Bist du ein Zeugen Jehova dass die Seite vom Wachturm angibst? Zeugen Jehovas sind Gottesfürchtige Menschen, nur schade, dass sie nicht erkennten, dass wer Jesus Christus als Erlöser und Herrn angenommen hat, Kinder Gottes sind.
Hallo fitundheil,
ja, ich bin schon lange ein Zeuge Jehovas.
Natürlich anerkennen Zeugen Jehovas Jesus Christus als den Erlöser, und werben dafür, ihn als Herrn anzunehmen.
Was Dich vielleicht stört, ist der Umstand, daß sich manche Zeugen Jehovas von anderen Gruppen nicht nur abgrenzen, sondern auch manchmal auf diese herabblicken. Einzelne tun das vielleicht (inoffiziell). Gefördert wird diese Sicht vielleicht auch dadurch, daß wir uns natürlich als wahre Religion betrachten (sonst könnten wir gleich aufhören). Aber natürlich darf man nicht zu weit gehen und falsche Schlüsse ziehen. Ich distanziere mich von einer allzu leichtfertigen, abwertenden Sicht auf andere Gläubige.
Der Titel der Zeitschrift "Erwachet!" ist in meinen Augen auch etwas unglücklich gewählt. Er unterstellt allen, auch den regelmäßigen Lesern, geistig zu schlafen. Das ist natürlich nicht gerade die feine Art.
Natürlich erfüllt sich das was in der Bibel steht, daß ein Großteil der Menschheit blind ist und geistig schläft, weil sie keine Ahnung von Gottes Vorhaben haben.
Aber ein regelmäßiger Leser von "Erwachet!" ist sicher nicht mehr im geistigen Schlaf (Abonnent). Deshalb würde ich persönlich einen anderen Titel wählen. Aber ich habe das nicht zu entscheiden. Der Inhalt der Zeitschrift ist aber auf jeden Fall lesenswert. Diese Zeitschriften werden immer besser.
Unser eigentliches Markenzeichen ist auch vielmehr der "Wachtturm". Der Titel ist sehr passend, weil wir im Gegensatz zur Kirche, aufmerksam Ausschau nach Gottes Reich halten und die Zeichen der Zeit zu deuten vermögen.
Wir lehren schon immer, daß Gott der Richter ist. Und ihm sind wir alle anvertraut, also alle Menschen mit ihrem Leben und ihrer Zukunft. Und Gott weiß, wie er jeden - durch seinen eingesetzten König Jesus Christus - zu beurteilen hat.
Wir lehren auch schon immer, daß die Menschen die Wahrheit schrittweise kennenlernen müssen, daß jeder im Glauben wächst. Wir begießen nur, Gott läßt es wachsen. Wir verurteilen niemand, nur weil er einen anderen Glauben hat. Wir hoffen das Beste und freuen uns, wenn wir jemand treffen, der überhaupt noch an Gott glaubt.
Wir schätzen es auch, in einem Land zu leben, wo es Religionsfreiheit gibt. Wir werden bei jeglicher politischen Stimmungsmache gegen Moslems oder sonstigen Religionen nicht mitmachen. Das bedeutet nicht, daß wir nicht die Defizite bennennen. Wir machen natürlich keine Kompromiße in zentralen Glaubensfragen. Einen ökumenischen Kirchentag wird es mit uns nicht geben.
Wenn Du einen Zeuge Jehovas gesprochen hast, der all zu leichtfertig Andersgläubige über einen Kamm schert, diesen vom Teufel verblendet sieht oder sich sonst irgendwie anmaßt im alleinigen Besitz jeglicher Wahrheit zu sein, kann ich mich dafür nur entschuldigen. Wir sind eben auch nur unvollkommene Menschen.
Überall wo sich Organisationen aus unvollkommenen Menschen zusammensetzen, werden auch Fehler gemacht. Es wäre auch nicht gut auf Mitglieder anderer Religionen pauschal herabzublicken. Die Irrlehren "Babylons" sind verurteilenswert, nicht jeder der Menschen darin.
Die meisten von uns tun das auch nicht. Wir versuchen einfach immer wieder, bei den Menschen vorzusprechen, die ein offenes Ohr haben. Ihnen die Wahrheiten des Wortes Gottes näher zu bringen und ihnen eine Hoffnung auf Gottes Königreich zu geben (Evangelium = Frohe Botschaft über Christus).
Eine vollkommene menschliche Organisation auf Erden kann man nicht finden. Gott hat hier auf Erden nur Sünder, die er als Werkzeuge gebraucht.
Zeugen Jehovas haben aber bewiesen, daß sie im Großen und Ganzen rechtschaffen sind und für das Wort Gottes eintreten und sich daran halten, und auch als Organisation mehr oder weniger von Gottes Geist geleitet werden. Deshalb ist das für mich die wahrste Religionsgemeinschaft. Gott hat seine Werkzeuge und dies ist für mich ein wichtiges. Fehler sind trotzdem da und mit diesen müssen wir leben.
Und ohne diese Organisation würde ich trotzdem an Gott glauben. Schließlich ist die Bibel das inspirierte Wort Gottes, und nicht der Wachtturm, als bibelerklärende Schrift. Aber ich wäre wohl noch weniger konsequent in manchen Dingen. Deshalb rät die Bibel "gebt euer Zusammenkommen nicht auf" (Hebräer 10:24).
Erretten tut uns unser ganz persönlicher Glaube und das Verhältnis Gott gegenüber, nicht die Organisationszugehörigkeit. Das Leben ist ein Geschenk Gottes (unverdiente Güte) und bleibt es auch. Auch ein Zeuge Jehovas wird einmal allein vor dem "Richterstuhl" Gottes stehen. Niemand kann sich hinter einer Fasade einer Kirche oder Organisation verstecken und sich nur deswegen in Sicherheit wähnen.
Wenn Du sagst, daß das Wichtigste ist, Jesus als Herrn anzunehmen, ist das sicher richtig. Das ist der erste und wichtigste Schritt.
Aber Jesus selbst präzisierte das noch, wenn er sagte, "ihr seid meine Jünger, wenn ihr meine Gebote haltet". Also müssen wir auch über die Gebote Jesu reden und eine Gemeinschaft muß einen Konsenz finden, was über das Lippenbekenntnis hinaus wichtig ist, um ein Nachfolger Jesu zu bleiben.
Es war Jesus, der davor warnte, ihm nur augenscheinlich nachzufolgen. Es reicht eben nicht, nur zu sagen, Jesus ist der Herr:
"Nicht jeder, der zu mir sagt: 'Herr, Herr', wird in das
Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters
tut, der in den Himmeln ist.
Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: 'Herr, Herr, haben wir
nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen
ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?'
Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie
gekannt! Weicht von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit."
Matthäus 7:21-23