Laborwerte Krankenhaus interpretieren

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Hallo !

Nun habe ich hier hin und her gelesen und habe meine Unterlagen sortiert und meine Laborwerte meines letzten Krankenhausaufenthaltes wiedergefunden und hätte nun gern eine Einschätzung von jemandem, der sich damit auskennt.

Nur so aus Interesse und ich kenne mich mit den meisten Laborwerten nicht aus und würde gern dazulernen.

Man hat mich damals (September 09) sehr miserabel behandelt. Ich hatte mein Vertrauen irgendwie zurückerlangt und hatte den Fehler begangen, den Ärzten von meinen vielen Problemen gesundheitlicher Art zu erzählen.
Ich bekam einen Psychostempel.

Heute weiß ich, dass ich keine Reis- und Maisstärke hätte essen dürfen.

Ich kam mit einem Ruhepuls von 120 ins Krankenhaus (wurde im Krankenwagen gemessen) und ich hatte kurz zuvor ein Gefühl von Herzinfarkt und Schlaganfall gleichzeitig; das Hören trat in den Hintergrund, ich hatte Wahrnehmungsstörungen und ein kaltes Gefühl auf der Stirn (welches mir bis dahin unbekannt war).
Als der Krankenwagen kam, war das ärgste vorbei, doch ich wollte der Sache auf den Grund gehen und fuhr mit (wäre es mir seelisch derzeit nicht so gut gegangen, wäre es absolut undenkbar gewesen).
Leider hatte ich das falsche Essen dabei und da es im Krankenhaus nicht möglich war, etwas glutenfreies zu bekommen, aß ich weiter und hatte immer abwechselnd einen sehr langsamen Puls, wo auch der Impuls zur Atmung fehlte (Panik !) und dann wieder einen schnellen Puls. Das wechselte zum Teil sehr schnell und ich klingelte ständig, bettelte um Essbares, notfalls Infusionen usw.
Ich war vor dem Mittagessen eingeliefert worden, hatte kein Abendbrot (normalerweise kippe ich da schon um) und als die Schwester mir dann eine Banane, eine Birne und einen Joghurt brachte, fragte sie mich, ob ich immer so viel essen würde ... :confused: für zwei ausgelassene Mahlzeiten, naja ....

Und nun die Werte, die 5 Stunden später und nach einer Infusion mit Kochsalzlösung (diese handelsübliche mit ein paar Spurenelementen drin, was man halt so verabreicht) zustandegekommen sind :

Klinische Chemie

P-Natrium 137-145 mmol/l mein Wert : 140

P-Kalium 3,5-5,1 mmol/l " 3,2

P-Harnsäure 2,5-6,2 mg/dl " 2,9

P-Harnstoff 15-36 mg/dl " 16

P-Kreatinin (IDM 0,60-1,00mg/dl " 0,67

eGFR (MDRD) 70-200 ml/min " >70

P-Bili gesamt 0,2-1,3 mg/dl " 0,2

P-Glucose 74-106 mg/dl " 92

P-Laktat 0,70-2,10 mmol/l " 2,27

P-AST 14-36 U/l " 36

P-ALT 9-52 U/l " 24

P-Alk.Phosph. 38-126 U/l " 60

P-gammaGT 12-43 U/l " 21

P-CK 30-135 U/l " 109

P-Amylase 30-110 U/l " 69

P-Lipase 23-300 U/l " 150


Entzündungsmarker
P-CRP 0-10 mg/l " < 5

Hämatologie
kleines Blutbild

Hämoglobin 123-153 g/l " 150

Hämatokrit 36-45 % " 43

Erythrozyten 4,10-5,10 Mio " 5,17

MCH 28-32 pg " 29

MCHC 320-360 g/l " 347

Leukozyten 4,20-11,50 Tsd/ " 5,25

Thrombo 150-400 Tsd/ " 409


Gerinnung
Quick 70-130 % " 101
INR " 1,0
aPTT 26-36 Sek. " 24

Hormone
TSH 0,40-4,00 mlU/l " 1,49



Das wärs. Ich habs einfach abgeschrieben.
Dort, wo hinter dem Schrägstrich nichts steht, ist das Zeichen für Mikrogramm mit einem l dahinter.

Man sagte mir, es wäre alles bestens, ich hätte lediglich etwas wenig Kalium (die Schwester hat mich gefressen und hat kein Geheimnis daraus gemacht, für wie absolut erbärmlich sie mich hält, manche Leute schämen sich anscheinend für wirklich gar nichts).

