Allgemeine Neigung zu Süchten

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28.09.09
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Hallo, alle zusammen

ich wüßte gerne ob jemand lust und zeit hat mir einige grunsätzliche Dinge zu Süchten und die Neigung dazu zu erklären.

Also gibt es Studien ob jemand, und warum, dazu neigt, eher süchtig zu werden.
Ist es vererbbar oder legt man die Neigung dazu durch Erziehung und einflüsse im näheren Umfeld fest?

Ich komme aus einer Familie mit Alkoholikern, und das seit vielen Generationen. Viele haben Selbstmord begangen und/oder sind am Alkohol gestorben.

Bei mir stelle ich fest, das es mir schwerfällt ein richtiges Maß zu finden. In der Jugendzeit habe ich lange gebraucht um mein maß für Alkohol zu finden, bin Raucherin und habe immer Gewichtsprobleme. Also es ist da immer ein Auf und Ab.

Habe Klamotten von Kleidergröße 38-46!!!

Eine Zeitlang hatte ich Probleme mit den Zähnen und bin dadurch fast in eine Schmerzmittelabhängikeit geraten. Habe zum Glück schnell den Absprung geschafft :)

Es ist heute so, das ich gar keinen Alkohol trinke. Teilweise aus Angst es nicht im Griff zu behalten. Nehme auch äußerst selten Schmerzmittel.

Danke allen die die Zeit finden.
 
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Hallo Sunnybo,

mir ist es früher auch immer schwer gefallen (und fällt mir manchmal auch heute noch schwer) den sogenannten goldenen Mittelweg zu finden:confused:.

Mein Stiefvater hat auch getrunken - ich in meiner Jugend auch. Ich hab nie viel vertragen - bei 2 - 3 Bier war ich schon jenseits von Gut und Böse. Es gab auch mal eine Zeit - mein Freund ist gestorben - da hab ich gesoffen wie ein Loch. Damals war ich 21 Jahre. Heute trinke ich fast gar nichts mehr. Mal ein Glas Wein und gut ist.

Früher hab ich geraucht wie ein Schlot. Mit der Zeit hab ich gemerkt, dass es mir ja eigentlich gar nicht mehr schmeckt. Also hab ich aufgehört -schon seit über 5 Jahre:kraft:!

Mit meinem Gewicht hatte ich nie Probleme. Ich bin eine der Glücklichen, die so gut wie alles essen können, ohne großartig zuzunehmen - noch :traurig: Denn mit zunehmenden Alter wird der Stoffwechsel auch nicht unbedingt besser.

Ganz oder gar nicht - das ist bei mir die Devise. Ein bißchen Trinken - geht nicht! Ein bißchen rauchen - geht auch nicht. Also: take it or leave it:idee:

Liebe Grüße :D:D
 
Hallo, alle zusammen

ich wüßte gerne ob jemand lust und zeit hat mir einige grunsätzliche Dinge zu Süchten und die Neigung dazu zu erklären.

Also gibt es Studien ob jemand, und warum, dazu neigt, eher süchtig zu werden.
Ist es vererbbar oder legt man die Neigung dazu durch Erziehung und einflüsse im näheren Umfeld fest?
Da meine Mutter Alkoholikerin war und meine Brüder Suchthaufen sind bzw. waren, habe ich mich mit diesem Thema auch schon intensiv beschäftigt.

Ich hatte auch Zeiten im Leben, wo ich jeden Abend nach dem Büro auf die Piste bin und habe auch ziemlich viel Alkohol vertragen.:cool:

Ich trinke schon seit Jahrzehnten nur sehr selten Mal Alkohol.
Meist fällt es mir in letzter Minute ein, aber letzten Silvester habe ich den Sekt ganz vergessen.:D

Es ist in Bezug auf die Alkoholabhängigkeit schon länger die Rede von einer genetischen Disposition.
Denn Kinder von Alkoholikern können später auch dann Alkoholabhängig werden, wenn sie schon früh in einem ganz anderen Umfeld aufwachsen!
Viele Kinder von Alkoholikern werden andererseits nie Alkoholabhängig, auch wenn sie zeitweise Alkohol konsumiert haben/konsumieren.

Warum macht der Eine jahrelang Party, weil es ihm Spaß macht und kann jederzeit damit aufhören, was er auch tut. Der Andere ist aber nach kürzester Zeit abhängig?

