Yersinien-Infektion

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Hallo liebe Leidensgenossen,

nach 4 Zeckenbissen und dem üblichen Spießrutenlauf von einem inkompetenten Arzt zum nächsten stellte ich mit viel Recherge nach 3 Monaten die Diagnose Borreliose. Symptomlage mit beidseitigem Hüfterguß und starken Schmerzen in den Sehnen und Muskeln rund um die Hüfte war eindeutig für eine Mikroben-Infektion mit Gelenkbeteiligung nach Zeckenbissen. Die Serologie auf Borrelien war negativ (ELISA und LTT) bzw. grenzwertig (Westernblot). Neben einer Leukozytopenie (3900) waren alle sonstigen Blutwerte o.k.

Daraufhin Antibiose 5 Wochen mit Doxy 400mg/d und 1x1 Quensyl. Außerdem Samento und Kardentinktur. Keinerlei Besserung, eher eine Verschlechterung, vor allem geht es mit der Psycho und der Belastbarkeit rapide bergab...:-(

Nach den ABs habe ich beim Arzt eine gründlichere Serologie beauftragt (von einigen Erregern hatte er noch nie gehört) und folgendes Ergebnis erhalten:

Yersinia - IgG AK positiv 35 kD, schwach positiv 51 kD, 41 kD, 37 kD
Yersinia - IgA AK positiv 35 kD, schwach positiv 37 kD

Borrelia burgd. - IgG AG <5 AU7ml (negativ)
Borrelia burgd. - IgM AG 5 AU7ml (negativ)

Borrelien Immunoblot IgG schwach positiv p41, sonst alles negativ
Borrelien Immunoblot IgM schwach positiv p41, sonst alles negativ

Ehrlichien - AK negativ IgG und IgM

Babesien IgG mit 1:16 grenzwertig
Babesien IgM negativ

Bartonella hens. AK IgG positiv
Bartonella hens. AK IgM negativ
Bartonella hens. AK IgA negativ

NK Zellen 15,9 % o.B.
NK Zellen 249/myl o.B.

CD 57+ 51,5 vermindert (NB 60-360)

Mycoplasma pneumoniae IgG 30 U/ml erhöht (NB bis 20 U/ml)
Mycoplasma pneumoniae IgM normal
Mycoplasma pneumoniae IgA normal

basales TSH 2,7 (leicht erhöht)
Östradiol leicht erhöht
Progesteron leicht erniedrigt
Gluthadion in Ordnung
Testosteron in Ordnung

HLA B27 positiv

Leberwerte ok, Blutbild ok, aber mittleres Thrombozyten-Vol. und Leukos an der unteren Grenze, sonstige Werte o.B.

An meinen Symptomen hat sich nix geändert. Eher Verschlechterung. Psychischer Abbau mit starker Müdigkeit.

WHAT TO DO???

Mein Arzt hat mir Clont 400 2-3x eine Tablette pro Tag und 1x1 37,5mg Euthyrox verschrieben, die ich heute auch das erste mal geschluckt habe.

Was meint Ihr? Welche Therapie würdet Ihr voschlagen? Wie sind die Prognosen? Wer hat Links speziell für die Yersiniose-Therapie?

Lieber Gruß

Mark
 
Yersinia-Infektion

Hallo Mark,

in Bezug auf die Borreliose + Co-Infektionen kann ich nichts sagen.

Über Yersinien gibt es hier ein paar Infos:
https://www.symptome.ch/vbboard/bakterien-viren-parasiten/1542-yersinien.html
Yersinien-Infektion

Bei der Therapie muß man aufpassen, daß das richtige Antibiotikum genommen wird. Andere wirken evtl. nicht. Da Du ja wegen der Borreliose schon Antibiotika genommen hast, wäre es vielleicht gut, vor Einnahme von ABs gegen Yersinien erst ein Antibiogramm machen zu lassen um zu sehen, welches AB wirkt.

Gruss,
Oregano
 
Yersinia-Infektion

Danke Pit,

ich habe auch den Eindruck Doxy kannst Du in der Pfeife rauchen (vielleicht sollte man das ja wirklich mal probieren...;))

Marshall ist natürlich schon heftig und sehr experimentell...

Woher bekommst Du denn das Benicar her? Hast Du auch Gelenkentzündungen seit 10 Jahren? An welchem Gelenk?

