Meldepflicht und Neubewertung für Borreliose?

James

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James, mich hat dieser Patientenbeauftragte (erst seit Nov 2009 im Amt) sehr imponiert.

Ich hoffe, dass er tatsächlich etwas für die chronischen Borreliose-Patienten bewirken kann.

Sehr wünscheswert wäre die Anerkennung der chronischen Borreliose als chronische Krankheit, damit Kassenpatienten eine angemessene Behandlung auf Kassenrezept bekommen können.Es kann nicht sein, dass nur Patienten, die es sich finanziell leisten können, eine angemessene Behandlung bekommen und alle anderen auf der Strecke bleiben.

Dann natürlich eine deutlich bessere Ausbildung der Ärzte, denn der Wissenstand über die Krankheit ist meiner Erfahrung nach nach wie vor katastrophal. Die von mir nicht auf Borreliose spezialisierte Ärzte (alle Kassenärzte) wussten nicht ein Mal, daß eine Frühborreliose sich ohne EM manifestieren kann bzw. dass die Antikörper gegen Borrelien erst nach 4-6 Wochen gebildet werden. Mir wurde wegen fehlendem EM und negativem ELISA (10 Tage nach dem Stich gemacht!!!) im Frühstadium ein AB verweigert.Nur aufgrunde dieser Ignoranz werden sicher zigtausende Patienten jedes Jahr ins chronische Stadium "geschickt". Ich bin der Meinung, daß eine bessere Ausbildung der Ärzte zur frühzeitigen Erkennung der Frühborreliose viele chronische Borreliose-Fälle verhindern könnte. Von diesem Ziel sind wir aber noch meilenweit entfernt!

Ein wichtiges Thema, das leider vom Deutschen Borreliose Bund m.E. etwas vernachlässigt wird: die Prävention. Es kann nicht sein, daß Ärzte in ihren Wartezimmern kommerzielle Broschüren und Plakate über FSME (Impfung) zur Verfügung stellen, aber absolut nichts über die Borreliose. Ich kenne viele Leute, die sich durch die FSME Impfung gegen die Borreliose geschützt glauben. Und die nicht wissen, daß das rechtzeitige und fachkompetente Entfernen von festgesogenen Zecken das Erkrankungsrisiko deutlich herabsetzen kann.Und die meisten Menschen glauben, daß eine Frühborreliose sich nur durch ein EM äussere. Die Patienten müssen informiert werden und das am Besten in den Artzpraxen, weil der Arzt für die meisten glaubwürdig ist. Der Arzt sollte meiner Meinung nach verpflichtet sein, bei jeder FSME Impfung den Patienten darüber zu informieren, dass er damit nicht gegen Borreliose und Co-Infektionen geschützt sei, dass er deswegen weiterhin Maßnahmen zur Vorbeugung einer Borreliose einhalten soll. Diese Vorbeugungsmaßnahmen müssten in jeder Praxis verpflichtend in Form von Broschüren und Plakaten zur Verfügung gestellt werden, bzw. dem Patienten auch schriftlich nach jede FSME-Impfung überreicht werden.

Zu den wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen zähle ich das Inspizieren des Körpers nach jedem Aufenthalt im Freien (auch Garten!!!) bzw. spätestens jeden Abend vor dem Schlafengehen, wenn die Aussentemperatur über 7 Grad liegt, Zecken also wach sind (was bedeutet: vom Frühjahr bis Herbst: JEDEN ABEND!!!)Und natürlich das fachgerechte Entfernen mit einer feinen Splitterpinzette ohne vorheriges Betäuben und ohne Quetschen des Leibes.

Dieses Wissen zur Vorbeugung sollte den Eltern gleich nach der Geburt vermittelt werden, am Besten vom Kinderarzt bei der U3 Untersuchung bzw. durch Borschüren und Vorträge im Kindergärten/Schulen.Diese Aufgaben könnten Kinderärzte der Gesundheitsämter übernehmen bzw. auch Lehrer in der Schule.

Denn Kinder haben ihr Leben lang vor sich und müssen von den Eltern/Ärzten/Behörden vorrangig gegen diese Krankheit geschützt werden.

Dann sollte jeder Patient vom Arzt erfahren, daß eine Frühborreliose ohne EM möglich sei, daß auch ein grippales Syndrom ohne EM darauf hinweisen kann.

