Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme?

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07.05.10
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Hallo zusammen
Ich habe eine Frage:
Ich bin nun 36 und habe mir überlegt dass ich mal eine Darmspiegelung als Vorsorgemaßnahme machen sollte.
Nun meinte meine SChwester dass das schädlich sei und sehr gefährlich...ich mag das aber nicht so recht glauben.:rolleyes:
Was meint ihr?
 
Darmspiegelung

Hallo,

ich war einmal zur Darmspiegelung und es ist alles problemlos Abgelaufen.
Das einzige was unangenehm ist, ist das Abführen vorher.
Wenn du das als Vorsorge für dich als sinnvoll und wichtig betrachtest, dann würde ich es machen lassen.
Gab es in deiner Verwandschaft schon mal Fälle von Darmkrebs?

LG
magic
 
Darmspiegelung

Hallo willansmeer,

ich kann mich magic nur anschließen.

Wenn man die Untersuchung in einer dafür spezialisierten Praxis und bei einem erfahrenen Gastroenterologen machen lässt, ist das Risiko meiner Ansicht nach sehr gering.

Als reine Vorsorgemaßnahme würde ich die Untersuchung in Deinem Alter nicht unbedingt durchführen lassen; sollten jedoch gewisse Risikofaktoren oder Beschwerden bestehen, dann ja.

Die Untersuchung kann mit einer Beruhigungsspritze oder Kurznarkose vorgenommen werden, dann merkt man davon nichts.

Liebe Grüße,
Malve
 
Darmspiegelung

Bei uns in der Familie gab es keinen Darmkrebs....generell keinen Krebs....also kann ich drauf verzichten?
Ich dachte das sei ab 35 nötig.....aber so ist ja auch gut...WOW dafür bin ich noch zu jung :zunge:
 
Darmspiegelung

Wenn bisher keine Vorerkrankungen in der Familie vorhanden sind, kannst du damit sicherlich noch warten.
Aber kannst ja deinen Hausarzt mal nach seiner Meinung dazu befragen ab wann er dir dazu rät.
 
Darmspiegelung

Hallo willansmeer,

ab 35 muss man noch nicht zur Koloskopie, wenn keine Risiken bestehen.

Du kannst die Sache erst mal vergessen;).

Liebe Grüße,
Malve:)
 
Darmspiegelung

Ich hatte schon 2 Darmspiegelungen, war super und gar nicht unangenehm.. muss jedes 2 te Jahr eine machen. Nur Der Drink für die Darmentleerung *igitt* :)
 
Darmspiegelung

Leide unter einen Reizdarm und reagiere sehr empfindlich auf gewisse Speisen. Bestimmt habe ich schon gut 6 Darmspiegelungen hinter mir und habe bei der Untersuchung nur leichte Schmerzen gespürt. Die Abführmittel waren jedoch für mich die Hölle!
 
Darmspiegelung

Mitnichten muß das Abführen vor einer Darmspiegelung gräßlich sein. Sofern man es in der Weise durchführt, wie dies am Universitätsklinikum Giessen und Marburg gehandhabt wird, dürfte es kaum Probleme geben: ukgm.de/ugm_2/deu/11740.html

Guten Erfolg!

Gerold
 
Darmspiegelung

Wenn keine erbliche Belastung besteht, ist eine Koloskopie erstvom 45. Lebensjahr an empfohlen. (Insulinpflichtige Diabetiker haben allerdings ein deutlich erhöhes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.)

Zweckmäßig ist es, zunächst den Test auf okkultes Blut im Stuhl durchzuführen; diese Tests sind neuerdings wesentlich verläßlicher. Testkits in der Apotheke oder beim Gastroenterologen.

Wenn sich an drei Tagen kein okkultes Blut im Stuhl findet und auch sonst keine Verdachtsmomente vorliegen, wird ein gewissenhafter Arzt eine Koloskopie vor 45 vernünftigerweise verweigern.

