Mobbing durch den Arbeitgeber

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Kassandra

Hallo,

vielleicht gibt es hier noch mehr Menschen, die durch ihren Chef, oder durch ihre Chefin getrietzt, ungerecht behandelt und immer wieder gekränkt werden. Ich finde es so schlimm, dass es mir den Atem nimmt und ich nicht gut beschreiben kann, wie es sich im Einzelfall verhält. Beschreiben kann ich die Auswirkungen: Bluthochdruck, Extrasystolen, Magenschmerzen, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit (im wahrsten Sinne des Wortes), Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Unkonzentriertheit, Fluchtgedanken, aggressive Gedanken, Übersäuerung (bin auch sauer!), Gefühle von eigener Wertlosigkeit oder Unfähigkeit (nicht dauerhaft, nur bis der Verstand wieder einsetzt), Gefühl von Gelähmtsein und Erstarrung.

Mein Job macht mir eigentlich Spaß, manchmal habe ich geradezu den Eindruck, mein AG will mir diese Freude an der Tätigkeit vermiesen. Er lässt nichts aus, um ein Haar in der Suppe zu finden, eine Arbeit irgendwie runterzumachen. Er betreibt Doublebind, das heißt, er sagt
abn einem Tag dies, am anderen Tag das Gegenteil. Er läßt seinen Frust an mir aus, er ist unberechenbar und scheint seine Macht zu genießen. Auch scheint er zu genießen, unter seinen "Mitarbeitern" Unfrieden zu stiften.

Hat hier jemand Erfahrung mit Mobbing durch den Arbeitgeber? Wie kann ich mich wehren, ohne meinen Job zu verlieren? Wie kann ich mich innerlich schützen, um seine Angriffe abprallen zu lassen? SOS!

Liebe Grüße
Cassandra56
 
Hallo Cassandra,


tut mir sehr leid das Du das erleben mußt. :confused:

Mobbt und striezt Dein AG alle Mitarbeiter, oder "nur" Dich?

Ich hatte leider auch mal so einen (ähnlichen) AG. Der war im wahrsten Sinne des Wortes cholerisch, unberechenbar und einfach unfähig.

Ist nicht einfach seinem AG paroli zu bieten.
Ich war in den Betrieb ca. 1 1/2 Jahre. Danach war ich echt fertig und ich hatte mich intensiv nach einer anderen Arbeitsstelle umgeschaut. Am Ende war es mir sogar egal beim nächsten AG weniger zu verdienen. Hauptsache weg von dem Betrieb.

Gibt es bei Dir einen Betriebsrat in der Firma? Dort könntest Du Dich natürlich beschweren, bzw. um Rat und Hilfe bitten.
Oder Du bittest Deinen Chef um ein Gespräch und teilst im in Ruhe Dein Anliegen mit. Vielleicht klärt sich in einem Gespräch unter vier Augen so manches auf und Du kannst ihm deutlich machen, wie sehr Du unter seinen "Aussetzern" und seinem Vergreifen im Ton leidest. Ich würde auch betonen das Dir Deine Arbeit eigentlich sehr viel Spaß bereitet, Du aber unter diesen Umständen keine Motivation und Lust mehr hast.

Ich weiß nicht, ob eine Meldung/Gespräch an die Berufsgenossenschaft, oder eine Anfrage vor dem Arbeitsgericht etwas bringt.

Sollte das alles nichts bringen, so würde ich es tatsächlich in Erwägung ziehen, nach etwas anderem zu suchen. Wobei das auch immer ein Risiko ist. Gerade in heutiger Zeit.

Ich kann Dich gut verstehen....so eine Situation färbt sich leider auch im Privaten ab. Somit macht garnichts mehr Spaß. :confused:

Kopf hoch Cassandra...es geht immer weiter...irgendwie. :) :kiss:


Lg, Putzteufelchen
 
hallo Madelaine und Putzteufelchen,

danke für Eure Antworten. Leider gibt es bei uns keinen Betriebsrat, sonst wäre ich bestimmt Mitglied. Einen zu gründen ist schwierig, da wir nur befristete Stellen haben. Aber vielleicht versuche ich doch, Kollegen zu finden, die mit mir einen BR ins Leben rufen. Gewerkschaftliche Organisierung ist allerdings gleich 0. pareleel versuche ich jetzt, mich anderweitig zu bewerben. Bis dahin muß ich versuchen, nicht krank zu werden. Ich bin auf dem besten Weg dazu ein Magengeschwür zu entwickeln. Mist!:mad:

