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11.02.10
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Hallo liebe Mitleidende,
warum das Rad immer wider neu erfinden ?
Evtl. hat jemand von Euch eine vergleichbare Geschichte von der ich profitieren
kann , oder aber ugekehrt.:

Seit Kindheitt an habe ich (46) - mit stetig zunehmener Häufigkeit bzw. Intensität
Nackenkopfschmerzen( KS).
Meist setzen die KS nach tagelang vorausgehenden Nackenkrämpfen
(klene Nackenmuskulatur, Sternoclaidomastoideus, Levator scapulae) morgens ein.
Die linke Schulter ist verkrampft und das Schlüsselbein knackt beim Fallenlassen.

Ca 1-2 x wöchtlich treten dumpfe bilaterale KS, die sich bei körperl. Anstrengung
pulsierend verstärken, linksakzentuiert auf. PC-Arbeit verschärft die Situation.

Stets glaubte ich meine KS hätten eine Ursache in der BWS bzw.
HalsWirbelSäule(HWS):
Nach langem Orthopädenshopping die Diagnose:
Dort verschlissene Bandscheiben C7-C4, gute Beweglichkeit des Kopfes.
Häufig renke ich mir selbst den Hals. Im HWSKörper 6 angebl. minderverfettetes
Hämangiom (hierzu divergierende Befunde), das eine fokale Osteoporose sein soll ?
Wenn Osteoporosem dann aufgrund einer lokalen chronisch-entzündlichen Komponente.

Neuerdings hilft mir Carbamazepin bzw. Oxcarbazepin sehr gut, nach deutlichem Verschleiss an Schmerzmittelwirksamkeit (Ibuprofen hilft z.B. nicht mehr) ersetzt dieses Antiepileptikum fast vollständig die üblichen Schmerzmittel. Dies zeigt, dass die KS neuralisch bedingt sind.

Okzipitalisblockaden:
Nun machte ich die Erfahrung, dass die Gabe von Lokalanästhetika an das Mastoid (Austrittstselle des Okzipitalnerven) mir einige medikamentenfrie Tage verschafft,
allerdings zahlt die dt. Ulla-Kasse nur eine Spritze pro Quartal und das ist mehr eine
diagnostische als therapeutische Option.
Erwäge eine Infiltration (=Anspritzen) des Armnervengeflechts auf eigene Kosten.
Paradox auch, dass eine diagnostische Infiltration C6/7 die KS aufhält.

Daraufhin erhielt ich eine Facettennervendenervation an der HWS, die einige
wunderbar schmerz- und krampffreie Tage ergab, dann aber der alte Zustand.
Evtl hat mir die Lokalanästhesie (vor Denervierung) an verschiedenen Stellen der
HWS / Nackenregion so gut geholfen.
Es scheint, als das Nervensystem ''sammelt'' und aufrechnet.

Folgende sehr empfehlenswerte Veröfftlg. reisst mein Problem an:
www.bv-neurologe.de/main/img_neuro.php?SID&datei_id=2279

Neurologen hatte ich immer nur die alberne Scheinprügel mit dem
Gummiäxtchen bezogen (meine Reflexe sind wohl eher zäh)
und unauffällige EEGs produziert.

Erwäge Einbau von Bandscheibenprothesen C7-C5.

Eins ist auch merkwürdig: Seit Jahren habe ich sporadisch
Ohrentics: sog. Stapedius-Myoklonien oder -tics, die beim Schlafen nerven,
unregelmässiges Knistern und Flappen im linken Ohr wie eine sich in
unregelmässigen Abständen aufblasende Brötchentüte.
ausgelöst wird dieser Tic durch Streichen über einen etwa dreidckigen
Hautbbezirk um das linke Auge herum von der Nasenwurzel bis über
und unter das linke Ohr und - paradoxerweise- auch durch Streicheln
des rechten Ohrs. Blöd ist auch telefonieren mit dem Hörer links.

Nach Okzipitalisblockade keine tics mehr. Evtl. besteht ein Zusmmenhang im
Sinne eines Kompressionssyndroms (z.B. Bedrängung eines Nerven, die - wenn
ein Blutgefäss (variable Breite) bedrängt, sehr sporadisch auftreten kan)

Alles passt nicht recht zusammen, Ärzte werden nicht fürs lange Nachdenken bezahlt,
die Ursache muss ich selbst finden. Daher suche ich weniger dringend Ratschläge,
die in Richtung Alternativmedizin, Kirschkernkopfkissen etc. gehen als Menschen
mit ähnlichen Erfahrungen bzw. ähnlichen Kopfschmerzen bzw. insbesondere
Menschen, die nach HWS-OP kopfschmerzfrei wurden.


