Chinakohl ist eiweißreich

Themenstarter
Beitritt
10.01.04
Beiträge
72.702
wien.orf.at/magazin/magazin/gesundheit/stories/398841/

Hier wird der Chinakohl hochgelobt als Eiweißquelle. Zusätzlich wird ein Rezept für einen Chinakohl-Salat angegeben.

Gruss,
Uta
 
Ich wußte gar nicht, daß Chinakohl eiweißreich ist. Aber ich habe immer mal Zeiten, in denen ich ihn sehr gerne esse, dann wieder Zeiten, in denen ich bestens an ihm vorbei gehen kann. Deshalb habe ich mal nachgeschaut, was so alles in ihm drin ist.

Danke für die guten Wünsche. Gleiche an Dich zurück!

Grüsse,
Uta
 
Ich kenne Chinakohl auch als ein eher unspektakuläres, aber extrem gesundes Gemüse. Gerade im Winter nutze ich ihn immer wieder für kleine Salate, wenn manch anderes Grünzeug eher "traurig" aussieht.

Viele Grüße, Horaz
 
Es ist ein wenig seltsam, daß hier nur der Chinakohl genannt wird. Tatsächlich enthalten ALLE pflanzlichen Lebensmittel hochwertige Eiweiße. Das Problem - und das nennt Bankhofer hier leider nicht beim Namen - ist, daß Eiweiße beim Erhitzten denaturieren. Es ist also ein Unterschied, ob man den Chinakohl unerhitzt als Salat oder angebraten als Gemüse ißt. In letzterem Fall ist das Eiweiß denaturiert und damit für den Organismus nicht mehr vollständig verwertbar. Generell sollten daher mindestens 30% des Tagesbedarfs in Form unerhitzter Gemüse, Blattsalate und (weniger) Obst verzehrt werden.

Chinakohl sollte nicht länger als 2 Tage aufbewahrt werden, damit er nicht zu viele Wirkstoffe abbaut.

Es wird zwar immer wieder behauptet, aber tatsächlich verliert intaktes Gemüse zunächst praktisch keine Vitalstoffe, sondern in erster Linie Wasser - weshalb es erst einmal labberig wird. Vitalstoffe werden erst dann zerstört, wenn das Gemüse bspw. geraspelt oder fein geschnitten dem Sauerstoff oder Licht ausgesetzt wird oder wenn es beginnt zu verderben. In jedem Fall ist ein fünf Tage altes Gemüse immer noch besser als kein Gemüse... ;)

Wir bauen mit Eiweiß unsere Energie auf.

Das ist natürlich Käse. Die Energieversorgung des Organismus erfolgt über Kohlenhydrate und Fette. Die Eiweiße werden in ihre Aminosäuren zerlegt und dienen als Baustoffe für den Erhalt des Organismus. Sie sind außerdem die Basis für alle körpereigenen Enzyme - hochkomplexe Proteine, die aus den Aminosäuren aufgebaut werden. Da ein Teil der dafür nötigen Aminosäuren nicht vom Organismus selbst gebildet werden kann, müssen sie in der Nahrung enthalten sein - umso wichtiger ist ein nennenswerter Anteil abwechslungsreicher Frischkost in der Ernährung.

Eiweiß hilft laut Bankhofer mit, dass in unserem Organismus ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen herrscht. Haut, Haare und Nägel können nur gesund bleiben, wenn Eiweiß im Spiel ist.

An diesen Prozessen sind zwar Eiweiße beteiligt, aber vor allem auch Hunderte von Vitalstoffen, die wir wiederum nur bekommen, wenn wir sie über die Nahrung zuführen. Das Problem - Vitalstoffe sind empfindlich und werden durch Hitze, Licht, Sauerstoff, usw. mehr oder weniger zerstört. Ein permanenter Mangel führt zu diversen Zivilisationskrankheiten.

Eiweiß aus dem Chinakohl ist fettfrei und somit ideal für Menschen, die mehr Eiweiß, aber wenig Fett konsumieren sollten.

Eiweiß ist immer fettfrei, Herr Bankhofer...! :)))

Nun ißt aber niemand den Chinakohl einfach roh. Entweder er wird angebraten (in Fett) oder als Salat mit einem Dressing (ebenfalls mit Fett) zubereitet. Egal wie - Fette sind nur dann problematisch, wenn es sich um raffinierte Fette handelt. Naturbelassene Öle und Fette (Butter, Sahne, Sauerrahm, kaltgepreßte nativ extra Öle, usw.) sind gesundheitsfördernd.

Zudem ist Chinakohl leicht verdaulich und verursacht keine Blähungen.

Doch, das macht er - nämlich dann, wenn man ihn mit Fett zusammen zubereitet. Dann kann das Fett in das Gemüse einziehen und weil es dann im Darm nicht mehr von den Verdauungssäften erreicht werden kann, wird Chinakohl dann ebenfalls schwer verdaulich und führt zu Blähungen. Das funktioniert mit jedem Gemüse, nicht nur mit Chinakohl... ;)

Chinakohl enthält sehr viel Vitamin C und schützt so vor Erkältungen.

Es ist ein altes Märchen, daß Vitamin C vor Erkältungen schützt. Ein vernünftiger Nachweis dafür steht meines Wissens bis heute noch aus. Das einzige, was zuverlässig vor Erkältung (und anderen Infektionen) schützt, ist eine gesunde Ernährung, eine gesunde Lebensweise und ein abgehärteter Organismus.

Er liefert viel Betacarotin für die Sehkraft und auch für die Immunkraft.

Man kann die Funktionsfähigkeit der Sehkraft oder gar des Immunsystems nicht an einem einzelnen Vitalstoff festmachen und danach seine Ernährung ausrichten. An Sehkraft und Immunsystem sind Tausende von biochemischen Prozessen mit ebensovielen Vitalstoffen beteiligt, die in jeder Sekunde auf Zellebene ablaufen. Hier einen einzelnen Stoff herauszugreifen, ist unseriös. Wie alles anderen Vorgänge bleiben Sehrkraft und Immunsystem nur dann optimal, wenn alle relevanten Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen können - und dazu brauchen wir nicht nur das Betacarotin, sondern noch hunderte anderer wichtiger Stoffe. Es macht daher keinen Sinn, einzelne Lebensmittel zu empfehlen, bei denen ein einzelner benötigter Stoff einen möglichst hohen Anteil hat - es ist immer die Qualität der gesamten Ernährung, die zu berücksichtigen ist.

Wer übrigens wenig Milch trinkt und kaum Milchprodukte isst, der sollte zum Ausgleich viel Chinakohl essen, weil er viel Calcium liefert.

Milchprodukte sind für die Versorgung mit Calcium weder notwendig, noch sinnvoll. Tatsächlich verliert der Organismus umso mehr Calcium, je mehr Milchprodukte verzehrt werden. Der Grund ist das schlechte Ca/P Verhältnis der Milch und das gleichzeitig aufgenommene säurebildende tierische Eiweiß. Das ist eigentlich recht offensichtlich, denn die Länder, in denen die meisten Milchprodukte verzehrt werden, haben die höchsten Osteoporoseraten. Allerdings spielt hierbei auch wieder die minderwertige Zivilisationskost eine wesentliche Rolle.
 
Oben