Liebe Grüße
Cassandra
 
hallo cassandra,

hier mal zum nachdenken und überdenken

Opfer - Täter - Mobbing

Mobbing - jeder kann Mobbingtäter werden

ich habe für mich nächtelang gelesen und gesucht, hilfe ausgeschlagen.
es gefällt mir nicht wenn das ende vom lied ist, dass du deinen teil dazu breiträgst.
und wenn du was ändern möchtest sagt jeder
arbeitsplatz wechseln,dann muss man sisch aber auch klar sein, dass man bei sich auchetwas ändern muss um nicht wieder den gleichen prozess zu erleben (muss nicht sein kann aber sein)
ich bin mittlerweile soweit, dass ich leute beobachte und an mir merke, den die könnte ich glatt mobben bei der angriffsfläche die da geboten ist.
kopf hoch du findest deine lösung:wave:
 
Hallo nebel,

Opfermerkmale:
Personen, die von jedem gemocht werden wollen und einen geringen Selbstwert haben.
Perfektionisten.
Unfähigkeit, Konflikte direkt offen anzusprechen.
Personen, die Konflikte und Probleme still in sich hinein fressen.
Personen, die aus Scham schweigen, unsicher, ängstlich und sensibel sind.

Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass genau diese Merkmale von Arbeit-

gebern sehr geschätzt werden. Weil derjenige versucht z.B. durch gemocht

werden wollen, seinem Chef alles Recht zu machen. Perfektionistes Arbeiten

wird ebenfalls sehr geschätzt sowie Konflikte nicht offen anzusprechen. So

hat der Chef seine Ruhe und kann es eigentlich garnicht besser haben. Das

Problem dabei ist nur das man selbst auf der Strecke bleibt und vielleicht

gnadenlos auf ein Burnout zusteuert. Bei obigen Opermerkmalen ist es dann

eher so, dass das Selbst einen zum Opfer macht.

Wenn jemand im Gegensatz zum Stillschweigen den Mund aufmacht habe ich

die Erfahrung gemacht, dass es nicht gerne gesehen wird. Da kommt es

aber auch auf die Dosis an. Wenn jemand ständig etwas zu beanstanden

hat, stösst es irgendwann auf.

Ist nur meine Erfahrung.

Tschüss
Kayen
 
Hallo, liebe Cassandra56!

Anderen zu raten, das ist wirklich schwer. Zu oft ziehen wir Parallelen zu unseren eigenen Erfahrungen. Aber jeder Mensch und jeder Arbeitgeber ist anders.

Du kannst z.B. als völlig heiler Mensch mit den aller-richtigsten Einstellungen und einer Psyche aus Stahl in eine Gruppe geraten, die dich völlig fertigmacht. Es reicht, wenn dort ein einziger Mensch die Atmosphäre zerstört.

Es ist eine psychologische Tatsache, dass ein krankes Umfeld krank macht. Selbst den Gesundesten. Und wenn der Aggressor nicht will, kannst du machen, was du willst, du wirst nicht dagegen ankommen, wenn der andere am längeren Hebel sitzt.

Viele Menschen sind gerne böse und machen anderen das Leben schwer, um sich ganz einfach gut zu fühlen.

Wenn ein fairer Mensch unfair ist, kann man mit ihm darüber diskutieren. Hast du das schon versucht? Manchmal ist es so, dass es einem Chef nicht klar ist, WAS er da anrichtet, denn ER fühlt ja nicht, was er da auslöst. Bei dir ist es so, dass du behandelt wirst wie ein Jojo. Kaum bist du mit deinen Gefühlen oben, da stürzt du auch schon wieder ab. Da kann es u.U. möglich sein, dass ein Gespräch etwas bringt. Aber das kann auch in die Hose gehen, ich kenne deinen Chef nicht. Einen Versuch wäre es aber wert, dass du ihm sagst, wie du dich fühlst bei seiner Behandlung.

Wenn man da genau hinschaut, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder du änderst dich und passt dich den Gegebenheiten an. Das bedeutet, dass von der Cassandra56, die es heute gibt, nicht mehr viel übrig bleiben wird.