Lieber Gruß

Mark
 
Yersinia-Infektion

Mit Yersinien kannst Doxi Mino vergessen habe seit 10 Jahren die Viecher.

Das einzigste was laut Blutwerten nun langsam hilft ist Marschall Protokoll.

Es sollten ja nicht die Blutwerte allein behandelt werden, sondern die Symptome und bei einem Erregercocktail ist es nicht so einfach zu sagen, welche Beschwerden nun von was kommen und was grad aktiv ist, wenn Erreger persistieren.

Ich habe/hatte auch Yersinien und wurde/werde mit versch. AB behandelt, auch im Hinblick auf Borre und der Chlamydien u.a. und mittlerweile sind die AK gegen Yersinien seit längerem negativ. Diese scheinen verschwunden zu sein. Jedoch habe ich weiterhin Beschwerden/Rückfälle.
Insofern bleibt die Therapie ein Herumprobieren, was am besten hilft.


Wenn Doxycyclin aus irgendwelchen Gründen nicht eingesetzt werden kann oder (was sehr selten ist) nicht ausreichend wirksam ist, kann auf ein Präparat aus der Gruppe der Gyrasehemmer ausgewichen bzw. gewechselt werden.

Schon eher umstritten ist die Gabe von Cortison, da unter Cortison zumindest theoretisch eine Beeinträchtigung der Infektionsbekämpfung möglich ist. Es gibt für andere, allerdings mit der Yersinien-Arthritis nicht unmittelbar vergleichbare Erkrankungen (Borreliose) Hinweise darauf, daß die Therapie der Arthritis mit Cortison mit einem erhöhten Risiko für eine Chronifizierung einhergeht. Man versucht deshalb nach Möglichkeit, Cortison bei infektreaktiven Arthritiden jeder Art nach Möglichkeit zu vermeiden.

rheuma-online: Rheuma von A-Z: Yersinien-induzierte Arthritis

Viele Grüße Quittie
 
Yersinia-Infektion

Danke Quittie,

also Doxy ist bei mir definitiv nicht wirksam, denn nach 4,5 Wochen Doxy und Quensyl sollte nicht so ein Befund (s.o) herauskommen.

Allerdings scheint mir mein Arzt auch das falsche verordnet zu haben :mad:, denn dass Metro bei Yersinien helfen soll, habe ich nun wirklich nirgends gefunden. Ich überlege, ob ich noch Mino dazunehmen soll oder ein Chinolone-Präparat.

Der nächste Auftrag wird sein, noch zusätzlich auf Chlamydien und Würmer zu testen.

Apropo Chlamydien: Ich habe neulich im Radio gehört, dass man Chlamydien am besten in den ersten Tropfen des Morgenurins über PCR nachweist. Dabei muß man wohl einiges beachten, z.B. 6 Tage vorher kein AB und gekühlt muß der Urinbecher wohl auch werden. Weiß einer ein Labor, das hier spezialisiert ist oder kennt sich jemand mit so einem Test aus?

Was den Wurmbefall angeht, werde ich garnicht testen, sondern einfach eine 3-Tages-Wurmkur machen. Ich wohne auf dem Land und habe Katze und Hund. Da verzichte ich auf eine sowieso unsichere Testerei...

Lieber Gruß

Mark
 
Yersinia-Infektion

Würde mich auch dringend interessieren was man gegen Yersinien tun kann.


Ich habe auch wieder massive Darmprobleme und seit heute die Handsehen ganz schlimm entzündet.

Reitersyndrom wurde schon diagnostiziert.


Aber was kann man egen diese Viecher tun?
 
Yersinia-Infektion

Bist Du mal auf Chlamydien untersucht worden? Die sind fast noch typischer für ein Reiter-Syndrom.

Bist Du HLA-B-27 positiv wie ich auch?

dazu:

Reaktive Arthritis
 
Yersinia-Infektion

Chlamydien habe ich auch noch dazu....


Hla b27,wurde noch nicht abgenommen.

Sehe zur Zeit aus wie ein Albino,so rot sind meine Augen...
 
Yersinia-Infektion

Bist Du HLA-B-27 positiv wie ich auch?

Ich bin auch HLA-B27 positiv, habe ebenfalls neben den Borrelien noch Chlamydien, vermutlich Streptokokken, und hatte ( zumindest sind die Titer nun neg.) Yersinien.
Habe auch Lyme-Arthritis bzw. Infektarthritis.

