Erhöhtes Fehlgeburt-Risiko bei Schilddrüsenunterfunktion

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Eine aktuelle Veröffentlichung zeigt, dass bereits eine symptomlose, „subklinische“ Unterfunktion der Schilddrüse eine Fehlgeburt auslösen kann. Durch eine Hormonbestimmung wird das Risiko frühzeitig erkannt und kann behandelt werden. TSH, das thyreotrope Hormon, sollte schon vor Beginn einer Schwangerschaft im Blut gemessen werden, empfiehlt Professor Dr. Helmut Schatz, Bochum, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Schwangere mit einer bekannten Unterfunktion der Schilddrüse, einer sogenannten Hypothyreose, werden mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin (T4) behandelt. Auch Frauen, die an einer Thyreoiditis, einer Schilddrüsenentzündung erkrankt sind und Antikörper gegen die körpereigenen Hormone entwickelt haben, erhalten T4-Tabletten.

Bei der Mehrzahl aller Schwangeren ist ein solcher Hormonmangel jedoch nicht bekannt. Sie sind völlig beschwerdefrei und es ist kein Kropf sichtbar. Die Diagnose ist dann nur durch eine Blutuntersuchung möglich. Man bestimmt die Konzentration von TSH, einem Hormon aus der Hirnanhangdrüse, das die Schilddrüse steuert. Auch bei einer leichten Unterfunktion der Schilddrüse ist TSH im Blut schon erhöht. Bis vor einigen Jahren galten für Schwangere TSH-Werte bis zu 4 – 5 mU/l als normal, insbesondere wenn keine Schilddrüsenantikörper bekannt waren. Vor drei Jahren wurde dieser obere Grenzwert von einigen Fachgesellschaften für schwangere Patientinnen, die schon unter einer T4-Behandllung standen, auf 2.5 mU/l herabgesetzt.

Eine neue Untersuchung aus Italien zeigt jetzt an schilddrüsengesunden Frauen, die kein Schilddrüsenhormon einnahmen und auch keine Schilddrüsenantikörper aufwiesen, dass bereits bei TSH-Werten über 2,5 mU/l in der Frühschwangerschaft Schädigungen des Kindes auftreten können. Fehlgeburten im ersten Schwangerschaftsdrittel sind in der Studie bei TSH-Werten zwischen 2.5 und 5 mU/l mit 6,1 Prozent gegenüber 3,6 Prozent fast doppelt so häufig wie bei Frauen mit einem TSH-Wert unter 2,5 mU/l....
Erhöhtes Fehlgeburt-Risiko auch bei leichter Schilddrüsenunterfunktion

Auch wenn nur an eine Schwangerschaft gedacht wird, sollte also die Schilddrüse untersucht werden.
Meiner Meinung nach sollte aber nicht nur der TSH bestimmt werden sondern auch die sonst wichtigen Werte wie fT3, fT4, TG-Ak, TPO-Ak, TRAK und natürlich Ultraschall.


Gruss,
Uta
 
Die Schilddrüsenuntersuchungen in der SS nehmen zu und entsprechend auch die Medikationen.

Was dabei wieder einmal total außer Acht gelassen wird: die Ursachen.

Auf zwei Dinge sollte man bei Schilddrüsenproblemen (egal ob schwanger oder nicht) immer achten:

1) Elektro-Smog ist bekannt dafür, die SD-Funktionen zu beeinflussen. Das würde auch erklären, warum neuerdings so viele Frauen (und auch Männer) SD-Hormone brauchen. In der SS wird es aufgrund der Untersuchungen halt bemerkt, die Probleme sind sonst auch da.

2) HPU (mitunter auch KPU genannt): die meisten Pyrroliker entwickeln früher oder später SD-Symptome (müsste jetzt nachschauen, warum genau). Da je nach Grenzwert 5-10 Prozent der Männer und 10-20 % der Frauen betroffen sind, ist das relevant. Also nicht nur SD abklären, sondern auch HPU-Test machen!

LG, Esther.
 
Man sollte diesen Teil der Meldung
Noch ist unklar, ob ein generelles Screening aller Schwangeren die Zahl der Frühgeburten senken kann. Bei jedem, auch nur geringem Verdacht auf eine Unterfunktion sollte jedoch möglichst schon zu Schwangerschaftsbeginn, besser vor der Schwangerschaft der TSH-Wert bestimmt werden. Ein erhöhtes Risiko besteht bei Schwangeren, die zu einem früheren Zeitpunkt an der Schilddrüse erkrankt waren oder eine Strahlentherapie im Halsbereich erhalten haben. Auch Verwandte mit Schilddrüsenerkrankungen sind ein Hinweis. Schon eine geringe Vergrößerung der Schilddrüsenregion am Hals sollte ebenfalls Anlass zu einem Test sein.
mMn. auch nicht unterschlagen.

