Wie rettet man etwas, was schon kaputt ist?

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06.08.10
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31
Hallo,

wie kann man etwas retten, wenn man doch eigentlich schon vor den Trümmern steht? Wenn die einst bunten Bilder allmählich verblassen?

Es fällt mir auch nach langer Zeit schwer zu akzeptieren. Es war alles, was ich jemals wollte. Er liebt mich und ich ihn auch, aber es funktioniert einfach nicht.:(
 
Wenn es bereits kaputt ist, kann man es nicht mehr retten. Dann solltet ihr Euch trennen, auch wenn es schwer ist. Es kann Befreiung und Neuanfang bedeuten.

Wenn ihr Euch noch liebt, müsst ihr darum kämpfen. Dazu braucht ihr Hilfe von extern. von einem professionellem Paartherapeuten. Wenn auch nur ein Funken Hoffnung besteht, versucht es. Ihr habt nichts zu verlieren?

Und wie Ihr herausfindet, ob ihr euch noch liebt und kämpfen wollt? Indem ihr MITEINANDER REDET! An einem neutralen Ort (Bar am besten, wo andere Leute da sind, dass niemand ausfällig wird) würd ich empfehlen.

Alles Liebe!
 
Danke für deine Antwort.

Es ist schwer zu kämpfen. Es ist ein reiner Kraftakt über diesen Zeitraum hinweg. Persönlich reden können wir miteinander nicht, weil die momentane Entfernung 500km beträgt. Und zu ihm ziehen möchte ich auch noch nicht.
Er sucht die Fehler oft bei mir. Weist die Schuld von sich. Früher war er anders. Früher wusste er, dass er sich schnell über Kleinigkeiten aufregt. Aber was ist nur mit ihm geschehen? Er ist so anders. Nicht mehr der Mensch, den ich kennenlernte.
 
Hallo Memorie,

führt Ihr eine Fern- oder Wochenendbeziehung? Das ist sicher schwierig über eine längere Zeit.

Gruss,
Oregano
 
Wir führen eine Fernbeziehung. Er zog im Juli weg, weil er hier mit den Menschen nicht klar kam.
 
Du schreibst "zu ihm ziehen möchte ich noch nicht." Heißt das, daß Ihr Euch noch nicht besonders lange kennt? Dann ist auch das Fundament Eurer Beziehung wahrscheinlich nicht sehr stabil und macht das ganze noch schwieriger.

Grüsse,
Oregano
 
Nein, das heißt es nicht. Ich kenne ihn inzwischen sehr gut, nur manchmal verstehe ich ihn nicht.
Ich möchte nicht zu ihm ziehen, weil ich mich dann aufgeben müsste. Ich möchte nicht das typische Hausfrauenklischee erfüllen, sondern viel mehr beruflich Karriere machen. Und dafür muss ich vorerst hier bleiben.
Und dann denke ich, dass ich noch nicht reif dafür bin. Ich möchte ihn nicht 24h täglich sehen und brauche eine Gelegenheit, um mich zurück zu ziehen.
Er hätte ja auch hier bleiben können, aber anscheinend war das wohl zu viel verlangt.
 
Wenn es bereits kaputt ist, kann man es nicht mehr retten. Dann solltet ihr Euch trennen, auch wenn es schwer ist. Es kann Befreiung und Neuanfang bedeuten.

Alles Liebe!
So sehe ich das auch.

Und wenn man schon den Gedanken mit einem Menschen 24h Stunden zu verbringen als unerträglich empfindet, was bleibt da eigentlich noch übrig?:confused:
 
Hallo Memorie,

daß Frauen Männer manchmal nicht verstehen und andersherum scheint mir ganz normal :eek:). Die Kunst des Sich-trotzdem-Verstehens ist eben dann die Achtung und Akzeptanz des Partners. Und natürlich wichtig: miteinander reden, zuhören, sich mitteilen, klären.

Im Grunde seid Ihr doch im Moment quitt:
Er hält es mit den Leuten in Deiner Gegend nicht aus (sagt er), und Du möchtest nicht mit ihm ziehen.
Dann muss es eben entweder eine Fernbeziehung bleiben.
Oder es geht zu Ende.
Oder es findet sich eine andere Lösung.
Aber sicher nur über Verständigung und Aufeinanderzugehen.

