ADHS und die "Psychologische ADHS-Therapie"

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Die Frage, ob ADHS Krankheitswert hat oder nicht, wird weiter diskutiert.
Hier beschäftigt sich eine Seite mit der "Psychologischen ADHS-Therapie", die davon ausgeht, daß ADHS keine Krankheit ist :
Entgegen der allseits herrschenden Meinung kann nicht von einer Krankheit im eigentlichen Sinn gesprochen werden. Es sind Symptome, die entwicklungspsychologisch im Kontext der kindlichen Biographie gesehen werden müssen.
...
Ist ADHS eine Störung des Gehirns?
NEIN. Entgegen der allseits behaupteten Meinung gibt es auch hier KEINEN wissenschaftlichen Beleg, der den Ansatz, ADHS beruhe auf Stoffwechselstörungen bestimmter Hirnareale, stützen würde.
FAQ Fragen und Antworten Pharmakotherapie der ADHS mit Stimulanzien (Ritalin / Concerta)

Es gibt zwischen Ritalin und "Psychologischer ADHS-Therapie" sicherlich noch Spielraum, z.B. die Behandlung mit gezielter Ernährung und Beachtung von Unverträglichkeiten, Giftausleitung ....

Gruss,
Uta
 
ich poste hier einfach mal kurz, was ich kürzlich gelesen habe:

Neues Ultraschallverfahren entdeckt Mittelhirnveränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS 10.05.2010
Bislang sind keine Veränderungen von Laborwerten oder sogenannte Biomarker für die Erkrankung bekannt. [...]

Neurowissenschaftler aus Magdeburg und Winnenden konnten nun mit Hilfe der transkraniellen Sonographie spezifische Veränderungen im Mittelhirn bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS nachweisen. [...]

Bei ADHS-Patienten korrelierte die Symptomschwere mit dem Echosignal eines dopaminergen Kerngebietes, der Substantia nigra. Diese Hirnveränderungen weisen auf eine vermehrte Vulnerabilität des nigrostriatalen dopaminergen Systems bei ADHS-Patienten hin, die zur verminderten Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität beitragen kann.

lg
minon
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Veränderungen im Gehirn sagen nichts über die Ursache aus, sie sind die Folge. Man kann mit Ritalin das Gehirn beeinflussen aber keine Heilung erreichen.
 
So sehe ich das auch. Dann müsste man mMn. eh alle Kinder regelmässig routinemässig scannen, um zu wissen, ob das nicht normale Veränderungen sind, die während der Entwicklung zeitweise bei allen Kindern auftreten können.:rolleyes:

Nein, ich habe deshalb nicht mehr Vertrauen in die Diagnose ADHS oder Ritalin als vorher.:cool:
 
Ich bin davon überzeugt, das es nur sehr wenige wirkliche ADS/ADHS Kinder gibt, bei denen, da glaube ich Dr. Mutter, liegt es am mütterlichen Amalgam.

A B E R es gibt sehr viele Kinder mit "Bindungsstörungen". In der Klinik Heiligenfeld haben wir es selbst erlebt, das mit der Therapie von MUTTER UND KIND sehr viel erreicht werden kann, was die Kinder wesentlich ruhiger und sicherer macht. Leider machen sich nicht viele Mütter die Mühe und da wird dann halt mit Ritalin gearbeitet und nur das Kind, meist ambulant, therapiert.

Das Buch "WARUM UNSERE KINDER TYRANNEN WERDEN" von dem Psychiater Winterhoff beschreibt diese Störungen auch als überwiegend Beziehungsstörungen. Interessant ist auch die Entwicklung der Erziehungsmethoden der letzten Jahrzehnte. Wenn ein Kind nicht als Kind, sondern als gleichberechtigter Erwachsener behandelt wird und schlimmeres.... dann wird es "gestört" und heutzutage als ADS/ADHS diagnostiziert.
 
Ich bin davon überzeugt, das es nur sehr wenige wirkliche ADS/ADHS Kinder gibt, bei denen, da glaube ich Dr. Mutter, liegt es am mütterlichen Amalgam.
Tja Tanja, da muss ich mich auch sehr wundern. Auf der einen Seite habe ich vor ein paar Jahren viele Seiten gelesen in denen schwerste Kritik erhoben und von massig Fehldiagnosen gesprochen wurde. Auch die damalige Bundesregierung hatte noch Kritik geübt.
Mittlerweile hat unsere aktuelle Regierung auf der neuen ADHS-Seite ein Ritalin-Werbevideo online gestellt.:rolleyes:
 
Es wäre ja schon ein riesen Fortschritt, würde man endlich mal zugeben, das die Flecken/Herde im Gehirn, Quecksilber enthalten, welches entweder von der Mutter aufs Kind, oder durch eigene Amalgamplomben in den Körper kommt.

