Borderline.....

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....die ureigenste Krankheit des Teufels, wie ich sie oft nenne.

Die Dinge, die ich will, tue ich nicht und die, die ich selbst verabscheue, lasse ich zu - ich sehe die Welt mit Augen, die nicht real sind und die anderen und ich scheinen, obwohl wir die gleichen Worte benutzen, verschiedene Sprachen zu sprechen.

Unendliche Einsamkeit - Borderline.....:eek:)

Jerina
 
ahh also ist dein anderes problem eines deiner ssv symptome?
magst du mehr schreiben?

da ich borderline wie fibromyalgie für eine der diagnosen halten die oft aus verlegenheit gestellt weren interessiert mich natürlich wie du zu der diagnose kamst:)
 
Einsamkeit bei Borderline ? Vielleicht fühlt sich jemand mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) einsam, doch wirklich einsam ist er eigentlich nie. Und unterläßt er Dinge, die er tun will und läßt Dinge zu die er verabscheut ? Wohl kaum ! Das paßt dann schon eher zu einer gehemmt vermeidenden Persönlichkeit.

Manche Wissenschaftler glauben, dass Borderline keine eigene Krankheit sei, sondern nur abgeschwächte Formen anderer psychischer Krankheiten. Der Psychologe Borwin Brendelow kommt in seinem Buch "Celebrities" zu seiner eigenen Theorie: Demnach funktioniere bei Borderlinern die Endorphin-Ausschüttung nicht so wie sie sollte. Der Körper bekomme zu wenig Glückshormone und brauche deshalb wesentlich stärkere Anreize. Nach Bandelow resultiere daraus häufig eine Sucht nach Selbstdarstellung, dies sei gleichzeitig aber auch Ansporn für eine außerordentliche Kreativität.

Janis Joplin, Madonna, Robbie Williams, Elvis Presley, Marilyn Monroe, Britney Spears, AmyWinehouse sollen von Borderline betroffen sein. Das Verrückte am Borderline-Syndrom ist, dass die Krankheitssymptome von der Umwelt als positiv aufgenommen werden und diese Borderliner dafür von ihren Mitmenschen bewundert werden: Der exzessive Lebensstil zum Beispiel, die intensive Suche nach dem echten Leben, eine außergewöhnlich starke Emotionalität und ähnliche Eigenschaften.

Wer Madonna oder Robbie Williams auf der Bühne erlebt, der kann was erleben, im positiven Sinne. Doch wer täglich mit diesen Menschen zurecht kommen muss, der kann auch was erleben, aber im negativen Sinne.
 
Zuletzt bearbeitet:
???? Sorry, aber ich lebe mit meiner KH schon einige Jahrzehnte.... Und sie hat genau diese Entwicklung genommen. @ Manno
Ich finds nicht gut, wenn andere, die mich nicht kennen, besser meinen zu wissen, was ich habe als meine Theras und ich.... :(

@ Zahira: SVV war nur eine vorübergehende Phase bei mir vor einigen Jahren, die ich dann rasch wieder eingestellt habe. Soe gehört nicht zwangsläufig dazu.

Gruß Jerina
 
Hallo Jerina,

dass Du hier schreibst ist ein guter Schritt in Richtung weg von Einsamkeit....

Borderline ist weder eine Verlegenheitsdiagnose , noch sind alle Betroffenen solch schillernde Persönlichkeiten wie Manno beschreibt.
Es muss auch nicht immer Krankheitswert für den Betroffenen haben. Aber keiner kann aus seiner Haut heraus ...
Ich halte Borderline für eine Stoffwechsellage , und so etwas ist vererbbar.
Am Stoffwechsel könnte man meiner Meinung nach auch versuchen , etwas Linderung zu erreichen.
Durch Bewegung / Sport und Ernährung mit viel Eiweiss.

