einen Malzkaffee mit Milch, zur Pause bekommt er ein Wurstbrot mit Karotte oder Gurke, manchmal ein paar Nüsse, zu Trinken gibt es Leitungswasser (hier in Südbayern ja unbelasteter als manche Mineralwässer) oder Saftschorle, nachmittags mal ein wenig Kuchen oder Kekse, zwischendrin auch Obst (da isst er allerdings nur Apfel, Mandarine, Melone, Erdbeeren und Mango), abends Brot mit Wurst oder Käse und gelegentlich Joghurt. Zu Mittag koche ich eigentlich fast täglich, auch fast immer Gemüse als Beilage (er liebt Blumenkohl, Spinat und Kohlrabi und isst auch gemischten Salat ganz gern), eher selten Fleisch. Einmal die Woche mache ich Grießbrei oder Milchreis. Pommes oder anderen Fast Food gibt es bei uns höchstens zweimal im Monat; Döner oder so kennt er gar nicht. Ich denke, eigentlich ernährt er sich recht gesund, zumal ich auch fast alles Gemüse, Obst und Milch Bio kaufe ...
Er hat kein Übergewicht; eventuell sollte er sich mehr bewegen (er kann stundenlang allein im Zimmer sitzen und Hörspiele hören, Lego bauen oder malen), aber bei dem feuchtkalten Wetter habe ich ihn wegen eines hartnäckigen Hustens die letzten Tage nicht so gern rausgelassen. Wenn er aber draußen ist, saust er stundenlang rum, fährt Fahrrad und Kettcar usw.
Ich denke, er ist noch dabei, den Schulbeginn zu verarbeiten; vor allem die in der Pause gelegentlich von anderen Jungen an ihn herangetragenen körperlichen Aktionen (festhalten, packen, schubsen) scheinen ihn noch sehr zu verunsichern: davon erzählt er immer als Erstes, wenn er heimkommt.

Über Wohngifte kann ich nicht viel sagen; wir haben ein Eigenheim, das wir vor sieben Jahren neu bezogen haben; da sind Teppiche etc. alle schon dringewesen. Ich versuche, viel zu lüften, und wir kaufen neue Möbel sooft es geht von Markenherstellern.
Allergien sind bislang keine bei meinem Sohn festgestellt worden; ich hatte als Kind auch nie welche und habe meine Kinder von Anfang an bewusst auch im Dreck spielen lassen und sechs Monate voll gestillt ...
Das oben erwähnte Buch scheint es nicht mehr im Handel zu geben ... ich bin auch wirklich nicht sicher, ob diese "Phase" etwas damit zu tun hat ...
 
Hallo Laurina,

es gibt da ein Buch ...

LG
Das sag ich auch immer.:D In dem Fall sage ich allerdings, es gibt viele Bücher.

Wer sagt uns bitte, dass dieses Kind nicht das Ergebnis von 2 überforderten Menschen ist?

Anschreien und Kopfnüsse sind sicherlich nicht die Mittel einer adäquaten Erziehung und fallen nach unseren Gesetzen unter seelische und körperliche Misshandlung von Kindern.

Alleine diese an und für sich harmlose Geschichte
Heute Mittag ging es dann schon wieder los; sie haben beide beim Essen Unsinn gemacht, rumgehampelt und gekichert ... ich habe mehrfach vorgewarnt, und als er dann unter Gelächter anfing, ein Spielzeug in sein Trinkglas zu werfen, ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihm spontan den Rest des Wassers im Glas ins Gesicht gekippt ... :schock:
zeigt mMn. schon, dass die Nerven blank liegen. Man steht seinem Kind nicht souverän gegenüber, erwartet dass es gefälligst wie gewünscht zu funktionieren hat und flippt aus, wenn es dann in dieser mütterlicherseits angespannten Situation vielleicht sogar gezielt wissen will, was wohl passieren wird, wo die Mutter bereits schon mehrfach vorgewarnt hatte.

Ich würde daher zuallererst eine Erziehungsberatung empfehlen. Die bietet der Staat Eltern kostenlos als Hilfe zur Erziehung an. Dabei beobachtet ein Pädagoge/Psychologe idealerweise den Umgang der Eltern mit dem Kind, sieht was schief läuft und gibt praktische Tipps.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo laurina,

ich war auch etwa so.

:rolleyes:

ich sag dir aber nicht, was meine familie mit mir machte, weil es nicht ratsam ist.

ich hatte mal so einen jungen zum hüten.

meine lösung war:

ruhig bleiben. mich in sein ausflippen einfühlen und es in mich aufnehmen.
mich ihm gegenüber hinknien, sein "wesen" auf mich wirken lassen und singen. (vielleicht geht auch sprüche oder gebete aufsagen.)

zuerst wurde sein überdrehtes-erschöpfungslachen zu einem auslachen meines singens, doch plötzlich wurde er ruhig, begann zu lächeln und ich konnte ihm wieder anweisungen geben.

vor dem schlafen im bett: blockflöte mit ihm spielen, es ihm beibringen und vorspielen. so kinderleierharfe soll auch gehen...

märchen erzählen.

zusammen beten.

rituale ausführen.

wenn es nötig ist, halt auch tischgebete. nicht sprechen beim essen. kein radio. und so eben.

viele liebe grüsse von shelley :wave:

p.s.: ich bin autistisch und war deswegen so.
 