Wenn dieses einfache Wissen in jedem Kopf sitzen würde und konsequent in die Praxis umgesetzt wäre, dann würde die Zahl der chronischen Fälle sicher sinken.

Dann sollte jeder Arzt bei einer Sommergrippe den Patienten fragen, ob er einige Tage/Wochen vorher einen Zeckenstich gehabt hat und den Mut haben, ein AB zu verschreiben, auch wenn kein EM vorhanden ist.

In dieser Hinsicht wäre die Anerkennung des LTT als zuverlässige frühzeitige Diagnosemöglichkeit und natürlich die Erstattung der Kosten durch GVK eine sehr große Stütze, dass dieser Test im Fall einer akuten Frühborreliose bereits 10 Tage nach dem Stich in über 90% der Fälle positiv sei.

Sehr wünscheswert wäre Borrelien-Zentren in jeder größeren Stadt (>50.000 Einwohner), wo jeder Kassenpatient eine angemessen Behandlung bekommen würde. Die Ärzte, die dort arbeiten würden, müssten bereits im Studium ausführlich über die Krankheit informiert werden, sowohl über das frühe als auch das chronische Stadium. Und natürlich sollen sie auf dem letzten Wissenstand sein, was nur durch regelmäßige Fortbildungen zu gewährleisten ist.

Und natürlich soll mehr Geld in die Grundlagen-und klinische Forschung fliessen, weil die heutigen Therapiemöglichkeiten bei der chronischen Borreliose offensichtlich unzureichend sind.
 
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Ein wichtiges Thema, das leider vom Deutschen Borreliose Bund m.E. etwas vernachlässigt wird: die Prävention. Es kann nicht sein, daß Ärzte in ihren Wartezimmern kommerzielle Broschüren und Plakate über FSME (Impfung) zur Verfügung stellen, aber absolut nichts über die Borreliose. Ich kenne viele Leute, die sich durch die FSME Impfung gegen die Borreliose geschützt glauben.

Borrelia


Guten Morgen, bislang wurde bei Veranstaltungen Frau Ute Fischer immer ausgebremst. Nach meiner Meinung, war es höchste Zeit, dass Frau Fischer diesen Schritt nach vorn überhaupt gemacht hat.

Viele Politiker haben in der Vergangenheit nämlich großzügig darüber hinweggeschaut, es betraf sie ja nicht.

Mit der Jetzigen Einstellung des Gesundheitssystems wird eine Prävention immer weiter in die Ecke getrieben. Dabei könnte man eine Menge Geld einsparen, wenn Krankheiten nicht mehr länger nach Symptomen behandeln würden.


Jetzt wäre es zu begrüßen, dass Herr Wolfgang Zöller mehr Glück hat.
 
Mit der Jetzigen Einstellung des Gesundheitssystems wird eine Prävention immer weiter in die Ecke getrieben. Dabei könnte man eine Menge Geld einsparen, wenn Krankheiten nicht mehr länger nach Symptomen behandeln würden.

Ja, mit dem Argument (Geld sparen) könnte man Politiker davon überzeugen, mehr für die Prävention zu tun. Leider müssen sie zuerst dafür mehr Geld ausgeben, das ist der Knackpunkt. Man müsste sie davon überzeugen, daß dies rentabler wäre, sprich dadurch mehr Geld eingespart werden könnte als ausgegeben. Dafür wäre aber eine Meldepflicht für die Früh-und chronische Borreliose notwendig, damit man endlich weiß, wieviel Menschen sich jedes Jahr neu mit Borreliose infizieren und wieviel chronisch krank werden. Dann müsste man berechnen, wieviele chronische Borreliose-Kranken es insgesamt gibt und wieviel eine chronische Borreliose der Gemeinschaft ( medizinische Kosten, Krankengeld, Rentengeld, usw.) kostet.Eine Meldepflicht ist also wirklich die erste Vorrausetzung für diese Nutzen-Kosten-Analyse.

