hallo ich poste jetzt mal hier meine zusammenfassung und würde mcih freuen wenn wir sie gemeinsam verbessert könnten so dass sie ins wiki kann.( das müsste aber jemand machen der bei technik nicht verzweifelt*g*)
1.
CMD – cranio-mandibuläre Dysfunktion von Cranium (lat.: Schädel), Mandibula (lat.: Unterkiefer) und Dysfunktion (Fehlfunktion) und wird im angelsächsischen als TMD (temporo (lat.: Schläfen)-mandibular disorder (engl.: Unordnung) oder auch als
TMJ (temporo-mandibular Joint disease - engl.: Gelenkerkrankung) bezeichnet.
Andere und auch ältere Begriffe sind:
Myoarthropathie, myofaciales Schmerzsyndrom, orofaciales Schmerzsyndrom, Dysfunktion des Kauorgans, Costen-Syndrom (veraltet).
CMD ist eine systemische erkrankung der funktionszusammenhänge der kopf-schulterorgane und ist ein Oberbegriff für funktionelle, psychische, strukturelle und biochemische Fehlfunktionen im Zusammenspiel von Zähnen, Knochen, Muskeln, Kiefergelenken und sonstigen Weichteilen.
2.
Das Tückische an der CMD ist die breite Streuung der Symptome und Beschwerden, die zum großen Teil abseits des Kausystems auftreten. Man kann sie auch als „Teufel“ oder „Chamäleon“ des orofacialen (Kau-Gesichtssystem) Systems bezeichnen.
Symptomenorte:
Gelenkbezogene Orte (Arthropathie)
Muskelbezogen (Myopathie)
Diffuser dumpfer Schmerz
Sonstige Symptome
mögliche symptome:
nahe symptome:
Zahnschmerzen ohne erkennbaren Zusammenhang
Zahnschmerzen durch Pressen und/oder Knirschen
Mundöffnungs- und Mundbewegungseinschränkungen
Knacken eines oder beider Kiefergelenke
Reibegeräusche in einem oder beiden Kiefergelenken
Schmerzen im Kiefergelenksbereich
Kiefergelenksbeschwerden
Kauschwierigkeiten
Schmerzen im Kiefer-Gesichtsbereich
Zahnlockerungen (lokale Parodontitis)
Zahnfleischrückgang (Gingivarezessionen)
Empfindliche Zahnhälse
Kerben an den Zahnhälsen (keilförmige Defekte)
Zahnstellungsveränderungen
Auffällige Abnutzungserscheinungen von Kauflächen eines oder mehrerer Zähne (Abrasionen)
Gefühl, dass die Zähne nicht mehr richtig aufeinander passen
Verspannungen der Gesichtsmuskulatur beim Aufwachen
Brennen oder taubes Gefühl der Zunge oder Mundschleimhaut
ferne symptome:
Kopfschmerzen
Druck auf den Kopf (vor allem Schläfen und Hinterkopf)
Eingeschränkte Kopfdrehung
Nackensteifigkeit und -verspannungen
Nacken- und/oder Schulterschmerzen
Taubheitsgefühl in den Armen oder Fingern
Gelenkschmerzen
Schulterschmerzen
Rückenschmerzen
Eingeschränkte Drehmöglichkeit im Hüftbereich (ISG-Blockade)
Beckenbodenprobleme
Ohrenschmerzen ohne erkennbare Ursache
Ohrgeräusche (Tinnitus)
Hörminderung
Schwindel
Schluckbeschwerden
Kloßgefühl im Hals
Schmerzen hinter den Augen
Augenflimmern
Doppeltsehen
Lichtempfindlichkeit
Sehstörungen
3.
Funktionszusammenhänge
Das Skelett wird durch eine ausgewogene Muskelmotorik gerade gehalten. Muskeln wirken wie
Gummizüge.
Verhärtet sich lokal ein Muskelzug, so kommt das gesamte System der Muskelzüge durcheinander
und positioniert alle Skelettverbindungen und Gelenke falsch.