Habe auch hier gebloggt:
Nackenkopfschmerz, Hämangiom, HWS-Bandscheibe verschlissen - Neurologie - med1
kopfschmerzforum.plusboard.de/viewtopic.php?p=44408#44408
 
Nackenskopfschmerzen und Stapedius-tics

Hallo Hoppolonius,

Du hast ja schon so viel hinter Dir, daß man als Laie ziemlich ratlos Deine Schilderung liest. Hoffentlich kennt sich hier noch jemand mit diesem Thema aus!

ausgelöst wird dieser Tic durch Streichen über einen etwa dreidckigen
Hautbbezirk um das linke Auge herum von der Nasenwurzel bis über
und unter das linke Ohr und - paradoxerweise- auch durch Streicheln
des rechten Ohrs.
Der Verlauf dieses Streichens ist in etwa der Verlauf des Trigeminus. Ist evtl. der Trigeminus an Deinen Schmerzen auch beteiligt?

Wie sieht es denn mit Deinen Zähnen aus? Die können zusätzlich zur angeknacksten Wirbelsäule noch Probleme bereiten.

Vielleicht findest Du hier noch Informationen?:
https://www.symptome.ch/vbboard/krankheitsbilder-allgemein/4878-trigeminus-neuralgie.html

Grüsse,
Uta
 
Nackenskopfschmerzen und Stapedius-tics

Liebe Uta,
Danke für den Hinweis,
bislang habe ich immer Trigminusneuralgie mit Cluster Kopfschmerz gleichgesetzt
und aufgrund meiner Schmerzcharakteristik als unzutreffend angesehen.

Trigeminusneuralgie ? Wikipedia

Erstaunlich ist aber die gute Hilfe von Carbamazepin / Oxcarbazepin, die zumindest nahelegt, dass ein bedrängter oder durch entzündetes umliegendes Gewebes gereizter Nerv mit im Spiel sein kann.
Ist der geschilderte Hautbezirk nicht auch der Innervationsbereich des N.facialis ?,
an andeer Stelle las ich, dass bei Facialis-Lähmung der Stapediustic ausgelöst werden könne.
Woran kann man eigentllich eine craniomandibuläre Dysfunktion erkennen ?
Zahnschmerzen empfinde ich keine, habe auch keinen Fehlbiss, hin und wider leichtes Kieferknacken links (schmerzlos) bei extremer Öffnung, keine Kauprobleme...
 
Nackenskopfschmerzen und Stapedius-tics

Hallo hoppolonius,

Cluster-Kopfschmerzen und Trigeminus-Probleme sind nicht gleich. Zumal es bei den Trigeminus-Schädigungen nicht nur die -Neuralgie sondern auch die -Neuropathie und den Atypischen Gesichtsschmerz gibt.
Gesichtsneuralgien
Trigeminusneuralgie

Prophylaktische Behandlung (bei Trigeminusneuralgie)
Das wirkungsvollste Medikament ist Carbamazepin. Wegen seiner Nebenwirkungen soll die Dosierung sorgfältig und langsam aufgebaut werden. Als galenische Form soll ein Langzeitpräparat vorgezogen werden. Wenn einmal eine wirksame Dosierung erreicht ist, soll diese nicht mehr verändert, sondern langfristig beibehalten werden.
Wenn Carbamazepin nicht wirkt oder nicht gut vertragen wird, kann Diphenylhydantoin versucht werden. Alternativen sind Valproat und Clonazepam.
Bei genereller Behandlung von neuralgischen Schmerzen kann man auch andere Psychopharmaka versuchen, z.B. Antidepressiva oder Neuroleptica. Von den letzteren wirken die Phenothiazine am besten, werden aber hinsichtlich Nebenwirkungen am schlechtesten vertragen.
Trigeminusneuralgie - med1

Bei Trigeminus-Neuropathie:
Unter den Medikamenten versprechen diejenigen die beste Wirkung, welche über die Beeinflussung von Neurotransmittern oder über andere Mechanismen die Schmerzübertragung beeinflussen. Als Mittel der ersten Wahl gelten trizyklische Antidepressiva und Antiepileptika. Möglicherweise ähnlich wirksam sind Opioide, wobei dazu aber deutlich weniger Daten existieren als zu den Antidepressiva oder Antiepileptika. Praktisch keinen Effekt haben peripher wirkende Analgetika wie nicht-steroidale Entzündungshemmer.
pharma-kritik, Antiepileptika bei neuropathischen Schmerzen

Anton (Nach Jannetta OP: wieder zurück im Leben!) empfiehlt als Ansprechpartner bei ständigen Trigeminusneuralgie-Problemen immer einen Neurochirurgen. Wenn Du auf das Bild in seinem Link klickst, findest Du Adressen.

Der N. facialis hat ein großes Innervationsgebiet und entsprechend wohl auch große Auswirkungen:
Thieme Bilddatenbank Anatomie: Suche
Datei:Cranial nerve VII.svg ? Wikipedia
Beim Bild in dem zweiten Link fällt auf, daß er quasi parallel zu den Trigeminusästen verläuft.