Oder du schmeißt alles hin, damit du nicht zerstört wirst. Denn wenn man anfängt zu kämpfen, dann ändert sich das ganze Wesen. Man wird – auch wenn man sich wehrt, in seinem ganzen Wesen zerstört und auf diese Erfahrungen baut sich ein neues Wesen auf. WILLST du das???

WENN du kämpfen willst, wenn du versuchen willst, einen Betriebsrat zu gründen, dann musst du dich darauf einstellen, dass es noch heftigeren Gegenwind gibt. Hast du die Kraft dazu? Diese Fragen müssen erst geklärt werden, bevor man jemanden in einen Krieg jagt. Denn es WIRD ein Krieg, das ist ganz klar.

Vielleicht machst du ja bei deinem Arbeitgeber alles richtig. Vielleicht hast du gar keine Chance, irgendwie zu gewinnen.

Eins ist klar: DU steckst dort fest und jeder, der dir rät, muss das im Blick haben. Keiner von uns muss das aushalten, was DU dort aushältst. Keiner von uns muss mit den KONSEQUENZEN leben, die für DICH entstehen, wenn du kämpfst – nur du allein.

All das muss vorher klar sein, erst dann kannst du dich auf das, was du dir überlegst, einlassen. Wenn du kämpfen willst, dann ziehst du in den Kampf, nicht in den Sieg. (...um es mal mit Elrond von Bruchtal auszudrücken...:))

Wenn du versuchst, andere auf deine Seite zu ziehen, dann KANN das klappen. Aber es kann auch sein, dass der Chef das besser kann als du. Oft ist es so, dass am Ende die Meute den Hasen jagt, den der Chef zum Abschuss freigegeben hat. Es ist erstaunlich, wie sich Menschen ändern können, wenn der Chef sie plötzlich mit seinem Wohlwollen überschüttet und ihnen klarmacht, WO der Feind zu suchen ist, der Unfrieden ins Büro bringt.

Nun kann man sich allerdings auch sagen, du hast nichts zu verlieren. Wenn du sowieso gehen willst, dann kannst du vorher auch versuchen, die Dinge zu ändern und daran zu wachsen. Das stimmt – vielleicht! Aber vielleicht bist du hinterher auch völlig zerbrochen und hast es schwer, irgendwo anders wieder Vertrauen aufzubauen.

Diese ganzen Fragen musst du dir beantworten, bevor du dich entscheidest, was du versuchen willst.

Vielleicht kannst du dir ja hier erstmal eine zeitlang Rückenstärkung holen und vielleicht die eine oder andere Begebenheit beschreiben, damit man überlegen kann, wie man darauf hätte reagieren KÖNNEN – wobei natürlich auch dann alles Spekulation ist. Jeder Chef, jeder Mensch reagiert anders, die Kollegen-Konstellation ist anders, die Persönlichkeit jedes Mobbing-Opfers ist anders.

ABER es hätte den Vorteil, dass du vielleicht innerlich gestärkt würdest, wenn du hier lesen würdest, dass andere (vielleicht an deiner Stelle) wütend werden über das, was dein Chef sich so leistet. Vielleicht würde das schon helfen, damit du anders mit der Sache umgehen könntest.

Auf jeden Fall darfst du das alles nicht in dich hineinfressen. Wenn du zu Hause nicht Dampf ablassen kannst, dann tu es hier. Wenn du innerlich immer mehr verunsichert wirst durch ungerechte Behandlung, dann wirst du krank. Und du traust dir irgendwann nichts mehr zu. Das darf auf keinen Fall passieren.

Wenn es gar nicht mehr weitergehen kann bei deiner Arbeitsstelle, dann könntest du dir einen Gesprächstermin beim Arbeitsamt holen (oder vielleicht telefonieren), um dort zu klären, was du für Möglichkeiten hast, die Arbeit hinzuschmeißen, ohne erst eine Sperre zu bekommen. Früher war es so, dass ein Arzt bescheinigen musste, dass die Arbeit dich krank macht – und zwar VORHER!!! Es ist wichtig, dass du das alles weißt, damit du dich stark genug fühlst, entweder zu kämpfen oder aber zu gehen.

