Holter-EKG

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20.09.09
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Ich habe kürzlich ein sog. Holter-EKG bei mir machen lassen, dabei wird der Herzschlag 24 Stunden gemessen. Das Resultat lässt dabei einige Schlüsse über die allg. Gesundheit und Vitalität eines Menschen zu. So unterscheidet sich das Bild eines kerngesunden und eines ausgebrannten Menschen z.B. eklatant und nicht nur im Bereich der Schläge pro Minute.
(z.B. SCHILLER Medilog DARWIN HRV, Holter ECG Software)

Mein Bild ist dabei grds. wesentlich "besser", als ich es erwartet hätte, da ich mich ja doch sehr erschöpft fühle. Es entspricht sogar mehr oder weniger den Werten von gesunden Kollegen. Würde mich interessieren, ob jemand von euch Erfahrungen mit einem 24-Stunden-EKG hat und was dabei zu Tage gebracht wurde.
 
Holter EKG
Indikationen:
Synkope,
Präsynkope oder episodische Benommenheit unklarer Genese,
wiederkehrenden Palpitationen (Herzaktionen, die vom Patienten selbst als ungewöhnlich schnell, kräftig oder unregelmäßig wahrgenommen werden) unklarer Herkunft,
neurologische Ereignisse, bei denen vorübergehendes Vorhofflimmern vermutet wird,
Beurteilung des Therapieerfolges einer antiarrhythmischen Pharmakotherapie bei Patienten mit einer reproduzierbaren und häufig genug auftretenden Herzrhythmusstörung,
Beurteilung der Herzfrequenz unter antiarrhythmischer Pharmakotherapie bei Patienten mit Vorhofflimmern,
Beurteilung der Symptome Palpitation, Synkope oder Präsynkope in Hinblick auf die Schrittmacherfunktion zwecks Ausschluss einer Impulshemmung,
Beurteilung einer vermuteten Schrittmacherfehlfunktion, wenn die Schrittmacherkontrolle mittels Telemetrie keine definitive Diagnose erlaubt,
Beurteilung des Ansprechens einer adjuvanten antiarrhythmischen Pharmakotherapie bei Patienten mit implantiertem Defibrillator ICD.
Kardiologie - Kardiologe - Ordination Dr. Hirschl - Holter EKG

So viel zum Holter-EKG.

Hast Du außer Müdigkeit und Erschöpfung denn noch andere Symptome? Sind auch "normale" EKGs gemacht worden?

Gruss,
Uta
 
Jo, da gibts schon noch ein paar. Häufige Kopfschmerzen, Muskelschwäche und ab und an auch etwas Schwindel.

Habe auch schon normale EKG's gemacht. Aber mit dem Herz/Blutdruck ist alles i.o. Ich habe mich halt nur gefragt, wieso man bei einem Holter-EKG z.B. ganz klar die Unterschiede zwischen einem Burnout-Patienten, einem Patienten mit krankem Herzen und einem gesunden Patienten sieht (laut Kardiologen). Da dachte ich mir, dass eine möglicherweise cfs-bedingte Erschöpfung sich auch im Bild niederschlagen könnte. Deshalb hätte mich interessiert, ob andere User hier vielleicht aufgrund des Bilder ihrer Herzfrequenzvariabilität als völlig erschöpft oder ausgebrannt eingestuft wurden.

Denn angeblich sollte man mittels der Software zu diesem Holter-Gerät Erholungsfähigkit des Körpers, Qualität des Schlafes, Stressbelastung o.ä. ablesen können.
 
Dazu kann ich gar nichts sagen.

Wie sehen denn eigentlich Deine Schilddrüsenwerte aus? Oder hattest Du mal einen Zeckenbiß in der letzten Zeit?

Gruss,
Uta
 
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Zeckenbiss hatte ich vor 12 Jahren mal, aber nie Probleme damit. Wurde da auch mit AB behandelt. Der Zeckenspezi hat einen Zusammenhang mit Borreliose und den jetzigen Symptomen aber ausgeschlossen. Die Schilddrüsenwerte waren gemäss einem Laborwert mal erhhöt (also nur der TSH). Allerdings war dieser ein paar Monate später schon wieder deutlich unter 2.5, somit ist da wohl alles i.o. Die Blutwerte waren auch alle ok.

Der Spezialist für CFS (gibt in der Schweiz einen, der sich als solchen bezeichnet) glaubt allerdings nicht an CFS bei mir, da viele Symptome fehlen. (keine Muskel- und Gelenksschmerzen; keine Halsschmerzen, keine empfindlichen Lymphknoten, keine Schlafstörungen; keine Darmbeschwerden; keine Kälte- und Hitzeempfindlichkeit; keine Vergesslichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und dergleichen). Auch der Neurologe hat nichts gefunden.