Heißt der doch, dass man die Schwangeren zwar vermehrt screenen möchte, aber eigentlich noch nicht weiß, ob es überhaupt was bringt.:cool:

3,6 Prozent der untersuchten Frauen mit normalen SD-Werten hatten eine Fehlgeburt und 6,1 Prozent der Frauen, die eine Unterfunktion haben.
Was genau sagt das aus und wie viele Frauen wurden dazu untersucht?
Ist das nicht nur ein Risikofaktor neben vielen anderen?

Zu einem Spontanabort, das heißt zu einem natürlichen Abgang der Frucht, kommt es in 10 bis 15% aller Schwangerschaften.
Diese Zahlen beinhalten nur Fehlgeburten, die durch Ultraschalluntersuchungen oder hormonelle Schwangerschaftstests nachgewiesen wurden.
Die Zahl der vorzeitig endenden Schwangerschaften liegt viel höher (bei 70%), nur werden sie nicht von den Frauen wahrgenommen, da sie mit der pünktlich eintretenden Regelblutung abgehen.
Die meisten Aborte ereignen sich in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft (Frühaborte).

Ursachen von Fehlgeburten

Als Ursachen von Fehlgeburten werden die häufigsten und am best erforschten Gründe aufgeführt.

1. Genetische Ursachen

Es wird davon ausgegangen, dass über 50% der Fehlgeburten, vor allem die, die schon vor der erwarteten Regelblutung eingetreten sind, genetische Ursachen haben.

Zahlenmäßige Veränderungen im Chromosomensatz

Statt 46 Chromosomen haben diese Embryonen beispielsweise 47 oder 45. Diese zahlenmäßigen Abweichungen können spontan auftreten, dass heißt ohne erkennbaren äußeren Grund. Die Wahrscheinlichkeit in der nächsten Schwangerschaft aus dem gleichen Grund wieder eine Frühgeburt zu erleiden steigt nicht an. Das Alter der Eltern spielt dafür keine Rolle. Das bekannteste Beispiel für eine zahlenmäßige Veränderung im Chromosomensatz stellt die Trisomie 21 dar. Es handelt sich um das Down-Syndrom, auch Mongolismus genannt. Das Chromosom 21 ist dreimal vorhanden. Die Häufigkeit dieser genetischen Erkrankung steigt vor allem mit dem Alter der Mutter, aber auch des Vaters an.

Translokationen

Bei etwa 10% aller Aborte ist eine sogenannte Translokation der Eltern die Ursache. Hierbei wird genetisches Material innerhalb eines Chromosomenpaares verschoben. Ein Chromosom eines Chromosomenpaares hat beide betroffenen Gene, beim anderen Chromosom fehlt das Gen. Für den betroffenen Elternteil hat dies keine Konsequenzen, da ja das komplette Genmaterial vorhanden ist, wenn auch nur auf einem Chromosom. Problematisch wird dies, wenn bei der Bildung der Eizellen und der Spermien in der Reduktionsteilung (Meiose) die homologen Chromosomen getrennt werden und der Chromosomensatz halbiert wird. Dem neu entstehenden Embryo können Gene fehlen oder er hat zu viele. Zwangsläufig muss dies nicht zu einer Fehlgeburt führen, da nicht alle Gene lebensnotwendig sind. Es können durchaus lebensfähige und unauffällige Kinder auf die Welt kommen. Bei zwei oder mehr Aborten sollte eine genetische Beratung und eventuell eine genetische Untersuchung des Paares stattfinden. Bei einem erhöhten genetischen Risiko sollte bei erneuter Schwangerschaft über eine Fruchtwasseruntersuchung nachgedacht werden. Da diese auch zu einem Abort führen kann, sind die Risiken genauestens abzuwägen. Bei einer Translokation ist entscheidend, welche Gene und Chromosomen beteiligt sind. Bei einigen dieser genetischen Erkrankungen muss von weiteren Schwangerschaften abgeraten werden.

2. Infektionen

Infektionen können ebenfalls die Ursache für Fehlgeburten sein. Selten jedoch führen sie zu habituellen Aborten. Eine Ausnahme hierbei stellen die Spätaborte dar. Die Besiedlung der Scheide und des Gebärmutterhalses mit bestimmten Bakterienarten führt zur Öffnung des Muttermundes, mit und ohne Wehen. Manche Frauen neigen zu solchen Infektionen. Im Prinzip kann jeder Erreger, der in die Scheide gelangt, Aborte auslösen. Normalerweise verhindert dies die natürliche Besiedlung der Scheide mit Milchsäurebakterien. Ist die Scheidenflora geschädigt oder die natürliche Infektabwehr geschwächt, können Fehlgeburten daraus folgen.

