Schilddrüsenunterfunktion....oder doch nicht?!

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Hallo ihr Lieben!

Vor knapp zwei Jahren hat mein damaliger Hausarzt Auffälligkeiten
(TSH-Rezeptor-Autantikörper: < 1.o IU/I, Thyreoglobulin-Antikörper < 30 U7ml und TSH1 TSH basal 3.95) beim Schilddrüsenhormon festgestellt. Er hat mich dann an einen Spezialisten überwiesen. Dieser stellte die folgende Diagnose:

99m Tc-Uptake 1,06%
Schilddrüsenzintigraphie:

Es kommt eine orthotop gelegene, zweilappige Schilddrüse zur Darstellung, die nicht vergrössert ist. Die Aktivitätsverteilung ist unauffällig. Umschrieben Minderspeicherungen sind nicht nachweisbar.
Schilddrüsensonographie:
Die Schilddrüse ist nicht vergrössert. Das Volumen links beträgt 4.5 und rechts 4.3 ml. Die Echogenität ist leicht vermindert, bei etwas inhomgener Struktur. Im rechten Lappen ist ein echoarmer Knoten von 8x9 mm nachweisbar. Weitere Knoten finden sich nicht.
Beurteilung:
Es handelt sich bei der Patientin um eine nicht vergrösserte Schilddrüse mit einem kleinen Knoten rechts. Die Funktionslage ist nach den von IHnen bestimmten Hormonparametern kompensiert, bei diskret erhöhtem TSH-Basalwert. Die Befunde sprechen für eine Immunthyreopathie vom Typ Hashimoto. Die Allgemeinsymptomatik ist durch dden Schilddrüsenbefund aber nicht erklärbar.

Daraufhin habe ich vom Hausarzt L-Thyroxin 100 bekommen. Dieses habe ich dann knapp ein halbes Jahr genommen, jedoch keine Änderungen feststellen können.

Ich bin dann umgezogen und in der Schweiz zu meinem langjährigen Hausarzt gegangen. Er hat Blut abgenommen und meinte dann, dass meine Schilddrüse keine Auffälligkeiten zeigt (Das Hormonpräperat war seit 1/2 Jahr nicht mehr im Blut). Also habe ich auf sein anraten hin keine Präperate mehr genommen....

Nun bin ich seit knapp einem Jahr in einer anderen deutschen Stadt und bin dort auch zu einem Arzt gegangen. Sie meinte, ich hätte eine Schilddrüsenunterfunktion und ich habe ihr dann den Befund des Spezialisten damals gezeigt. Meine Schilddrüse wurde von ihr nur geröntgt und halt die Blutabnahme. Sie gab mir jedoch die Dosis von 50 und danach 75 L-Thyroxin.

Nun meine Frage:
Kann es sein, dass ich quasi eine "Wechselschilddrüse" habe? Ich weiss, das klingt doof, aber mein Hausarzt in der Schweiz kann sich doch nicht so sehr geirrt haben?! Oder hat die Schweiz und Deutschland irgendwie jeweils andere Werte???

Ich selbst habe ein paar Probleme mit dem Gewicht, jedoch merke ich sonst nichts davon, dass ich ein Schilddrüsenproblem haben könnte. Auch merke ich irgendwie nicht, dass es mir mit Tabletten besser geht als ohne. Kann mir jemand helfen???

Liebe Grüsse
 
Hallo Fi82,

Deine Schilddrüse ist sehr klein, ihre Struktur weist auf Hashimoto hin, und das TSH ist mit 3.95 erhöht (die Obergrenze liegt heute bei 2.5). Insofern dürfte die Diagnose des Schilddrüsenspezialisten stimmig sein.

Könntest Du bitte die restlichen Laborwerte (inklusive Normwerte) einmal hier einstellen: fT3, fT4; Antikörper TPO-AK?

Hausärzte sind nicht der richtige Ansprechpartner für Schilddrüsenfragen. Es wäre sinnvoll, einen Facharzt (Endokrinologen/Nuklearmediziner) aufzusuchen, der eine komplette Untersuchung durchführt (ich weiss nicht, ob der "Spezialist", der den ersten Befund erstellt hat, die von mir angegebenen Werte überhaupt gemacht hat, weil Du sie nicht erwähnt hast).

Dass Deine Schilddrüse geröntgt worden ist, scheint mir sehr ungewöhnlich; normalerweise ist ein Ultraschall (ungefährlich und nicht mit Strahlenbelastung verbunden) die Untersuchung der Wahl - es sei denn, es gibt Fragen, die durch eine Szintigraphie geklärt werden müssen, was bei Dir ja durchgeführt worden ist.

Bevor also irgendwelche Versuche mit Schilddrüsenhormonen gemacht werden, muss eine schlüssige Diagnose gestellt werden - mit allen Werten.