Er sprach von einer vegetativen Störung, deren Ursprung nicht wirklich geklärt werden kann. Einerseits sprach er natürlich von psychosomatischen Störungen und zudem könnten auch noch Geburtsschwierigkeiten mitspielen. Ich kam einiges zu früh und habe wohl deswegen leichte motorische Schwierigkeiten.
Somit weiss ich nicht wirklich, ob ich mich als CFS'ler bezeichnen kann oder nicht. Daher wäre es für mich noch interessant zu wissen, ob eindeutige CFS-Fälle auch andere Werte bei diesem EKG haben. Es wäre mir natürlich schon ganz recht, wenn ich mich mit Sicherheit aus der CFS-Ecke verabschieden könnte. Aber trotz "fehlender" Nebensymptome habe ich halt doch das Hauptsymptom, nämlich die Erschöpfung/Schwäche. Allerdings habe ich deswegen keinen erhöhten Schlafbedarf, ich komme mit 7-8 Stunden ganz gut aus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
... im Prinzip ergeben sich die Fragen zur Heart-Rate-Variability aus Deiner eigenen Verlinkung, die du angegeben hast, der Burn-Out-Patient reagiert vegetativ recht anders, das kann man denen sogar oft so schon ansehen, viele Reaktionen sind - im Prinzip - sichtbar, wenn man weiß, worauf amn achten muß...
 
ES wurden TSH, fT3 und fT4 bestimmt. Die Werte sind alle in Ordnung. Mein HA meinte darauf, dass die Schilddrüse damit in Ordnung sei. Ich habe darauf noch einer Endokrinologin geschrieben, welche meinte, dass in meinem Fall die AK-Bestimmung nur prädiktiven Wert hätte.
Allerdings habe ich laut Blutzuckertest in der Apotheke einen erhöhten Blutzuckerwert (habe es getestet, da ich ca. 3 Liter Urin pro Tag ausscheide und auch sehr viel Durst habe) und anscheinend sollte deswegen mal zum Arzt. Somit kann ich ja ohnehin mal bei einem Endo vorbei, dann kann der sich ja auch nochmals die Schilddrüsen ansehen.
 
Diese Aussage der Ärztin verstehe ich nicht so recht.
Wenn Antikörper z.B. Hashimoto annehmen lassen, dann haben doch die Ak-Bestimmungen nicht nur "prädiktiven" Wert? Dann haben sie "diktiven" Wert, falls es das Wort überhaupt gibt.

Wann wurde Dein Blutzucker denn getestet? Nüchtern, 1 STd. nach der Mahlzeit, später....?

Gruss,
Uta
 
Der wurde nüchtern genommen. War aber nicht wirklich hoch, sondern nur 5.8 mmol/l. Das ist anscheinend leicht zu hoch. Aber anscheinend wäre das gerade für mein Alter doch nicht ganz "normal".
Die Endokrinologin meinte einfach, dass wohl keine Therapie begonnen werden würde, solange die fT noch in Ordnung wären. Oder siehst du das anders?

@ don
Und sollte der CFS-Patient denn nicht ähnlich wie der Burnoutpatient aussehen? Nicht, dass ich die beiden Krankheiten derselben Ursache entspringe sähe!
 
5,8 mmol/l sind bei Glucose 105mg/dl, wenn ich mich nicht irre, das ist normal, alles ist etwas schwierig, wenn Du uns nicht auch die Basis-Daten zukommen läßt - laß Dir nicht alles aus der Nase ziehen, Alter, Größe, Gewicht, Anamnese, Befunde erst alles läßt eine Beurteilung zu, gell?

Wenn CFS und Burn-Out als Krankheitsbilder getrennt werden - was nicht überall klar geregelt zu sein scheint, dann würde ich sagen: ja! Die HRV unterscheidet sich, der erste ist salopp gesagt schon ein schlappi/schlaffi, der zweite ist noch eher ein Kämpfer, er will, aber kann nicht mehr so recht, insb. so lange - übersetze das in Adrenalin/Noradrenalin-Mengen und deren Einfluß auf die Herzfrequenz und schwupps verstehst Du das, wenn du berücksichtigst, das diese Hormone seeeehr kurze Wirkzeiten haben...
 
Wie denkt Ihr denn, das ein Burnout-Patient aussieht?

Und wie denkt Ihr, das ein CFS-Kranker aussieht?

Sattler,

was Deine Symptome angeht, oder besser gesagt, die die Du nicht hast, klingt das für mich nicht nach CFS.
 
Die Endokrinologin meinte einfach, dass wohl keine Therapie begonnen werden würde, solange die fT noch in Ordnung wären. Oder siehst du das anders?
Ja, das sehe ich anders, eben weil die Antikörper gar nicht erst mitbestimmt wurden.

Gruss,
Uta
 
@ Don

Sorry für die mangelnden Daten, ich weiss ehrlich gesagt überhaupt nichts über Diabetes, nur dass mir gesagt wurde, dass ich es vielleicht mal überprüfen lassen könnte.
Aber ich bin 22 Jahre alt, ca. 188 gross und wechselnd zwischen 85-90 Kilo schwer. Allerdings bin ich nicht dick. Ich hab nur mal an Diabetes gedacht, weil ich immer starken Durst habe (so um die 3-4 Liter trinke ich schon) und auch entsprechend viel Urin ausscheide (oder umgekehrt).