LG K.
 
ich sagte nicht, dass es immer eine verlegenheitsdiagnose ist;)

bei mir war es eine.. ich hbae mich selbst verletzt einmal zuviel nen thera angepampt und da...

und ich meinte, dass dein alkoholproblem ja auch eine art der selbstverletzung ist...

ich hatte eine gute freundin die mir leider gezeigt hat wie schrecklich borderline sein kann-wie sehr der betroffene leidet weil er seiner umgebung wehtut ohne es ändern zu können...
 
entschuldigt bitte dass folgender Text schon wieder so lang ist.. ich kriegs scheinbar nie kurz hin..


ich kenne auch eine Person bei der Borderline in Verbindung mit einem Alkoholproblem festgestellt wurde..
Ich beschreibe das Leben dieser Person mal kurz:

Sie ist 43 Jahre alt, war "nicht gewollt" von ihrer Mutter und bekam das auch deutlich zu spüren (wurdemal am anderen Ende von Köln ausgesetzt usw..). Die Mutter wollte immer einen Jungen, welcher ein paar Jahre nach ihr auch kam.
Gut, mit 16 von zuhause raus, in ne ziemliche schlechte Gesellschaft geraten.. man weiß nicht genau ob Missbrauch oder Prostitution.. dann 18 einn 18-jährigen Spielsüchtigen kennengelernt, der zudem gerade aus dem Knast kam, und nacheinander 4 Kinder bekommen. Nach den ersten 2 Kindern wandelte sich der Mann von spielsüchtig nach "Extremchrist", warf Fernseher und alles raus usw.. auf der anderen Seite war der Mann quasi ein Psychopath, er war gewalttätig ihr und den Kindern gegenüber und ging nicht wirklich arbeiten..

Die Familie zog nach Belgien, wo sich der Mann selbstständig mit einem Imbiss machte, in dem aber nur sie 11 Stunden und länger 7 Tage die Woche arbeiten musste..

Irgendwann in dieser ganzen Zeit fing sie an zu trinken, angeblich nach der Geburt des letzten Kindes (heute 18j)

jahrelang hat niemand etwas mitbekommen.. irgendwann doch.. dann noch ein paar Jahre später (vor ca 9 Jahren) zog sie aus/haute ab/wurde rauschgeschmissen (-> ist nicht ganz klar), ohne ihre Kinder mitzunehmen..

der Mann haute mit den Kindern nach Bremen ab, erstritt das Aufenthaltsbestimmungsrecht und soviel ich weiß auch das Sorgerecht und der Kontakt zwischen Mutter und Kinder brach ab.

Sie lernte einen neuen Mann kennen, der ein wirklich sehr liebenswerter Kerl ist (ich kenne ihn auch) und bekam von ihm ein weiteres Kind. Ab da hab ich persönlich erst so richtig mitgekriegt, was sie für ein Problem hat, aber ich fand die Vorgeschichte hier jetzt wichtig.

Sie hatte alle paar Monate ihren "Absturz" während dieses Absturzes hat sie sich innerhalb kürzester Zeit (teilweise nur 10!! min) so "weggetrunken", dass sie strungsharrelevoll nur noch ins Bett kippte und schlief.. wachte sie wieder auf, das selbe Prozedere.. das ging dann 1-2 Wochen lang so und dann folgte eine Woche intensives "auskotzen". Dann war wieder ein paar Monate gut und sie war der liebevollste und fürsorglichste Mensch den man sich vorstellen kann.. sie konnte sogar ein Bier trinken oder 2, ohne das mehr passierte.. ein ganz "normaler" Mensch eben.. (ich will nich sagen andere seien nicht normal, weiß nur nicht wie ichs sonst sagen soll)

Nach und nach zogen ihre Kinder bei dem Vater aus, bzw hauten ab und suchten den Kontakt mit ihr. Doch fast jedes Mal, wenn ein Besuch derer anstand (was nicht oft war wegen Distanz Bremen-Aachen), oder diese schon da waren, hatte sie ihren Absturz.. am Liebsten zu Weihnachten..
Allerdings sind diese Phasen zwischen den Abstürzen immer kürzer geworden..

So ging das bis vor einem Jahr, die älteste Tochter wohnt mittlerweile seit 3 Jahren in Aachen, doch der Kontakt ist eher selten, da diese sich innerlich sehr von ihr distanziert hat, um sich selbst zu schützen.. denn sie und ihre Geschwister leiden sehr darunter und so leidet sie weniger..

