Bitte um eure Meinung zu Untersuchungsergebnissen

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16.06.10
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Hallo,

ich bräuchte mal eure Meinung zu meinen Untersuchungsergebnissen.

Meine Krankengeschichte in Kurzform:

Nach 7-jähriger Arztrennerei wurde 2004 Borreliose und Yersinien festgetellt. Bis 2006 verschiedene Antibiosen. Danach ging es mir relativ gut (es gab natürlich auch nicht so gute Phasen).

Und nun zur jetzigen Situation: Massive Beschwerden fingen im April d.J. wieder an.
Es ging los mit Herzschmerzen, Blutdruckschwankungen, Schwindel, Gelenkschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall, Muskelschmerzen, Schwindel usw.

Anfang Juli ging nichts mehr, Durchfälle ohne Ende und Bauchschmerzen.
Es ging mir richtig schlecht.
Im KH wurde aufgrund einer vorherigen Stuhluntersuchung (hatte der Endo angeordnet) in der die Clostridien erhöht waren eine Therapie mit Metronidazol angefangen. Durchfälle wurden besser. Entlassung nach 4 Tagen, Therapie mit Metro noch 6 weitere Tage.
Am 5. Tag der Metronidazol-Einnahme ging es mir abends garnicht gut. Kribbeln und Nervenschmerzen am ganzen Körper.
Im Arztbericht vom KH steht: Colitis durch Norovirus
Clostridien wurden da in den Stuhlproben, die vor AB gemacht wurden, nicht gefunden.

Gelenkschmerzen usw.waren danach für ca. 1 Woche weg. Durchfall für ca. 1 Woche weg.

Jetzt geht es mir sauschlecht. Muskelschmerzen + Gelenkschmerzen (am schlimmsten in den Beinen, Schwindel, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen (ist aber keine Entzündung im Ohr), Halsschmerzen, Leistenschmerzen, wieder Durchfall mit Gewichtsabnahme und vieles mehr. Ich merke auch, wie meine Psyche wieder (wie 1997) in die Knie geht.

Eigentlich sind alle Symptome wie 1997.

So, jetzt aber zu den Untersuchungsergebnissen:

Lt. Arzt (Nachfolgerin meines Arztes von 2006) keine Borreliose. Es spräche eher für eine Entzündung. Leukos erhöht.
Habe mir heute den Befund faxen lassen und dort sind die Yersinien IGG und IGA erhöht.
IGA liegen bei 86, positiv ab 24.
Laborkommentar: IGG und IGA Antikörper gegen Yersinia-outer-proteins nachweisbar.......
Yersinia outer proteis (YOP) sind die entscheidenden plasmidkodierten Virulenzproteine aller humanpathogenen Yersinien-Stämme.

Stuhluntersuchungen auf Yersinien waren negativ. Allerdings hatte ich selbst 2004/2006 nicht so hohe IGA-Antikörper.

Borrelien-Antikörper und Westernblot negativ.

Bin allerdings ein paar Tage vor dieser Untersuchung ins Labor gefahren und habe einen Melisa-LTT machen lassen. Und hier ist ein Wert positiv.
Kommentar Labor: Nachweis einer schwachen aktiven zellulären Immunreaktivität gegen nur ein Borrelien-spezifisches Antigen, in nur einer Verdünnung dieses Antigens. Befund daher indeterminant: Hinweis auf eine beginnende oder abklingende aktive Lyme-Borreliose? unspezifische Reaktion?
r-Ospc (B.afzelii) 3.14 SI
r-OspC (B.b. sensu stricto) 2.20 SI
r-p100 (B. afzelii) 2.26
(alle anderen Werte sind unter 2)

Von 1997 bis 2004 hatte ich auch das Problem, dass ich ewig negativ war, allerdings hat der Prof. damals aufgrund der Symptome Antibiotika gegeben und dann war der LTT eindeutig positiv.

So, und nu steh ich da wie Ochs vorm Berg.

Die LTT Ergebnisse habe ich auch erst nach dem KH-Aufenthalt bekommen.

Es müssen Bakterien in mir wüten, sonst hätte das Metronidazol ja wohl nicht geholfen.
Sind es Borrelien oder Yersinien, oder Beides?

Es ist jetzt doch sehr lang geworden, aber eure Meinung interessiert mich!!!

Viele Grüße
Ilino
 
Hallo Ilino,

ich versuche mal zu antworten.
Jetzt geht es mir sauschlecht. Muskelschmerzen + Gelenkschmerzen (am schlimmsten in den Beinen, Schwindel, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen (ist aber keine Entzündung im Ohr), Halsschmerzen, Leistenschmerzen, wieder Durchfall mit Gewichtsabnahme und vieles mehr. Ich merke auch, wie meine Psyche wieder (wie 1997) in die Knie geht.