Der Körper oder das Verhalten des Menschen adaptiert und kompensiert mit Ausgleichsverhaltensmustern
so lange es geht, bis Schmerzen oder weitere Ausfälle durch Muskelspasmen oder
durch abgequetschte Nerven entstehen.
So ist es zu erklären, dass „schief stehende Zähne“ Verhärtungen der Kaumuskulatur verursachen,
welche die Nacken- und Schultermuskulatur und damit die Muskulatur der Wirbelsäule „verziehen“.
Genauso vielschichtig wie die Erkrankung ist, so umfangreich ist auch ihre Entstehung - ein Blumenstrauß von Möglichkeiten. Es gibt unterschiedliche "Schulen" die andere Schwerpunkte in der Entstehung und Begünstigung von CMD setzen.
Ein Denkmodell, dass mittlerweile Verbreitung gefunden hat, ist folgendes:
CMD kann auf zwei Arten entstehen:
Absteigend: die Probleme gehen von der Zahnstellung / falscher Prothetik usw aus und übertragen sich dann auf das Kiefergelenk und den gesamten Körper (Schulter / HWS / Rücken ...)
Aufsteigend: es existiert ein Beckenschiefstand (z.B. durch ein echt kürzeres Bein) dadurch kommt es zu einer Skoliose / oder es ist eine Skoliose da (gibt es ja als eigenständige Erkrankung im Jugendalter) das wirkt sich auf die HWS und das Kiefergelenk aus.
In mindestens 80% der Fälle soll die Okklusion ursächlich oder hauptverantwortlich an der CMD beteiligt sein. Prädisponierende, auslösende und unterhaltende Faktoren umfassen biologische, psychische und soziale Elemente.
Vermutete und diskutierte Faktoren:
Depression
Emotionaler Stress
Frühere Schmerzerfahrungen
Genetik
Hormone
Haltungsstörungen
Makrotrauma durch Unfälle
Okklusale Störungen
Posttraumatische Belastungsstörung
Körperliche Fehlstellungen und Dysfunktionen im Beckenbodenbereich
4
Die notwendigen Analysen für die Diagnose einer CMD sollte ein auf die Bereiche Kiefergelenk und Funktionsanalyse ausgebildeter Zahnarzt-Spezialist durchführen.
Am Anfang führt dieser eine ganzheitliche manuelle Funktions- und Strukturanalyse durch. Dabei werden mit den Fingerspitzen die unterschiedlichen Kau- und Kopfmuskeln auf empfindliche Druckpunkte - so genannte Triggerpunkte - untersucht. Diese druckschmerzhaften Verhärtungen lösen meist Schmerzen an anderen Körperstellen aus. Zudem wird die Druckempfindlichkeit des Kiefergelenks vor den Gehörgängen ertastet, um Entzündungen der Gelenkkapseln festzustellen. Auch die Körperhaltung wird zur Diagnose herangezogen und die Drehung, Kippung und Neigung des Kopfes geprüft.
In seltenen Fällen müssen zusätzlich mit einem Aufzeichnungsgerät die Gelenkpositionen des Unterkiefers vermessen werden. Ein Kausimulator (Artikulator) setzt die ermittelten Daten in realitätsnahe Kaubewegungen des Patienten um. Der Zahnarzt-Spezialist kann so Faktoren ermitteln, die den Biss stören.
5.
Ein Behandler allein genügt für die Therapie der CMD meist nicht. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Zahnärzten, Orthopäden und anderen Fachärzten, Physiotherapeuten, Osteopathen usw. ist wünschenswert und notwendig.
Basistherapie ist die zahnärztliche Behandlung: Sie soll das harmonische Zusammenspiel der Körper- und Mundstatik wiederherstellen. Bevor irreversible Maßnahmen, wie z.B. Einschleifen oder neuer Zahnersatz , durchgeführt werden, soll eine biodynamische Funktionsschiene eingesetzt werden.
Diese – meist im Unterkiefer einzusetzende Schiene - ist herausnehmbar und gleicht die Differenz zwischen der muskelgewünschten und der zahnerzwungenen Unterkieferlage aus.