Wenn meine Worte manche Patienten hier schockieren: die meisten Politiker haben von Medizin keine Ahnung und haben meist nur die Finanzen im Blick.Deswegen muß man mit ihnen diese Sprache sprechen.Ich weiß schliesslich wowon ich rede, denn ich habe ein solches Examplar in der Familie!;)


Andererseits: ich wünsche mir persönlich, daß die Verantwortlichen nicht nur ihre Entscheidungen im Hinblick auf die Finanzierung treffen, sondern auch das Leid der Betroffenen und ihrer Familien berücksichtigen. Dafür wäre es wirklich notwendig, daß Betroffene das Wort haben und über ihr Leid berichten dürfen.Es muß einfach in diesem Land von jedem Politiker und von jedem Arzt klar sein, was diese Krankheit anrichten kann, wenn sie nicht rechtzeitig und adequat behandelt wird. Das ist bei Weitem nicht der Fall. Woher sollen diese Leute auch wissen, welche Schicksalschläge diese Krankheit verursachen kann? Im DBF sind die Krankengeschichten nur sichtbar, wenn man sich anmeldet.Wer da einen kurzen Blick wirft, bekommt das Ausmaß des Problems nur in begrenztem Umfang. Ich bin der Meinung: der Bund sollte ein Buch mit 100 Krankengeschichten von chronischen Patienten veröffentlichen und dieses Buch jedem wichtigen Politiker schenken.Diese Geschichten vielleicht auch auf der Homepage veröffentlichen. Es passiert vielleicht auch gesundspolitisch wenig, weil die wenigsten Verantwortlichen (Politiker, Ärzte) über das menschliche Ausmaß dieser Krankheit einfach nicht Bescheid wissen.

Jetzt wäre es zu begrüßen, dass Herr Wolfgang Zöller mehr Glück hat.

Wenn ich ganz ehrlich bin: ich mache mir wenig Illusionen. Es ist viel bequemer, den Kopf in den Sand zu stecken und das Problem einfach mal zu ignorieren.Aber vielleicht bin ich zu pessimistisch. Ich lasse mich gerne positiv überraschen.:)
 
Die Hoffnung keimt:

www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2010/08/2010-08-13-zeckenbisse.html
 
Die Hoffnung keimt:

www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2010/08/2010-08-13-zeckenbisse.html



Mir imponiert Herr W. Zöller auch, trotz allem glaube ich das Ganze zuerst dann, wenn es in der Tat umgesetzt wurde. Man hat sich in der Vergangenheit nicht gerade darum bemüht.

Im Übrigen Borrelia, sitzen in der Bundesregierung auch viele Ärzte. Man muss sich nur einmal die Zeit nehmen und sich mit den Einzelnen Personen im Bundestag beschäftigen.


LG
 
Also ich warte noch ab, bevor ich mir eine Meinung bilde.
Dass er von Rösler seine Amtsurkunde erhalten hat, hat was abscheckendes.:D

Es ist erstmal keine grosse Kunst, wenn ein Patientenbeauftragter anprangert, dass eine seit Jahrzehnten bestehende und eigentlich schon lange anerkannte Infektionskrankheit zu oft falsch diagnostiziert wird. Es ist auch nicht verwunderlich, wenn er selbst aus einem Zecken verseuchten Gebiet kommt.

Das alleine wird mMn. aber genau so wenig dazu führen, dass die Diagnostik besser wird, wie eine Meldepflicht.

Sehr wünscheswert wäre die Anerkennung der chronischen Borreliose als chronische Krankheit, ...
Da es der Regierung idR. um Reduzierung der Kosten geht, geht es hier mMn. vor allem um einen Aufruf zu Kosteneinsparungen durch gezieltere Untersuchungen und Behandlungen. Die dann aber wieder an den verfügbaren Diagnosemethoden scheitern werden.

Also ich wusste auch schon als die Kinder klein waren und das Internet noch fern war, dass Zecken Borreliose verursachen können.
Ich hatte mich damals gut über die FSME-Impfung informiert, bevor ich mich dagegen entschied. Mittlerweile aber liest man das doch schon lange überall.
 
Es ist erstmal keine grosse Kunst, wenn ein Patientenbeauftragter anprangert, dass eine seit Jahrzehnten bestehende und eigentlich schon lange anerkannte Infektionskrankheit zu oft falsch diagnostiziert wird.

Frau Fischer hat es anscheinend geschafft, diesen Mann für unsere "Causa" zu gewinnen. Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hat, aber das ist ein erheblicher Schritt nach vorne!

Es ist auch nicht verwunderlich, wenn er selbst aus einem Zecken verseuchten Gebiet kommt.

