Wie geht ihr mit Arbeitsunfähikeit um?

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12.02.10
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208
Hallo Leute

Mich würde interessieren wie ihr mit Arbeitsunfähigkeit umgeht? Wahrscheinlich sind viele hier im Forum mehr oder weniger beruflich engeschränkt oder schon ganz aufgehört zu arbeiten.
Ich selbst hatte vor 10 Jahren eine schwerden Infektion welche mich völlig verändert, vorallem ein sehr schmerzhaftes Reizdarmsyndrom und dazu Depressionen leide. Leider hat sich nicht viel gebessert. Ich fehlte sehr viel in der Schule und hab danach etwas gearbeitet. Aber seit 5 Jahren bin ich arbeitsunfähig. Ich war natürlich bei hunderten von Experten und auch Klinken aber ohne Durchbruch.
Ich fühle mich eigentlich nur noch als Randständiger. Soziale Kontakte hab ich wegen den Schmerzen kaum welche. Ich bin ständig gequält und habe natürlich auch intellektuelle Probleme (Langsämeres Denken als früher).
Ich muss noch dazu sagen und das ist wichtig , dass ich schon früher ziemliche Probleme hatte irgendwie in die Gesellschaft zu passen. Ich war sehr sehr lange untentschlossen, habe zwar eine hohe Schule besucht, war aber häufig überfordert. Heute weiss ich, dass das auch an meiner Kryptopyrolurie liegen kann, welche ich von meinem Vater vererbt bekommen habe. Ausserdem hatte ich immer ein schwieriges Elternhaus.

Naja, oft hab ich dass Gefühl, dass ich in der Berufswelt völlig überfordert gewesen wäre.
Meine Frage an euch, wie geht ihr mit dem Thema um? Hat euch euere Krankheit auch aus der Arbeitswelt gerissen und findet nicht mehr zurück, wollt ev etwas einiges machen was mehr Freiheit für eingschränkte Gesundheit bietet? Braucht es die Arbeitswelt umbedingt um glücklich oder kann einem stressige Mitarbeiter etc noch mehr isolieren und Kraft rauben?
wie seht ihr das?
gruss sarmiento
 
Hallo,

das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.
Ich selber war auch einmal ein paar Monate ganz schön bedient, allerdings war ich immer der Meinung, dass ich wieder gesund werde (engegen aller Prognosen und Statistiken). Und so war es dann auch. Ich bin wieder völlig gesund.

Ich will dir hier bitte nichts unterstellen, ich möchte dir ein Phänomen erklären:
Den so genannten Krankheitsvorteil.
Das läuft völlig unbewußt ab.
Man legt sich eine Krankheit zu um gewissen Aufgaben im Leben nicht entgegen treten zu müssen. Manche Leute haben "immer", wenn sie ein Familienfest haben Migräne ... oder so ähnlich.
Mir erscheint dein Satz: "Naja, oft hab ich dass Gefühl, dass ich in der Berufswelt völlig überfordert gewesen wäre." ein weing darauf hinzuweisen.

Man kann immer gesund werden.
Auch du.
 
Ich will dir hier bitte nichts unterstellen, ich möchte dir ein Phänomen erklären:
Den so genannten Krankheitsvorteil.
Das läuft völlig unbewußt ab.
Man legt sich eine Krankheit zu um gewissen Aufgaben im Leben nicht entgegen treten zu müssen. Manche Leute haben "immer", wenn sie ein Familienfest haben Migräne ... oder so ähnlich.
Mir erscheint dein Satz: "Naja, oft hab ich dass Gefühl, dass ich in der Berufswelt völlig überfordert gewesen wäre." ein weing darauf hinzuweisen.

Man kann immer gesund werden.
Auch du.

Dieses Phänomän ist mir auch schon aufgefallen. Im Freundeskreis haben wir so jemanden.
Aber es wirkt wirklich, denn kaum ist sie da, schon ist die Frage wie geht es dir gestellt, es folgt ein halbstündiger Monolog über all die Beschwerden und Krankheiten die jeden Tag anders sind. Und prompt ist der jenige für diese Zeit Mittelpunkt des geschehens und alle bedauern ihn weil er ja so arm dran ist.



@sarmiento

ich habe mit langer Arbeitsunfähigkeit noch keine Erfahrung gemacht, aber wenn man wirklich krank ist, stelle ich mir das schon sehr schwierig vor. Man wird ja vom sozialen Leben ein ganzes Stück weit isoliert. Der Arbeitsalltag nimmt ja schon viel Zeit in Anspruch. Da die Kontakte zu halten ist sicherlich eine Aufgabenstellung die kaum zu bewältigen ist.
Durch Krankheit wenden sich ja auf Dauer häufig auch Freunde ab, denn wenn man mit einem Menschen nichts mehr unternehmen kann, dann wird er uninteressant...
 
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