Die Frau ist vor einem Jahr bei dem neuen Mann ausgezogen, weil es so nicht weiterging und die kleine Tochter (heute 6) u.a. sogar körperliche Defizite hat.

Seit 6 Jahren ist diese Frau immer und immer wieder in Therapie, wo sich die oben stehende Diagnose auch ergab, aber sie haut auch ständig da ab..

inzwischen scheint ihr bewusst zu sein, dass sie ein Alkoholproblem hat, auch wenn sie es nicht zugibt.. und inzwischen scheint sie auch deutlich regelmäßiger zu trinken, die Phasen zwischen den Abstürzen sind über die Jahre sehr kurz (2-3 Wochen) geworden, falls es sie überhaupt noch gibt..

Vor ein paar Monaten ist ihre eigene Mutter gestorben, zu der sie nur noch selten Kontakt gehabt hatte (vielleicht 1 mal im Jahr).. an Leberzirrhose wegen Alkohol.. niemand wusste davon.. sie hat sie am Sterbebett besucht und sich erschrocken (war kurz vorm sterben, schon aufgequollen und so) und wohl draußen zu ihrem ehemaligen neuen Mann gesagt, sie wolle nicht, dass ihre Kinder mal so vor ihr stünden..

Allerdings hat sich nichts geändert.. die Geschiche nimmt weiter ihren Lauf, der Alkohol usw.. als wäre gar nichts passiert..

achso.. dazu kommt noch, dass sie nun auch noch einen "Partner" hat, der wohl das gleiche hat wie sie.. den hat sie beim letzten Klinikaufenthalt kennengelernt..

ist da noch Hoffnung zu sehen?

ist das denn nun wirklich Borderline, oder doch eher nur der Alkohol.. und was mich noch mehr interessiert.. ist das nun vererbbar, oder nicht??

ps: Bitte keine Tipps wie ich ihr helfen könnte, ich kann ihr nicht helfen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo , ich denke dass die arme Frau große Probleme hat / hatte und durch den Alkohol ist alles schlimmer geworden. So wie ich Borderline / Borderliner kenne , hat das damit nichts zu tun. Jedenfalls nicht das , was Du beschreibst . Und so etwas ist nicht vererbbar , aber erlebbar und erlernbar . Leider ...
LG K.
 
Google Übersetzer


habe mal schnell einen artikel reingestellt....
ich bin vom epa so überzeugt....wer psychopharmaka kennt weiß wie sie wirken und das sie nicht heilen!!!ich finde sie net schlecht, nur auf dauer
 
epa is Fischöl.. hab das Zeug ma in ner Nahrungsergänzungsfirma (Hittich) verkauft.. das is doch eher für Herzkreislauf und so..
 
einfach nach googlen...ethyl epa...man kann die schlagwörter depression und angst und borderline ergänzen...kommen meist enlische seiten....die besten ergebnisse werden mit reinem epa gemacht...die meisten enthalten epa und dha...für die psyche ist epa von vorteil...es muß auch schwermetallfrei sein und rein...reines epa erzielt die besten ergebnisse...schneiden meist besser ab als psychoph oder in kombination....:hexe:
 
Nur mal eben kurz so als Erinnerung: Ich bin seit 50 (!!) Jahren, also seit meiner Kindheit, Borderlinerin - aber ich habe erst seit 3 (!!!) Jahren ein Alk - Problem.
Bitte nicht Dinge vermengen, nur weils vielleicht grad so gut zu passen scheint - da gehört etwas absolut nicht zusammen.
 
ich habe nur eine vermutung geäussert aber da ich keine lust auf den mechanismus habe der da wohl grade in gang gesetzt wurde halte ich ich raus.. viel glück dir
 
???? Sorry, aber ich lebe mit meiner KH schon einige Jahrzehnte.... Und sie hat genau diese Entwicklung genommen.
@ Manno Ich finds nicht gut, wenn andere, die mich nicht kennen, besser meinen zu wissen, was ich habe als meine Theras und ich.... :(