Grüsse,
Oregano
 
Danke für die Beiträge.
Es fällt mir unfassbar schwer, die Dinge hinzunehmen. Die Erkenntnis, dass alles vergänglich ist- Freundschaft, Liebe und das Leben. Und vielleicht schaffe ich es irgendwann, die Erinnerungen zu löschen.
 
Hei Memorie!

Die Liebe braucht Kompromisse. Kompromisse, die man miteinander findet. Dein Freund, Mann, Partner, hat in SEINEM Kompromiss Dich hinten liegen lassen.
Du darfst darüber traurig sein, denn es IST traurig. Du hast Dir Liebe verdient, die auf Dich achtet und aufpasst, die liebevoll mit Dir umgeht. Du machst Dir so viele Gedanken. Macht ER sich auch so viel Gedanken??
Tut mir leid aber jetzt muss ich sehr direkt werden: Ich habe den Eindruck dass dieser Mann sich herzlich wenig für DICH interessiert. Willst Du um so eine Liebe kämpfen? Die Frage für mich ist: was gibt er Dir? Was genau gibt er Dir, was Dich nicht loslässt?
Wir Frauen können auch ohne Männer glücklich sein. Der nächste kommt eh schneller als Du denkst. Jeder Topf findet seinen Deckel. Wenn Du fühlst dass er es ist, nimm ihn mal knallhart ran und konfrontiere ihn mit seinem Verhalten. Mein Eindruck ist, er gibt Eurer Beziehung gar keine Chance. Sollst Du ihm hinterherziehen, sodass ihr ne Chance habt? Und was willst DU?

Ich hatte mal einen Freund. Ich bin seinetwegen nach Deutschland gezogen. (Wir sind beide Italiener). Nach einem Jahr ging er aus Deutschland weg, weil er mit den Leuten /Mentalität nicht klarkam. Er fragte mich, ob ich mitkäme. Ich habe verstanden, dass er auch ohne mich weggehen würde. Da wurde mir klar, dass ich nicht die Wichtigste Sache in seinem Leben war. Ich wünschte mir das jedoch immer so sehr. So habe ich mich zum ersten Mal gefragt: Was will ICH? Und ich wollte hier bleiben. Aber noch viel mehr wollte ich von so einem Menschen weg, dem ich so unwichtig war. Es tat so weh. Er ging weg. Ich blieb. Ich habe ein schönes Gleichgewicht gefunden und mir mein eigenes Leben aufgebaut. Ich habe es nie bereut.
Ich habe auch nach einiger Zeit einen neuen Mann kennen gelernt, der mich sehr schätzt und liebt. Ich bin glücklich.

Das Leben gibt uns immer die Aufgaben, die wir bewältigen können.

Und zu Deinem Satz mit den Erinnerungen: Sie müssen nicht weggehen. Die Schönen, bewahre sie Dir auf! Für momente der Einsamkeit und Kälte! Aber wirklich nur die Schönen!

Viel Glück auf der Suche nach Dir selbst!
 
Hallo,
danke für deine Antwort.
Vielleicht sollte ich vorher ein Paar Dinge erwähnen, bevor sich Fragen aufwerfen.

Im Herbst lernten wir uns kennen. Er bemühte sich sehr um mich und war stets zuvorkommend. Er versuchte mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen und mich glücklich zu machen. Eigentlich wollte ich ihn auch so sehr, wie er mich wollte. Allerdings sind mir Dinge über ihn bekannt, die mich anwidern. Mein Ekel vor ihm führte oft dazu, dass ich mich nicht fair ihm gegenüber verhalten konnte. Ich machte ihm Vorwürfe aufgrund seiner Vergangenheit, obwohl selbst ich eine habe.
Ich konnte diese Gedanken nicht aus meinem Kopf verdrängen. Irgendwann begann er sich allmählich von mir abzuwenden. Ich fand heraus, dass er heimlich anderen Frauen schrieb und das waren Dinge, die wirklich nicht angebracht waren. Er sagte daraufhin zu mir, dass diese Frauen freundlich zu ihm seien.
Es kränkte mich. Ja, es kränkte mich so sehr, dass ich mich rächen musste. Ich wollte ihm zeigen, wie sehr es weh tut betrogen zu werden. Nein, ich habe mit keinem anderen Mann geschlafen. Nur ein Kuss, mehr nicht. Und seit diesem Kuss ist alles anders.
Er hat sich komplett geändert. Er unterstellt mir oft Dinge oder lässt seine Launen an mir aus. Nach jedem Streit ignoriert er mich. Ja und diesen Kuss wirft er mir auch heute noch vor. Gerade der Mensch, der mich mit zwei anderen Frauen sexuell betrogen hat. Der Mann, der nicht die Courage hat zu seinen Fehlern zu stehen, obwohl ich die Beweise habe. Dieser Kerl, der mir ins Gesicht lügt, ohne rot zu werden.
Vielleicht war mein Ausrutscher der Grund für all das. Ich möchte das auch nicht rechtfertigen, aber ich finde seine Ausrutscher sind viel schlimmer.
 