Ich hoffe, du findest ganz schnell einen Lösung, damit der Job dich nicht kaputt macht! Ich schick dir einen Knuddler aus der Ferne!!! :kiss:

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielleicht gibt es hier noch mehr Menschen, die durch ihren Chef, oder durch ihre Chefin getrietzt, ungerecht behandelt und immer wieder gekränkt werden. Ich finde es so schlimm, dass es mir den Atem nimmt und ich nicht gut beschreiben kann, wie es sich im Einzelfall verhält. Beschreiben kann ich die Auswirkungen: Bluthochdruck, Extrasystolen, Magenschmerzen, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit (im wahrsten Sinne des Wortes), Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Unkonzentriertheit, Fluchtgedanken, aggressive Gedanken, Übersäuerung (bin auch sauer!), Gefühle von eigener Wertlosigkeit oder Unfähigkeit (nicht dauerhaft, nur bis der Verstand wieder einsetzt), Gefühl von Gelähmtsein und Erstarrung.

Mein Job macht mir eigentlich Spaß, manchmal habe ich geradezu den Eindruck, mein AG will mir diese Freude an der Tätigkeit vermiesen. Er lässt nichts aus, um ein Haar in der Suppe zu finden, eine Arbeit irgendwie runterzumachen. Er betreibt Doublebind, das heißt, er sagt
abn einem Tag dies, am anderen Tag das Gegenteil. Er läßt seinen Frust an mir aus, er ist unberechenbar und scheint seine Macht zu genießen. Auch scheint er zu genießen, unter seinen "Mitarbeitern" Unfrieden zu stiften.

Hat hier jemand Erfahrung mit Mobbing durch den Arbeitgeber? Wie kann ich mich wehren, ohne meinen Job zu verlieren? Wie kann ich mich innerlich schützen, um seine Angriffe abprallen zu lassen? SOS!

Liebe Grüße
Cassandra56


hallo cassandra,

wenn stresssymptome bereits deinen organismus irritieren, existiert handlungsbedarf.der körper lügt nicht und zeigt dir den weg.
es ist sehr einfach, der logik des lebens zu folgen.

wenn man krank ist, dann geht man zum arzt.
der arzt sorgt für eine auszeit.
die auszeit sorgt für entspannung.
auszeit und entspannung sorgen für distanz und klarheit.
aus distanz und klarheit entstehen lösungsorientierte handlungen.

wenn der chef eine pistole auf dich richten würde, was würdest du tun?

diskutieren? in einem forum nachfragen? überlegen, wie man seinen geliebten job doch noch behalten kann?

der emotionale beschuss ist nicht minder gefährlich.er destabilisiert deinen energetischen schutz.stressoren entwickeln sich, fahren dein immunsystem runter und setzen ihr treiben im inneren fort.

je länger es andauert, desto größer der flächenbrand. was gibt es denn bei einem kranken menschen, der seinen täglichen lustgewinn daraus zieht, menschen zu tyrannisieren, noch groß zu überlegen? eine interessensgemeinschaft zu gründen kostet kraft; deine kraft!


jeder mensch weiß in jedem moment, was richtig und was faslch ist. wir überhören nur sehr gerne die innere botschaft. wie sind viel eher geneigt, berechnungen anzustellen. das geld, die miete, die wirtschaftlichen verpflichtungen, liebe zum job...und so weiter.

diese argumente zählen, das ist ganz klar. aber sie verhindern einsichtigkeit und situationsentsprechendes handeln.

du musst dich auch nicht fragen, ob oder wodurch du dazu beigetragen hast. das sind nur die inneren zweifel durch konditionierungen. es gibt klare regeln im leben. der, der sie missachtet, steht im unrecht. weder angestellte, noch familienmitglieder, freunde, kinder oder tiere, haben uns als blitzableiter zu dienen.

und wenn du nach einem rat fragst, wie du innerlich die angriffe abprallen lassen kannst, dann reagierst du auf die symptome und nicht auf die ursache.
das forum nennt sich aber: das ende der symptombekämpfung.

du stellst hier aber die frage....
wie verhindere ich, dass es mir weh tut, wenn mir jemand mit dem hammer auf den daumen haut.

kühlen? zuvor schmerzmittel einnehmen? vielleicht hoffen, dass es recht bald ein anderer daumen sein wird?

wie verhindert man das, cassandra?

du kennst die antwort!

mobbing ist ein straftatbestand! es ist körperverletzung!

lieben gruß und alles gute.

lanny
 
Hallo, liebe lanny!