Zuerst möchte ich Dich mal darauf verweisen, daß wir in dem Forum schonmal kurz über dieses Thema gesprochen haben. Dann stelle ich lieber gleich mal die Frage, ob Du in Grönenbach in der Cathexen-Gruppe warst (nur um zu klären welche Definition von Borderline Du unterstellst). Ich war zumindst ziemlich überrascht, als ich dort 1990 mal an so einer "Familientherapie" teilgenommen habe und der Therapeut so ganz locker sagte: "Im Endeffekt gehts bei Borderline sowieso nur um Kindesmißbrauch". Ich weiß nicht mehr wie der Märchenonkel damals hies - er erzählte damals jeden Sonntag Märchen für Gäste und Besucher, die er psychoanalytisch erörterte. So wie Du aus dem Link (pdf) erkennen kannst, haben die ihre Ansichten nicht wesentlich geändert - wenn auch das Therapiekonzept inzwischen völlig verkopft zu sein scheint.

Nunja - unter diesen Voraussetzungen (also nach der Definition von Grönenbach) wird Borderline aufgrund einer vorangegangenen Vertauensstörung zu den Bezugspersonen erklärt. D.h. das etliche Entwicklungsschritte nicht durchlaufen werden konnten, sodaß wenigstens adäquate Verhaltensweisen nach dem Cathexis-Konzept von Schiff (1975) stukturiert werden sollen. Allzuviel halte ich persönlich nicht davon, denn dieses Konzept geht ja von "Rohde Dachser" aus. D.h. das nichts nachvollzogen werden kann, was vorher nicht wenigstens einmal "erlebt" worden ist. Mit anderen Worten: Es muß im nachhinein erst einmal "erlebt" werden, was zuvor verpaßt worden ist. (und sei es nur die Erfahrung einer Bezugsperson auf die sich der Betroffene 100% verlassen kann). Insofern wäre eine Symbiose absolut notwendig und keinesfalls abzulehnen. Mir geht's jetzt jedoch nicht um die Theorie ...

Praktisch geht's beim Borderline um eine Definition, die sich alle 10 Jahre völlig verändert, und die heute so ziemlich das Gegenteil von dem sein dürfte, was es vorher gewesen ist. Insofern frage ich mich ja schon wie Du überhaupt 50 Jahre lang "Borderline" sein konntest ? Früher wurde das, was heute Borderline ist, als Schizophrenie diagnostiziert und heute wird das was früher noch Borderline war nur noch als "Neuröschen", "Gewalterfahrung" oder "Mißbrauchserfahrung" angesehen. (Amtlich: Man kann heute doch nicht alle Heimkinder als Borderlinefälle diagnostizieren ...) Obwohls nun also keine "Borderliner" mehr sind, hielt ihre "Gesunderklärung" den Gesetzgeber jedoch trotzdem nicht davon ab, den früheren Heimkindern eine Zusatzrente zuzusprechen.

Außerdem geht's um das Nachholen verpaßter Entwicklungsschritte, sodaß Borderline nach etlichen Jahre auch wieder endet. Sicher - wenn man nach einem Aufenthalt im Kinderheim oder eben nach seiner Pubertät erst noch 20 Jahren mit seinen Traumata kämpfen muß, dann kostet das die Karriere, was dann zu einem "verpfuschtem" Leben führt (verpaßte Karrierechancen), aber kann man sich dann mit 40 oder 50 immernoch als "Borderline" bezeichnen ?

Wie auch immer: Auffällig war an all den in meinem Posting genannten Showstars, daß sie wie Borderliner lebten, bis sie einen "Nichttherapeuten" fanden, der sie voll und ganz unterstützte. Ihnen also Symbiose erlaubte, oder eben so zu sein, wie sie es gerade brauchten. (Madonna besang das in ihrem Borderline) Übrigens gibt's diese Woche im "Spiegel" einen Aufmacher mit Marilyn Monroe samt Gedichten von ihr. Also wenn das nicht Borderline ist ... Wie gesagt: Kaum hatte sie den nötigen Rückhalt konnte auch sie "funktionieren". Das gleiche galt auch bei Madonna: Auch sie flatterte auf der Straße herum, bis sie "Rückhalt" fand. Dann "startete" sie durch ! Insofern beweist das, daß "Rohde Dachser" völlig richtig lag. Nicht das Verhalten muß therapeutisch verändert werden, sondern es muß der Entwicklungsschritt durchlebt werden können (und macht's einen noch so bescheuerten Eindruck), der gerade nötig ist. Könnte man das besser ausdrücken wie Marylin. "Immer wenn ich etwas brauche, stelle ich mir die Frage: "Warum steht mein Spiegelbild auf dem Kopf, wenn ich auf meinen Löffel schaue?" Capote schrieb über Marylin: „auch wenn sie niemandem vertraut, rackert sie sich ab, um jedem zu gefallen“. Mit anderen Worten: Um die Vertauensstörung abzubauen, müssen Helfer zur nötigen Symbiose gewonnen werden. Eine Verhaltenstherapie dürfte da wohl eher kontraproduktiv sein.