So eine CMD kann man u.a. am Knacken im Kiefer, an Schmerzen, an abgeriebenen Zähnen und am Beginn von Problemen nach Zahnbehandlungen (zu hohe Füllungen, Kronen usw.) erkennen.

Gruss,
Uta
 
Nackenskopfschmerzen und Stapedius-tics

Liebe Uta,
auf
Trigeminusneuralgie
sind die Innervationsgebiete der 3 Trigeminusäste abgebildet, davon ist keiner deckungsgleich mit meinem Befund: ein unsymmetrisches 3eck (Keil), das in einer senkrechten Linie unter und über dem linken Ohr beginnt und an der Nasenwurzel spitz endet.
OK, das ist reichlich absurd, denn sämtliche Nerven verlaufen von hinter dem Gehörgang über das Gesicht eher sternförmig, was ein genau spiegelverkehrtes 3eck mit Spitze am Ohr erwarten lassen würde.

Wer weiss was ich für ein Exot bin, und ich erkläre hiermit
mich zu nichtinvasiven Forschungszwecken zur Verfügung
stellen zu wollen.
Falls ein Jungneurologe eine rasche Veröfftlg. schreiben will:
Messen der Stapediusaktivität mittels Tympanometer und
anzeichnen des Provokationsgebietes mit Edding
schon durch Kurzhaarrfrisur bin ich der optimale Kandidat.

Allerdings gibt es das Schlagwort
! Trigeminus-Facialis-Neuralgie !.
Dummerweise werden in den Foren-Schilderungen Symptome nur
dann ausgiebig beschrieben wenn noch keine Diagnose besteht.
Sonst steht gern die Schilderung von Leid und Genesungsglück
im Vordergrund, tendenziell mitunter prominenzanheischig wirkend.
Egal.

Es ist natürlich zu fragen, ob eine Neuropathie evtl.
Vorlaufsformen hat, oder sich in seltenen Fällen
exotisch auswirken kann
Zitat:
TRIGEMINUSNEUROPATHIE (ATYPISCHE TRIGEMINUSNEURALGIE)
Im Gegensatz zur TN ist hier ein Dauerschmerz charakteristisch, der wellenförmig auf- und abschwellen kann und mit einem sensiblen Defizit verbunden ist. In der Anamnese finden sich häufig Gesichtstraumen, wiederholte Interventionen im Bereich der Nasennebenhöhlen nach Caldwell-Luc, Zahnextraktionen oder kieferchirurgische Eingriffe. Insoweit ergeben sich Überschneidungen mit dem atypischen Gesichtsschmerz (siehe unten).
Ende Zitat
...Habe noch alle Zähne im Munde, keine Gesichtstraumen,
keine sensiblen Ausfälle, keine einseitig abgenutzen Zähne,
nur schwaches Kieferknacken
(hat das nicht fast Jeder?).

Was bedeutet Trigeminus-Facialis-Neuralgie? die drei Äste der Trig. haben andere Namen, so dass man nur vermuten kann es handle sich um die Entzündung beider Nerven ?

Weisst Du evtl. was über das Krankheitsbild ''Zervikocephalgie ?''
Das wird gern von den Stardocs hochgehalten die Bandscheibenprothesen einbauen. Aber was ich gerne wüsste:
haben solche Patienten eher frontale oder okzipitale KS ?
- eher Migräne oder Hinterkopfschmerzen ?
- dumpfe oder stechende Schmerzen ?
- anfallsweise (paroxysmale) oder dauerhaftere KS ?
LG
 
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Nackenskopfschmerzen und Stapedius-tics

Hallo Hoppolonius!
Ich hab ganz, ganz tolle Erfahrungen mit Cranio Sacral Therapie. Eine Form der Osteopathie die ganz an die Wurzeln geht - sehr sanft und ein guter Therapeut ist ausgebildet in Emotionalarbeit dazu, d.h. niemand hat seine Beschwerden ohne hohe Gefühlsladung und die kann mitbearbeitet werden.
In der Schweiz gibt es den Dachverband für Cranio Sacral Therapie mit Therapeutenliste. Schau dich da mal um.

Alles Liebe, Terra
 
Hat jemand Erfahrung was bei einem Stapedius-Tic für Heilungsmethoden in betracht kommen?
Leide seit einem Jahr an einem Tic im rechten Ohr und einem unerklärlichen Kopfschmerz der von den Halswirbeln über den Kiefer bis in die Stirnhöhle reicht. Man hat nun beim Röntgen festgestellt, das mein rechter Kieferknochen nicht mehr korrekt in der Pfanne sitzt. Könnte wohl die Schmerzen auslösen??? Mei Geräusch klingt wie als würde eine Glühbirne durchbrennen oder man fährt einen Comuter hoch. Es ist mit absoluter Sicherheit kein Tinitus!
 
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