Es spielt vielleicht eine große Rolle in seiner kämpferischen Einstellung. Hier hat jeder einen Borreliose-Kranken in der Familie und/oder einen Freund oder Bekannten.Die Krankheit ist hier nicht so einfach zu verleugnen.

Da es der Regierung idR. um Reduzierung der Kosten geht, geht es hier mMn. vor allem um einen Aufruf zu Kosteneinsparungen durch gezieltere Untersuchungen und Behandlungen. Die dann aber wieder an den verfügbaren Diagnosemethoden scheitern werden.

Weil der Körper die Antikörper erst 4-6 Wochen nach dem Stich bildet, sind serologische Teste eigentlich nicht geeignet, um eine Frühborreliose rechtzeitig zu diagnostizieren. Denn nach 4-6 Wochen kann es schon für eine erfolgreiche Behandlung zu spät sein.

Eine Lösung wäre aber sicher der LTT. In einer Übersichtsarbeit von Dr.Berghoff kann man nachlesen, daß dieser Test sogar verlässlicher ist als der ELISA Test. Der große Vorteil: im Frühstadium ist ein LTT bereits 10 Tage nach dem Stich positiv. Somit könnte man die meisten Infektionen im Frühstadium sehr früh diagnostizieren und rechtzeitig behandeln.

Leider wird trotz wissentschaftlichen Nachweisen weiterhin vom NRZ behauptet, der LTT sei nicht verlässlich genug. Die 100 € für einen LTT wären aber sicher im Vergleich zu den Kosten einer chronischen Borreliose ein "Schnäppchen".

Also ich wusste auch schon als die Kinder klein waren und das Internet noch fern war, dass Zecken Borreliose verursachen können.
Ich hatte mich damals gut über die FSME-Impfung informiert, bevor ich mich dagegen entschied. Mittlerweile aber liest man das doch schon lange überall.

Stimmt nicht. In den Arztpraxen gibt es nur FSME-Broschüren und Plakate, die Borreliose als viel größere Gefahr wird meist mit 2 Sätzen erwähnt, wenn überhaupt.Durch den irrefühenden Namen der FSME-Impfung ("Zecken-Impfung") glauben viele Patienten, dass sie damit gegen "Zecken-Krankheiten" , also auch gegen Borreliose geimpft seien. Wie oft höre ich diesen Satz, wenn ich die Leute über die Borreliose aufkläre, ihnen rate, sich und die Kinder abends gründlich nach Zecken abzusuchen:"Aber ich bin geimpft"...es ist echt zum Haarraufen! :schock:Deswegen sollten die Ärzte diese Aufgabe übernehmen und die Patienten-am Besten bei der FSME-Impfung-informieren. Und dies müsste Pflicht sein.
 
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Ich kann dir versichern, dass es mittlerweile eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Internetseiten mit allgemeinen Infos zu Zecken gibt, die darauf besonders hinweisen und es bereits sehr viele entsprechende Artikel in den diversen Medien gab und immer wieder gibt.
Da muss man heutzutage schon ignorant sein.:cool:

Ich wage zu bezweifeln, dass ein falsch positiver oder negativer LTT Test weiter bringt und halte das für Geldmacherei, die zudem eine Behandlung eben auch verhindern kann.
(Einschätzungen durchführender Labore gehen von 30-50% Trefferwahrscheinlichkeit aus, je nach Lokalisation und Probenart)
Mögliche Interpretationen
 
Ich wage zu bezweifeln, dass ein falsch positiver oder negativer LTT Test weiter bringt
Ein positiver Test kann sehr wohl die Grundlage und entscheidende Wende für eine geeignete Therapie bedeuten.

"Falsch positiv" ist lediglich ein mögliches Kriterium bei der Verlaufskontrolle.

Therapeutische Kontrollen mittels LTT-Test sind daher nur eingeschränkt aussagekräftig und können auch nach Eradikation der Borrelien vermutlich noch über längere Zeit falsch positiv ausfallen
 
Stimmt nicht. In den Arztpraxen gibt es nur FSME-Broschüren und Plakate, die Borreliose als viel größere Gefahr wird meist mit 2 Sätzen erwähnt, wenn überhaupt.Durch den irrefühenden Namen der FSME-Impfung ("Zecken-Impfung") glauben viele Patienten, dass sie damit gegen "Zecken-Krankheiten" , also auch gegen Borreliose geimpft seien.

