Das Geheimnis der Kartoffel

Dora

in memoriam
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Sie besitzt reichlich Ballast- und Mineralstoffe
und ist somit, gesünder als ihr Ruf.

Doch die Kartoffel kann mehr als nur sättigen: Sie ist reich an Vitamin C, hochwertigem Eiweiß und Kohlehydraten. Sie liefert reichlich Ballast- und Mineralstoffe und enthält fast kein Fett. Sekundäre Pflanzenstoffe sollen vor Herz-Kreislauferkrankungen und sogar Krebs schützen. Mit Schale gekocht, bleiben Mineralstoffe und Vitamine erhalten. Essen sollte man die Kartoffelschale aber nicht: Sie enthält als Schutz gegen Schädlinge giftige Abwehrstoffe. Ihren Ruf als Dickmacher verdankt die Kartoffel allein den bei der Zubereitung verwendeten Fetten: So haben Chips 598 Kalorien pro 100 Gramm, Pommes frites 267, Bratkartoffeln 112 - gekochte Kartoffeln aber nur 70 Kalorien.


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Das Geheimis der Kartoffel

Ich esse Kartoffeln auch gerne mal roh. Is das jetzt besser oder schlechter als kochen?

Gruß,
Polarwind
 
Das Geheimis der Kartoffel

Guten Morgen,

ich weiß nur grüne Kartoffeln und stark keimenden Kartoffeln,
sollte man nicht verzehren.




Ich wünsche einen schönen sonnigen Tag.
 
Das Geheimis der Kartoffel

Mit rohen Kartoffeln wäre ich auch vorsichtig. Da ist Solanin drin (wie in großen Mengen in den über der Oberfläche liegenden "Knöllchen", an denen die Leute gestorben sind, weil sie sie aus Versehen gegessen haben).
Solanin ist in allen Nachtschattengewächsen drin:

Solanin

„Grüne Stellen auf der Kartoffeln sind schädlich und müssen weggeschnitten werden!“ Hat Ihnen Ihre Mutter diesen Satz auch mit auf den Weg gegeben? Sie hatte Recht. Die grünen Stellen auf Kartoffeln und Tomaten sollten nicht mit verzehrt werden, denn sie enthalten ein natürliches Gift: das Solanin. Mit ein wenig Sorgfalt im Umgang mit Kartoffeln und Tomaten besteht für den Verbraucher jedoch keine Gefahr.
Was ist Solanin und in welchen Lebensmitteln kommt es vor?

Solanine sind Glykosidalkaloide, die in Nachtschattengewächsen vorkommen. Sie sind ein natürliches Gift, das sich besonders in den grünen Stellen von Kartoffelknollen und Tomaten findet. Kartoffeln enthalten hauptsächlich in den oberirdischen Teilen große Mengen Solanin. Doch auch in bzw. direkt unter der Schale, in den Keimanlagen, in Keimen und grünen Bereichen können größere Konzentrationen Solanin vorkommen. Bei Tomaten nimmt der Solaningehalt mit zunehmender Reife ab. Noch grüne Tomaten enthalten deutlich mehr Solanin als rote, ausgereifte Tomaten. Da Solanin sehr hitzestabil ist wird es beim Kochen nicht zerstört. Kleine grüne Stellen sollten deswegen schon vor dem Kochen entfernt bzw. bei großen Flächen die ganze Kartoffel entsorgt werden.
Wie wirkt Solanin?

Solanin ist giftig und kann somit ab einer bestimmten Konzentration eine toxische Wirkung auf den Menschen haben. Eine Dosis von 25 mg Solanin reicht aus, um bei Menschen die ersten Anzeichen einer Vergiftung zu zeigen, ab 400 mg kann Solanin zum Tod führen. Kühl und dunkel gelagert weisen gesunde Kartoffeln einen Solaningehalt von 5-7 mg pro 100 g Kartoffel auf. In dieser Konzentration besteht für den Menschen keine Gefahr. Eine Kartoffel mit ergrünter Oberfläche weist dagegen einen Gehalt von 35 mg Solanin pro 100 g Kartoffel auf und befindet sich damit in dem für den Menschen toxischen Bereich. Auch grüne Tomaten bedeuten eine potentielle Gefahr für Menschen. In unreifen grünen Tomaten wurden Konzentrationen von 9-32 mg pro 100 g Tomate gemessen: Werte, die oberhalb der toxischen Grenze liegen. Ausgereifte rote Tomaten haben dagegen nur einen Solaningehalt von 0-0,7 mg pro 100 g und sind völlig unproblematisch.
Akute Vergiftungssymptome sind ein Brennen und Kratzen im Hals. Außerdem können Magenbeschwerden, Darmentzündungen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Brechreiz und Durchfall auftreten. In schlimmen Fällen kann es zur Auflösung der roten Blutkörperchen, Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit sowie Schädigungen des zentralen Nervensystems kommen.