Meine Werte sind heute ok, aber meine Neugier ist doch da und ich bin neugierig, ob man noch mehr daraus erkennen kann. Denn dass da nicht nur Natrium nicht stimmte, konnte ich mittlerweile auch allein schon an den krankenhauseigenen Referenzwerten erkennen.

Ich habe damals viel dazu gelesen, aber das war mir nicht genau genug.
Vielleicht weiß ja auch jemand, wo man sowas zuverlässig rausfinden kann ?!

Vielen Dank schon einmal !

Lg, Susi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Susi,

die Symptome die Du oben beschrieben hast kommen mir sowas von bekannt vor... :mad:, ich wurde ebenfalls als "psychisch krank" diagnostiziert... :eek:. Heute denke ich da eher daran:
https://www.symptome.ch/threads/anaphylaktischer-schock-was-laeuft-da-ab.6987/
Aber auf diese Idee kam damals niemand... :cool:!

Susi schrieb:
P-Laktat 0,70-2,10 mmol/l " 2,27
Was bedeutet das Testergebnis?
Der Laktat-Spiegel im Blut kann bei jedem krankhaften Zustand erhöht sein, bei dem entweder die für den Körper verfügbare Sauerstoffmenge zu gering, die Laktat-Produktion erhöht oder der Laktat-Abbau vermindert ist. Häufig liegt eine Kombination dieser Störungen vor. Dabei sind alle Stufen zwischen einem harmlosen lokalen Laktat-Überschuß im Muskelgewebe als Folge von Überanstrengung bis zum lebensbedrohlichen systemischen Schock möglich. Ein Laktat-Überschuß kann Symptom einer Reihe von Erkrankungen, Infektionen und angeborenen Störungen von Stoffwechsel oder Mitochondrien sein. Auch Medikamente können einen erhöhten Laktat-Spiegel verursachen, zum Beispiel Metformin (Glucophage®, ein Mittel gegen Diabetes mellitus) oder Isoniazid (Tuberkulose-Behandlung).

Allgemein gilt: Je höher der Laktat-Spiegel desto schwerwiegender die Erkrankung. Die Messung hoher Laktat-Werte ergibt in der Regel keine eindeutige Diagnose. Unter Berücksichtigung anderer Laborwerte und weiterer Befunde kann der Test jedoch helfen, aus verschiedenen Ursachen für vorliegende Symptome einige zu bestätigen und andere zu verwerfen. Bei einem Patienten mit Meningitis können zum Beispiel hohe Laktat-Spiegel im Liquor auf eine bakterielle Ursache hinweisen, während normale oder nur geringgradig erhöhte Werte eher ein virales Geschehen anzeigen.

Wird ein Patient wegen einer Laktat-Azidose behandelt, zeigen über einen längeren Zeitraum sinkende Werte die Wirksamkeit der Therapie an.
Quelle: Lactat*-*Lab Tests Online*-*Tests

Susi schrieb:
Erythrozyten 4,10-5,10 Mio " 5,17
Ist die Zahl der Erythrozyten erhöht, so spricht man von einer Polyglobulie. Dies kann an der seltenen Polycythaemia vera liegen, bei der sich die Blutzellen zu stark vermehren. Wahrscheinlicher ist eine Erhöhung der Erythrozytenzahl durch Sauerstoffmangel, den der Körper durch eine vermehrte Produktion ausgleicht.

Dies kann durch Lungenkrankheiten, aber auch durch Nierenkrankheiten und Herzkrankheiten hervorgerufen werden. Ebenso ist der Erythrozytenwert bei einem längeren Aufenthalt im Hochgebirge erhöht, da die Luft dort sauerstoffärmer ist. Aber auch eine Kohlenmonoxidvergiftung, vor allem bei starken Rauchern, kann als Ursache in Betracht gezogen werden.
Quelle: Erythrozyten-Werte Verständlich Erklärt

Susi schrieb:
Thrombo 150-400 Tsd/ " 409
Wann kann die Thrombozytenzahl erhöht sein?
in erster Linie bei Erkrankungen des blutbildenden Systems wie z.B. bei chronisch myeloischen Leukämien oder bei Polycythaemia vera
nach einer Entfernung der Milz, da die Milz als Speicherorgan wegfällt
im Rahmen einer schweren bakteriellen Infektion
bei körperlicher Anstrengung und Stress: hier kann es zu einer vermehrten Freisetzung aus der Milz kommen, in der rund 30 Prozent der Thrombozyten gespeichert sind
Quelle: NetDoktor.at - Laborwerte - Blutbild - Thrombozyten (Blutplättchen)

Ich bin ja nun natürlich kein Profi, doch denke ich diese Werte waren erstens nur leicht aus der Norm und außerdem bestimmt durch den körperlichen Stress den Du ja hattest. Die Normwerte sind ja auch immer nur "Anhaltspunkte", außerdem ist jeder Mensch anders. Ansonsten sieht das ja aber sowieso alles prima aus :).