Und damit bin ich schon beim letzten Punkt: "Verhaltenstherapie" - was soll das ? Entstand Borderline nicht erst durch massiven Druck von außen ? Inzwischen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß sich die "neue Borderlinedefinition" nicht mehr mit der "alten Definition" deckt. Auch scheinen andere "nicht offen in Erscheinung tretende Persönlichkeitsstörungen" immer häufiger als "Borderline" bezeichnet zu werden. Insofern ist der Einwand einer häufigen "Verlegenheitsdiagnose" schon gerechtfertigt.

Was die Störungen im Neurohormonstoffwechsel angeht, so wurden diese Störungen nach "kindlichem Mißbrauch" oder "Gewalterfahrungen" längst offiziell nachgewiesen. Damit meinte ich nicht nur die verstärkte Schmerzwahrnehmung (chronische Schmerzen) durch Dopaminmangel (Notwendigkeit für immer neue Kicks). Es werden auch ständige "positive Bestätigungen" gebraucht, um das Gefühl eines "sich schmutzig oder minderwertig Fühlens" (typisch für Mißbrauch) zu kompensieren. „auch wenn sie niemandem vertraut, rackert sie sich ab, um jedem zu gefallen“ Ohne diese "positiven Bestätigungen" führen Selbstzweifel zu einer "Handlungslähmung" die bei anhaltender Inaktivität schnell in eine "latente Depression" (Einsamkeit ?) führt ... Diese Depression ist dann allerdings eine Folgeerkrankung.
 
Aha. Okay, Ausgrenzung (nur nebenbei - die Gruppe kenne ich nicht). Altbekannt. Somit halte ich mich auch raus und betrachte von meiner Seite aus das Thema als beendet, denn wenn man gezwungen ist, mit dieser Krankheit zu leben und sich so einen Schr**** anhören muss, ist das mehr als verletzend.

Jerina
 
:wave:Hallo Jerina,

gib bitte nicht auf . Deine Reaktion hier ist aber berechtigt ...:kiss:
Da hat sich eben ein "Spezialist" auf das Thema gestürzt. :eek:

LG K.
 
Okay, Ausgrenzung (nur nebenbei - die Gruppe kenne ich nicht). Altbekannt. Somit halte ich mich auch raus und betrachte von meiner Seite aus das Thema als beendet, denn wenn man gezwungen ist, mit dieser Krankheit zu leben und sich so einen Schr**** anhören muss, ist das mehr als verletzend.

Mir fließt gerade ein Krokodilstränchen aus dem Auge ... Die armen Borderliner - keiner bemüht sie zu verstehen und wenn's dann einer versucht redet er nur Schei**e ! Sollte man nicht erwarten können, daß die Betroffenen sich zuerst einmal selbst damit auseinandersetzen ? Das sie zuerst selbst einmal in stationäre Therapie gehen ?

Nunja - wie ich schon sagte: Es gibt solche und solche ! Die einen lassen sich auf eine stationäre Therapie von 6 Monaten ein (die keinesfalls ein Zuckerschlecken ist) und die anderen setzen sich dem erst garnicht aus und lassen sich lieber vom Therapeuten trösten. Der ist dann wenigstens immer "lieb", denn durch jede weitere Stunde verdient der sich schließlich eine goldene Nase ... Du kannst schon davon ausgehen, daß ich etliche Borderliner kenne, die mir dann sagen: "Mein Therapeut hat gesagt, daß Du mich so oder so behandeln mußt !" Tseee - wenn ich dafür auch 100 €/Std. bekomme, dann tue ich das glatt ...

