Depressionen nach Todesfall der Eltern...wer kann helfen?

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22.07.10
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hallo! ich bin jetzt 27 jahre alt und leide unter selbstzweifel, angstzustände und niedergeschlagenheit....alles begann mit 21 jahren als plötzlich meine mutter ein tumor bekam, wir waren beide geschockt! meine mutter war alleinerziehend mit mir und sie war meine nächste person und deshalb auch sehr wichtig! sie hatte 3 OP`s und ca. nach 1 1/2 jahren ist sie gestorben...:-( kurz vor der krankheit hatte sie einen mann kennengelehrnt und hat ihn dann auch geheiratet (er brauchte den ch-pass) hatte mich zuerst gar nicht mit ihm verstanden, doch dann sah ich wie glücklich sie war und aktzeptierte dann das auch...mhh...sie kam nach 2 OP`s ins pflegeheim wo ich sie fast jeden tag besuchte, das war eine anstrengende zeit immer nach der arbeit noch ins PH...als mich die leute fragten wie es meiner mutter so geht, sagte ich nicht immer die wahrheit, mir war das immer so unangenehm und auch peinlich...als sie dann starb, das war für mich ein weltuntergang!!! ich fühlte mich so alleine und alleingelassen....so ohne schutz und zogte mich zurück....als dann noch der "ehemann" mit der ganzen pensionskasse abgehauen ist verspührte ich nur noch wut und trauer. zum glück hatte ich noch mein grossvatter, aber der war ja auch am boden zerstört....ich habe alles immer verdrängt und so getan als sei ich der starke, ja keine gefühle vor den anderen zeigen immer der harte spielen....doch ich war nicht hart, sondern sehr verletzt. das ging 2 jahre gut und dann fingen die panikatacken an und dann hatte es mich voll verhaut. ich ging zum psychiater und nahm antidepressiv....doch da gings mir nicht besser! ich habe mich dann entschlossen das ganze abzubrechen und ging zu einem freund der massagen machte (vegetatives nervensystem) das hat mir sehr gut getan habe aber bis jetzt immer noch die oben genahnten depressionen...einmal gehts dann wieder gar nicht, angstzustände kenn ich jetzt schon auswendig und kann langsam damit umgehen...habe dazu so ein starkes gefühl das man mir das ansieht und deshalb fühle ich mich nicht wohl unter personen. diesen februar ist jetzt auch noch mein vater verstorben, wir hatten nicht so engen kontakt, aber es spühlte halt alles wieder hoch! jetz fühle ich mich ganz alleine.......scheiss gefühl! hat jemand was änliches erlebt oder kann mir helfen??? ich danke euch! liebe grüsse nero
 
Hallo nero,

das tut mir sehr leid für dich was Du schon mit gemacht hast.

Ich würde dir raten, allein schon wegen der Depressionen möglichst bald eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zu machen um dort mit Beistand des/der Therapeuten/in auch die Ängste zu verlieren , ehe sie sich verselbständigen. Außerdem kannst Du in der Therapie den Verlust Deiner Eltern verarbeiten. In einer Therapie werden die Ursachen behandelt und nicht die Symptome mit Medikamenten verdeckt.

Liebe Grüße,

divingwoman
 
Hallo nero83,
also zunächst möchte ich Dir sagen, dass es ganz normal ist, dass die Seele leidet, wenn man soviel erlebt bzw. durchgemacht hat, wie Du. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du. ich bin seit 1996 geschieden und war dann alleinziehend mit meinem Sohn. Eigentlich dachte ich, dass ich das gut hinbekommen hatte mit der Scheidung u. das mich das nicht belastet. Dann wurde ich 2003 arbeitslos. Dez, 2004 verstarb meine Mutter plötzlich an einer Lungenembolie.Kurz danach bracht bei meinem Vater die Demenz aus. 2005 bekam ich nur noch Hartz IV, 2008 war ich von alle dem, dass ich mich für 10 Wochen in eine klinik f. psychosomatische erkrankungen begab. Dort versuchte ich meine Probleme zu verarbeiten. Dadurch kamen noch mehr Dinge ans Tageslicht, die mir noch mehr Probleme machten. Nachdem mein Vater dann im Januar 2009 verstorben ist ging ich nochmals für 10 Wochen und ich leide heute noch nach 2 Klinikaufenthalten und 2 Jahren Psychotherapie unter dem allem. Wie du Angst- und Panikattacken, Selbstverletzung. Eßstörung, Persönlichkeitsveränderung bei chronischen Schmerzen durch Gelenkrheuma und Fibromyalgie, Depressionen etc. etc.

Ich möchte Dir nur Mut machen, nicht aufzugeben, an Deinen Problemen zu arbeiten. egal was andere sagen. Manche Leute könnte solche Erlebnisse einfach so verarbeiten und dann gibt es Leute wie wir, bei denen das sich fest auf die Seele setzt. Ich habe es jetzt geschafft durch meine ambulante Psychotherapie den Tod meiner eltern zu verkraften und mich von Selbstvorwürfen und Vorwürfen, dass ich nicht genug für meine kranken eltern getan habe, verabschieden. ich weiß, dass therapie für auch in den nächsten Jahren immer ein Thema bleiben wird.
Und Dir rate ich auch, bleib am Ball und hole Dir immer wieder Hilfe von Therapeuten und/oder gehe mal in eine Klinik für eine längere Zeit, dann ist man mal ganz raus aus allem und in fremder Umgebung. Nach meiner Erfahrung
klappt es mit der Verarbeitung der Probleme im rahmen Gleichgesinnter wesentlich besser. Man hat die Möglichkeit immer mit jemandem zu sprechen und Du wirst sehen, es gibt viele, viele Menschen mit ähnlichen oder gleichen Problemen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles Gute!
 
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