Ich moechte stark sein

Mic

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13.03.10
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Hallo,

ich bin neu hier.

Ich bin 31 und seit drei Jahren berufstaetig. Davor hab ich mein Studium abgschlossen. Aber das nur by the way.

Ich habe ein Problem, mit dem ich mich schon lange rumschlage. Seit der Studienzeit fuehle ich mich ziemlich einsam, irgendwie staendig auf der Suche. Ich komme mir vor, als waere ich immer auf der Reise. Normalerweise mag ich reisen. Aber ich komme mir innerlich vor, wie nicht angekommen.

Dann habe ich staendig den Eindruck, dass ich von meiner inneren Entwicklung zurueckgeblieben bin. Die meisten Menschen, mit denen ich zu tun habe und in meinem Alter sind, scheinen viel weiter zu sein als ich. Sie haben Lebensziele und einen Plan fuers Leben. Das habe ich nicht. Irgendwie scheint es fuer mich, dass ich wie ein herumstreuender Hund rumlaufe und schaue, was ich als naechstes beruflich mache. Es ist nicht so, dass ich staendig etwas Neues ausprobiere. Ich bin in der Automobilbranche taetig. Doch es ist jetzt - seit Februar mein dritter Arbeitgeber - und ich moechte nicht staendig wechseln. Aber ich denke, das ist nicht das Problem.

Ich habe nicht den Eindruck, dass ich das mache, wofuer mein Herz schlaegt. Ich bin ein Mann und eine Erfuellung im Beruf liegt mir sehr am Herzen. Ich hatte vor einem Jahr eine Beziehung mit einer Frau - die kannte ich seit zwei Jahren. Sie hat mich danach gefragt, was meine Berufung waere. Ich wusste es damals nicht. Ich habe mich damals wegen ihr total veraendert. Ich war nicht mehr ich selbst. Oder zumindest noch weniger, als ich es sonst bin. Das weiss ich immer noch nicht. Und es tut mir sehr weh. Ich komme aus der christlichen Richtung. Vor ca. drei Jahren habe ich mich ernsthaft mit dem Glauben auseinandergesetzt. Ich war - wie gesagt - recht einsam und schuechtern und bin, um Zuneigung zu bekommen in Bordelle gegangen und habe mich selbst befriedigt. Durch eine Frau - in die ich verliebt war - habe ich mich "bekehrt." und mit der "Hurerei aufgehoert. Ich bin eine Freievangelische Gemeinde eingetreten, wo ich neue Leute kennengelernt habe. Ich dachte, das ist das Leben. Und so weiter. Mit der Frau war es dann aus. Naja, und da hatte ich nach einiger Zeit eine andere kennengelernt. Sie war frueher lesbisch und Gott hat sie geheilt. Sie hat mich geliebt. Aber sie hatte immer so ueberzogene Vorstellungen. Und ich habe mich mit ihr verglichen und sie vergoettert. Und habe mich wegen ihr geaendert. Auf jeden Fall hat das dann mit der BEziehung aufgehoert und ich war total am Boden zerstoert. Ich hatte kein Selbstwert mehr. Sie wollte, dass ich herausfinde, wofuer mein Herz schlaegt. Und das frage ich mich eben schon seit langen. Ich moechte etwas, wofuer mein HErz brennt. Wofuer ich eine Leidenschaft habe. Doch da ist nichts.

Das andere ist, dass ich wohl immer zu gutmuetig bin. Ich kann irgendwie nicht meinen Mann stehen. So habe ich jedenfalls den EIndruck. In dieser Kirchengemeinde habe ich es nicht mehr ausgehalten und bin - beruflich - nach USA. Ich habe nicht den Mut gehabt, zu sagen, was mir da stinkt und so zu gehen. Aus Angst, dass ich auch aus meiner Wohnun raus muss. Ich habe damals bei einem Kollegen gewohnt, der stark in dieser Gemeinde Mitgiled ist.
Ich bin jemand, der sehr viel Liebe sucht und braucht. Besonders koerperliche Naehe tut mir gut. Doch das geht nur, wenn ich jemanden liebe. eine nur sexuelle Beziehung ist fuer mich keine Loesung.