Nicht ganz überall, Borrelia,:)

denn bei meinen Ärzten habe ich, nach vorherigem Fragen, entsprechende Flyer in deren Praxen verteilen dürfen.:cool:

Mein HA hatte auch ein so "tolles" "Zeckenimpfungsplakat" ( herjeee, wenn ich schon dieses Wort lese, könnte ich ausrasten:mad:) in seinem Wartezimmer hängen. Hatte ihm dann was dazu erzählt:D, und er reagiere nicht grad sehr erfreut. Aber als ich das nächste Mal kam, war das Plakat verschwunden!:bang:

Viele Grüße Quittie
 
Mein HA hatte auch ein so "tolles" "Zeckenimpfungsplakat"....
Dafür liegen bei Tierärzten schon Broschüren zu dieser zweifelhaften Borrelioseimpfung aus.

Es ist nun mal Standard das sich Ärzte mit den Infomaterialien ihrer Lieferanten eindecken lassen.
Weiß nicht, ob das heute noch so ist, aber früher gab es bei Kinderärzten auch alles mögliche Spielzeug einschl. Schaukelpferd mit Aufdruck des jeweiligen Pharmasponsors.:D
 
Dafür liegen bei Tierärzten schon Broschüren zu dieser zweifelhaften Borrelioseimpfung aus.

Allerdings kennen sich Veterinärmediziner oft besser aus mit Borreliose.:rolleyes:

Einen Impfstoff gegen Borreliose gibt ja schon lange in Tierarztpraxen. Das ist nichts Neues. Allerdings ist dieser mit Vorsicht zu genießen, da er, soweit ich weiß, nur gegen eine Species von Borrelien ist, nämlich B.b. sensu strikto. Dies ist der amerikanische Stamm, da es sich auch um den Impfstoff handelt, welcher in Amerika auch für Menschen zugelassen war, jedoch wieder zurückgezogen wurde.
Gegen die anderen beiden humanpathogen Stämme der Borrelien, die wir u.a. noch zusätzlich in Europa haben, ist er somit nicht wirksam, bietet also nur einen Teilschutz und die Tiere können trotzdem an Borreliose nach Zeckenstichen erkranken.
Insofern könnten sich Tierbesitzer dann in falscher Sicherheit wiegen, falls dies nicht in solch einer Broschüre geschrieben steht.

Viele Grüße Quittie
 
Allerdings kennen sich Veterinärmediziner oft besser aus mit Borreliose.:rolleyes:

Einen Impfstoff gegen Borreliose gibt ja schon lange in Tierarztpraxen. Das ist nichts Neues. Allerdings ist dieser mit Vorsicht zu genießen, ..

Viele Grüße Quittie
Da nach Untersuchungen festgestellt wurde, dass ca. 90% aller hessischen Hunde Borrelien positiv sind (in anderen Gebieten mit vielen Zecken sieht es sicher nicht anders aus) und nur wenige Hunde eine Borreliose entwickeln, geht man von einer recht hohen Resistenz bei Hunden von 95% aus.
Das mMn. gefährlichste an dieser Impfung- Sie steht in Verdacht bei Hunden, die unerkrankt mit Borrelien infiziert sind (also den 90% Borrelien positiv getesteten), eine Borreliose auslösen zu können. Hierzu auch www.jagdspaniel-klub.de/dmed007.htmo
 
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Auf vielen Gebieten ist man in der Veterinärmedizin viel weiter. Das betrifft auch resistente Keime, deren Diagnose und Vermeidungsstrategien.
Gruß, James
 
Applaus, liebe Quittie!:)

denn bei meinen Ärzten habe ich, nach vorherigem Fragen, entsprechende Flyer in deren Praxen verteilen dürfen.