Die Frage ist dabei aber, was für Konsequenzen eine Handlung hat. Cassandra56 würde sicher auch nicht gesund werden, wenn sie auf der Straße sitzt und sich mit Existenzängsten quält.

Die Sache mit der Krankschreibung, um sich über die Dinge klarzuwerden, ist sicher ein guter Tipp. Aber ich bleibe dabei, dass man niemanden blind in ein Abenteuer treiben darf, denn die Konsequenzen muss nicht der Ratgeber tragen.

Was du da schreibst, ist alles gut und richtig, niemand darf andere als Blitzableiter benutzen. Aber zu sagen, geh dort weg, weil dir dort Unrecht getan wird – tut mir leid, das ist mir zu einfach.

Ich bin übrigens wie du der Meinung, dass Weggehen das Richtige wäre. Aber ich weiß, dass ich nicht alles weiß, dass ich total falsch liegen kann und dass ich das auch dem Fragenden rüberbringen muss.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Mir ist übrigens noch eingefallen, dass ich mehrere Personen kenne, die sich einen neuen Job gesucht haben und die vom Regen in die Traufe gekommen sind.

Das ist natürlich kein Grund, bei einem schlechten Arbeitgeber zu bleiben und die Hoffnung zu verlieren, dass es wo anders besser sein kann. Und ehrlich gesagt, wenn man vom Regen in die Traufe kommt, dann ist man so auch so nass!

Eins ist klar, die Arbeitswelt ist zu weiten Teilen fies und brutal!

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hi, nicht der papa!

Nichts spricht dagegen! Nur soll es ganz bewusst geschehen, aus Überlegung und ganz bewusst mit allen Risiken. Das, was man tut, sollte man vorher genau anschauen. Nur darum geht es mir.

Wie gesagt, ich glaube (für mich persönlich) auch, dass eine neue Arbeitsstelle das beste für Cassandra56 wäre.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
vielleicht gibt es hier noch mehr Menschen, die durch ihren Chef, oder durch ihre Chefin getrietzt, ungerecht behandelt und immer wieder gekränkt werden. Ich finde es so schlimm, dass es mir den Atem nimmt und ich nicht gut beschreiben kann, wie es sich im Einzelfall verhält. Beschreiben kann ich die Auswirkungen: Bluthochdruck, Extrasystolen, Magenschmerzen, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit (im wahrsten Sinne des Wortes), Wut, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Unkonzentriertheit, Fluchtgedanken, aggressive Gedanken, Übersäuerung (bin auch sauer!), Gefühle von eigener Wertlosigkeit oder Unfähigkeit (nicht dauerhaft, nur bis der Verstand wieder einsetzt), Gefühl von Gelähmtsein und Erstarrung.

Mein Job macht mir eigentlich Spaß, manchmal habe ich geradezu den Eindruck, mein AG will mir diese Freude an der Tätigkeit vermiesen. Er lässt nichts aus, um ein Haar in der Suppe zu finden, eine Arbeit irgendwie runterzumachen. Er betreibt Doublebind, das heißt, er sagt
abn einem Tag dies, am anderen Tag das Gegenteil. Er läßt seinen Frust an mir aus, er ist unberechenbar und scheint seine Macht zu genießen. Auch scheint er zu genießen, unter seinen "Mitarbeitern" Unfrieden zu stiften.
Warum geht dir das überhaupt so nahe? Du weißt genau, dass er unberechenbar ist und seine Launen an seinen MA auslässt. Das bedeutet ihm doch gar nichts.

Ab 21 MA ist ein Betriebsrat vorgeschrieben, an den man sich wenden sollte.
Aber auch ohne ist generell jeder Arbeitgeber zum Arbeitsschutz verpflichtet. Dies bedeutet, dass er seine Mitarbeiter vor Schaden bewahren muss.
wiki.mobbing-gegner.de/Mobbing/AgM/ArbeitsSchutz
 
Hallo

ich weiß, dass ich dazu neige, an Situationen oder Menschen festzuhalten, die mir schaden. oder anders herum, ich neige dazu, Projekte, die ich begonnen habe, zu Ende zu führen oder beides. Also meine Hartnäckigkeit, meine "Treue" ist gleichzeitig meine Stärke und auch meine Schwäche.