Da sich erst seit kürzerem mehrer Kliniken mit Borderline beschäftigen, gab es vorher eben nur diese eine Klinik in Grönenbach. Insofern blieb den Betroffenen vor 15-50 Jahren garnichts anders übrig, als sich mit deren Programm auseinanderzusetzen. Das war immerhin ein Zeitraum von 35 Jahren ! Ich meine da konnte man hingehen, wohin man wollte, konnte jede beliebige SHG besuchen und überall wurde man mit deren Programm konfrontiert. Was würdest Du zu einem Alkoholiker sagen, der seit 50 Jahren alkoholkrank ist und Dir dann sagt: Anonyme Alkoholiker ? - von denen habe ich noch nie etwas gehört ! Würdest Du ihm dann noch glauben, daß er seit 50 Jahren Alkoholiker ist ?

Persönlich hatte ich zum Borderline immer eine sehr pragmatische Einstellung: "Wenn Du es Dir selbst nicht wert bist, Dich damit auseinanderzusetzen, dann mute mir auch nicht zu mich mit Dir auseinanderzusetzen !" Mit Ausgrenzung hat das ja wohl nichts zu tun - eher mit einem Tritt in den Ar*** ! Ich sehe das genauso wie bei einem Alkoholiker: Du kannst jammern soviel Du willst - es bleibt Dein Problem. Solange Du nicht bereit bist in eine Suchtklinik zu gehen, bin ich auch nicht bereit dich zu unterstützen.

Nun gab's aber genug Borderliner die ernsthaft versucht haben aus dem Dilema herauszukommen und somit habe ich mich dann auch damit auseinandergesetzt. Insofern empfinde ich die Psychiatrisierung der Betroffenen (nach Kernberg) einfach nur als unverschämt und verständnislos. Allerdings ärgert es mich genauso, wenn Psychophaten mit "Borderline" in einen Topf geworfen werden. Besonders dann, wenn die dann lauthals behaupten: "Ich bin Borderline, ich hab's schon schwer genug und ihr müßt Rücksicht auf mich nehmen !" Ich ärgere mich, weils mir mit CFIDS (eine eigene Rubrik in diesem Forum) ganz genauso ergeht.

Damals, als ich vor Schwäche mehrere Male auf der Straße kollabiert bin (incl. Schädelfrakturen, ect.) wollte man mich gar nicht erst auf Borreliose, Infektionen oder Hormonstörungen untersuchen und steckte mich gleich in die Psychokiste: "Sie leiden an einer unterschwelligen Überlastungsdepression !" Nachdem diese Depression aber auch nach 3 Jahren nicht verschwunden war hies es: "Die verschwindet bei ihnen auch nicht mehr, weil sie bei Ihnen wahrscheinlich durch eine Persönlichkeitstörung getriggert wird ..." Und als ich wissen wollte, wie diese PS denn heißen soll, sagte man mir: Nunja - sie hatten eine harte Kindheit, sie haben immerhin studiert, haben nie alleine gelebt und nun haben sie ihre Karriere abgebrochen. Also liegt ihrer Depression eine Borderlinestörung zu Grunde ... (so schnell bekommt man diese Diagnose). Dazu kommt, daß es tatsächlich sehr viele Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung gibt, die unter einem "Burn Out" leiden. Auch diesen Leuten wird regelmäßig ein "Borderlinesyndrom" als Ursache angedichtet (obwohl Workholiker meist unter einer narzißtischen Störung leiden). Also ging ich halt mal in eine SHG für Borderliner und konnte was erleben ...