Susi schrieb:
Hormone
TSH 0,40-4,00 mlU/l " 1,49
Dieser Wert sieht zwar gut aus, jedoch hat der TSH alleine ja nun sehr wenig Aussagekraft. Eine kpl. Abklärung sieht da ganz anders aus. Wenn Du das möchtest solltest Du einen Endokrinologen oder Nuklearmediziner aufsuchen der Dich dahingehend kpl. checkt.

Ich hoffe diese Infos helfen Dir ein bisschen weiter :rolleyes:. Und, sieh Dir mal den Thread an den ich Dir ganz oben genannt habe.


Liebe Grüße 👋.

Heather
 
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Mehr zu Laktat:

Warum bestimmt man die LDH im Blut?

- als Teil einer Routinelaboruntersuchung
- bei Gelbsucht (Ikterus)
- bei Lebererkrankungen
- Verdacht auf Infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber)
- bei Verdacht auf Hämolyse (Zerfall roter Blutkörperchen)
- Verdacht auf Blutarmut wegen Vitamin B12/Folsäure-Mangel
(z.B. perniziöse Anämie)
- Verlaufsbeurteilung maligner Erkrankungen (Krebs, Lymphdrüsenkrebs, Leukämien)

Die Bestimmung der LDH zur Erkennung und Beobachtung von Herzerkrankungen und Muskelerkrankungen ist durch den Einsatz besserer Marker (z.B. Troponin, Myoglobin, CK, CK-MB) abgelöst worden und nicht mehr notwendig.
....
Man versucht, durch den Vergleich zwischen LDH und AST zusätzliche Informationen zu gewinnen, was - mit Einschränkungen - auch möglich ist.
Dazu wird die LDH durch die AST dividiert. Das Ergebnis ist der LDH/AST-Quotient.

Bedeutung hat der Quotient für die Unterscheidung, ob ein Ikterus (Gelbsucht) durch die Leber verursacht ist oder durch einen gesteigerten Zerfall von roten Blutkörperchen (Hämolyse, Vitamin B12/Folsäure Mangel).
Ist die Leber schuld, wird neben der LDH meist auch die AST hoch sein (wegen der Leberschädigung) und der LDH/AST-Quotient wird relativ niedrig sein.
Ist ein Abbau von roten Blutkörperchen an der LDH-Erhöhung schuld, wird die AST relativ niedrig sein (die Leber ist ja in Ordnung) und der Quotient LDH/AST wird höher sein.
Die Grenzen des Quotienten hängen davon ab, wie man die LDH und die AST im Labor bestimmt. Analysiert man die Enzyme mit den sog. IFCC-Standardmethoden bei 37°C dann liegt die Schwelle etwa bei 5. Quotienten über 5 sprechen für den Abbau von roten Blutkörperchen, Quotienten unter 5 für eine Lebererkrankung als Ursache des Ikterus.

Auch bei Infektiöser Mononukleose und bei Tochtergeschwülsten in der Leber (Metastasenleber) findet man hohe LDH/AST-Quotienten.
[AST: Aspartat-Aminotransferase, oft auch "ASAT" abgekürzt]https://www.med4you.at/laborbefunde/lbef2/lbef_ast_alt.htm
LDH (Lactatdehydrogenase) - Übersicht


Weißt Du denn, worauf der Schwerpunkt der Ergebnisse zusammen mit Deinen Beschwerden liegt? Hat sich das inzwischen herausgestellt?

Gruss,
Uta
 
Hallo !

Vielen Dank, ihr Beiden !

Jetzt weiß ich mehr.

Ich bin ja nun natürlich kein Profi, doch denke ich diese Werte waren erstens nur leicht aus der Norm und außerdem bestimmt durch den körperlichen Stress den Du ja hattest. Die Normwerte sind ja auch immer nur "Anhaltspunkte", außerdem ist jeder Mensch anders. Ansonsten sieht das ja aber sowieso alles prima aus .