Es bestand bei mir der V. a. auf einer Spondarthritis bzw. Morbus Bechterew und daher wurde das HLA-B27 getestet. Jedoch wurde der Verdacht trotzdem definitiv ausgeschlossen und es hieß, dieses Gen-Molekül haben ca. 8 % der Bevölkerung und es muß dafür keine Krankheitsursache vorliegen.
Allerdings erklärte mir ein Rheumatologe, dass ich aufgrund des HLA-B27 anfällig für Infektionskrankheiten sei, welche die Gelenke betreffen. Damit hatte er zumindest recht.:rolleyes:

So wie ich weiß, funktioniert das nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Somit können beim Vorhandensein dieses Gen-Moleküls bestimmte Erreger wie z.B. Chlamydien oder Yersinien sich eher festsetzen.

Viele Grüße Quittie
 
Yersinia-Infektion

Hi Quittie,

kann ich alles nur bestätigen. Was das HLA-B-27 Gen betrifft habe ich auch schon höhere Zahlen als 8% gelesen.

Die Streptokkoken macht sehr häufig eine postinfektiöse Arthritis, aber nicht durch direkten Bakterienbefall der Gelenke, sondern durch Einnisten der Antigen-Antikörper-Komplexe in Gelenken und an Herzklappen. Das kann zur lebenslanger Antibiose führen, um v.a. Herzversagen zu verhindern. Antistreptolysintiter (ASL) wäre hier ein Parameter.

Du bist ja schon ziemlich lange "dabei". Hast Du das Gefühl, dass Du auf dem richtigen Weg bist mit einer Therapie und wenn ja, mit welcher?

Lieber Gruß

Mark
 
Hi
Olmetec bekomme ich von 3 verschiedenen Ärzten verschrieben, Ab braucht man ja nicht so viel bei Marschall Pro., tja Mp ist hart aber Schardttherapie oder Roci Infussionen sind viel schlimmer.
Natürlich habe ich unter Mp auch Herx und Nebenwirkungen aber was solls.
Vertrage langsam Olmetec und Ab besser als an Anfang.

Die Viecher sitzen überall vor allem in Bindegewebe,wo Ab schlecht rankommt, meine Erfahrung auf die Jahrelange Therapie.
Und keine Wunder erwarten.
Würde mal Cipro. probieren gegen die Yersinien.

Mir tränen die Augen, wenn ich hier lese, wie mit Yersinieninfektionen in Deutschland umgegangen wird. Die führenden Spezialisten für diese Erkrankung sitzen in den Niederlanden, Skandinavien und Russland. Deutsche Ärzte sind weitestgehend ahnungslos. Hier eine kurze Leidensgeschichte: Sep 07 heftige Schwellung der Kniegelenke, Brennen in den Händen, geschwollene Lymphknoten, umfangreiche Diagnostik auf sexuell übertragbare Erreger ohne Resultat, sicherheitshalber 10 Tage Klacid und 10 Tage Avalox. Knie schwellen ab, Brennen kommt wieder. Neue Diagnose im Bw Krankenhaus: Yersinien IgA 34, IgG 114, Aussage: eigentlich nicht behandlungsbedürftig, aber wir geben mal 200 mg Doxy tägl. über 4 Wochen. Brennen verschwindet, alles scheinbar okay. Februar 2008 blutige Durchfälle, heftige Gelenkschmerzen in Moskau, Diagnose: Yersinien und die erstaunte Feststellung des russischen Professors, warum denn die deutschen Kollegen nicht 3 Monate konsequent zu Ende behandelt hätten, das wäre doch der wissenschaftliche Standard in Russland. Yersinien durch den Behandlungsabbruch resistent gegen Doxy 200 mg/d, sensibel gegen 300 mg/d, Titer fallen, , aber ich vertrage die Dosis nicht. Abbruch nach 2 Monaten bei totaler Symptomfreiheit, mit der Empfehlung nach 2 Monaten nochmals konsequent mit Ciprofloxacin über mindestens 3 Monate zu behandeln. 3 Monate Überzeugungsarbeit bei deutschen Ärzten, einschließlich Uniklinikum. Problem: Der deutsche Test ist wesentlich unsensibler als der in Russland verwandte ELISA und Westernblot (Schweizer Hersteller, Schweizer Labor in Moskau), Titeranstieg der Yersinien in D erst nach 2 Monaten, das haben die russischen Ärzte bereits nach 1 Woche nach Therapieabbruch gesehen. Schließlich 3 Monate Ciprobay 2 x 500 mg/d, gut vertragen, Yersinien tot, ich bin gesund. Meinung der Rheumatologie einer großen Uniklinik....bevor ich mit Ciprobay angefangen habe: Wir sehen keine Indikation für eine erneute AB Behandlung.
Studien zum Thema verlinkt auf Rheuma-Informationen im Internet - rheuma-online, die niederländischen Studien über die 3 Monatstherapie mit Cipro habe ich als PDF in Englisch:
Ciprofloxacin v placebo for treatment of Yersinia enterocolitica triggered reactive arthritis, J A A Hoogkamp-Korstanje, H Moesker and G A W Bruyn,
Ann Rheum Dis 2000;59;914-917. doi:10.1136/ard.59.11.914
Zitat meines russischen Profs: "75 Prozent aller rheumatischen Erkrankungen sind nach meiner Erfahrung das Resultat einer nicht erkannten, zu kurz oder unterdosiert behandelten Infektion. Yersinien werden sehr schnell resistent gegen Tetracycline, lassen aber in der Regel mehrere Versuche mit Fluorchinolonen zu. Makrolide sind gegen Yersinien wirkungslos!!!!"
PS: Die Symptome gehen unter Cipro langsamer zurück als unter Doxy, die Titer fallen oft erst nach 1, 5 Monaten. Cipro verursacht ähnliche Symptome als Nebenwirkung wie die Arthritis (Kribbeln in Händen und Füßen, leichte Sehnenentzündung, Muskelschmerzen) Also Ruhe bewahren unter der Therapie und die Leber schonen;