Und ich habe den Eindruck, dass ich nicht weiss, was ich mit einer Frau anfangen soll. Ich weiss oft gar nicht, was ich mit mir selber anfangen soll.

Ich dachte vielleicht bin ich depressiv und das heangt mt dem Masturbieren zusammen. Also ich bin hier ganz offen, und schaeme mich dessen nicht, was ich durchmache. Ich moechte zuversichtlich in die Zukunft leben! Nicht mich mit dieser Sch.... rucmschlagen. Ich brauche Hilfe.
Danke,
Michael
 
Hallo Michael,

nach dem Lesen von Dir hier, ist mir aufgefallen, dass Du als erstes Deine Berufliche Erfüllung suchst und Deine ganze Lebenseinstellung irgendwie davon abhänig ist.
Da wäre eventuell mal etwas, was Du ändern könntest. Versuche doch, ob es Dir gelingt Deinen Beruflichen Ergeiz zurückzustellen und Dir das Leben mal von einer anderen Seite anzupacken.:)

Du schreibst, dass Du mit einer Frau nicht weisst was anzufangen. Nun ich glaube nicht, dass das Mann /Frau überhaupt wissen muss. Das kommt doch so ganz von alleine und ohne jegliche Vorbereitung. Höre einfach auf die Liebe programmieren zu wollen, das geht nun einfach mal nicht.

Auch, dass Du für Deine Sexualität Liebe brauchst, ist doch das normalste was es gibt.

Du kannst gerade Heute anfangen und mal alles was in der Arbeit morgen auf Dich zukommt einfach auf die Seite stellen und Dir einen schönen Sonntag machen beim Spazieren usw. Alles andere kommt dann mit der Zeit von selber.


Liebe Grüsse Ruedi:wave:
 
Hallo Mic,:)

ich finde das was du hier schreiben hast nicht unnormal.

Sobald man sich Gedanken über das Leben macht, sucht man auch nach einem tieferen Sinn und nach Antworten. Viele Menschen machen sich keine oder wenig Gedanken, weil sie mit dem Zufrieden sind wie es ist. Das heißt aber nicht, das diese Fragen bei ihnen nicht irgendwann auch auftauchen, vielleicht spätestens wenn irgend eine Lebenssituation auftaucht, mit der sie nicht mehr zu Recht kommen.

Der Sinn des Lebens heißt für mich, das man sich selbst kennen lernt und das man das Leben, als als das nimmt was es ist.

Meiner Meinung nach gibt es im Leben auch kein Richtig oder Falsch und das ist auch in der Sexualität so. Sexualität hat für mich nichts Moral oder Religion zu tun, sondern damit wie man sie selbst erfahren möchte, natürlich ohne dabei den anderen zu verletzen.

Mic, zu raten ist immer schwer auf die Ferne. Ich finde Ruedi hat das ganz gut geschrieben.

Wenn du in unserer Geistig-Seelischen Stärkung ein wenig stöberst, findest du vielleicht das ein oder andere Thema was dir weiterhilft.

Ich freue mich wenn du mir hier Rückmeldung gibst.

Grüsse von Juliette
 
@Ruedi: Als Erstes danke fuer Deinen Kommentar. Ich gebe zu, dass ich ziemlich darauf aus bin, alles Moegliche kontrollieren zu wollen. Ich kann es nicht ausstehen, wenn etwas unerwartet und unvorbereitet widerfaehrt. Und ich kann es nicht ausstehen, dass ich fuer mein Leben nicht so etwas wie einen Lebenstraum habe. So etwas, worauf ich hinsteuern kann voller Begeisterung.

Das Schlimmste ist, dass es nicht einen Tag gibt, an dem ich NICHT darueber nachdenke. Uns staendig gibt es etwas, dass mir auffaellt, dass NICHT mit meinen Vorstellungen uebereinstimmt.

Ich bin gar nicht entspannt und habe UEBERHAUPT keine Lebensfreude mehr. Ich weiss gar nicht, worueber ich mich freuen soll. Dabei habe ich, rein materiell gesehen, UEBERHAUPT KEINEN Grund dazu, mich zu beschweren.

Ich verdiene ganz gut, leben in den Suedstaaten der USA, auch wenns erstmal nur bis Ende des Jahres is; kann alles selbst bezahlen und es bleibt sogar genug uebrig, um etwas auf die Seite zu legen.