Liebe Grüsse,
uma
 
Also ich schreib hier mal alle Werte auf, die ich auf diesem Blatt habe:

FT4 (freies Thyroxin) -> Normalwert 12-22 -> mein Wert 17
TSH-Rezeptor-Autoantikörper -> Normalwert <1 -> mein Wert < 1,0 IU/I
Mikros. Schilddrüsen-AK (TPO) -> Normalwert < 60 -> mein Wert 34
Thyreoglobulin-Autoantikörper -> Normalwert < 60 -> mein Wert < 30 U/ml
Basophile -> Normalwert 0,2 - 1,3 -> mein Wert 0,4
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BKS1) -> Normalwert < 20 -> mein Wert 20
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BKS2) -> Normalwert < 30 -> mein Wert 38
Cholesterin -> Normalwert 110 - 230 -> mein Wert 201
CRP -> Normalwert 0 -5 -> mein Wert 6.5
Eosinphile -> Normalwert 0,8 - 6,2 -> mein Wert 1,4
Erythrozyten -> Normalwert 3,9 - 5,4 -> mein Wert 4,78
EVB -> Normalwert 11,5 -14,5 -> mein Wert 13,5
Eisen i.S. -> Normalwert 370 - 1450 -> mein Wert 766
Gamma-GT -> Normalwert 0 -40 -> mein Wert 26
Glucose i.S. -> Normalwert 60 -110 -> mein Wert 86
Hämoglobin -> Normalwert 12 -16 -> mein Wert 13,7
HbA1C -> Normalwert 4,3 - 6,1 -> mein Wert 5,1
HDL-CHolesterin -> Normalwert 45 - 99 -> mein Wert 42
Hämatrokrit -> Normalwert 36 - 47 -> mein Wert 40,6
Harnsäure i.S. -> Normalwert 2,4 - 5,7 -> mein Wert 5,1
Kalium i.S. -> Normalwert 3,6 - 5,3 -> mein Wert 4,7
Kreatinin i.S. -> Normalwert 0,5 - 0,9 -> mein Wert 0,68
LDL-Cholesterin -> Normalwert 0 -160 -> mein Wert 134
Leukozyten -> Normalwert 3,6 - 9,6 -> mein Wert 6,64
Lymphozyten -> Normalwert 22 - 48 -> mein Wert 45,9
MCH (Hb/E( -> Normalwert 28 - 32 -> mein Wert 28,7
MCHC -> Normalwert 32 - 36 -> mein Wert 33,7
MCV -> Normalwert 83 - 97 -> mein Wert 85,0
Monozyten -> Normalwert 0,7 - 9,3 -> mein Wert 3,4
Neutrophile -> Normalwert 41 - 70 -> mein Wert 48,8
Thrombozyten -> Normalwert 150 - 400 -> mein Wert 273
Triglyceride -> Normalwert 20 - 200 -> mein Wert 200
TSH1 TSH basal -> 0,4 - 3,8 -> mein Wert 3,95

(Ich hab mal die Sachen markiert, die über/unter dem Normwert liegen)

So, das waren alle Werte, ich ich damals Ende 2007 bekommen habe und darauf hin hat man mich zu einem Nuklearmediziner geschickt.

Meine jetzige Hausärztin hat nochmals eine Blutuntersuchung vor knapp 3 Monaten gemacht und sie meinte damals, dass meine Eisenwerte bisschen niedrig wären. Ich müsse mehr Fleisch essen. Und dass meine sonstigen Werte, zu ihrem Erstaunen, alle gut wären- sogar das Cholesterin (bin halt ein Pummelchen und dass sowas wie ich keine Probleme mit Cholesterin hat, hat sie wohl erstaunt :p).
 
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Hallo Fi,

Schilddrüsensonographie:
Die Schilddrüse ist nicht vergrössert. Das Volumen links beträgt 4.5 und rechts 4.3 ml. Die Echogenität ist leicht vermindert, bei etwas inhomgener Struktur. Im rechten Lappen ist ein echoarmer Knoten von 8x9 mm nachweisbar. Weitere Knoten finden sich nicht.
Beurteilung:
Es handelt sich bei der Patientin um eine nicht vergrösserte Schilddrüse mit einem kleinen Knoten rechts. Die Funktionslage ist nach den von IHnen bestimmten Hormonparametern kompensiert, bei diskret erhöhtem TSH-Basalwert. Die Befunde sprechen für eine Immunthyreopathie vom Typ Hashimoto. Die Allgemeinsymptomatik ist durch dden Schilddrüsenbefund aber nicht erklärbar.

eigentlich sind damit schon alle Parameter genannt:

- zu kleine SD, ist ja klar dass die icht auch noch vergrössert sein kann wenn sie schon zu klein ist!

