Machen Antibiotika grundsätzlich die Darmflora kaputt?

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07.07.10
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273
Hallo zusammen,

da ich für den Darm keine eigene Rubrik gefunden habe, poste ich mal hier.

Wg. Borreliose bin ich mit Antibiotika konfrontiert worden.

Nach 42 Tagen AB-Einnahme stelle ich mir nun die Frage, ob meine Darmflora davon nun einen Schaden bekommen hat oder nicht. Bzw. ob es mir mit passender Ernährung gelingt, die evtl. angekratzte Darmflora wieder auf Vordermann zu bringen.

Meine Ärztin wollte mir gleich eine Colonhydrotherapie nebst strenger Buchinger-Fastenkur aufnötigen, davon habe ich Abstand genommen.

Ich hatte während der Antibiose keine Probleme mit Magen und Darm, jetzt sind die AB einige Tage abgesetzt und ich fühle mich gut. Während der Antibiose habe ich streng auf industrielle Zuckervermeidung geachtet, das mit den Kohlehydraten habe ich leider erst später genau kapiert, weil sie nur schrieb "kein Kuchen, keine Hefebackwerk". Außerdem dachte ich die halbe Zeit, mir mit Obstverzehr was Gutes zu tun, weil Fruchtzucker nicht auf dem Verbotsszettel stand. Nun bin ich schlauer. Ansonsten ernähre ich mich sowieso schon recht gesund, mein Mann ist Vegetarier, es steht viel Fisch und Gemüse/Rohkost auf dem Speisezettel.

Wer kann mir sagen, was untrügliche Zeichen für eine geschädigte Darmflora sind?

LG allegria, gerade probiotischen Joghurt mit Müsli mümmelnd
 
Hallo Allegria,

da keine Probleme bestehen, brauchen Sie sich auch keine weiteren Gedanken zu machen.
In vielen Fällen erholt sich die Darmflora von selbst.

Gruß
Kurt Schmidt
 
Trotzdem hier noch ein paar Hinweise:

Natürlich unterscheiden Antibiotika vom Grundsatz her nicht zwischen den Bakterien die wir benötigen und jenen, die wir los werden möchten. Je größer die Bandbreite eines AB ist, um so mehr Stämme werden vernichtet. Die Breitbandantibiotika sind also für die Darmflora idR. die schädlichsten. Im Gegensatz dazu stehen (schmalbandige) AB`s, die nur auf sehr wenige Stämme toxisch wirken. Diese erfordern zwar eine genaue Diagnose, schädigen aber den Patienten meist kaum merkbar. Leider machen sich darüber nur wenige Ärzte Gedanken, die meisten holen die Keule heraus und schlagen blind zu. Dein Arzt scheint mir nicht zu der zuletzt genannten Gruppe zu gehören.:)
 
Ich find auf die Frage im Titel gibs nur eine Antwort: Ja. Anti! Anti Bakteriell.

Sie töten Bakterien ab und bringen den Bakterienhaushalt durcheinander. Aber wer sonnst fitt ist wird da nicht so probleme haben.
Aber grundsätzlich muss einem bewusst sein dass Antibiotika das grösste Imunsystem (Darm) angreifen.
 
Danke Euch für die Infos!

Wenn man das Wiki zu AB liest, wird einem ganz komisch.
Aber wenn man die Wahl hat, Chroniker in Sachen Borreliose zu werden, versucht man es gerne mit einer Antibiose. Ich hatte 42 Tage lang Minocyclin einzunehmen.

Meine Ärztin ist schon irgendwie ein Schlitzohr. Schöner wäre gewesen, sie hätte mir schon während der Therapie was Darmunterstützendes empfohlen oder gesagt, wie ich mich pilzverhindernd ernähren kann. Stattdessen hätte sie mir lieber hinterher eine Colonhydrotherapie aufgebrummt (zum Wohle ihres Portemonnaies).