Ob diese HG-haltigen Flecken/Herde oder sonst. Veränderungen dann MS oder ADHS oder Schizophrenie-symptome hervorrufen, ist zweitrangig.

Bessere Entgiftungsmöglichkeiten wären gute Lösungen.

Und selbst wenn ein Kind Quecksilber im Gehirn hat, heißt es noch lange nicht, das in seiner psychol. Entwicklung deshalb alles i. O. sein muß.

Man kann mit Bindungstherapie sehr sehr viel erreichen. Ich hätte das nicht geglaubt, hätte ich es während 2,5 Monaten nicht an mehreren Kindern selbst erlebt.
 
Da es auch in diesem Zusammenhang von Beachtung ist.

Das Bfarm hat die Anwendung von Ritalin auf Grundlage einer EU-Entscheidung letztes Jahr endlich weiter eingeschränkt.

Hier der Aufruf der KV an die behandelten Ärzte:


Zulassungsänderung: Methylphenidat-haltige Arzneimittel
Ein Beitrag zum Abbau von Über- und Fehlversorgung mit Methylphenidat?

Schwere unerwünschte Wirkungen von Methylphenidat (erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse,
Schlaganfälle) führten zu einem europäischen Risikobewertungsverfahren. Als nationale Zulassungsbehörde
setzt nun das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Entscheidung der
Europäischen Kommission vom 27. Mai 2009 um und ordnet zum 1. September 2009 eine Änderung der
Fach- und Gebrauchsinformationen Methylphenidat-haltiger Arzneimittel an.

Spätestens ab dem 1. September 2009 sind bei der Verordnung Methylphenidat-haltiger Arzneimittel
folgende Voraussetzungen zu beachten:
• Die Diagnosestellung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) soll anhand der
DSM-IV-Kriterien oder der ICD-10-Leitlinien erfolgen und auf einer vollständigen Anamnese und
Untersuchung des Patienten basieren. Das heißt die Diagnose darf sich nicht allein am Vorhandensein
eines oder mehrerer Symptome orientieren und setzt eine entsprechende Schwere und Dauer der
Erkrankung voraus.
Erst nachdem sich andere therapeutische Maßnahmen (zum Beispiel Psychotherapie) allein als
unzureichend zeigten, ist Methylphenidat im Rahmen einer therapeutischen multimodalen
Gesamtstrategie (in der Regel sowohl psychologische, pädagogische, soziale und pharmakologische
Maßnahmen) indiziert.

• Die Entscheidung für eine Methylphenidat-Therapie muss auf einer sehr sorgfältigen Einschätzung der
Schwere und Dauer der Symptome des Kindes beruhen.
• Die Behandlung ist unter Aufsicht eines Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern
durchzuführen.
• Regelmäßige Prüfung des langfristigen Arzneimittelnutzens für den einzelnen Patienten, indem das
Arzneimittel mindestens einmal pro Jahr abgesetzt wird.
• Patienten unter Langzeitbehandlung sind hinsichtlich Herz-Kreislauf-Status, Wachstum, Appetit und
anderer psychischer Erkrankungen zu überwachen.

Zur Vermeidung von (statistisch unabhängigen Einzelfall-) Prüfanträgen der Krankenkassen empfehlen wir
dringend, den betroffenen Kindern und Jugendlichen leitliniengerecht die evidenzbasierten
nicht-medikamentösen Behandlungsverfahren auch tatsächlich als Therapiemethoden der ersten Wahl
anzubieten.
www.kv-rlp.de/thema/news-aktuelles/news-aktuelles-details/article/zulassungsaenderung-methylphenidat-haltige-arzneimittel/pdf.html
www.kv-rlp.de/thema/news-aktuelles/news-aktuelles-details/browse/5/article/zulassungsaenderung-methylphenidat-haltige-arzneimittel.html?tx_ttnewsOriginalmeldung auf der Seite kv-rlp.de zu finden.

Das finde ich sehr begrüßenswert und hoffe die Ärzte setzen es auch um.
 
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