Tipps und Tricks zum Umgang mit Nachtschattengewächsen.....
Solanin

Die Nachtschattengewächse:

Vergiftungen mit Nachtschattengewächsen werden immer häufiger. Zu dieser Pflanzenfamilie zählt man u.a. die Giftpflanzen Tollkirsche, das Bilsenkraut, die Alraune, den Stechapfel und den Trompetenbaum.

Die Vergiftung mit Nachtschattengewächsen ist durch vier Hauptsymptome gekennzeichnet:

Rötung des Gesichts
Trockenheit der Schleimhäute
Pulsbeschleunigung
Erweiterung der Pupillen
Die Therapie besteht vor allem aus der Gabe von Kohletabletten und einer starken Flüssigkeitszufuhr.

Der Genuss dieser Giftpflanzen verstößt derzeit gegen kein geltendes deutsches Betäubungsmittelrecht. Eine Ahndung nach dem Arzneimittelgesetz ist allerdings möglich.
Nachtschattengewächse - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Hier eine Zusammenstellung der europäischen Nachtschattengewächse:

Gemeine Alraune (Mandragora officinarum)
Auberginen (Solanum melongena)
Bilsenkraut: Weißes Bilsenkraut (Hyoscyamus albus), Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
Bocksdorne: z.B. Gemeiner Bocksdorn (Lycium barbarum), eine langsam wachsende Heckenpflanze, die auch unter dem Namen Chinesische Wolfsbeere bzw. Wolfberry- oder Goji-Beere bekannt ist
Cayennepfeffer (Capsicum frutescens): auch Tabasco-Pflanze
Chili/Chillischoten (Capsicum annuum var. glabriusculum): eine speziell scharfe Paprika-Sorte
Engelstrompete (Brugmansia)
Kartoffel (Solanum tuberosum)
Lampionblume/Lampionpflanze (Physalis alkekengi)
Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
Paprika (Capsicum)
Hybrid-Spaltblume (Schizanthus × wisetonensis)
Stechapfel (Datura)
Garten-Petunie/Gartenpetunie (Petunia × hybrida): eine beliebte Balkonblume und Rabattenblume
Tabak/Tabakpflanze (Nicotiana)
Tollkirschen (Atropa)
Tomate (Solanum lycopersicum)


Die weltweit am wichtigsten essbaren Nachtschattengewächse, die als Gemüse-Nahrungspflanzen angebaut und kultiviert werden, sind die Aubergine, die Kartoffel, der Paprika und die Tomate
Nachtschattengewächse - Das Nachtschattengewächs

Gruss,
Uta
 
Das Geheimis der Kartoffel

Hallo, ihr Lieben!

Ich liiiieebe Kartoffeln, ich futtere sie jeden Tag rauf und runter!!! :D Da ich wegen meiner Nahrungsmittel-Intoleranzen nicht mehr so viele Sachen vertragen, bin ich froh, dass es sie gibt. Sie haben als eines der ganz wenigen Lebensmittel so gut wie kein Allergie-Potenzial (habe ich vor einiger Zeit gelesen), sind gesund und schmecken immer anders. Jede Sorte ist vom Geschmack und Aussehen anders, man kann sie auf unendlich viele Arten zubereiten und für den empfindlichen Magen sind sie wie Medizin.

Früher habe ich mir bei Magenschleimhaut-Problemen immer Kartoffelsaft aus dem Reformhaus geholt (aus rohen Kartoffeln), das hilft einfach toll! Aber man trinkt auch immer nur eine sehr kleine Menge. Daher könnte ich mir vorstellen, dass man – wenn man Kartoffeln ohne grüne Stellen und OHNE Schale nimmt – ruhig ab und an ein Stückchen roh essen kann!