- leicht verminderte Echogenität - ist eine klare, aber auch eine relative Aussage (leicht? wieviel ist leicht?)

- inhomogene Struktur - das gibt es bei einer gesunden SD nicht!

- TSH > 2,5 --> ein unverkennbares Zeichen für ein SD Problem

- ein Knoten von 8x9 mm - Tiefe unbekannt!

Fage: was tut dieser Knoten - handelt er autonom? Ist er es der Deine Werte immer wieder uninterpretierbar macht weil sich dem Steuerungshormon TSH entzieht? Ist er es der für Dich keine klare Symtomlage aufkommen lässt?

Ein Knoten in der Grösse wie Du in vorweist ist kein kleiner Knoten mehr, der kann Dir viele weitere Probleme bereiten.

Ich sehe es wie uma, Deine Diagnose Hashimoto dürfte stimmig sein!

Du musst nicht sofort Probleme haben, der Prozess dass es Dir unter dieser Vorraussetzung (Hashimoto) schlechter geht, Du immer mehr Symptome entwickelst, der ist schleichend und kann sehr viele Jahre (sogar Jahrzehnte) überdauern. Ausschlaggebend ist die Geschwindigkeit der SD Zerstörung und die kann niemand vorhersagen und sie ist äusserst individuell!

Um eine vernüftig Einstellung Deiner SD Werte mit Hormonen kommst Du nicht herum, willst Du zulünftig auf Beschwerden, so weit es geht, verzichten.


Ich bin dann umgezogen und in der Schweiz zu meinem langjährigen Hausarzt gegangen. Er hat Blut abgenommen und meinte dann, dass meine Schilddrüse keine Auffälligkeiten zeigt (Das Hormonpräperat war seit 1/2 Jahr nicht mehr im Blut). Also habe ich auf sein anraten hin keine Präperate mehr genommen....

Was sollen mir diese Worte sagen, insbesondere: Das Hormonpräparat war seit 1/2 Jahr....

Hattest Du bereits ein halbes Jahr vorher das LT "abgesetzt"? Und auf sein anraten hin hast Du dann auch weiterhin keines genommen?


Nun bin ich seit knapp einem Jahr in einer anderen deutschen Stadt und bin dort auch zu einem Arzt gegangen. Sie meinte, ich hätte eine Schilddrüsenunterfunktion und ich habe ihr dann den Befund des Spezialisten damals gezeigt. Meine Schilddrüse wurde von ihr nur geröntgt und halt die Blutabnahme. Sie gab mir jedoch die Dosis von 50 und danach 75 L-Thyroxin.

Diese Ärztin ist o.k. - sie lässt Dich mit 50µg LT einsteigen, weiss aber das es für Dich zu wenig sein dürfte und hat ihre Empfehlung zur Dosierung auf eine neutrale Menge, 75µg, abgegeben. Du solltest - nachdem Du die 75µg eine Weile genommen hast - neue Blutwerte machen lassen um zu kontrollieren wie sich Deine SD verhält und wie sich Deine Hormonwerte einpendeln. Die Empfehlung für Hashis lautet vordergründig: TSH um 1, besser geringer.

Nun meine Frage:
Kann es sein, dass ich quasi eine "Wechselschilddrüse" habe? Ich weiss, das klingt doof, aber mein Hausarzt in der Schweiz kann sich doch nicht so sehr geirrt haben?! Oder hat die Schweiz und Deutschland irgendwie jeweils andere Werte???

Würde ich nicht sagen dass Du eine "Wechselschilddrüse" hast - ich würde sagen Dein Knoten kann Dir mehr als einen Streich spielen. Ein Knoten dieser Grösse kann morgens Deine SD Werte durcheinanderwirbeln und abends sich vollkommen ruhig verhalten! Er ist nicht berechenbar. Darin kann der Grund für unterschiedliche Hormonwerte und unterschiedliche Diagnosen der verschiedenen Ärzte liegen - und jeder Arzt hatte zum Zeitpunkt seiner Begutachtung - für einen kurzen Moment - Recht! Nur für Dich ist das absolut unbefriedigend.

Wie auch uma es schon tat würde ich Dir einen guten Nuklearmediziner empfehlen, der sich auch traut Deinen Knoten objektiv zu beurteilen.

Liebe Grüsse
Frank
 
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Vielen herzlichen Dank für euer Feedback!

Ich werde mich, wie ihr beide schon geschrieben habt, gleich mal mit meiner Hausärztin in Verbindung setzen, damit diese mir eine Überweisung schreibt zu einem Nuklearmediziner. Ich möchte nämlich endlich wissen, was Sache ist und was ich tun kann, damit es mir besser geht, resp. wie ich meine Schilddrüse "unterstützen" kann :).
 
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