Man bekommt beim Interisten die erforderlichen Abführmitel und Anleitung zu deren Gebrauch. Zusätzlich Rizinusöl ist nicht erforderlich. Keinesfalls Milch - sie könnte den Darminhalt trüben und die Sicht behindern.

Beruhigungsmittel sind nicht erforderlich. (Viele Ärzte sprizten freilich gern Valium - wohl damit sie ihre Ruhe haben. Man wäre dann für den Rest des Tages groggy.) Bei Schmerzen (die in der Regel leicht sind), genügt es, tief in den Bauch zu atmen. Vielfach gibt es einen Monitor, auf dem man das Abenteuer miterleben kann - der Darm ist ein phantastisches Gebilde.

Also: viel Freude und günstige Befunde!
Windpferd
 
Darmspiegelung

Hallo Windpferd,

Viele Ärzte sprizten freilich gern Valium - wohl damit sie ihre Ruhe haben. Man wäre dann für den Rest des Tages groggy.

Falls der Patient es wünscht, kann eine "Dämmerschlaf-Spritze" (Dormicum) oder eine Kurznarkose (Propofol) gegeben werden.
Ich habe beides schon erlebt; nach Propofol ist man sofort wieder fit und überhaupt nicht müde, bei Dormicum kann es sein, dass man nach der Untersuchung etwas müde ist, aber auch das war in meinem Fall nur von kurzer Dauer.

Liebe Grüße,
Malve
 
Darmspiegelung

Hallo Malve,

ja, Du has Recht: es war Propofol gewesen. Eine ca. 55-jährige Frau, die ich zum Arzt begleite hatte, war danach nicht ausreiched gehfähig, so daß ich sie mit dem Taxi nachhause und fakisch ins Bett bringen mußte.

Dormicum (Midazolam) ist ein Benzodiazepin wie Valium (kürzer wirkend), nach Angaben des Herstellers schon nach kurzem Gebrauch suchterzeugend. Beide mit einer Latte von Nebenwirkungen.

Jedenfalls die Gabe von Propofol halte ich für einen heftigeren Eingriff als eine Koloskopie.

Etwas allgemeiner: viele Menschen leiden unter einer Schmerzphobie - die letztlich die Schmerzen steigert. Nun geht aber in diesem Leben manches - medizinisch wie nichtmedizinisch - einfach nicht ohne Schmerzen. Es scheint eine Art öffentlicher Meinung zu geben - auch in diesem Forum -, man müsse (und könne) gegen jedes Wehwehchen "etwas machen". Viele der Menschen, mit denen ich arbeite (incl. ich selber), finden es aber eine hervorragende Möglichkeit, Angst immer neu zu überwinden, indem man sich ihr aussetzt - und sich dabei entspannt. Man kann das üben. Die Angst wird dadurch weniger und die Überwindung macht jedesmal Spaß. (Hat nichts mit Masochismus zu tun - im Gegenteil.)

Die verbreitete - und öffentlich geförderte - Schmerzphobie hat viele ungünstige Auswirkungen. Zum Beispiel können sich viele Amalgambelaste nicht zu der dringend erforderlichen Gebißsanierung (incl. Kieferausfräsen) durchringen, die tatsächlich weh tut. Sie behalten lieber ihre Kieferherde. Auch viele Vollnarkosen lassen sich durch Spinalanästhesie ersetzen - sehr im Interesse unseres Gehirns. Mit einem Patienten sprach ich einmal im Aufwachraum, direkt nach Versorgung mit Hüft-TEP (da geht's zu wie in einer Schlosserei). Er war wach und fröhlich. (Brauchte natürlich Opiate.) Die Anästhesisten machen viel lieber Vollnarkosen; ist für sie einfacher. Oder das verbreitete Verhalten in Liebesbeziehungen: viele verschweigen lieber unangenehme aber entscheidend wichtige Wahrheiten, als zu sich selber und zu den Konsequenzen ihres Verhaltens zu "stehen". Usw.