Von den Beschwerden her und aufgrund der Diagnose von damals

Nach 7-jähriger Arztrennerei wurde 2004 Borreliose und Yersinien festgetellt. Bis 2006 verschiedene Antibiosen. Danach ging es mir relativ gut (es gab natürlich auch nicht so gute Phasen).

könnte es beides sein, Borreliose und Yersinien, denn beides kann lange persistieren, trotz Behandlung.

IgA-Ak bei Yersinien sagen m.E. schon eine akute Infektion aus und im späteren Verlauf können diese auch Gelenk-u. Muskelschmerzen hervorrufen.
Mit der Diagnostik der Borreliose ist es ja leider nicht einfach, was die Serologien angehen. Es kann auch falsch neg. Ergebnisse geben, es kommt auch darauf an, welche Testkits benutzt werden, leider sind diese bis heute noch nicht einheitlich. Ich habe auch schon von einigen gehört, welche neg. Elisa und Westernblots hatten , aber positive LTT`s und andersrum und eine aktive Infektion haben.

War der Westernblot bei dir komplett negativ, oder nur so bewertet worden, da die Anzahl der Banden nicht ausreichte?

Wurden die Elisa und Westernblots immer in einem und dem selben Labor gemacht?


Metronidazol soll ja auch die zystische Form der Borrelien knacken und intrazellulär wirken, insofern könnte dies bei dir u.U. etwas in Gang gebracht haben, was Borrelien betrifft, dass es nun auch schlechter geht.:rolleyes:

Von 1997 bis 2004 hatte ich auch das Problem, dass ich ewig negativ war, allerdings hat der Prof. damals aufgrund der Symptome Antibiotika gegeben und dann war der LTT eindeutig positiv.

Hast du jetzt auch einen kompetenten Arzt in Sachen Borreliose?

Es kommt oft vor, das erst nach erfolgreicher Antibiose die Antikörper oder LTT´S positiv werden, da vorher das Immunsystem die Borrelien nicht erkennen konnte.

Viele Grüße Quittie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Quittie,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Das Problem mit den neg. ELisa und Westernblot hatte ich 2004 schon. Diese wurden im selben Labor gemacht wie jetzt. Damals war auch der erste LTT vor! der Antibiose negativ. Zum Glück hat damals der Doc, der leider in Rente gegangen ist, aufgrund der Symptome behandelt. Anschließender LTT nach 5 oder 6 Wochen nach Ende der AB war dann positiv.

Also genau das, was Du oben beschrieben hast.

Die Ärztin, die jetzt in der Praxis Borreliose-Patienten behandelt....hmm....ich muß mit meinen ganzen Befunden nochmal hin und hoffe, dass sie genauso viel Ahnung hat wie damals der Doc und das Hauptmerk auf die Symptome legt. Aber, wie ich schon geschrieben habe, sie hat selbst die Yersinien-AK am Telefon nicht erwähnt, obwohl sie von meinen Durchfällen und Bauchschmerzen wußte. Egal, ich werde sie nochmal Nerven.

Weißt Du, ob Yersinien auch eine Colitis machen können??

Viele Grüße
Ilino
 
Hallo Ilino,

Zum Glück hat damals der Doc, der leider in Rente gegangen ist, aufgrund der Symptome behandelt. Anschließender LTT nach 5 oder 6 Wochen nach Ende der AB war dann positiv.

ja, und es ist auch so, dass man von einer positiven Borrelienserologie auch nicht klar von einer aktiven oder ausgestandenen Infektion ausgehen kann, insofern ist hierbei auch immer noch das klinische Bild und eine gute Ausschlußdiagnostik ausschlaggebend. Auch anhand von Herxheimer Reaktionen und anderer Reaktionen unter einer Antibiose könnte dann auch die Diagnose erhärtet werden.

Weißt Du, ob Yersinien auch eine Colitis machen können??

So weit ich weiß, rufen Yersinien auch Darmentzündungen/ Enterokolitiden hervor, wodurch dann Durchfälle entstehen.
Yersiniosen - Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel

Es gibt auch eine Yersinia-Colitis

Yersinien-Infektion

Viele Grüße Quittie
 
Hallo, Ilino,

Ja, und die gute Nachricht ist, dass gegen Borrelien und Yersinien dieselben Antibiotika wirken, nämlich die Tetracycline, außerdem sind allgemein gesundheitsfördernde Maßnahmen sinnvoll und vor allem Gute- Darmbakterien- Kulturen- Kapseln (die ich nehme sind von Orthica, heißen Orthica flora Original, aber es gibt noch viele andere).

Ich wünsche Dir, dass Du ordentlich behandelt wirst und Du dir noch viel Wissen hier im Forum (und auch anderswo) aneignen kannst.

Liebe Grüße
krissi33
 
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