Besser, als den Darm richtig zu schrotten, wäre ja wohl, trotz AB-Einnahme die Beeinträchtigungen soweit zu minimieren wie möglich!
Aber das bringt dann ja dem Arzt nichts, nur dem Patienten. ;)

Ich denke mal, ich bin noch ganz gut davongekommen.
Wie werde ich denn gewahr, ob mich ein zuviel vom Candida albicans belagert?
Ein bisschen weiße Zunge habe ich schon, aber das habe ich eigentlich immer schon gehabt, ist nicht schlimmer als in meinem Leben "vor" AB.

Immerhin haben es die Medikamente (AB oder/und das begleitende Quensyl) geschafft, meine Leberwerte durcheinander zu bringen und das gefällt mir wenig. Deshalb habe ich beides abgesetzt und nehme Mariendistel zur Leberunterstützung.

LG allegria
 
Das Thema Candida als Folge von AB höre ich leider sehr oft. Auch da haben wir ein Wiki:Candida. Pilze treten immer als Symptom auf! Sie sind nicht die Ursache - sondern die Folge. Es ist möglich, dass schon vor dem AB etwas nicht gestimmt hat (Amalgam, tote Zähne ...?). Lies auch mal Immunsystem , Selbstvergiftung usw. durch...
 
Trotzdem hier noch ein paar Hinweise:

Natürlich unterscheiden Antibiotika vom Grundsatz her nicht zwischen den Bakterien die wir benötigen und jenen, die wir los werden möchten. Je größer die Bandbreite eines AB ist, um so mehr Stämme werden vernichtet. Die Breitbandantibiotika sind also für die Darmflora idR. die schädlichsten. Im Gegensatz dazu stehen (schmalbandige) AB`s, die nur auf sehr wenige Stämme toxisch wirken. Diese erfordern zwar eine genaue Diagnose, schädigen aber den Patienten meist kaum merkbar. Leider machen sich darüber nur wenige Ärzte Gedanken, die meisten holen die Keule heraus und schlagen blind zu. Dein Arzt scheint mir nicht zu der zuletzt genannten Gruppe zu gehören.:)


Genau das ist der Knackpunkt, AB tötet auch die gesunde Bakterie und ein Darmaufbau würde ich jedem empfehlen. Ein gewissenhafter Arzt, macht diese Behandlung gleich mit.

Man sollte auch an die Schleimhaut des Darms denken, wird die nämlich mit geschädigt, kann dies zu einer schwerwiegende Krankheitsgeschichte führen.
 
Ja Dora, ein gewissenhafter Arzt macht das gleich mit, sicher.
Aber da liegt der Hase bei mir im Pfeffer.
Die Ärztin hat vorab zu wenig und teilweise sogar falsch auf die Problematik hingewiesen, mir fast keine Ernährungsempfehlung ubzw. falsche und schon gar kein unterstützendes Mittel gegeben.
Sie will lieber ihre teure Colonhydrotherapie verkaufen, deren Wirksamkeit nicht wirklich erwiesen ist und daneben soll ich streng fasten nach Buchinger.

Beizeiten eine korrekte Ernährungsempfehlung wäre mir lieber gewesen als die beiden Hammer. Das riecht nach Geldschneiderei, die CHT ist IGEL-Leistung und nicht eben günstig.

Lieber fahre ich mal eine Woche im Urlaub irgendwohin zum Heilfasten, das kostet nur 100 Euro mehr und ich habe mehr davon ;-)

LG allegria
 
Hallo Allegria,

Antibiotika schädigen natürlich die Darmflora, denn sie können nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden. Allerdings machen sie nicht unbedingt die Darmflora grundsätzlich kaputt, dass sie gar nicht mehr vorhanden ist, denn es kommt auch immer auf die jeweilige Konstitution des Einzelnen mit drauf an. Bei manchem kommt es schon schnell zu Problemen mit dem Darm oder Pilzinfektionen und bei anderen wiederum überhaupt nicht. Und es kommt sicher auch auf das jeweilige AB an, wie es ansetzt.