Aber Uta hat schon Recht, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Das Geheimis der Kartoffel

Hallo !

Ich ess Kartoffeln auch oft roh, also nicht gekocht, schmeckt so ähnlich wie kohlrabi, die grünen stellen schneide ich weg. Warum sollte das ungesund sein ?
Ganz im gegenteil roh bleiben doch viel mehr vitamine und enzyme enthalten als wenn mann sie kocht.

L.g. Detlev
 
Das Geheimis der Kartoffel

Hallo,

ich kann Uta nur zustimmen - nicht dass ich mich als übervorsichtig bezeichnen möchte, aber rohe Kartoffeln würde ich niemals verzehren - nie!

Mein Nachbar - ein Apotheker - ass sehr gerne auch die Schale der Kartoffeln (gekocht, gedünstet, vom Grill) bis ich ich ihn auf die mögliche Giftaufnahme aufmerksam machte, Alkaloide sind in der Schale enthalten.

Gefährliche Schale: Was die Kartoffel giftig macht - Stern TV | STERN.DE

Und was man über das Solanin in Verbindung mit den Mitochondrien lesen kann, das lässt mich stutzig werden:

Solanin ? Wikipedia

Solanin ist wasserlöslich (Kochwasser) aber wird durch Hitzeeinwirkung nicht zerstört...

Viele Grüsse
Frank
 
Das Geheimis der Kartoffel

Mmh...Vitamine vs. Solanin...
Dann hab ich also nichts von den "guten" Stoffen der Kartoffel?
Aber beim Kochvorgang werden Vitamine ja auch zerstört, aber eben das Solanin rausgeschwemmt...
Und was hab ich jetzt vom Kochen? Nur Kohlenhydrate?
 
Das Geheimis der Kartoffel

Hallo Polarwind,

ich denke nicht, daß es um rohe Kartoffeln geht, wenn man von der gesunden Kartoffel spricht sondern um gekochte:

Kartoffeln und ihre ernährungsphysiologische Bedeutung
Sie ist sättigend, da sie sehr viel Stärke enthält. Wegen ihres Gehalts an wichtigen Nähr- und Wirkstoffen wie Eiweiß, Mineralstoffe, Kalk, Kalium, Eisen und Magnesium. ist die Kartoffel besonders nahrhaft und zählt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Außerdem ist sie grundsätzlich leicht verdaulich. Diese gute Eigenschaft ist allerdings von der Zubereitung abhängig und trifft auf Pommes Frites, Bratkartoffeln und Chips aufgrund des hohen Fettgehalts nicht mehr zu. Da sie viel Wasser (ca. 78 - 82 %) und nur ganz wenig Fett enthalten, machen diese Knollen auch nicht dick. Deshalb sollte man Kartoffel möglichst gekocht oder gedämpft, z.B. als Kartoffelbrei, Pell- oder Salzkartoffeln verzehren.
Die biologischer Wertigkeit des Eiweißes (ca.2 %,vorwiegend Albumin) in Kartoffeln liegt bei 68%. Das Kartoffeleiweiß ist somit verhältnismäßig hochwertig. Es kann noch zusätzlich durch gleichzeitigen Verzehr von Ei, Milch oder Fischeiweiß aufgewertet werden.
Die Kohlenhydrate (durchschnittlich 18 %) in der Kartoffel bestehen überwiegend aus Stärke und sind somit Energielieferanten, die im Körper nur langsam abgebaut werden. Ihr Sättigungswert ist deshalb gut und lange anhaltend.
Die Darmtätigkeit und der Stoffwechsel werden durch die Ballaststoffe (ca. 2,5 %) in der Kartoffel gefördert. Für die Steuerung der Lebensvorgänge sowie auch für den Aufbau von Körpergewebe sind Mineralstoffe und Spurenelemente notwendig. Kartoffeln sind reich an Kalium und enthalten außerdem nennenswerte Mengen Magnesium, Mangan und Phosphor. Positiv zu bewerten ist außerdem der geringe Natriumgehalt. Aber auch Vitamine sind in der Kartoffel enthalten. Da die Kartoffel zu den Grundnahrungsmitteln zählt und durchschnittlich 17 mg Vitamin C in 100g enthält, rechnet die Kartoffel zu den bedeutenden Quellen für dieses Vitamin. Allerdings nimmt vor allem der Vitamin C- Gehalt bei längerer Lagerung und langen Kochen ab. Außerdem enthalten Kartoffeln B1/Thiamin, B2/Riboflavin und Niacin.