Mein Job macht mir Spaß, weil ich für junge Menschen viel bewirken kann, um ihnen auf den Weg zu helfen. Es macht mir Spaß, mit ihnen zu lernen, sie zu ermutigen, manchmal auch zu schützen, sie darin zu begleiten, Perspektiven und Lösungen für sich zu entwickeln.

Ich mache meinen Job gerne und ich denke auch, dass ich ihn gut mache, weil ich mit Respekt, Herz und Verstand bei meiner Arbeit bin.

Eigentlich habe ich es also besser als mein Chef, weil der sieht die Arbeit nur aus zweiter Hand und ärgert sich, dass er trotz vieler Rapporte, die er von uns verlangt, trotzdem nicht in der Materie steckt und meines Erachtens auch nichts davon versteht, weil er nicht bereit ist, im Team zu arbeiten. Im Team arbeiten, bedeutet für mich, verschiedene unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Blickwinkeln, Sichtweisen, Charakteren, Professionen und Herangehensweisen lernen voneinander und sind dadurch mehr als zuvor. Nach dem Motto (und Filmtitel, "der Zwerg auf den Schultern des Riesen ist mehr als einer allein"). Mein Chef hat deshalb keine Ahnung und läuft immer hinterher, weil er nicht bereit ist, zu lernen, der AAAArme. Das macht ihn wütend, weil er Kontrollzwang hat und alles besser wissen will, er ist ja schließlich der Big Boss. Eigentlich ist er eine armselige lächerliche Figur, die sich immer auf die Brust klopfen muss, um allen zu zeigen, wie groß und klug er ist.

Ich schätze mal, er weiß, dass ich ihn durchschaut habe. Ich habe ihm die Mitarbeit im Team versucht nahezubringen, aber er war einfach nur beleidigt wie ein Kleinkind. Ich habe es gewagt, zu ihm zu sagen, "dass hätte ich anders gemacht" (es ging um Mitarbeitergespräche bezüglich der Fortführung eines Projektes), seine Antwort war, ich sei respektlos.

Aber das nützt mir alles nichts, dieses Wissen, weil er am längeren Hebel sitzt.

Mehr will ich erst mal nicht schreiben, weil ich gerade einen Anruf bekomme. Danke für Eure Gedanken und Eure Unterstützung. Das hilft mir sehr. Ich bin froh, dass ich hier schreiben kann und "mit Euch reden" kann. Ich schreibe morgen mehr und ich bin froh über jede Idee.

Liebe Grüße
Cassandra
 
Warum geht dir das überhaupt so nahe? Du weißt genau, dass er unberechenbar ist und seine Launen an seinen MA auslässt. Das bedeutet ihm doch gar nichts.

Ab 21 MA ist ein Betriebsrat vorgeschrieben, an den man sich wenden sollte.
Aber auch ohne ist generell jeder Arbeitgeber zum Arbeitsschutz verpflichtet. Dies bedeutet, dass er seine Mitarbeiter vor Schaden bewahren muss.
wiki.mobbing-gegner.de/Mobbing/AgM/ArbeitsSchutz

Hallo "nicht der papa",

welch eine frage, warum cassandra das so nahe geht!!! wer so ähnliche situationen nicht kennt, der kann sie einfach nicht beurteilen.
es gibt arbeitgeber, die scheren sich einen teufel um arbeitsschutz ecta. es gibt eine form des mobbings von führungsebene, das man bossing nennt. da ist man völlig hilflos!
ich verstehe cassandra sehr gut.

liebe grüsse
madelaine63
 
Eigentlich habe ich es also besser als mein Chef, weil der sieht die Arbeit nur aus zweiter Hand und ärgert sich, dass er trotz vieler Rapporte, die er von uns verlangt, trotzdem nicht in der Materie steckt und meines Erachtens auch nichts davon versteht, weil er nicht bereit ist, im Team zu arbeiten. Im Team arbeiten, bedeutet für mich, verschiedene unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Blickwinkeln, Sichtweisen, Charakteren, Professionen und Herangehensweisen lernen voneinander und sind dadurch mehr als zuvor. Nach dem Motto (und Filmtitel, "der Zwerg auf den Schultern des Riesen ist mehr als einer allein"). Mein Chef hat deshalb keine Ahnung und läuft immer hinterher, weil er nicht bereit ist, zu lernen, der AAAArme. Das macht ihn wütend, weil er Kontrollzwang hat und alles besser wissen will, er ist ja schließlich der Big Boss. Eigentlich ist er eine armselige lächerliche Figur, die sich immer auf die Brust klopfen muss, um allen zu zeigen, wie groß und klug er ist.