Ich fuehle mich nunmal ziemlich einsam und finde es schwierig, mit mir allein zu sein. Ich fuehle mich immer getrieben, etwas zu tun, weil ich der Meinung bin, dass ich meine Zeit vergeude, wenn ich nichts tue. Ich meine, ich moechte Sinnerfuellt leben. Meine Suche nach Gott hat mich auch nicht so richtig weitergebracht, es hat sich eher verschlimmert.

Es ist eine Sehnsucht, eine Leere in mir drin, die sich durch nichts auffuellen laesst. Manche (Christen) sagen dazu, dass ich Jesus brauche, da er das Leben ist. Aber irgendwie gelingt es mir nicht, IHN zu bekommen. Dann sagen sie, dass das ein Prozess ist. Und mich k....t das Ganze langsam so richtig an. Das fuehrt nicht zum Leben, sondern in Gebundenheit.

Ich schaffe es irgendwie nicht entspannt zu leben, sondern versuche, alles zu kontrollieren. Weil ich wahrscheinlich Angst habe, in eine Situation zu kommen, der ich nicht gewachsen bin und und das nicht ertragen kann.
 
Ich schaffe es irgendwie nicht entspannt zu leben, sondern versuche, alles zu kontrollieren. Weil ich wahrscheinlich Angst habe, in eine Situation zu kommen, der ich nicht gewachsen bin und und das nicht ertragen kann.

Ich denke Mic, damit hast du es auf den Punkt gebracht. Angst verhindert ein normales Leben. Viele haben Angst vor dem Leben selbst, weil sie glauben keine Kontrolle darüber zu haben. Dass die Religion da nur wenig weiterhilft, das glaube ich dir gerne.
Meine Erfahrung ist die: Wenn man ein bestimmtes Ziel im Auge hat, treten auch Menschen in mein Leben, die mir helfen dieses Ziel zu erreichen. Und das geht, soweit ich das beobachten kann, vielen Menschen so. Alles kontrollieren zu wollen ist anstrengend und kostet viel Kraft.
Es wurden viele Bücher darüber geschrieben, dass der Mensch selbst Herr über sein Schicksal ist. Ich denke im großen und ganzen stimmt das auch, manches jedoch ist auch Bestimmung, die aber sicher nicht gefährlich ist, sondern einem weiterhilft.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,
ja es ist schwierig sich von diesem Zwang, alles unter Kontrolle zu haben zu befreien. Aber es ist lernbar. Ob das bei Dir allerdings nur aus Angst so ist, bezweifle ich stark. Wichtg, wäre eben wie schon vorher geschrieben, dass Du Deinen Ergeiz, herunterfährst und nicht immer glauben musst, dass Du der beste sein musst um im Leben und vor allem in der Arbeit, voran zu kommen. Das ist es doch, was Du tust. So wie ich es sehe, stört es Dich, wenn andere mehr Erfolg haben als Du, in jeder Hinsicht. Da musst Du anpacken, Dich dazuzubringen, dass Dir das schnuppe ist was die anderen sind. Wichtig ist, was Du bist, als Mensch.:kraft:

Du könntest doch einfach anfangen, das Leben so zu nehmen, wie es kommt, ohne Programmierung und ohne aber, wenn und warum. Und irgendwie steckt da bei Dir auch noch so ein wenig Selbstmitleid im Spiel. Das ist auch etwas, was Du ändern könntest, KANNST.;)

Gruss Ruedi:wave:
 
@Ruedi:
Ob das bei Dir allerdings nur aus Angst so ist, bezweifle ich stark. Wichtg, wäre eben wie schon vorher geschrieben, dass Du Deinen Ergeiz, herunterfährst und nicht immer glauben musst, dass Du der beste sein musst um im Leben und vor allem in der Arbeit, voran zu kommen. Das ist es doch, was Du tust. So wie ich es sehe, stört es Dich, wenn andere mehr Erfolg haben als Du, in jeder Hinsicht.

Das tue ich bestimmt nicht IMMER! Das stimmt also so nicht.

Was ich halt nicht kann, ist mich selbst zu lieben. Mir faellt alles sehr schwer und ich habe den Eindruck, dass ich nichts richtig kann.