Mal ganz abgesehen davon, daß mein angeknackster Wirbel dadurch auch nicht geheilt wurde, so war das für mich damals das Beste, was mir passieren konnte. Da ich viel zu erschöpft war, um mein Tagespensum noch auf die Reihe bringen zu können, profitierte ich von ihrer "Energie" und die Borderliner profitierten von meiner "Schwäche". Ich stand bei jedem Problem zur Verfügung und sie wußten, daß ich sie brauche. Ein Psychophat hätte mir bestimmt nicht geholfen, eher eine Person die über andere (im postivem Sinn) ihr Selbstwertgefühl aufbauen will. Ich zitierte in meinem letzen Posting nicht umsonst Capote: „auch wenn Marylin niemandem vertraut, rackert sie sich ab, um jedem zu gefallen“. Da ist mir aber ein Borderliner tausend mal lieber wie ein Narzißt, deer mich nur beherrschen will ! Und wenn ich dann dauernd dieses Gequassel von den "ach so schwierigen Borderlinern" höre, wird's mir erst recht übel. Es gibt gewisse Strategien mit denen Borderliner ihre Gefühlswelt "regulieren", doch um diese Strategien zu verstehen muß ein Therapeut nur mal das Buch von "Rhode Dachser" lesen und dann versteht er was abläuft. Damals verstand ich das sogar, ohne jemals ein Buch darüber gelesen zu haben. Nachher war ich umso geschockter, als ich all meine Erfahrungen im Buch von R.D. wiederfand, sodaß ich mich nur noch fragen konnte: "Haben Therapeuten das jemals gelesen, oder warum verhalten die sich denen gegenüber wie Idioten ?" Insofern wäre eine stationäre Therapie für Borderliner ganz ratsam, denn nur wenn sie ihr eigenen Verhalten verstehen, könne sie anderen auch die Spielregeln erklären. Nicht so aus dem Bauch heraus - denn das wirkt chaotisch - sondern mit dem Hinweis auf die richtigen Kapitel eines Lehrbuchs.

Naja - vielleicht war es auch ganz hilfreich, daß ich mich darauf einlassen mußte, denn ich brauchte sie ja wie die Luft zum atmen. (der Pfegedienst ist unbezahlbar). Zumindest kam ich mir letztlich vor wie ein Hafen für Borderliner, denn in meiner Wohnung ging's zu wie im Taubenschlag (und ich besuchte den ein oder anderen nicht nur in Grönenbach). Danach wußte ich wenigstens ganz genau, daß ich selbst nicht Borderline habe, bekam in langen Gutachten bestätigt, daß ich keine Persönlichkeitsstörung habe (nachdem ich einen Behindertenantrag gestellt hatte), sondern, daß es sich "nur" um ein "somatisiertes Erschöpfungssyndrom unbekannter Genese" handelt. Bezeichnet man einen angebrochenen Wirbel, eine Amalgamvergiftung oder die Auswirkungen von Schimmelpilzen so ? Oder sage ich es anders herum: Die Pilze unterdrückten das Immunsystem zusätzlich zum Amalgam und so konnte sich der Wirbelkörper entzünden, was dann wohl zu dieser Schwäche führte.

Nun habe ich für Borderlineerkrankte aber noch eine ganz besonderes Verständnis: Wenn heute irgendeiner in eine CFS-SHG kommt, oder auch nur hier im Forum sagt, daß ihr "Chronisches Erschöpfungssyndrom" eine "Persönlichkeitsstörung als Hintergrund" hat, dann könnte ich vor Wut explodieren ! Was hat denn CFIDS mit ihrem psychischen "Burn Out" zu tun ? Genauso explodieren Borderliner zurecht, wenn man sie in die Kiste der Psychopathen steckt. Eigentlich ist es schon eine Frechheit eine vorangegangene Psychose als Kriterium für Borderline zu definieren, denn das Wort "Borderline" weist ganz klar auf einen Zustand zwischen Neurose und Psychose hin. Von mir aus kann man sie als frühkindlich "traumatisiert" bezeichnen, aber mit einer Persönlichkeitsstörung hat das ja rein garnichts zu tun.

Insofern mußte ich mal wieder auf den zuerst geposteten Zeitungsartikel hinweisen, wonach Borderline von vielen Psychologen/Wissenschaftlern als keine eigene Krankheit, sondern nur als abgeschwächte Form einer anderen Persönlichkeitsstörung angesehen wird. Verständlich, denn wenn das alte Borderline (der Heimkinder) plötzlich nicht mehr als "Erkrankung" gelten soll, dann wird das bei der neuen Definition wohl auch zutreffen. Oder hat schon jemand bein einer erwachsenen Frau gehört, daß sie nach einer Vergewaltigung "psychotisch" wurde. Oder daß ein erwachsener Mann nach einem Verkehrsunfall oder einer Gewalterfahrung "psychotisch" geworden ist ? Wieso sollen dann Menschen mit kindlichen Mißbrauchserfahrungen psychotisch werden ?