Zu meiner Anamnese gibts schon einen Thread, aber da gings am Schluss mehr um Borreliose, was ich aber jetzt ja soweit ausschliessen kann (obwohl das bei Borreliose ja allgemein nicht so einfach ist).
Angefangen hats bei mir mit einer langen Grippe, die nicht weg wollte. Ich fühlte mich einfach immer erschöpft und fiebrig und oft etwas benommen/schwindlig. So blieb das dann für etwa ein Jahr, wobei das Fiebergefühl eigentlich wegging. Dafür kamen dann aber seit einigen Monaten Kopfschmerzen und eine Muskelschwäche (v.a. Zittern bei exzentrischen Bewegungen) hinzu, die doch sehr lästig sind. Die Symptomatik ist schon stark, aber halt doch schwächer als das, was ich hier teilweise so lese. Aber es wurde so ziemlich alles getestet, was man irgendwie machen kann und alle Werte waren normal.
Nach strengen Kriterien habe ich zwar kein CFS, aber wer weiss, ob es sich nicht doch in diese Richtung entwickelt. Denn irgendetwas muss meine Beschwerden ja auslösen und wenn es für gar keine Krankheit Anzeichen gibt, dann spricht wohl doch einiges für cfs. Dabei muss ich sagen, dass sich die Ärzte alle sehr viel Mühe gegeben und mich nie abgeschoben haben. Allein schon der CFS-Spezialist, der immerhin stv. Chefarzt eines Spitals ist, hat sich 2 Stunden Zeit genommen. Von daher kann ich mir irgendwie fast nicht vorstellen, dass etwas Wichtiges vergessen wurde...

Ich gehe jetzt wohl mal noch zu einem Endo (und beharre mal auf der AK-Bestimmung) und habe bereits einen Termin bei einer Neurologin, die sich meine Muskeln etwas genauer ansieht (soll anscheinend etwa 1 Stunde dauern). Aber ich gehe mal davon aus, dass man da auch nicht mehr herausfinden wird. Danach beende ich meinen Diagnoselauf wohl fürs Erste. Somit bleibt danach immer noch nur die "Wahl" zwischen CFS und Psychosomatik. Vermutlich werde ich es mit mal mit einer Psychotherapie versuchen, so hätte ich immerhin eine Chance, wenn die Psyche tatsächlich stark beteiligt sein sollte. Falls das nichts hilft, muss ich mich vermutlich wohl oder übel mit der unbefriedigenden Diagnose CFS zufrieden geben.
 
@ Sattler

Ich glaube, es gibt noch mehr Möglichkeiten, als CFS oder Psychosomatik.

Dieser starke Durst und das häufige Wasserlassen haben übrigens viele CFS-Patienten, so wie ich von meinem Arzt erfahren habe.
Es liegt scheinbar daran, dass das ADH (Antidiuretisches Hormon) bei CFSlern häufig zu niedrig ist.
Der Körper benutzt dieses Hormon, um den Wasserhaushalt zu steuern. Je niedriger das ADH ist, umso mehr Wasser scheidet der Körper aus.

In meiner schlimmsten Phase habe ich fast 7 Liter Wasser am Tag trinken müssen. Sie haben damals vermutet, dass ich Diabetes Insipidus hätte und haben daher Tests gemacht und festgestellt, dass der ADH zu niedrig war.

Wenn Du zum Endokrinologen gehst, solltest Du ihm auch sagen, dass Du sehr viel Flüssigkeit verlierst und deshalb viel trinken mußt. Das fällt auch in sein Fachgebiet.
 
Danke für den Tip.

Vermutlich gibt es schon noch mehr, aber irgendwie nichts, das sich so aufdrängt, dass jemand darauf kommen würde.
Vergiftungen sind ja z.B. auch ein häufig genannter Faktor, aber auch das kann ich mir schlecht vorstellen. Ich hatte nie Amalgam in den Zähnen, bin seit 15 Jahren im selben Haus (weder Umbau noch neu gestrichen), bin Student und habe somit kaum Kontakt mit giftigen Stoffen bei der Arbeit, geimpft wurde ich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr...auch habe ich bei keinem Lebensmittel eine sichtbare allergische Reaktion wie Durchfall, Bauchschmerzen o.ä. Einzig Kaffe bekommt mir in grösseren Mengen nicht so, aber das war schon immer so.
Auch Alkohol vertrage ich problemlos, was ja bei vielen CFS'lern nicht so ist.

Nebendem, dass ich natürlich unbedingt wieder gesund sein will, würde mich schon enorm interessieren, was genau wirklich die Ursache meines Zustandes sein könnte.
 
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