Könnten wir nicht einander mehr Mut machen statt einander beständig mit irgendwas zu "ver-sorgen"?

fragt Dich
Windpferd
 
Darmspiegelung

Hallo Windpferd,

auch wenn das jetzt ein wenig off-topic werden sollte -

meiner Meinung nach muss nicht jeder Schmerz bekämpft werden (ich kann Dir versichern, dass ich hart im Nehmen bin - wie mir auch kürzlich ein Zahnarzt bestätigt hat - und dass ich Betäubungen/Beruhigungsmittel nur in dem Fall für gut heiße, wenn sie für den Patienten wirklich sinnvoll sind).

Ängste überwinden, indem man sich ihnen aussetzt, ist auf jeden Fall eine wichtige Maßnahme; wenn jedoch bestimmte Ängste bei manchen Menschen - aus den verschiedensten Gründen - nicht überwunden werden können oder wenn der Prozess nicht abgeschlossen ist, dann halte ich es für sinnvoll, ihnen bestimmte Situationen zu erleichtern. Was bringt es, wenn der Patient mit einem hohen Blutdruck, Herzrasen und total verspannt (man kann sich nicht entspannen, wenn man Angst hat!) seinen Untersuchungen entgegensieht? Jeder Eingriff ist unter diesen Bedingungen umso schlimmer - beim Patienten bleibt die Erinnerung "es war grauenvoll und hat höllisch geschmerzt". Was bringt das?

Ich möchte hier nicht als Befürworter der Beruhigungsspritze oder Narkose gelten; jeder Mensch ist verschieden, und wenn es (auch aus gesundheitlichen Gründen, denn eine immense Aufregung kann sich genauso belastend auf den Organismus auswirken!) eben notwendig ist, ihm einen Eingriff zu erleichtern - warum nicht?
Es gibt auch diagnostische und operative Maßnahmen, bei denen es äußerst wichtig ist, dass der Patient sich nicht bewegt, damit bei der Durchführung keine ernsthaften Zwischenfälle passieren.

Es mag jeder selbst für sich entscheiden, wie er einer möglicherweise unangenehmen Untersuchung begegnen möchte, und er sollte die Durchführung mit dem behandelnden Arzt besprechen. Man kann einfach keine allgemeingültige Regel aufstellen.

Nix für ungut -

liebe Grüße,
Malve
 
Darmspiegelung

Hallo Windpferd!

Gerade bei Schmerzphobien halte ich den Einsatz von beruhigenden Medikamenten
bei einer einmaligen Untersuchung/ Eingriff für sinnvoll.
Wie Malve gesagt hat - wenn im Gedächtnis zurückbleibt, dass "dies der Horror"
war, ist das eher die Eintrittskarte für zukünftige Ängste, denn ihre erfolgreiche Überwindung.

Dormicum macht bei diesem einmaligen Gebrauch garantiert nicht abhängig.
Das geschieht dann schon anderweitig, durch Umstände, die hier aber nicht her gehören.

Nach meiner Magenspiegelung - unter Dormicum - war ich benommen ja, ich wurde einfach
lieb und machte jedermann aus Erleichterung über ausgebliebene Schmerzen nette Komplimente.
Und ich hatte vorher eine riesengrosse Angst, durch den Schlauch erbrechen zu müssen.
Und bei mir war das naheliegend.
Man kann nicht pauschalisieren.

Wenn jemand aus Angst vor Schmerz eine wirklich notwendige Untersuchung nicht macht -
ist es dann nicht sinnvoll ihm diese Angst auch einmal medikamentös nehmen zu können?

Nicht jeder ist ein "Yogi", der ganz entspannt durch Atmung relaxt in eine solche Situation geht.

Für Angstkonfrontationen und Übungen sie zu überwinden - gibt es doch andere Bereiche.....

Dir guten Wind wünscht
Felis
 
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