Schock, Anpassung, Erschöpfung

Themenstarter
Beitritt
13.03.05
Beiträge
1.640
Ich habe mal einen interessanten Text von Hoggan übersetzt:
Schock, Anpassung, dann Erschöpfung
Ron Hoggan
https://gluten-free.org/hoggan/selye.txt

Die meines Wissens beste Quelle über diese Problematik ist ein kanadischer Wissenschaftler
namens Hans Selye, der einen Bericht über seine Experimente mit Ratten 1936 in "Nature" veröffentlichte.
Er skizziert die Wirkungsweise der Mechanismen, wenn sich ein Tier an eine Verletzung
oder eine ständige körperliche Beeinträchtigung gewöhnt. (Er benutzte den Begriff
"Stress", aber er meinte das nicht in dem Sinne, in dem wir den Begriff verwenden.)
Durch Selyes Beschreibung der Anpassung könne wir am besten den Prozess verstehen,
weswegen uns ein Allergen in der Nahrung nicht auffällt, abgesehen vom Gefühl ständig
schlechter Gesundheit.
Er hielt diese Ratten unter sehr kalten Bedingungen. Anfangs, während der ersten 2
Tage, befanden sie sich in einem Schockzustand. Dann passten sie sich an die Kälte an
und verhielten sich normal, scheinbar gleichgültig gegenüber der Temperatur. Dann,
sehr viele Wochen später, fielen sie plötzlich tot um. Ihr Tod war weit vor der normalen
vorraussichtlichen Lebenserwartung der Ratten.
Selye formulierte drei Stufen für diesen Prozess:
1. Schock
2. Anpassung
3. Erschöpfung
In der frühen Kindheit findet man Kolik, Fieber und Erbrechen, und wir akzeptieren
das als einen normalen Teil der Kindheit. In einigen Fällen sind das die Zeichen der
ersten Stufe von Anpassung an einen Stressfaktor. Wie bei anderen Immunreaktionen
sollte ein Kind keine Reaktion zeigen, wenn es das erste mal diesen Nahrungsmitteln
ausgesetzt wird. Die meisten von uns würden zwischen der Erkrankung des Kindes
und dem Essen, das wir ihm zwei Tage vorher gegeben haben, keinen Zusammenhang
sehen. Wenn wir fortfahren, dem Kind täglich oder jeden zweiten Tag glutenhaltige
Nahrungsmittel zu geben, erreicht das Kind Stufe zwei. Dann sollte sich das Kind
normal benehmen und vollständig gesund erscheinen. Erst wenn das Kind (zu dieser
Zeit gewöhnlich ein Erwachsener) sich der Stufe der Erschöpfung nähert, beginnen wir
ernsthafte Anzeichen des Abbaus zu sehen. Es ist auf dieser Stufe, dass Krebs oder
andere tödliche Folgen wahrscheinlich werden.
Ich kenne keine Internetseite, wo diese Information erreicht werden kann. Ich habe es
von:
Anagnostakos & Tortora: Principles of Anatomy and Physiology. 6th ed., Harper &
Row, NY, 1990, p. 536
und
Richard Mackarness: Not All in the Mind. Thorson's, San Francisco, Ca. 1994, p. 33
Das erscheint mir einleuchtend (hier im Forum sind wir dann gewöhnlich auf Stufe 3).
Prochazka äußert sich ähnlich:
Das kurze Alarmstadium (Allergie), vielleicht mit Erbrechen, Durchfall oder Ekzem o.a., beim Erstkontakt mit Weizen (z.B. Kindergrieß als Säugling), wird meistens übersehen oder nicht ernst genommen. Dann paßt sich der Organismus an diesen (täglichen) Streß an, er maskiert die Allergie, sodaß sie unsichtbar ist. Diese Anpassung ist abhängig vom Immun-System und schwächt es.
Weizenalleregie - die versteckte Allergie
Sie verwendet für Stufe zwei den Begriff "maskierte Allergie".
 
Oben