Ich z.B. gehöre auch zu den chronischen Borrelikern, die schon eine Menge AB bekommen hat. Allerdings habe ich persönlich keinerlei nennenswerten Probleme bisher mit meinem Darm gehabt und auch glücklicherweise noch nie eine Pilzinfektion davongetragen. Einmal ist es bisher bei mir nach einigen Tagen AB zu Durchfall gekommen, aber den habe ich dann binnen kürzester Zeit mit einem Probiotikum ( Omniflora N ) wieder in den Griff bekommen, sodass er wieder verschwand und ich ohne weitere Vorkommnisse die AB weiternehmen konnte. Zu den AB-Infusionen bekam ich damals gleich prophylaktisch Omniflora dazu, sodass auch keine Darmprobleme auftraten.

Man kann auch mit einigen Lebensmitteln etwas für die Darmflora tun, z.B. mit dem Verzehr von probiotischen Joghurts oder Quarks, Brottrunk, aber auch Milchsauervergorenes, wie frisches,rohes Sauerkraut mit ein paar Gabeln voll zwischendurch gegessen oder eingelegte Gurken.

Viele Grüße Quittie
 
Ja Dora, ein gewissenhafter Arzt macht das gleich mit, sicher.
Aber da liegt der Hase bei mir im Pfeffer.
Die Ärztin hat vorab zu wenig und teilweise sogar falsch auf die Problematik hingewiesen, mir fast keine Ernährungsempfehlung ubzw. falsche und schon gar kein unterstützendes Mittel gegeben.
Sie will lieber ihre teure Colonhydrotherapie verkaufen, deren Wirksamkeit nicht wirklich erwiesen ist und daneben soll ich streng fasten nach Buchinger.

Beizeiten eine korrekte Ernährungsempfehlung wäre mir lieber gewesen als die beiden Hammer. Das riecht nach Geldschneiderei, die CHT ist IGEL-Leistung und nicht eben günstig.

Lieber fahre ich mal eine Woche im Urlaub irgendwohin zum Heilfasten, das kostet nur 100 Euro mehr und ich habe mehr davon ;-)

LG allegria




Dein Mißtrauen ist berechtigt!
Du kannst aber auch selbst etwas dagen tun.


LG
 
falsche und schon gar kein unterstützendes Mittel gegeben.

Muss man extra zu Jogurt oder Weisskraut raten?
Borreliose ist nach 42 Tagen vermutlich nicht geheilt, aber wenn du solche Verbesserungen erzielen konntest, ist das fast schon ein Lottogewinn, trotzdem musst du dich über Borreliose generell selbst informieren mit allem drum und dran und wenn du hier im Forum oben rechts die Suchfunktion benutzt, wirst du sehr oft fündig.

War es Mino+Quensyl?

Meine Leberwerte normalisierten sich erst unter Antibiose wieder :wave:

Grüßle Michel
 
Hallo Michel,

nein, Joghurt und Sauerkraut stehen selbstverständlich schon auf dem Speiseplan. Und über Borre habe ich mich inzwischen furchtbar schlau gelesen, notgedrungen. Hätte ich besser vor einem Jahr schon tun sollen, als mich das Mistvieh gestochen hat.

Ich habe das Thema nur aufgemacht, weil meine Ärztin so insistierte, eine Darmsanierung wäre ein Muß. Ich sag mir, was noch renovierungsfähig ist, muß noch nicht saniert werden. ;) Die Zunge ist nun auch nicht mehr weißlich belegt.

Echt, bei Dir sind die Werte erst unter erneuter Antibiose besser geworden? Bei mir sind sie ja angeblich wegen der Medis so verändert. Ja, es waren Mino+Quensyl. Ich werde es nach Verbesserung der Werte auch noch einmal angehen mit AB, denn die Wirkung war ja schon sehr gut. Und wenn's nicht besser wird mit den Werten, versuch ich es mit Deiner Variante. :)

LG allegria
 
Super!

Ja zur Ausleitung von Toxinen habe ich auch einiges durch und bleib wegen der guten Gewebegängigkeit bei Hepar-sulfuris in D2 hängen:wave:
 
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