Frau spricht nach Migräneanfall mit französischem Akzent

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Frau spricht nach Migräneanfall mit französischem Akzent


Quelle: AFP


Nach einer schweren Migräne-Attacke ist eine Engländerin mit französischem Akzent aufgewacht. Sie leide seit dem Anfall im Januar unter dem Fremdsprachen-Akzent-Syndrom, sagte die 49-jährige Kay Russell der Lokalzeitung "Gloucester Echo". Sie versuche "nicht mit Akzent zu reden, das ist eine Behinderung". Sei dem Vorfall werde sie für eine Französin in England oder für eine Osteuropäerin gehalten.


Tatsächlich handelt es sich bei dem sehr seltenen Syndrom um eine Sprachstörung, die von Zuhörern mit einem ausländischen Akzent in Verbindung gebracht wird. Es ist vergleichbar mit Schädigungen im Sprachzentrum des Gehirns, wie sie etwa nach Hirnschlägen auftreten. Es kann vorübergehen oder dauerhaft sein. Eine Behandlungsmethode gibt es nicht. Erstmals wurde das Syndrom in den 40er Jahren beschrieben.

Habe ich noch nie gehört, ist aber interessant. Kaum zu glauben.

LG, Difi
 
Habe ich noch nie gehört, ist aber interessant. Kaum zu glauben.

LG, Difi
Das wundert mich nicht. Hab es auch noch nie gehört und es ist auch extrem selten.
Diagnose: Fremdsprachen-Akzent-Syndrom
21.11.2003

Ein Sprachexperte der University of Central Florida hat eine extrem seltene Störung einer Patientin nach einem Schlaganfall diagnostiziert. Die Patientin, eine 57-jährige Amerikanerin, hat nach dem Schlaganfall in englischem Akzent zu sprechen begonnen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science Daily. Die Patientin zählt damit zu den knapp 20 seit 1919 kolportierten Fällen des so genannten "Foreign Accent Syndrome".

Im November 1999 erlitt die 57-jährige Patientin Judi Roberts einen Schlaganfall, der ihre rechte Körperhälfte lähmte. Es war ihr auch nicht möglich zu sprechen. Nach monatelanger Therapie lernte sie erneut zu gehen und sich langsam zu artikulieren. Im darauffolgenden Jahr wurde die Sprachfähigkeit durch zahlreiche Therapien verbessert, auch die Geschwindigkeit der Sprache kehrte auf das ursprüngliche Maß zurück. Allerdings war ihr Dialekt nicht mehr amerikanisch, sondern Roberts sprach mit britischem Akzent, und das obwohl sie noch nie in ihrem Leben in Großbritannien gewesen war. Auch erkannte die Patientin ihre eigene Stimme nicht mehr. Erst vier Jahre nach dem Schlaganfall konnte Roberts eine Diagnose der äußerst seltenen Erkrankung bekommen: die britische Wissenschaftlerin Jennifer Gurd, die in einem Artikel in der New York Times über Sprachprobleme berichtete, vermittelte die Patientin an die University of Central Florida und den Wissenschaftler Jack Ryalls, einen Spezialisten für Sprachstörungen. Nach Untersuchungen im Sprachlabor und unter Zuziehung eines Experten für neurologische Störungen konnte Ryalls die Diagnose "Foreign Accent Syndrome" stellen.
Diagnose: Fremdsprachen-Akzent-Syndrom
 
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