Pit
 
Habt Ihr Euren HLA-B27 auch noch unterteilt, zu wieviel % bestimmt Erkrankungen ausbrechen können (falls sie es nicht schon sind)?

Ich hab hier Werte stehen, weiß aber nicht, ob es auf mich oder auf alle HLA-B27-Positiven bezogen ist.

LG P.
 
Yersinia-Infektion

Die Streptokkoken macht sehr häufig eine postinfektiöse Arthritis, aber nicht durch direkten Bakterienbefall der Gelenke, sondern durch Einnisten der Antigen-Antikörper-Komplexe in Gelenken und an Herzklappen. Das kann zur lebenslanger Antibiose führen, um v.a. Herzversagen zu verhindern. Antistreptolysintiter (ASL) wäre hier ein Parameter.

Der ASL wurde schon des öfteren mitgetestet, da dieser hoch war. Ebenso schließt sich bei mir die Mitralklappe nicht vollständig, aber ob es von Streptokokken , Borrelien oder "normal" ist, kann man nicht sagen.

Du bist ja schon ziemlich lange "dabei". Hast Du das Gefühl, dass Du auf dem richtigen Weg bist mit einer Therapie und wenn ja, mit welcher?
Ich werde antibiotisch in Abständen je nach Rückfall behandelt und komme damit gut zurecht. Wenn ich bedenke, wie es mir vorher damals ging, denke ich schon, das ich auf dem richtigen Weg bin. Ob ich die Borre und Co noch irgendwann mal loswerde, das weiß ich nicht, dafür wurde sie wahrscheinlich zu lange verschleppt. Momentan habe ich grad einen heftigen Rückfall und werde mit Minocyclin 2x100mg behandelt. Umso eher ich mit dem AB nach Rückfall beginne, desto schneller komme ich da im Allgemeinen wieder raus.

Ich wurde schon mit versch. AB therapiert, je nach Symptomatik und der Co-Erreger. Bekam auch Ciprofloxacin zwischendurch, aber welches AB nun letztendlich die Yersinien gekillt hat, weiß ich nicht, zumindest sind deren AK seit längerem negativ.