Das Alles kann nicht nur an erlerntem Verhalten liegen. So muss es mMn. auch genetische Faktoren geben.
Aber
Die einzig sicher identifizierten risikomodulierenden Gene (Alkoholdehydrogenase [ADH] und Acetaldehyddehydrogenase [ALDH]) kontrollieren den Alkoholmetabolismus. So ist seit längerem bekannt, daß Asiaten, die nach Alkoholaufnahme ein Flushing-Syndrom entwickeln, aufgrund defizienter Isoenzyme einen gewissen Schutz gegenüber Alkoholismus haben. Das Flushing-Syndrom beruht vor allem auf einem erhöhten Acetaldehydspiegel als Folge eines nur bei Asiaten vorkommenden Defekts der mitochondrialen Aldehyddehydrogenase (ALDH2), welcher wiederum zustandekommt durch eine Punktmutation auf Chromosom 12.
So haben Asiaten, die homozygot für diese Variante sind (ALDH2*2), ein 18 fach geringeres Risiko für Alkoholismus als Kontrollpersonen.
Diese protektiv wirksamen Genvarianten spielen aufgrund ihrer Seltenheit in europäischen Populationen jedoch keine Rolle.

In der letzten Zeit sind auch in Deutschland in Assoziationsuntersuchungen eine Vielzahl sog. Kandidatengene, die für Neurotransmitter-, Neuromodulatoren-, Rezeptor- und Transportersysteme codieren, in Hinblick auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung der Alkoholabhängigkeit untersucht worden; ihre jeweilige Bedeutung muß aber durch Replikationsuntersuchungen erst gesichert werden.
www.deutsche-suchtstiftung.de/main.php?EVENT=offer&ACTION=show&offerID=28&catID=40

Also gibt es einige entsprechende Hinweise, aber Genaueres weiß man nicht.
 
Hallo Sunny,

Ist es vererbbar oder legt man die Neigung dazu durch Erziehung und einflüsse im näheren Umfeld fest?

Ob sich eine Sucht tatsächlich genetisch manifestieren kann, ist mir unbekannt. Aber da sich die ungeborenen Kinder mit der Mutter die gesamte Situation teilen, wirken sich Süchte in jedem Fall während der Schwangerschaft auf das Kind aus. Man kennt ja von Raucherinnen, daß die Kinder quasi mit einer Nikotinabhängigkeit zur Welt kommen. Auch die Menge der Endorphinrezeptoren paßt sich zwangsläufig der Situation im Körper der Mutter an und so kann durchaus schon während der Schwangerschaft eine Prägung auf Substanzen geschehen, die eine Endorphinproduktion auslösen - Fabrikzucker, Fleisch, Schokolade, Käse, um neben Alkohol und Drogen nur ein paar weniger bekannte zu nennen.

Das psychosoziale Umfeld spielt natürlich ebenso eine Rolle, denn in einer Familie, in der Alkohol als normales Nahrungsmittel angesehen wird, oder sich ein Elternteil regelmäßig in den Alkohol flüchtet, wird auch das Kind weniger Hemmungen haben, zu Alkohol zu greifen.

Und letztendlich spielt es auch eine Rolle, welches Lebensziel das Kind hat. Wer geplant hat, sich in seinem aktuellen Leben mit Süchten auseinanderzusetzen, sucht sich zwangsläufig diejenigen Eltern aus, die ihm das beste Umfeld dazu bieten.

Ich komme aus einer Familie mit Alkoholikern, und das seit vielen Generationen. Viele haben Selbstmord begangen und/oder sind am Alkohol gestorben.

Es liegt allein an dir, ob du den gleichen Weg gehst, oder anders damit umgehst. Aber die Tatsache, daß du dich damit auseinandersetzt und trotz schwieriger Voraussetzungen die Lage unter Kontrolle bekommst, zeigt, daß dein Weg ein anderer ist.

Habe Klamotten von Kleidergröße 38-46!!!

Übergewicht ist meist die Folge von Ernährungsfehlern: Fabrikzucker, Auszugsmehle, Fabrikfette, zuwenig Frischkost. In anderen Fällen liegen die Ursachen im lebensbedingten Bereich (Kompensation von Frust durch Essen bspw.). In jedem Fall sind Kalorienreduktions-Diäten hier der falsche Weg.

Es ist heute so, das ich gar keinen Alkohol trinke. Teilweise aus Angst es nicht im Griff zu behalten. Nehme auch äußerst selten Schmerzmittel.

Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg, Sunny. :)
 
Also,

das mit dem ewig ab- und zunehmen hat viel mit meiner Psyche zu tun. Ich lerne grade erst meinen Gefühlszustand zu spüren, zu analysieren, zu beschreiben und damit umzugehen.

Habe das Gefühl das ich vor kurzem erst "erwacht" bin!!!
 
Ja, genauso sehe ich es auch. Bin aber so ein Ursachenforscher!!
Möchte es auch gerne im hinblick auf meine Kinder wissen. Wie vermittle ich ihnen den richtigen Umgang mit solchen Dingen usw.

Ich habe in der Schwangerschaft und Stillzeit zwar nicht geraucht. Aber jetzt kriegen es die Kinder ja mit. Ich rauche nicht in der Wohnung, nur auf dem Balkon, es gibt da auch keine Ausnahmen. In dieser Wohnung wurde noch nie geraucht. Aber sie sehen es bei mir wenn wir unterwegs sind oder wenn ich eben mal rausgehe auf den Balkon.
 
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