Ich schätze mal, er weiß, dass ich ihn durchschaut habe. Ich habe ihm die Mitarbeit im Team versucht nahezubringen, aber er war einfach nur beleidigt wie ein Kleinkind. Ich habe es gewagt, zu ihm zu sagen, "dass hätte ich anders gemacht" (es ging um Mitarbeitergespräche bezüglich der Fortführung eines Projektes), seine Antwort war, ich sei respektlos.

Liebe Grüße
Cassandra
So wie Du das schreibst, habe ich den Eindruck Du lässt ihn gerne auflaufen, sonst müsste er den Sachen nicht hinterherlaufen.
Die Angestellten haben ihre Berichte doch so zu schreiben, dass sie für jeden und den Chef sowieso nachvollziehbar sind. Ihm gehört die Firma und er hat die Verantwortung dafür. Schon deshalb hast Du es besser, denn dir obliegt nicht die Verantwortung für den Laden und wenn was schief laufen würde, wäre es sein Kopf, den er hinhalten muss.
Die Angestellten haben in seinem Namen die Arbeiten auszuführen und nicht umgekehrt. Dabei ist es letztlich völlig unerheblich, ob objektiv betrachtet deine oder seine Sichtweise die bessere ist.

Wer seinem Chef sagt, er hätte es anders gemacht, dem hätte ich zu meinen selbständigen Zeiten gesagt, es ist meine Firma und ich mache es so, wie ich es für richtig halte und erwarte auch von meinen MA, dass sie in meinem Sinn für mich arbeiten. Wer das nicht will, kann gehen, denn wer bezahlt MA gerne dafür, dass sie einem in den Rücken fallen. Würdest Du das wollen, wenn dir der Laden gehörte?
Mache doch deine eigene Firma auf, dann kannst Du es machen, wie Du es für richtig hälst.:D

Kreative Vorschläge sind doch kein Problem, aber seinen Chef offen zu kritisieren, vielleicht noch vor anderen, ist mMn. ein NoGo.
Ich finde das nicht respektlos, sondern anmassend.

In der Tat habe ich das Gefühl, dass Du einen ständigen Affront provozierst, denn eigentlich weißt Du es ja besser.:D Daher wäre es eine Möglichkeit, wenn Du dich Mal fragst, wieviel Du selbst zu dem Konflikt beiträgst.

Wenn die MA andere Vorstellungen von der Führung eines Ladens haben als der Chef, dann sollten sie sich doch besser selbständig machen oder sich einen Laden suchen, bei dem sie die Vorstellung des Chefs mittragen können.;)
 
Hallo Cassandra,

warum ist Dein Chef überhaupt Chef geworden, wenn er - so wie Du schreibst - von der Materie so gar nichts versteht?

Gruss,
Uta
 
Hallo an alle, die mir mit konstruktiven Vorschlägen und Fragen zur Seite stehen,

erst mal herzlichen Dank für Eure Zeit und Eure freundlichen, anteilnehmenden und positiven Gedanken!

@Uta, der Betrieb, bei dem ich beschäftigt bin, hat mehrere "Zweige". Mein Chef ist natürlich nicht nur für unseren "Zweig" zuständig, sondern hat auch andere Aufgaben. Ich möchte hier nicht so ins Detail gehen. Wenn Du möchtest, schreibe ich Dir über die Hintergründe des Betriebes eine PN.

Ich denke, dass es sich wahrscheinlich so verhält, dass mein Chef uneindeutige Botschaften vermittelt. Er will einerseits Kollege sein und andererseits Chef. Er will manchmal Ratschläge erteilen, manchmal weist er das als Anmaßung von sich. Er sagt, dass seine Mitarbeiter ihn offen ansprechen sollen und dass er gerne zu einer Diskussion bereit ist, dies auch sogar verlangt. Dann wieder würgt er jede Diskussion ab und regiert nur gereizt. Andererseits ist er natürlich in der Vorgesetzenposition und übersieht, dass man dann als Mitarbeiter nicht unbedingt so offen sein kann, wie zu einem gleichberechtigten Kollegen. Wie gesagt, er ist oft uneindeutig.