Viele Grüße Quittie
 
Hallo Ihr Lieben,

so langsam taste ich mich an die Ursachen meiner Symptome heran und glaube nun nach mittlerweile 5 Monaten eine ziemlich genaue Diagnose stellen zu können. Zur Erinnerung meine Beschwerden:

- Permanente starke Hüftschmerzen mit im MRT nachgewiesenem Erguß beidseits (links stärker als rechts) mit Bewegungseinschränkung
- Ziehende Sehnenschmerzen in beiden Oberschenkeln
- unregelmäßig schmerzende Knieschmerzen mal rechts mal links
- Häufiger Harndrang mit Brennen beim Wasserlassen

Diese Beschwerden deuteten sich zwar im Januar bereits zart an, entwickelten sich aber erst seit Juni fortschreitend bis etwa Anfang September. Ab diesem Zeitpunkt stellte ich die Verdachtsdiagnose Borreliose (4 Nymphenstiche an einem Tag Mitte Mai) und therapierte mit 400mg/d Doxycyclin + 200mg/d Quensyl, obwohl der ELISA auf Borrelien negativ bis grenzwertig war. Die Beschwerden blieben auf dem Niveau und besserten sich nicht. Eine ausgedehnte serologische Diagnostik nach 5 Wochen Doxy + Quensyl ergab folgende Ergebnisse:

Yersinia - IgG AK positiv 35 kD, schwach positiv 51 kD, 41 kD, 37 kD
Yersinia - IgA AK positiv 35 kD, schwach positiv 37 kD


Borrelia burgd. - IgG AG <5 AU7ml (negativ)
Borrelia burgd. - IgM AG 5 AU7ml (negativ)

Borrelien Immunoblot IgG schwach positiv p41, sonst alles negativ
Borrelien Immunoblot IgM schwach positiv p41, sonst alles negativ

Ehrlichien - AK negativ IgG und IgM

Babesien IgG mit 1:16 grenzwertig

Babesien IgM negativ

Bartonella hens. AK IgG positiv

Bartonella hens. AK IgM negativ
Bartonella hens. AK IgA negativ

NK Zellen 15,9 % o.B.
NK Zellen 249/myl o.B.

CD 57+ 51,5 vermindert (NB 60-360)


Mycoplasma pneumoniae IgG 30 U/ml erhöht (NB bis 20 U/ml)

Mycoplasma pneumoniae IgM normal
Mycoplasma pneumoniae IgA normal

basales TSH 2,7 (leicht erhöht)
Östradiol leicht erhöht
Progesteron leicht erniedrigt
Gluthadion in Ordnung
Testosteron in Ordnung

HLA B27 positiv

Hier stellte sich also heraus, dass ich beeits diverse Infektionen durchgemacht hatte, dass aber momentan eine Infektion mit Yersenien aktiv ist. Bei HLA-B-27-Positiven machen diese Infektionen sehr häufig eine infektreaktive Arthritis und auch eine Urethritis. Kommt noch eine Konjunktivitis dazu, nennt man diese Symptomen-Trias Reiter-Syndrom.

Ich nahm darauf 10 Tage 200mg/Minocyclin und 7 Tage Metronidazol (letzteres wurde mir fälschlicher Weise vom Hausarzt verschrieben, wirkt aber nicht gegen Yersenien - vermutlich hatte er Yersenien mit Chlostridien verwechselt).

Da mich die unspezifischen Parameter für eine Autoimmunerkrankungen interessierten, ließ ich eine neuere Blutuntersuchung machen. Bei der Gelegenheit ließ ich dann auch auf Chlamydien testen. Ergebnisse sind wie folgt:

AK gegen Cycl.Citrull. Peptid i.S. 0.19 Ratio (Referenzbereich <1,0)
ANA <1:100 (im Referenzbereich)
ENA - AAK Auftrennung (BLOT) kein Hinweis auf AK gegen nukleäre Antigene
SS-A - AK negativ
SS-B - AK negativ
nRNP - AK negativ
Sm - AK negativ
Scl-70 - AK negativ
Jo-1 - AK negativ
Sm - AK negativ
dsDNA-AAk (ELISA) <10 IE/ml (Referenzbereich <100)
c-ANCA (IFT) <10 IE/ml (Referenzbereich <10)
p-ANCA (IFT) <10 IE/ml (Referenzbereich <10)
Zirkulierende Immunkomplexe (EIA) positiv:
C1q - bindend 90,4 mykrogramm/ml (Referenzbereich <45)
C1q - bindend 19,0 mykrogramm/ml (Referenzbereich <40)