Mich verärgert es, wenn die Kriterien des DSM-III (1980) ausgerechnet zu einem Zeitpunkt in den DSM-IV (1994) auf geheimnisvolle Weise verändert werden, in dem die in kirchlichen Kinderheimen mißbrauchten Kinder beginnen über ihren Mißbrauch zu sprechen. Kritisiert wurde daran, daß die so formulierten Kriterien 1,3,5,7,9 auch bei einer Depressionen erfüllt werden, 1-3, 5-9 auch bei Schizophrenien auftreten, 1-9 auch in schizoaffektiven Psychosen, bei schizoiden, narzißtischen und paranoiden Persönlichkeitsstörungen auftreten. Man hat also alle nur erdenklichen pathologischen (oft gefährlichen) unerkannten Persönlichkeitsstörungen in den Borderlinetopf geworfen, kräftig umgerührt und dann gesagt: "Und jetzt sagt nochmal, daß ihr an Borderline erkrankt seid !" So diskriminiert, wurden die Betroffenen zum Schweigen gebracht.

Damit aber immernoch nicht genug: Als eine Betroffene immernoch eine www.zeit.de/2002/19/Politik/print_200219_irrtum.html aufgrund ihrer erlittenen "Borderlineerkrankung" einklagen wollte,
... hob im Februar 2002 der Bundesgerichtshof ein Urteil des Landgerichts Nürnberg wegen Kindesmißbrauch auf, weil die Richter nicht berücksichtigt hatten, dass beim Opfer Verhaltensauffälligkeiten zutage traten, die auf eine Borderline-Persönlichkeitsstörung schließen lassen. Borderline-Patienten neigen zum Lügen und zum Manipulieren ihrer Umwelt. Auf das, was sie aussagen, ist nach Auffassung der Bundesrichter kein Verlass.
(c) DIE ZEIT 19/2002
Rumms ! Möchte noch irgendjemand über seinen kindlichen Mißbrauch / Borderline berichten, oder ist jetzt alles geklärt ? Mit diesem Roman wollte ich niemanden "ausgrenzen" - ich fragte wirklich nur nach der Definition von Borderline (alt oder neu?). Vielmehr bin ich mir sicher, daß Borderliner durch die neue DSM-IV (1994) Definition ausgegrenzt werden. Dieses "tricksen" und die ständigen Diskriminierungen (CFIDS wird jetzt mit dem "Burn Out Syndrom) gleichgesetzt, nerven mich in diesem Gesundheitssystem immer stärker. Und leider kann ich nicht mehr einfach "nur die Klappe" halten, wenn nach dieser neuen Definition Borderliner als "besonders schwierige Patienten" bezeichnet werden, Wenn die besonders schwierig sind, dann sind's entweder die Psychologen bescheuert, oder Borderline wurde falsch diagnostiziert. Insofern ist die Unterstellung einer "Verlegenheitsdiagnose" sehr wohl akzeptabel ...
 
Ich hab mir nach den ersten Zeilen echt nicht mehr die Mühe gemacht, deinen Endlosthread zu lesen, der so voller Zynismus zu sein scheint, dass MIR die Tränen, und dies die ECHTEN, in die Augen schossen.
WAS bitte WEISST du denn von mir? WIESO maßt du dir an, solche Urteile in den Raum zu stellen?
Du magst sicherlich kein Borderliner sein - aber mir scheint, ein ausgeprägter Narziß!

Jerina :(
 
Manno schreibt :
Rumms ! Möchte noch irgendjemand über seinen kindlichen Mißbrauch / Borderline berichten, oder ist jetzt alles geklärt ?

Mit der Beschränkung auf diese eine mögliche propagierte Ursache für Borderline , und dann in dieser überheblich-besserwisserischen Form, beweist der Romanverfasser nur sein Unwissen. Das ist damit geklärt.
 
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