Regierungskoalition verpasst Reform der GKV

Dora

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Regierungskoalition verpasst Reform der GKV - DPR kritisiert Beitragserhöhung als sozial unausgewogen

Berlin (7. Juli 2010) – Enttäuschend und sozial unausgewogen findet der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) die Beschlüsse der Koalition zur Erhöhung der GKV-Beiträge. „Statt an den grundlegenden strukturellen Defiziten der GKV neue Weichenstellungen vorzunehmen, werden einseitig die Versicherten belastet“, sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR.

Statt neuer Impulse und Überprüfung alter Zöpfe, würde nach dem Rasenmäherprinzip überall ein bisschen weniger ausgegeben, um ja nur niemandem im System weh zu tun, so Westerfellhaus weiter. Versäumt werde, die Chance in der Krise zu nutzen und tatsächlich eine Gesundheitsreform auf den Weg zu bringen, die diesen Namen verdiene.

Es stehe zu befürchten, dass die Ausgaben weiter drastisch steigen werden – bei begrenztem Mehrwert für die Patientinnen und Patienten. Nachdem alleine die Versicherten dies zu tragen haben, hat sich die Koalition mit diesem Kompromiss vom Solidaritätsprinzip verabschiedet.

Wer nur die ökonomischen Herausfor-derungen angeht ohne gleichzeitig die Strukturen des Gesundheits-wesens einer nachhaltigen Zukunftsorientierten Reform zuführt, werde scheitern.

Anscheinend hat keine Regierungskonstellation in Deutschland die Kraft, eine wirkliche Reform auf den Weg zu bringen, bei der überprüft wird, wo Versicherungsbeiträge vergeudet und wo sie sinnvoller ver-wendet werden könnten.

Im Gesundheitswesen wird immer mehr verwaltet und immer weniger versorgt. Medikamente sind teuer wie nirgends sonst auf der Welt, Prävention ist ein Stiefkind und die Auf-gabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen beruht auf 100 Jahren alten Traditionen, statt tatsächlich vorhandenen Kompetenzen.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.07.2010
Deutscher Pflegerat e.V. - DPR
Salzufer 6
10587 Berlin
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Wie gerecht ist Ihre Gesundheitsreform, Herr Rösler?


Maybrit Illner - ZDF.de


Die Sendung läuft gerade im ZDF



Mitschnitt vom Cat nach der Sendung

Wie glaubwürdig ist für sie die spd - 11 Jahre an der Macht - und nun tausend Besserwisser-Ideen, oder?
Werner Bartens:
Viele Entwicklungen hin zu einer Industrialisierung der Medizin hat die SPD mit voran getrieben, etwa die MVZ oder die Privatisierung von Kliniken. Und letztlich ist sie auch vor wirklich großen Lobbygruppen - Stichwort Positivliste - eingeknickt.


Redaktion Maybrit Illner:
Wir haben noch Zeit für eine letzte Frage. Viele sind enttäuscht, dass ihre Fragen nicht drangekommen sind. bitte nicht persönlich nehmen;-). Es ist tatsächlich sehr viel los hier und wir schaffen nur den kleinsten Teil. Danke für Ihr Verständnis


Fritzchen226 (Gast):

Letztendlich bedeuten die Tatsachen und Ihre Antworten hier doch im Klartext, dass die Politik machtlos, wenn nicht sogar Marionetten finanzieller Interessen sind?!


Werner Bartens:
Sie ist nicht machtlos, unterwirft sich aber aus Angst vor der nächsten Wahl und aus Rücksicht auf vermeintliche Wählerinteressen viel zu stark denn in der Tat mächtigen Gegenspielern in Industrie, Klinikgesellschaften und anderen Lobbygruppen.


Redaktion Maybrit Illner:
Herzlichen Dank für all Ihre Fragen, auch für die, die keine Antwort bekommen haben. Danke für Ihr Interesse an Maybrit ILLNER und vor allem: Vielen Dank an Werner Bartens. Allen einen schönen, entspannten Abend!

Werner Bartens:
Vielen Dank für Ihr reges Interesse, wichtig ist, dass sich auch der Patientenwillen stärker artikuliert.



Meine Meinung zu diesem Thema: Das ist kein Wunder, wenn soviele aus der Pharma-Industrie und der Wirtschaft in der Politik mitmischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon Seehofer hatte es doch damals deutlich gesagt.


Tja und die SPD hat nicht Besseres zu tun, als gegen Homöopathie vorzugehen. Kürzungsforderung: Krankenkassen sollen sich Homöopathie sparen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Tja. Weil die aus der normalen Verschreibung schon lange rausgenommen wurde und das System auch Milliarden kostet. Ohne Worte.
Beim Spiegel gibt es zu diesem Thema denn auch schon eine heiße Diskussion.

An die, um die es wirklich geht trauen sie sich aber nicht dran.
Wenn es nach mir geht, kann man unsere etablierten Parteien alle in die Tonne kloppen. Aber bitte in die Biotonne.:)))
 
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