T-Cellspot Chlamydien
Positivkontrolle 70,0 Index (Referenzbereich > 4,0)
Chlamydia pneumoniae 3,0 Index (Referenzbereich < 4,0)
Chlamydia trachomatis 5,5 Index (Referenzbereich < 4,0)
Chlamydien Infektionsserologie
Chlamydia pneumoniae- IgG 27 RE/ml Referenzbereich < 16)
Chlamydia pneumoniae- IgA 0,7 RE/ml Referenzbereich < 0,8)
Chlamydia pneumoniae- IgM 0,1 RE/ml Referenzbereich < 0,8)

Chlamydia Trachomatis- IgG 19 RE/ml Referenzbereich < 16)
Chlamydia pneumoniae- IgA 1,2 RE/ml Referenzbereich < 0,8)

Chlamydia pneumoniae- IgM 0,1 RE/ml Referenzbereich < 0,8)

Ich habe also eine aktive Mischinfektion mit Yersenien und Chlamydia trachomatis. Daraus resultiert eine infektreaktive Coxarthritis bei genetischer Disposition (HLA-B-27). Das Immunsystem reagiert stark (Positivkontrolle 70!). Ein entzündlicher Prozeß ist durch die zirkulierenden Immunkomplexe, die klassisch das Komplementsystem aktivieren, nachgewiesen. Inwieweit das Immunsystem gänzlich adäquat reagiert, kann ich nicht ganz sagen, aber es scheint ganz gut zu funktionieren, da wenig für einen angekurbelten Autoimmunprozeß spricht. Eine effektive Eliminierung der Yersinien und der vermutlich schon länger persistenten Chlamydien scheint der richtige Weg zu sein. 2 Monate hochdosierte Antibiose mit Tetracyclinen scheint nicht auszureichen. Es soll auch tetracyclinresistente Chlamydienstämme geben. Die Chlamydien scheinen mir die Hauptverursacher der ganzen Symptome zu sein, die Yersinien haben sich noch drauf gesetzt. Warum? Zum einen hatte eine frühere Freundin von mir Chlamydien, die zu der damaligen Zeit (ca. 12 - 5 Jahre) noch selten diagnostiziert wurde. Die damalige Therapie war vermutlich viel zu kurz. Meine jetzige Freundin hat ebenfalls gynäkologische Probleme und eine Eileiter-Verklebung wie zwei frühere Freundinnen von mir ebenfalls. An eine Magen-Darm-Infektion mit Yersenien kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Zur Zeit läuft noch eine Untersuchung (Abstrich und Serologie) bei meiner Freundin. Das Ergebnis kann ich aber jetzt schon vorhersagen.

Daher werde ich jetzt das Wheldon-Protokoll beginnen. Siehe bei Interesse dazu:
www.cpnhelp.org/wheldon

Zusätzlich überlege ich mir, ob ich die Arthritis symptomatisch nach dem schulmedizinischen Schema einer rheumatischen Arthritis behandle, weil ich vor gelenkzerstörerischen Prozeßen einen ziemlichen Respekt habe und die ganze Sache bei mir schon fast ein halbes Jahr dauert. Zur Zeit nehme ich nur 2x600mg Ibuprofen. Sog. Basistherapeutika wie Methotrexat und/oder Sulfasalazin werden bei der rheumatischen Arthritis noch zusätzlich gegeben. Anfänglich zusammen mit 15mg/d Decortin, langsam ausschleichend. Selbstverständlich bräuchte es bei dieser Therapie ein Magenschutzpräparat und nach der mind. 4-monatigen Therapie (Aktivitätskontrolle!) eine anschließende Darmsanierung.

Ich bin bei meiner Recherche auch auf die Seite von Dr. Julius Hellenthal gestoßen, der gerade Chlamydien für sehr viel mehr als nur meine Symptome veranwortlich macht. Inwieweit die ziemlich derb vorgetragenen Ansichten stimmen, kann ich nicht beurteilen. In jedem Fall spricht aber vieles dafür, den Chlamydien den Kampf anzusagen und diese nicht zu bagatellisieren, wie das leider viele Schulmediziner machen. Wen es interessiert: Dr. med. Julius Hellenthal: Die sensationelle medizinische Revolution... kein Alzheimer, keine Arteriosklerose, kein Herzinfarkt, keine Kopfschmerzen durch langandauernde ANTIBIOSE und Immunomodulationen und Antibiotika

Eure Meinung zu meinem Fall und Eure Erfahrungen interessieren mich immer und ich bin für jede Antwort dankbar.

Lieber Gruß

Mark
 
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