Heute in der Arbeit habe ich zB. einen Kollegen gefragt, wie er Programmieren gelernt hat. Er sagte, er hat sich das selber beigebracht. Da dachte ich wieder, dass er was mit Begeisterung gemacht hat, oder wenigstens mit Interesse daran.

Es ist so, dass vieles, das ich mache - meistens im Beruf - etwas ist, dass mich nicht wirklich interessiert. Ich habe den eindruck, dass ich mich immer wieder beluege, wie toll das alles ist, aber in Wirklichkeit interessiserts mich nicht wirklich. Und es kostet echt Ueberwindung, sich dazu zu bringen, das zu tun.

Ich habe den Eindruck, dass ich mich in Eine Lage hineinmanoewriert habe, in der ich ueber kurz oder lang ausbrenne oder noch etwas schlimmeres passiert.

@Juliette: Danke fuer Deine aufmunternden Kommentare.
 
Hallo Mic

Wenn ich deinen Text lese, kommt mir einiges sehr bekannt vor. Ich fühle mich seit ich weiss wie ausgesetzt auf dieser Erde. Vom Verstand her weiss ich ja, dass es nicht sein kann. Doch ich komme mir vor wie irgendwann einmal auf der Erde abgeladen und irgendwann kommen DIE wieder um mich abzuholen und bringen mich nach Hause.

Diesen Gefühl bin ich mit meinem Therapeuten nachgegangen. Dabei kam raus, dass ich nicht verwurzelt bin.

Die Liebe und Zuneigung der Eltern ist sehr wichtig um Fuss zu fassen, um sich zu Verwurzeln mit der Erde. Wenn das fehlt, fehlt ein Grundstein fürs Leben.

Bei mir kommt auch noch dazu, dass ich eine schwere Geburt hatte, was sich auch sehr auf das Verwurzeln mit der Erde auswirken kann. Ich hatte die Nabelschnur mehrmals um den Hals und einen Arm. Durch den Geburtskanal gepresst hat sich das ganze angezogen, ich habe mich selbst stranguliert. Als ich draussen was hab ich nicht mehr geatmet, war blau angelaufen und musste wieder belebt werden.Unter solchen Umständen muss die Welt ja ein grausamer Platz sein.

Wie war dein Elternhaus?
Wurdest du geachtet und geliebt?

Ohne Verwurzelt zu sein ist es sehr schwer sich selber zu finden. Ich denke du bist auf der Suche nach dir selbst, so wie ich es einschätzen kann.
 