Da bin ich mir nicht sicher. Das ist schwer zu sagen, denn wie gesagt, eine Infusion hatte ich ein paar Stunden zuvor schon drin und die Normwerte sind ja eh Auslegungssache.
Da fällt mich noch was ein : ich hatte total die Muskelkrämpfe am Körper. Besonders in Armen und Beinen. Das kam schubweise.
Währenddessen hat mich die Ärztin noch angschrien, sie hätten Patienten mit Herzinfarkt da und denen gehe es viel schlechter ( brauchte sie mir nicht zu sagen, habe einen Angehörigen betreut mit chronischer Herzinsuffizienz, Diabetes und Muskeldystrophie).

Und dass ich eine Blutarmut habe, haben sie auch nicht erkannt. Das hat sich zwei Wochen später rausgestellt bei meinem Internisten.

die Symptome die Du oben beschrieben hast kommen mir sowas von bekannt vor... , ich wurde ebenfalls als "psychisch krank" diagnostiziert... . Heute denke ich da eher daran:

Oha, wodurch wurde denn der Schock bei dir ausgelöst ?

@Uta :
Weißt Du denn, worauf der Schwerpunkt der Ergebnisse zusammen mit Deinen Beschwerden liegt? Hat sich das inzwischen herausgestellt?

Nein. Die Probleme konnte ich beheben, indem ich auf Reis und Mais auch noch verzichtete und keine Pestizide aus Nahrung mehr aufgenommen habe.
Ich wurde dann mit hochdosierten Vitaminen gefüttert, die an sich die Probleme nicht behoben, aber ein wenig stabilisiert haben. Glaube ich zumindest.
Am Deutlichsten war die Ernährungsumstellung.

Die Blutwerte sind nun auch in Ordnung.

Wenn ich mit meiner Behandlung ein Stück weiter bin und die allergröbsten Probleme behoben sind, werde ich mich an die Hormone wagen.
Ich will ja vielleicht eines Tages doch ein Kind und da möchte ich das dann auch geklärt haben.

Vielen Dank !

Lg, Susi
 
Hallo Susi,

ährenddessen hat mich die Ärztin noch angschrien, sie hätten Patienten mit Herzinfarkt da und denen gehe es viel schlechter
dazu fehlen mir echt die Worte... !

Die Blutwerte sind nun auch in Ordnung.
Das ist prima :kraft:!

Oha, wodurch wurde denn der Schock bei dir ausgelöst ?
Ich habe eine Histaminintoleranz :cool:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hey !

dazu fehlen mir echt die Worte...

Danke für deine Anteilnahme ! :)
Das tut echt gut.

Ich habe eine Histaminintoleranz :cool:.

Na die gibt es ja auch nicht wirklich .... :)))

Was ich an der Sache so krass finde, ist, dass sie die Patienten, die nach ihren eigenen Maßstäben längst tot sein müssten oder die die Probleme gar nicht haben dürften, trotzdem behandeln.
Jeder "normale" Mensch müsste an der Stelle doch erst mal x-Tests durchführen, damit auch gewährleistet ist, dass man dem Patienten nicht noch mehr Schaden zufügt.
Stattdessen passiert nix.
Einmal habe ich es erlebt, dass einem Angehörigen sämtliche Werte abgenommen wurden und sich sämtliche Ärzte um ihn versammelt und ihn mit großen Augen angesehen haben.
Er hatte 6 Wochen mit Wasser in der Lunge überlebt.
Man prophezeite ihm, dass er nur noch zwei, drei Jahre zu leben hat und sprach von Herz-Lungen-Transplantation.
Zwei Jahre später hatte sich das gut regeneriert und ein halbes Jahr später fing er wieder an, zu rauchen .... das ist jetzt 8 Jahre her....
Rauchen tut er immer noch :D. Herz und Lunge hat er auch noch.

Naja, ich glaub denen kein Wort mehr.

Lg, Susi
 
Hallo Susi,

Heather schrieb:
Zitat: Ich habe eine Histaminintoleranz .

Na die gibt es ja auch nicht wirklich ....

Ja, ja, ich weiß schon, bin ja auch ein ewiger Hypochonder :D.

Nein, die HIT "gibt" es inzwischen tatsächlich ;) doch das ändert nicht viel, die meisten Ärzte kennen sie trotzdem nicht! Bei mir kam ja nicht mal die Allergologin auf die Idee es könnte sich um eine Intoleranz handeln, obwohl ich auch immer wieder mal Hautprobleme hatte etc. . Wie soll dann erst ein Allgemeinarzt davon wissen... :cool:.

Für mich heißt es nicht einfach "nicht mehr glauben" sondern "Vertrauen mag okay sein, Kontrolle aber viel besser .


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
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