Hallo Memorie,

ich glaube, wenn man mal anfängt, die Fehler des Anderen mit den eigenen aufzurechnen, ist schon sehr viel kaputt, und zwar unwiederbringlich.

So, wie Du die Beziehung schilderst (welcher Herbst war das?), war da von Anfang an der Wurm drin: Du warst mißtrauisch und beobachtend; er fühlte sich nicht gut aufgenommen. Keine gute Voraussetzung für eine liebevolle Beziehung.

Wahrscheinlich ist es gut so, wie es ist, auch wenn dabei manches weh tut, u.a. auch der verletzte Stolz?

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,

ich hatte nicht vor seine Fehler mit meinen aufzurechnen. Sicherlich habe ich meinen Teil dazu beigetragen. Aber er hat mir die Gründe dazu gegeben. Seltsam, wenn in der Wohnung des Freundes Kondome liegen, die man nicht selbst verbraucht hat. Seltsam, wenn Haare anderer Frauen im Bett liegen. Und wie anständig es doch von ihm war, mich bei Minusgraden nachts vor die Türe zu setzen.
Manchmal habe ich auch Angst vor ihm. Wenn mich diese schwarzen Augen ansehen, voller Wut. Dann weiß ich was er wieder gemacht hat, auch wenn er es nie zugeben würde.
 
Hallo Memorie,

das sind alles gute Gründe, ihm nicht mit vollem Vertrauen entgegen zu kommen und immer mißtrauischer zu werden.
Aber dann ist doch die Trennung wirklich der beste Weg?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano,
ich weiß, dass dieser Mann nicht gut für mich ist, dass er mich kaputt macht. Ich brauche nicht sterben, denn er zieht mich ins Grab. Aber aus unerklärlichen Gründen kann ich ihn nicht vergessen. Ich möchte nicht, dass er eine andere Frau an seiner Seite hat, kann mir aber nicht erklären, warum das so ist. Womöglich Besitzansprüche meinerseits?
 
Warum bist du ihm hörig? Warum klammerst du?

Ich kann den Grund beim besten Willen nicht sehen.....

Liebe Grüsse
 
Hallo Therakk,

ich weiß es nicht. Ich kann es mir nicht erklären, was mich an diesen Mann bindet. Ich denke einfach, dass ich ihn brauche, um glücklich zu sein, wobei er mich oft unglücklich macht. Habt ihr auch schon mal eine derartige psychische Abhängigkeit verspüren können?
 
Hallo Memorie,
...
Aber dann ist doch die Trennung wirklich der beste Weg?
Grüsse,
Oregano

Guten Morgen Memorie,

Aber dann ist doch die Trennung wirklich der beste Weg?

Was kommt danach? Meistens eine Beziehung, die mit ähnlichen Problemen behaftet ist. Nach dem Resonanzgesetz zieht man wieder eine Beziehung an, die der eigenen - momentanen - Geisteshaltung entsprechen. Der Teufelskreis geht weiter. Da sind die Beobachtungen, die ich in meinem Umfeld gemacht habe.

Erst die radikale - an die Wurzel gehende - Klarheit über sich selbst, bringt meist eine wunderbare Wandlung. Jede negative Begegnung gibt einem die Chance, die eigenen Handlungen und Gedanken zu korrigieren. Erst wenn man zu sich selbst gefunden hat, kann man eine harmonische, glückliche Beziehung finden.

Sehr hilfreich, mit vielen Denkanstößen, könnten hierzu die wunderbaren Bücher von Eva-Maria Zurhorst sein. Sie räumt gründlich auf mit der Erwartung, beim nächsten Partner werde alles anders. Es sei denn, man ändert sich selbst. Bei Amazon sind hierzu sehr gute Buchrezessionen eingestellt, lese die mal, Memorie, dann kann ich mich hier kurz fassen.

LG Ludwig der Träumer

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