@ Blackfly: Also, ich bin zwar das Mittelkind, aber auch der aeltere Bruder. Ich war immer das grosse Vorbild. Und eigentlich war alles in Ordnung so bis zum 17-18 Lebensjahr. Ich habe keine Probleme gehabt, ausser, dass ich ziemlich uebergewichtig und sehr, sehr schuechtern war - und eingentlich immer noch bin. Ich verstecke mich nur hinter einer Fassade aus Freundlichkeit. Hier in USA ist das einfacher als in Deutschland, da die Leute in South Carolina alle so freundlich sind. Aber ich merke, dass mir an so ziemlich allem so richtig das Interesse abgeht. Das ist unglaublich, denn eigentlich muss ich dankbar sein. Ich meine, jeder andere waere das. Ich habe ja schon beschrieben, wie ich lebe. Und trotzdem - sehr oft eine Leere und Suche nach dem Sinn. Nichts erfuellt mich richtig und alles ist so schwer. Ich kann mich nur an zwei Dinge erinnern, die mich RICHTIG im Herzen getroffen hatten. 1. In Deutschland -Ich war auf dem Weg zum ALDI. Ploetzlich sackt neben mir eine Frau zusammen - eine aeltere Dame erleidet einen Kreislaufzusammenbruch. Ich renne zu ihr hin und halte ihre Hand. Bleibe bei ihr solange die Anderen den Notarzt organisieren. Die Frau hat zu mir nur zwei Worte gesagt: "Danke Michael (mein richtiger Name)". Diese Worte haben sich in mich hineingebohrt. Ich habe danach einen starken Weinkrampf gehabt. 2. Auch in Deutschland: Ich warte in Muenchen am Marienplatz auf die SBahn und sehe einen alten Mann etwas verwirrt rumlaufen. Er redet etwas undeutlich und mit begrenztem Wortschatz ein Paar Menschen an. Keiner scheint ihm zu helfen. Ich schau noch ne Weile hin. Dann gehe ich auf ihn zu. Ich frage ihn, wie ich ihm helfen kann. Er sagt, er will zum Viktualiernmarkt - das ist ein Platz in der Naehe des Marienplatz`. Ich habe ich dann dahingeleitet und ihm noch den Schuh zugebunden. Dann hab ich mich verabschiedet, ihm noch Gottes Segen gewuenscht und dann ist er gegangen. Und da hatte ich schon wieder diesen Weinkrampf. Das hat mich richtig bewegt. Ich habe das jetzt nicht erzaehlt, um zu zeigen, wie toll ich bin. Das waren Situationen, wo ich mehr oder weniger instinktiv reagiert habe, ohne gross nachzudenken. Vor allem bei der Ersten. Ich kann mir das NICHT erklaeren. Viele suchen oder haben eine Berufung. Vielleicht ist das meine. Ich bin Christ - oder zumindest versuche ich, einer zu sein. Ich weiss nicht, ob Du Dich auf dem Gebiet auskennst, aber "echte Christen", heisst es, "folgen" Jesus nach. Sie ahmen ihn nach, Seine Lebenweise und Beziehungen zu den Mitmenschen. Dadurch versucht der Christ, Jesus zu leben, denn die Bibel sagt, das Jesus das Leben ist (Johannesevangelium 14:6) Das Kuriose dabei ist, dass sobald der Christ das selbst versucht, es in die Hose geht. Und er sich in seiner Selbstgerechtigkeit und dem Versuch, besser zu sein, als er ist, ertappt. Deshalb kotzt mich das so an, denn von alleine klappt es nicht. Und das ist so richtig anstrengend. Um besser zu werden, hilft ihm der Heilige Geist, den er bekommt, sobald er an Jesus Christus glaubt und ihm sein Leben anvertraut. Vielleicht waren das solche zwei Momente, wo ich vom Heiligen Geist geleitet worden bin. Ich weiss es nicht. Und dann ist das auch eine Glaubenssache. Ich werds erst erfahren, wenn ich tot bin. Wie dem auch sei, ich haette gerne mehr solcher Momente, wo ich mich lebendig gefuehlt habe - auch wenn ich auf die Weinkraempfe verzichten kann.

Was soll ich noch schreiben: Ja, ich denke, ich suche mich selber. Ich kann mich nicht akzeptieren, wie ich bin, so unperfekt und voller Fehler, vor allem wenn die Fehler auf lebenswichtigen Gebieten (zB, Arbeit, das notwendig, um Geld zu verdienen und soziales Umfeld, da es wichtig ist, Beziehungen zu haben). Oder tausche ich mich?

@Ruedi: Was Du in Deinem Leben erlebt hast, finde ich beeidruckend. Liest sich so, als ob Du ein Anpacker warest. Bist Du schon immer so gewesen? Oder hat sich das entwickelt? Es kostet ja ungeheuer Kraft, mit bestehendem abzubrechen und etwas Neues und unbestimmtes anzufangen. Reparieren - das hat was. Mann hat was in den Haenden und kann dabei besser denken. Geht mit jedenfalls so.
 
Hallo Mic,

von außen betrachtet, BIST Du durchaus stark - wenigstens wirkst Du so auf mich. Für Dich scheinst Du ein Problem zu sein, weil irgendwoher dieser Satz "Ich möchte stark sein" in Deinem Hirn fest steckt, und er macht es Dir unmöglich, die Dinge als gut/stark/anerkennenswert anzuerkennen, die Du tust und getan hast.

Ich glaube, Du könntest ein ganzes Stück mit Dir weiter kommen, wenn Du diesen Glaubenssatz aus Dir herauswerfen könntest und ihn z.b. durch "ich bin ok - Du bist ok" ersetzen könntest.

Irgendwo in diesem Thread wurde von EFT gesprochen. Das wäre eine Möglichkeit.

