Serotoninmangel und Serotoninüberschuß

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Ein Serotoninmangel im Zentralnervensystem kann bekanntlich zu Depressionen führen, weshalb oft Serotoninwiederaufnahme-Hemmer verabreicht werden. Ein zentraler Serotoninmangel verursacht aber nicht nur Depressionen, sondern geht mit einer ganzen Reihe von Symptomen einher, z.B. mit Ängsten, Panikattacken, erhöhter Aggressivität und Autoaggressivität. Außerdem kommt es zu Störungen der Essregulation, die sich durch ein vermehrtes Verlangen nach Kohlenhydraten und Süßigkeiten zeigen. Auch Ein- und Durchschlafstörungen sind relativ häufig. Dass Verliebte häufig an einem Serotoninmangel leiden, sei hier nur am Rande erwähnt. Zu den Symptomen eines peripheren Serotoninmangels zählen chronische Darmentzündungen, das Reizdarmsyndrom, aber auch die Fibromyalgie.

Vergleichsweise unbekannt sind die Symptome eines Serotoninüberschusses, obwohl er häufig für Migräneattacken verantwortlich ist. Hier ziehen sich die Gefäße zunächst zusammen, um sich dann zu sehr auszuweiten, was im Bereich des Trigeminusnervs zu Schmerzen führt. Gefäße, die durch einen Serotoninüberschuss verengen, können auch zu Asthmaanfällen und Bluthochdruck führen. Erste Warnsignale für einen Serotoninüberschuss sind Verhaltensanomalien. Die Patienten entwickeln oft auch regelrechte Suchttendenzen zu bestimmten Lebensmitteln wie Kaffee oder Süßigkeiten (Tryptophan, Insulin!). Ist der Patient übergewichtig und/oder nimmt Antidepressiva ein, wird der Serotoninüberschuss noch unterstützt.

Diagnose und Therapie
Ob ein Serotoninmangel oder ein –überschuss vorliegt, kann durch den bereits erwähnten Stuhltest (vitatest) eindeutig diagnostiziert werden. Normalerweise sollte der Botenstoff in einer Konzentration von 50 – 100 ng/g Stuhl vorliegen. Sind es mehr oder weniger, gilt es, die Ursache für den Mangel oder den Überschuss zu beseitigen.

Ist ein akuter Mangel vorhanden, müssen die Serotoninspeicher über ein bis zwei Monate wieder neu aufgefüllt werden. Dies gelingt erfahrungsgemäß am besten mit einer Tagesdosis von bis zu drei Gramm HTP-5-Hydroxy-Tryptophan plus 0,3 Gramm Tyrosin/Phenylalanin. Besonders bei depressiven, aggressiven und neurotischen Patienten fördert es die innere Zufriedenheit, lindert Angstphobien und dämpft.

Bei einem Serotoninüberschuss sollten die auslösenden Nahrungs-, Genuss- oder auch Schmerzmittel vermieden werden. Als Faustregel gilt: maximal 5 mg Tryptophan am Tag. Um diese Dosis nicht zu überschreiten, muss sich der Patient eiweißarm ernähren. Ein Ernährungstagebuch unterstützt die Eigenverantwortlichkeit des Patienten. Zudem hat sich eine Darmsanierung als sinnvolle Therapiemaßnahme erwiesen.
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Histaminose und Serotoninmangel: Häufige Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien

Da Histamin und Serotonin beides biogene Amine sind und - soviel ich weiß - auch die gleichen Rezeptoren haben, hängen sie auch zusammen, so daß man immer beide im Blick behalten sollte bei den oben genannten Beschwerden.

Gruss,
Uta
 
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