Dein Sohn testet Grenzen aus. Und es scheit so als gewinne er.

Largo hatt da auch so ein Buch "Kinder brauchen Grenzen" oder so heisst es.

Ich kann dich gut verstehen, wir wussten Zeitenweise auch nicht wirklich wie uns geschah....aber da muss man durch. Grenzen setzen, Struckturen, Rituale und viel Liebe.

Alles Gute
 
Hallo,
also als grundsätzlich überfordert würde ich mich nicht einschätzen ... in diesen Situationen aber schon. Es ist mir völlig klar, dass Anbrüllen oder gar Kopfnüsse (die kommen aber nur von meinem Mann und ich diskutiere deswegen permanent mit ihm, dass er das unbedingt lassen soll) definitiv nicht ok sind. Ich habe auch Phasen, wo das mit dem ruhig und konsequent bleiben klappt. Und ich habe von Jan Uwe Rogge über Jesper Juul bis Remo Largo mit Sicherheit schon fast jeden "Erziehungsratgeber" irgendwann gelesen. Mir ist klar, dass es Grenzen und Konsequenzen geben muss, dass man ruhig und bestimmt bleiben sollte und dass man mit Strafen wenig ausrichtet. In der Theorie alles super. Aber in der Praxis funktioniert es gerade in den Situationen, wo er den Kasper rauskehrt und (nach eigenen Worten!) diesen "Kobold" in sich nicht mehr abstellen kann, eben nicht. Wenn ich ihm die Grenze setze ("lass das jetzt bitte, ich möchte das jetzt nicht mehr"), ignoriert er sie; die natürliche Konsequenz (Mama bekommt schlechte Laune, er muss ggf. das Zimmer verlassen) stört ihn nicht, angedrohte Verbote (Fernsehen, Hörspiel, Vorlesen) finde ich ungeeignet und die funktionieren auch zudem nicht.
Ich muss dazu sagen, dass er sich nur so benimmt, wenn andere Kinder da sind, meist ist das seine Schwester (4), die dann auch mitmacht, sodass sie sich gegenseitig hochschaukeln. Auch wenn Besuch da ist, nehmen die Clownereien kein Ende; und ich mag schon gar niemanden mehr einladen, weil ich merke, dass meine Freundinnen sein albernes, freches Getue nervt und mich mein ewiges Geschimpfe ebenfalls mit den Nerven fertig macht.
Klar würde er sofort aufhören, wenn ich mich mit ihm beschäftige, mit ihm singe (macht er total gern), vorlese, bastle usw., das mache ich ja auch oft; aber es kann ja nicht sein, dass er ständig meine volle Aufmerksamkeit hat, insbesondere dann, wenn eben Besuch da ist und ich mich mal unterhalten möchte, während er mit den anderen Kindern spielt. Anderswo klappt das ja auch, wenn WIR dort zu Gast sind. Er spielt sich meist nur zu Hause so auf.
Wenn seine Schwester nicht zu Hause ist, albert er kaum so herum. Vielleicht hat das auch mit Eifersucht und Heischen um Aufmerksamkeit zu tun, aber ich versuche wirklich, die gerecht zu verteilen, und er bekommt eigentlich sogar mehr Aufmerksamkeit von uns, weil er sehr vielseitig interessiert ist.
Was mich eben so geschockt hat, ist, dass er (auf meinen zugegebenermaßen völlig falschen Ausrutscher mit dem Wasserguss hin) das komplette Glas durch die Luft geworfen hat. Das war purer reflexartiger Jähzorn, um sich für die erfahrene Demütigung zu rächen. Wenn er sowas auch bei anderen Kindern in der Schule macht, haben wir bald ein ernsthaftes Problem.
 
Schick ihn zum Fußball, in der Zeit, wo er trainiert, kannst Du Dir Besuch einladen.

Wie Du schreibst, hast Du einen Jungen, der ganz gut alleine klar kommt, sich beschäftigt, ruhig ist, lieb ist.
Aber ab und an braucht ein Kind das Gefühl, geliebt zu werden, nicht permanent geschimpft.
Über die Sache mit dem Wasserglas solltest Du mit ihm reden.
Sag, das es Dir leid tut, es ist wichtig für ihn.
Erklär ihn, warum Du so ausgeflippt bist.
Stell Dir einfach vor, dein Kind ist der Spiegel von Dir.
Alle deine Emotionen, die Du ihm rüber bringst, bekommst Du zurück.
Wenn Du ständig rummeckerst, kompensiert er es, indem er kaspert, er will es überspielen.
Hast Du dann Wut, kriegst Du sie von ihm zurück.
Erst wenn Du lernst, netter mit ihm umzugehen, Schimpfen zu unterlassen,
fühlt er sich wieder sicherer.
 