Meine (bald ex-) Hausärtzin hat dies verweigert, weil auf der Broschüre ein Meldeformular zur Mitgliedschaft steht!:rolleyes:

Ich habe dem KIA ca 100 Flyer überreicht. 2 Wochen später war kein einziges Flyer im Wartezimmer zu sehen!:eek: Es wurde mir versprochen, dass alle Flyer dort ausgelegt wurde, ich kann aber nicht glauben, daß 100 Flyer in nur 2 Wochen von den Patienten genommen wurden. Denn von den 30 Flyern, die ich im Kindergarten im Eingang ausgelegt habe, waren es am Ende des Jahres noch gut 10 Stück!:rolleyes:

Und die Leute, denen ich mein Aufklärungspaket überreicht habe (Empfehlungen der Deutschen Borreliose Gesellschaft + Flyer vom Deutschen Borreliose Bund + Präventionsflyer vom grünen Kreuz) haben es nach eigenen Angaben in den Müll geschmissen und die einfachen Tipps zur Vorbeugung nicht in die Tat umgesetzt (auch nicht bei den eigenen Kindern!!!!!!!!!!!!!!!!!!:rolleyes:).

Mein ursprüngliches Eifer ist seitdem deutlich abgekühlt...

Die Krankheit wird auch unter Laien deutlich unterschätzt. Das macht die Aufklärungsarbeit schwieriger.
 
Das ist frustrierend, das die Flyer abgelehnt wurden, Borrelia:mad:,
aber wir dürfen nicht aufgeben! Ich warte noch auf die Aufklärungsheftchen und Plakate für Kinder, welche ich dann beim KIA - hoffentlich auslegen darf, auch bei meinem HA, der ja auch Kinder behandelt.

Vielleicht waren die 100 Flyer ja tatsächlich schon vergeben, ansonsten wäre es ne Frechheit, die Flyer anzunehmen, ohne diese auslegen zu wollen!!:mad: Man hätte ja sicher noch mehr Möglichkeiten, diese unterzubringen...

Eine bundesweite Meldepflicht wäre echt wünschenswert und endlich angebracht. Ich finde nur, so wie sie jetzt in den Bundesländern, in denen sie durchgeführt wird, irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Denn es werden ja nur bestimmte Borreliosefälle nach bestimmten Falldefinitionen erfaßt und zudem werden auch aufgrund des bürokratischen Aufwands, so wie ich mitbekommen habe, auch nicht alle solche gemeldet.:rolleyes:

Zu den Falldefinitionen gehören Patienten mit einer bestehenden Wanderröte, wobei da schon fast die Hälfte der Frischinfizierten nicht erfaßt werden, da eine Wanderröte ja nur in ca. 50% aller Fälle auftritt.
Außerdem gehören dazu akute Neuroborreliosen, jedoch nach bestimmten Kriterien und als Erweiterung ebenso eine akute Lyme-Arthritis aufgrund bestimmter Parameter.
Die chronischen Fälle mit nicht eindeutigen Serologien bleiben da auch außen vor.:rolleyes: Insofern hat man durch diese Meldepflicht absolut keine korrekten Zahlen, wie hoch die Infektionsrate wirklich ist, denn es sind weitaus mehr.

https://edoc.rki.de/documents/rki_fv/reIyc219H7jZM/PDF/28C133f55NR4w.pdf

Es muß da auch unbedingt was zur Diagnostik geschehen, damit alle Borreliker eine richtige Diagnose und somit Therapie erhalten. Die Testkits müßten endlich standarisiert werden.

Viele Grüße Quittie
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist frustrierend, das die Flyer abgelehnt wurden, Borrelia

Ich war wütend Quittie, richtig wütend!:mad:

Eine Hausärztin, die sich weigert, sich über die chronische Borreliose zu informieren, die aber sich auch weigert, ihre Patienten vor der Gefahr der Borreliose zu warnen bzw. ihnen einfache Vorbeugungsmaßnahmen zu erklären, ist für mich skandalös.Denn es wäre damit in ihrer Macht, chronische Borreliose so weit es geht bei ihren Patienten zumindest zum Teil zu verhindern.Diese Aufklärungsarbeit (Broschüre, Plakate, Gespräche bei FSME Impfung) müsste m.E. PFLICHT sein!


Aber wir dürfen nicht aufgeben! Ich warte noch auf die Aufklärungsheftchen und Plakate für Kinder, welche ich dann beim KIA - hoffentlich auslegen darf, auch bei meinem HA, der ja auch Kinder behandelt.

Wo bestellst du sie denn? Ich wäre sehr interessiert!

Vielleicht waren die 100 Flyer ja tatsächlich schon vergeben, ansonsten wäre es ne Frechheit, die Flyer anzunehmen, ohne diese auslegen zu wollen!!Man hätte ja sicher noch mehr Möglichkeiten, diese unterzubringen...