Ihm gehört nicht der Betrieb, aber er hat ihn sicher mit aufgebaut. Er hat den gleichen Beruf wie ich, aber er arbeitet eben nicht mehr an der Basis. Vielleicht findet er das auch nicht so gut, ich weiß es nicht. Ich habe eigentlich immer versucht, mit ihm ganz normal zu sprechen, ihn und seine Fachlichkeit ernst zu nehmen. Er antwortet jedoch oft ironisch und herabsetzend, also nicht sachlich, auf das Thema bezogen.

Sicher habe ich meinen Anteil daran, weil ich ihm nicht um den Bart gehe, das ist nicht meine Art. Es ist nicht mein erster Arbeitgeber und auch nicht mein erster Vorgesetzter. Ich komme gut mit Vorgesetzten klar, die selber eindeutig sind, egal ob autoritär oder partnerschaftlicher Führungsstil. Ich kann mich darauf einstellen und dann in Ruhe meine Arbeit machen. Schwierig wird es, wenn jemand so rumeiert.

Ich habe seinerzeit nicht vor Kollegen gesagt, ich hätte es anders gemacht, sondern unter vier Augen. Ich wollte ihm eigentlich nur einen Hinweis geben, dass wir Kollegen zur Zusammenarbeit bereit sind und (es war eine sehr gutes Team, ein effektives und produktives Arbeiten in einem multiprofessionellen Team) unseren Beitrag zu einer vernünftigen Lösung zusteuern wollen. Er hat sich leider angegriffen gefühlt und nutzt jede Chance, klarzustellen, dass man nichts zu melden hat.

Das ist eigentlich ein Führungsstil, der heute nicht mehr zeitgemäß ist. Heute setzt man auf Mitarbeitermotivation und -bindung, auf Fortbildung und Wissenstransfer (Mitarbeiter als Multiplikatoren), gutes Teamwork und Mitarbeiterzufriedenheit (Qualitätssicherung), um beste Arbeitsergebnisse zu erzielen. Mein Chef steht stattdessen auf dem Standpunkt, Druck erhöht die Arbeitsleistung.

Mir ist leider erst im Laufe der Zeit klargeworden, dass er nicht bereit ist, etwas zu verändern. Darum werde ich mir jetzt einen anderen Job suchen.

Ich bin leider immer zu lange loyal und anhänglich, ich wechsle durchaus gerne mal den Arbeitsbereich, aber ich hatte die letzten Jahre keine Lust, den Arbeitgeber zu wechseln. Wahrscheinlich lag es daran, dass in den letzten Jahren sehr viele Brüche in meinem Leben stattgefunden haben. Ich brauchte den Job, um wenigstens einen halbwegs sicheren Haltepunkt im Leben zu haben. Ich hoffe, dass das jetzt inzwischen anders ist. Aber ich werde einige Kolleginnen und Kollegen sicher vermissen. Es gibt allerdings viele bei uns, die unzufrieden sind.

Ich war früher auch schon in der Arbeitgeber- und auch als Angestellte in der Vorgesetztenposition, aber so bin ich nicht mit Mitarbeitern umgegangen. Ich stehe auf dem Standpunkt, es ist besser, die Menschen zu motivieren und zu fördern, dann kann ich auch fordern und alle ziehen mit. Wenn ich mit Druck, Kleinmachen, Herabsetzen arbeite, erreiche ich nur, dass die Mitarbeiter innerlich kündigen. Es ist erwiesen, dass nur aufgrund von schlechem Führungsstil Millionenverluste in der Wirtschaft entstehen.

Jetzt bin ich aktuell dabei, Bewerbungen zu schreiben. Drückt mir die Daumen. Vielleicht finde ich ja sogar in meinem Alter noch ein neues Betätigungsfeld oder ich gewinne im Lotto.

Liebe Grüße
Cassandra56
 
Hallo Cassandra,

danke für die ausführliche Beschreibung.
Ich glaube, unter diesen Bedingungen ist es wirklich am besten, Bewerbungen zu schreiben :eek:). Ich drücke Dir die Daumen
dadr.gif
.

Grüsse,
Uta
 
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