Die Kartoffel ist somit ein wesentlicher und sogar preiswerter Bestandteil für eine ausgewogene Ernährung, und es wäre deshalb wünschenswert, wenn der Verzehr von Kartoffeln wieder steigen würde.
Startseite der FAK-Ahornberg

Nur verliert sie eben durch lange und/oder falsche Lagerung viel an Nährwert.

Gruss,
Uta
 
Das Geheimis der Kartoffel

Und was hab ich jetzt vom Kochen? Nur Kohlenhydrate?

...weiss ich nicht! Aber das könnte der Grund sein, warum bei bestimmten körperlichen Konstellationen wiederum von Kartoffeln abgeraten wird.

Ich halte es eher mit diesem Ausspruch von Paracelsus:

Dosis facit venenum - Die Dosis macht das Gift.

Viele Grüsse
Frank
 
Das Geheimis der Kartoffel

Ich hab irgendwo gelesen, dass kalte Kartoffeln weniger dick machen würden als erhitzte. Weiss nicht, ob es stimmt, also bitte schlagt mich nicht !
 
Das Geheimis der Kartoffel

Die Kartoffel ist gut verdaulich, und man kann sie früh, mittags und abends verzehren. Ihre stärkste Eigenschaft jedoch ist, dass sie Basen bildet. Das alles macht die Kartoffel zum idealen Nahrungsmittel.

Viele Grüsse
Wero
 
Das Geheimis der Kartoffel

DIE ÜBERSÄUERUNG:

Ein Rezept einer Heilpraktikerin

1/4 Liter Wasser mit zwei mittelgroßen Kartoffeln und zwei gestrichenen Teelöffeln Kümmeln aufkochen und den Sud über den Tag verteilt trinken.


lg
 
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Das Geheimis der Kartoffel

Aber dann trinke ich doch das Solanin mit, welches nicht durch Hitze zerstört wird, laut Planer's Beitrag. Ist es vielleicht doch nicht soo gefährlich?:keineahnung:
 
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Das Geheimis der Kartoffel

Es sind vor allem die grünen Stellen an Kartoffeln, die Solanin enthalten. Die normalen Kartoffeln dürften kein oder nur sehr wenig Solanin enthalten. Je neuer die Kartoffeln, desto weniger Solanin (abgesehen von den grünen Stellen). In den Trieben und den "Augen" der Kartoffeln befindet sich dann wieder mehr Solanin.

Gruss,
Uta
 
Das Geheimis der Kartoffel

Hallo Dora,

als ich den Titel Deines Threads las, "Das Geheimnis der Kartoffel", da dachte ich erst: "Was hat Dan Brown jetzt schon wieder für einen Roman geschrieben? Oder ist das Indiana Jones Teil Fünf?":D

Aus meiner Sicht liegt das Geheimnis der Kartoffel in der Dosierung. Allzuviel ist meines Erachtens nicht so gut. Allein schon wegen des Solanins. Solanin ? Wikipedia Das gilt natürlich für alle Nachtschattengewächs-Früchte.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Are Waerland beschreibt ein Experiment, bei dem sich 100 Personen über 6 Monate ausschliesslich von gekochten Kartoffeln und Wasser ernährt haben. Am Ende des Experiments fühlten sich alle wohl. Beschwerden, die vor dem Experiment bei manchen bestanden, waren verschwunden.

Viele Grüsse
Wero
 
Das Nachtschattengewächse eine Sonderstellung einnehmen erkennt man auch an folgendem Bericht:

Vor einigen Jahren gab es in Afrika eine riesige Heuschreckenplage. Einige Schwärme schafften es sogar übers Mittelmeer hinaus bis nach Südfrankreich. Die Gemüsebauern erlitten einen grossflächigen Totalverlust ihrer Produkte - nur Tomaten u.a. Nachtschattengewächse blieben von den "intelligenten" Tieren verschont!

Quelle: Neues Buch von Dr. Schnitzer, Gesundheit Getreide Welternährung
(es enthält u.a. quasi die Neuauflage von Prof. Kollaths vergriffenem Werk über die Lebensgemeinschaft Getreide und Mensch, das ich gerade 'verschlinge'.)
 
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