Grüsse,
Uta
 
Hallo Michael,
ja in der Jugend war ich ach schüchtern, hab es dann aber verlernt mit der Zeit.;) Dank dem Umgang mit vielen Menschen, dank meiner Arbeit.Schüchternheit in der Pubertät kann auch durch Amalgamfüllungen in den Zähnen herrühren. Hast Du Amalgamzähne??. Wenn ja, dann solltest Du Dich entscheiden, das zu sanieren und zwar auf die richtige Art. Da darf kein Fehler gemacht werden.
Hier im Forum findest Du dazu jede Menge infos.

Wenn Du dazu fragen hast an mich bitte nur per PN. Da ich aus bestimmten Gründen im Forum darüber nicht mehr schreibe.

Gruss Ruedi:wave:


NB. Anpacker war ich schon immer und ich habe schon immer die vielen Neuanfänge gut überstanden.;)
 
Hallo Mic

Kann es sein, dass du so geweint hast weil du dir so sehr wünschst, dass jemand in dein Leben kommt und dir hilft?

Willst du nicht zur Feuerwehr gehen? Dort kannst du immer wieder dieses Gefühl haben. Ein Freund von mir ist auch bei der Feuerwehr. Es muss ein enormer Kick sein und die Erfüllung zum Schluss macht das ganze vollkommen. So beschreibt er es zumindest.

Du schreibst, du warst als Kind schon rundlich. Für mich ist das ein Hinweis, dass du in deiner Kindheit schon in dich rein gefressen hast. Ich möchte dir jetzt nicht noch mehr Probleme aufbrummen, gell. Nur ist vieles eben schon in der Kindheit zu suchen. Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat von seiner wunder schönen Kindheit erzählt. Wie unbeschwert die doch war und wie sehr er eine solche Zeit vermissen würde. Je länger wir befreundet waren, desto mehr wurde ihm bewusst, dass seine Kindheit eben doch nicht so toll war. Mittlerweile weiss er, seine Kindheit war nicht toll. Er war immer an allem Schuld, vorallem dass seine Mutter sooo arm war/Ist. Dafür wurde er mit nichtbeachtung bestraft. Seine Mutter war/ist ein richtiger Tyrann.

Mit dem Christlichen Glauben kenne ich mich aus, ja. Kann damit aber gar nichts anfangen. Das ist aber ein anderes Thema. Wenn es dich interessiert, kannst du mir gerne eine persönliche Nachricht schreiben.

Hast du es schon einmal mit professioneller Hilfe versucht? Es muss ja einen Grund für deine Unzufriedenheit geben.

Nehme mal an ich währe eine gute Fee und du hättest 3 Wünsche Frei. Was würdest du dir wünschen?

Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft!
 
Hallo Mic

Kann es sein, dass du so geweint hast weil du dir so sehr wünschst, dass jemand in dein Leben kommt und dir hilft?

Deswegen habe ich nicht geweint. Ich denke, ich habe geweint, weil ich in dem Moment etwas von mir geben konnte und gemerkt habe, dass es was gebracht hat. Ich empfinde meine Arbeit oft als unbrauchbar. Ich werde dafuerbezahlt. Aber oft ist nicht der Eindruck da, etwas getan zu haben, das brauchbar ist.

Willst du nicht zur Feuerwehr gehen? Dort kannst du immer wieder dieses Gefühl haben. Ein Freund von mir ist auch bei der Feuerwehr. Es muss ein enormer Kick sein und die Erfüllung zum Schluss macht das ganze vollkommen. So beschreibt er es zumindest.
Du, ich bin hier in der USA erst mal bis Ende des Jahres! Ich habe keine Ahnung, was danach ist, weil mein Arbeitsvertrag nur solange gueltig ist. Wenn das Projekt verlaengert wird, und weiterhin Geld gezahlt wird, dann ist das alles kein Problem. Aber wenn nicht, muss ich mich um etwas anderes kuemmern. Ich weiss nicht, ob die mich fuer eine so kurze Zeit nehmen wurden, falls es so was hier gibt. Die Stadt ist recht klein.