Bei entsprechendem Verdacht wird der behandelnde Mediziner Abstriche entnehmen und im Labor auf den entsprechenden Keim untersuchen lassen. Auch der sofortige Blick in das Mikroskop gibt eventuell Aufschluss über die entsprechende Erregergruppe. Eine Messung des Säuregehalts der Scheide mit bestimmten Indikatorstäbchen kann vorgenommen werden. Optimal ist ein pH-Wert geringer als 4,4. In diesem sauren Mileau finden die Milchsäurebakterien optimale Lebensbedingungen und verhindern die Ausbreitung schädlicher Keime.
Die Infektion kann auch in der Schwangerschaft durch bestimmte Antibiotika behandelt werden. Der Nachteil von Antibiotika ist, dass sie meistens auch die natürliche Scheidenflora zerstören. Milchsäurebakterien (Laktobacillen) sollten daher gleich in Form von Scheidenzäpfchen mitverschrieben werden. Bei manchen Erregern genügt auch die Desinfektion der Vagina (beispielsweise mit Scheidenzäpfchen) und anschließende Wiederbesiedlung durch Laktobacillen. Bei Frauen mit entsprechender Vorgeschichte kann auch die Gabe von Laktobacillen in Zäpfchenform prophylaktisch alle drei Tage durchgeführt werden. Fruchten alle Maßnahmen auf Dauer nicht, muss eventuell eine Cerclage vorgenommen werden.

3. Fehlbildungen des Uterus

Auch angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter können Fehlgeburten auslösen. Die Bildung der Gebärmutter findet bereits in der embryonalen Phase eines Mädchens statt. Es ist ein komplexer Vorgang. Mehrere Gewebe verschiedenen Ursprungs sind daran beteiligt. Der Entwicklungsprozess läuft jedoch nicht immer vollständig ab. Daraus resultieren unterschiedliche Fehlbildungen der Gebärmutter. Die Gebärmutterspiegelung, die Bauchspiegelung und der Ultraschall sind Untersuchungen, mit denen sich Fehlbildungen dieses Organs feststellen lassen. Eine individuelle Therapie muss mit dem behandelnden Arzt/in besprochen werden.

4. Myome

Myome sind gutartige Wucherungen der Uterusmuskulatur und des Bindegewebes. Sie können an allen Stellen der Gebärmutter auftreten. Die Größe und die Lage der Myome sind entscheidend, ob sie Probleme darstellen. Ein Hinweis auf Myome kann eine sehr starke Menstruationsblutung sein. Diese gutartigen Wucherungen vergrößern die Oberfläche der Schleimhaut und rufen die starken Blutungen hervor.

Sowohl Myome, die unter der Gebärmutterschleimhaut liegen, als auch Myome, die in der Gebärmutterwand liegen, können zu einer erhöhten Abortrate führen. Ursachen liegen in der erhöhten Kontraktionsbereitschaft und in einer Unterversorgung des Embryos, wenn er sich direkt auf einem Myom einnistet. Oft ist eine Kombination von den drei Untersuchungsmethoden Ultraschall, Gebärmutterspiegelung und Bauchspiegelung nötig, um das genaue Ausmaß, die Lage und Herkunft eines Myoms zu bestimmen. Die operative Entfernung der Myome sollte erfolgen, wenn der Verdacht besteht, dass sie die Aborte hervorrufen. Unterstützend möglich ist die Gabe von Medikamenten.

5. Störung der Schilddrüsenfunktion
Ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt wird bei Frauen vermutet, die Probleme mit der Schilddrüse haben. Dabei wird eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) in Zusammenhang mit dem Ausbleiben des Nachwuchses gebracht. Eine unbehandelte Überfunktion (Hyperthyreose) wird für Fehl- und Frühgeburten verantwortlich gemacht.

Eine Überprüfung der Schilddrüsenfunktion durch einen Internisten/in ist bei der Suche nach der Abortursache auf jeden Fall anzuraten.
Schwangerschaft Fehlgeburt Schwanger
 
hallo

ich bekam eine Frühgeburt durch eine SD-Hormonunterversorgung in der 33 SSW..(SD-los) Frühwehen ab 30 SSW..

ich wurde am Anfang der SS mit 25µg mehr versorgt und dann nie, nie wieder während der SS kontrolliert.:eek:

erst Jahre später sah ich in den Unterlagen der Entbindungstation das ich sehr unterversorgt war..

das war , weil ich mich nie mit den Werten auseinandergesetzt hatte und den Ärtzten vertraute..

einen anderen Grund konnten die Ärtzte mir damals nicht nennen, als Auslöser für die Frühgeburt..die Gottseidank glimpflich für alle Beteiligten abging..

ich kan nur Jeder Schwangeren raten, auf engmaschige Kontrollen zu bestehen...

liebe grüße darleen:wave:
 
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