Wenn sie in den Müll gelandet sind, dann ist es eine abolute Frechheit! Ich kann aber nichts beweisen und kann nur hoffen, daß die Flyer tatsächlich die Hände der Eltern gelandet sind.

Eine bundesweite Meldepflicht wäre echt wünschenswert und endlich angebracht. Ich finde nur, so wie sie jetzt in den Bundesländern, in denen sie durchgeführt wird, irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes ist. Denn es werden ja nur bestimmte Borreliosefälle nach bestimmten Falldefinitionen erfaßt und zudem werden auch aufgrund des bürokratischen Aufwands, so wie ich mitbekommen habe, auch nicht alle solche gemeldet.

Ja, du hast Recht. Das Problem ist eben, daß geschätzt 99% der Ärzte glauben, daß eine Frühborreliose sich eben nur durch ein EM manifestiere, so daß sie die restlichen 50% der Patienten (ohne EM) gar nicht erkennen können (weil die grippale Symptome eben unspezifisch sind und derzeit kein diagnostischer Test schulmedizinisch anerkannt ist, um eine Borreliose in den ersten 4 Wochen nach dem Stich zu erkennen-> da wäre es von erheblichem Vorteil, dass die hohe Aussagekraft des LTT im Frühstadium endlich anerkannt und von den GVK erstattet wird).Ergo werden nur die Patienten mit EM gemeldet, also geschätzt nur die Hälfte der Infektionen.

Zu den Falldefinitionen gehören Patienten mit einer bestehenden Wanderröte, wobei da schon fast die Hälfte der Frischinfizierten nicht erfaßt werden, da eine Wanderröte ja nur in ca. 50% aller Fälle auftritt.

Genau!

Außerdem gehören dazu akute Neuroborreliosen, jedoch nach bestimmten Kriterien und als Erweiterung ebenso eine akute Lyme-Arthritis aufgrund bestimmter Parameter.

Stimmt auch.

Bloß der diagnostische Beweis kannst du ja mit der Serologie nur frühestens 4 Wochen nach dem Stich erbringen. Bis dahin haben sich die Symptome evtl. zurückgebildet und wenn Wochen/Monate später schwere Gelenk-und neurologische Entzündungen auftreten, denkt weder der Patient noch der Arzt an einem Zusammenhang mit dem Zeckenstich!

Die chronischen Fälle mit nicht eindeutigen Serologien bleiben da auch außen vor. Insofern hat man durch diese Meldepflicht absolut keine korrekten Zahlen, wie hoch die Infektionsrate wirklich ist, denn es sind weitaus mehr.

Ja, die seronegative Fälle bleiben ebenfalls außen vor.Also wird mit den heutigen diagnostischen Möglichkeiten ( EM, ELISA/WB) ein großer Teil der Infektionsfälle nicht erfasst.

Es muß da auch unbedingt was zur Diagnostik geschehen, damit alle Borreliker eine richtige Diagnose und somit Therapie erhalten. Die Testkits müßten endlich standarisiert werden.

Die Serologie ist für die Diagnostik der Frühborreliose gänzlich ungeeignet. Denn die AKs werden frühestens 4 Wochen nach dem Stich gebildet, die höchste Chancen für eine vollständige Eliminierung der Erreger liegen aber genau vor dieser Frist!

Daher wäre der LTT, der laut Dr.Hopf-Seidel bereits 10 Tage nach dem Stich im Fall einer Infektion positiv ist, bisher das beste diagnostische Werkzeug.

Leider wird er offiziell nicht anerkannt.

Wie bei anderen Erkrankungen müsste man bei der Borreliose den spezifischen Marker finden, der eindeutig beweist, daß eine aktive Infektion gerade vorliegt. Am Besten ein Marker, der bereit einige Tage nach dem Stich vom Körper gebildet und erkannt werden könnte, damit man die Infektion sehr früh behandeln kann. Zukunftsmusik...:rolleyes:
 
Die Hoffnung keimt:

www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/2010/08/2010-08-13-zeckenbisse.html



Hier noch einmal der Link zur Bundesregierung und Herrn Wolfgang Zöller.

Der Kampf mit der Krankheit, die wir uns angelesen haben, beziehungsweise gar nicht gibt.
 
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