Du schreibst, du warst als Kind schon rundlich.
Doch ich mache recht viel Sport jetzt. tortzdem habe ich starke Ansaetze zum Dickewerden. Wenn ich keinen Sport machen wuerde, wuerde ich ungluecklicher werden. Laufen icst fuer mich ein Ausgleich. Doch ist die Belastung recht hoch.
Für mich ist das ein Hinweis, dass du in deiner Kindheit schon in dich rein gefressen hast.
Vielleicht dem Aerger, den ich durchs Essen kompensieren wollte. Aber keine Ahnung.

Ich möchte dir jetzt nicht noch mehr Probleme aufbrummen, gell. Nur ist vieles eben schon in der Kindheit zu suchen.
Ich weiss das. Was ich vermisse, ist die femiliaere Einheit, die in meiner Fmilie nie geherrscht hat. Als wir nach Deutschland uebergesiedelt sind, haben sich meine Eltern immer oefter gestritten. Und das nahm uns Kinder alle sehr mit. Vor allem meinen juengeren Bruder (1,5 Jahre juenger). Und ich als der grosse Bruder sollte mich um ihn kuemmern, da mich mein Vater darum gebeten hat. Doch ich konnte das nicht und sagte meinem Vater, dass er seine "verdammte Pflciht als Vater nicht auf mich abwaelzen soll." Ich konnte diese Verantwortung nicht uebernehmen und mein Studium und meinen Bruder unterstuetzen. Doch ich hatte auch niemanden zum Reden und ich hatte mich in die Welt der Computerspiele, Buecher, und dann Onlinepornografie und schliesslich Hurerei verstrickt. Dort hatte ich immer fuer eine kurze Zeit Spass, Anerkennung und Geborgenheit bekommen. Doch hinterher eine grosse Leere.

Mit dem Christlichen Glauben kenne ich mich aus, ja. Kann damit aber gar nichts anfangen. Das ist aber ein anderes Thema. Wenn es dich interessiert, kannst du mir gerne eine persönliche Nachricht schreiben.
Das mach ich auch so. Die Christen empfangen ihre Liebe von der Beziehung zu JESUS. Ich suche allerdings nach der Beziehung und scheine sie nicht zu finden, da ich keine Liebe verspuere. Und das macht mich zusaetzlich fertig.

Hast du es schon einmal mit professioneller Hilfe versucht? Es muss ja einen Grund für deine Unzufriedenheit geben.
Ja, habe ich. Doch bis wir damit richtig angefangen haben, habe ich aufgehoert, auf Anraten meines Pastors. Es war meine Entscheidung. Doch hinterher bereue ich das.

Nehme mal an ich währe eine gute Fee und du hättest 3 Wünsche Frei. Was würdest du dir wünschen?

Das Gefuehl und Wissen, GELIEBT und angenommen zu sein - mit all meinen Fehlern. So wie ich bin. Und eine Lebensfreude zu haben, die staerker ist, als jede Depression. Genau das, was ich in meiner christlichen Beziehung gehofft habe, zu finden.:traurig:

Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft!

Danke, Dir auch,
Michael:)
 
Lieber Mic,

Das Gefuehl und Wissen, GELIEBT und angenommen zu sein - mit all meinen Fehlern. So wie ich bin.

Der erste Schritt ist, sich selbst lieben mit allen Macken und Fehlern. :fans:

Dieses zu akzeptieren verändert auch das Verhalten der anderen uns gegenüber. :bier:

Herzliche Grüße :wave:

Kayen
 
Hallo Michael

Dein Priester hat dir von der damaligen Therapie abgeraten? Hallo?!

Viele Menschen die unzufrieden mit sich selber und ihrem Leben sind, viele suchende, denken, dass von ihnen vermisste im Glauben zu finden. Oftmals funktioniert es aber nicht.Wie KeyenHH schreibt, ist der Weg sich selber lieben zu lernen. Ein Mensch der sich selber lieben kann, empfängt Liebe und kann sie auch schenken. Das ist ein langer Prozess, der nicht von heute auf morgen geht.

Bei dir finde ich es ganz wichtig, erstmals heraus zu finden, was genau mit dir los ist. Hast du Depressionen? Hinderst du dich selbst an Glücklich sein? Bestrafst du dich selber? Hat es körperliche Ursachen z.b Schilddrüsenunterfunktion?

Spürst du dich selber noch? Hast du Zugang zu dir?