Hallo Laurina

Folgende deiner Sätze fallen mir auf:

...wie von einem Kobold besessen scheint und nicht mehr aufhören kann...
...mit seinen Albereien und Zappeleien am Esstisch und seinem Ignorieren meiner Aufforderungen...
...aber bei diesem grenzenlosen Frechsein und Provozieren fallen mir keine geeigneten Konsequenzen mehr ein ... Ich kann ihn doch nicht den ganzen Tag ins Zimmer sperren oder nie mehr Freunde einladen ...
...ich habe mehrfach vorgewarnt - (dann) ist mir der Kragen geplatzt...
...Ich mag schon gar keine anderen Mütter mit Kindern mehr einladen, weil er sich immer öfter wie ein wildgewordener Clown benimmt, sich nicht mal ins Zimmer schicken lässt (da müsste ich ihn mit Gewalt die Treppe hochzerren, und das schaffe ich rein körperlich gar nicht ...)...
...ich habe ihm auch schon gesagt, dass ich Klowörter-Attacken zu Hause akzeptieren kann, wenn er denn meint, es muss unbedingt sein, dass er das aber eben nicht machen darf, wenn andere zuhören, weil die Eltern anderer Kinder ihn nicht mehr im Haus haben wollen, wenn er sich so schlecht benimmt....
...Wie komme ich an ihn ran und wie gehe ich damit um, ohne dass es wieder zu solchen Eskalationen kommt?? ...
...Es ist mir völlig klar, dass Anbrüllen oder gar Kopfnüsse (die kommen aber nur von meinem Mann und ich diskutiere deswegen permanent mit ihm, dass er das unbedingt lassen soll) definitiv nicht ok sind...
...Wenn ich ihm die Grenze setze ("lass das jetzt bitte, ich möchte das jetzt nicht mehr"), ignoriert er sie; die natürliche Konsequenz (Mama bekommt schlechte Laune, er muss ggf. das Zimmer verlassen) stört ihn nicht...
...mein ewiges Geschimpfe...
(aus einem früheren Thread):
...Ich versuche, mit den Kindern darüber zu sprechen, dass ihr Papa nicht alles so meint, wie er es sagt, und dass Kopfnüsse und Anbrüllen nicht ok sind...

Vor allem zwei Punkte möchte ich dir zu bedenken geben:

- Grenzen/Konsequenzen:
Du "bittest lieb, warnst mehrmals vor, schimpfst ewig". Ich denke, du solltest früher reagieren. In einem ehemaligen Thread hast du erwähnt, dass du auch das Buch "Kinder fordern uns heraus" kennst. Mir fällt dazu spontan das dortige Kapitel Keine "Fliegen verscheuchen" ein. Wer beispielsweise beim Essen bloss herumhampelt, kann wohl keinen richtigen Hunger haben. Du könntest ihn an einen Platz (vom Tisch weg, aber mit Sichtkontakt zwischen ihm und dir) schicken, wo er sich kurz hinsetzt und ruhig überlegt, ob er jetzt essen möchte. Falls nein, gibt es für ihn dann halt erst bei der nächsten Mahlzeit wieder was, dann er soll aber die anderen in Ruhe essen lassen und solange dort sitzen bleiben.

- "Verbünden":
Du verbündest dich mit ihm gegen den Vater (entschuldigst dich quasi bei deinen Kindern für dessen Erziehungsstil) und gegen andere Eltern (bei denen er keine Klowörter benutzen soll). Ich halte das für keine gute Idee. Damit und mit deinen wohl eher weit gesteckten Grenzen gibst du ihm eine Art "Freipass", statt einer klaren Linie.

Ich weiss, das ist alles graue Theorie und auch ich habe solche Situationen früher in der Praxis selbst erlebt (ich kenne niemanden, der/die IMMER genau richtig reagiert). Vielleicht erinnerst du dich bei einer nächsten Situation an "Keine Fliegen verscheuchen" und versuchst, die Grenze früher zu ziehen - viel Erfolg :).

Liebe Grüsse
pita
 
Was mich eben so geschockt hat, ist, dass er (auf meinen zugegebenermaßen völlig falschen Ausrutscher mit dem Wasserguss hin) das komplette Glas durch die Luft geworfen hat. Das war purer reflexartiger Jähzorn, um sich für die erfahrene Demütigung zu rächen.
Genau betrachtet hat er damit auf dich doch genau so reagiert, wie Du auf ihn.
 
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