Wenn du nicht so einfach den Job wechseln kannst, suche dir deine Erfüllung in deiner Freizeit. Ich selber brauche das Gefühl auch gebraucht zu werden. macht mir mein Job keinen Spass. In einem gewissen Mass ist das denke ich auch normal, denn jeder Mensch braucht Bestätigung und gebraucht zu werden tut gut.
 
@KayenHH: Ja, ich liebe mich definitiv NICHT. Ich weiss auch nicht, was das bedeutet. Ich moechte es aber sehr gerne lernen.

@Danke Uta. Dass hat sehr gut getan : )

@Blackfly: Was an mir nicht stimmt? Ich komme mir oft sehr zweitrangig vor, wenn zB jemand sehr extrovertiert ist. Da ziehe ich mich innerlich zurueck. Oder ich versuche mich auf den anderen ainzulassen und uebernehme sein Stimmungskorsett. Das ist dann so, dass ich ploetzlich nicht mehr ixh selber bin sondern ich verusche so zu sein, wie das Gegenueber. Und so versuche ich wohl dem anderen zu gefallen. Mir faellt auf, dass ich sehr viel Menschen frage, aber mir selten zu etwas eine eigene Meinung bildet. Weil es mich schlciht nicht interessiert. Mir faellt aber auch auf, dass mich in meiner Umgebung SEHR viel NICHT interessiert, was mich aber zu interessieren hat.

Und ja, irgendwie habe ich keinen Zugang zu mir selber. Ich denke manchmal darueber nach, einfach mal mir soviel zeit wie moeglich frei zu nehmen, um zu mir selber zu kommen. ich weiss aber nicht, wie lange das dauern wuerde. und ich kann mir das beruflich nicht erlauben. oder ich traue es mich einfach nicht. ich bin hier in den USA auf mich allein gestellt, das kann auch gut sein. ich erlebe das wochen ende oft allein. was mich stoert. aber vielleicht ist es auch gut so und ich sollte das mal so sein lassen um zy sehen, ob das wirklich stoerend ist oder ob mich ein fremder anspruch antreibt.

ja, ich habe oft depressive stimmung, was aber wohl stark daher kommt, dass ich fureher sehr oft masturbiert habe. das wirkt sich sehr wohl auf die psyche aus. siehe hier: Online-Sex-Sucht: Unterschätzt und gefährlich: Die geheime Pandemie (Teil I)
Nun versuche ich da rauszukommen.

Was mich sehr fertig macht, ist: Ich wuensche mir Kontakt zu menschen, aber ich weis nicht, worueber ich mit ihnen reden soll. Irgendwie gibt es keine Themen, ueber man ernsthaft reden kann. un dich mag sehr gespraeche, in denen keine Bullsh.. (Unnuetzes Zeug) geredet wird, also Qualitaetszeit. Doch oft komm ich mir vor, wie als ob geredet wird, um zu reden. Und bei stille fuehle ich mich unwohl.

Aber vl treibe ich mich auch da selber zu stark an.

Naja, sind noch paar andere Dinge, die mich nerven.
 
Hallo Michael,:)

mit Menschen sprechen, soll man nicht vorprogrammieren. Fang einfach an zu sprechen, spassen, diskutieren, quatschen so wie Dir der Schnabel gewachsen ist. So wirst Du schnell diejenigen finden, die Deine Art zu sein gern haben. Das kommt einfach so von selbst.:):):):)
Hör auf, alles Programmieren zu wollen. Das Leben ist nicht Programmierbar, da sind viel zu viele Variablen drinn.;);)
Und Deine anderen Probleme, lösen sich da von selbst:kraft: Auch das welches Dich am meisten quält.

Gruss Ruedi
 
Mit Menschen sprechen kann dadurch ganz einfach werden, daß man sich für diese Menschen interessiert, auf sie eingeht, dann auch von sich selbst erzählt - wenn man mag.
Auch wenn zunächst so ein GEfühl da ist "ach was, das will ich ja alles gar nicht wissen...", kann so ein Gespräch doch interessant sein, wenn man sich darauf einläßt. Denn fast jeder Mensch mag es, wenn man sich für ihn interessiert ;).

Gruss,
Uta
 
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