Pilzinfektion oder bakterielle Infektion? - Oft Fehldiagnose!

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Hallo,

hier ein interessanter Artikel in dem berichtet wird, dass oft eine Pilzinfektion vermutet bzw. diagnostiziert wird obwohl eine bakterielle Vaginose vorliegt:
Fehldiagnose Scheidenpilz?
Das Bild zeigt eine junge Frau, die sich an die Schulter fasst.

Der häufigste Auslöser für vaginale Beschwerden ist eine bakterielle Vaginose – jede zehnte Frau zwischen 15 und 55 Jahren leidet in Deutschland daran. Allerdings wird die bakterielle Vaginose selten als Ursache erkannt, sondern irrtümlicherweise Candida albicans, der Erreger des Scheidenpilzes, verdächtigt. Dabei tritt eine bakterielle Vaginose ungefähr doppelt so oft auf wie eine Scheidenpilzinfektion.

Die gesunde Scheidenflora ist normalerweise von Milchsäurebakterien besiedelt, die dort für ein saures Milieu sorgen und den Intimbereich so vor einer Besiedelung durch andere Bakterien schützen. Bei einer bakteriellen Vaginose liegt ein Ungleichgewicht der Scheidenflora vor – andere Bakterien haben sich angesiedelt und Milchsäurebakterien finden sich nur noch in kleiner Zahl. In der Folge kann es zu den typischen Beschwerden einer bakteriellen Vaginose kommen: einem weiß-grauen Ausfluss, der unangenehm fischartig riecht. In jedem zweiten Fall treten jedoch gar keine Beschwerden auf, weshalb diese Störung der Scheidenflora oft unbemerkt bleibt.

Dabei sollte eine bakterielle Vaginose in jedem Fall behandelt werden; denn es besteht die wenn auch geringe Gefahr, dass die Bakterien in die oberen Genitalbereiche aufsteigen und dadurch zu Komplikationen wie Unfruchtbarkeit führen können. Insbesondere Schwangere sollten eine bakterielle Vaginose behandeln, da es in der Folge unter anderem zu verfrühten Wehen kommen kann.

Gut 70 Prozent der Frauen deuten die Beschwerden im Intimbereich jedoch falsch und halten einen Scheidenpilz für den Auslöser ihrer Beschwerden. Daher behandeln sie die Symptome daher oft unwirksam mit freiverkäuflichen Antipilzmitteln. Allerdings erkennen auch Ärzte manchmal eine bakterielle Vaginose nicht als solche und behandeln die Patientin stattdessen zum Beispiel auf Scheidenpilz. Bei einer Scheidenpilz-Infektion kommt es in der Regel zu Symptomen wie Juckreiz und Rötung des Intimbereichs sowie einem krümeligen, gelblich-weißlichen Ausfluss.

Eine bakterielle Vaginose lässt sich mit Antibiotika behandeln. Unterstützend oder auch zur Vorbeugung können zum Beispiel Behandlungen mit milchsäure- und glykogenhaltigen Vaginalgelen oder Vaginalzäpfchen mit Milchsäurebakterien dabei helfen, das Gleichgewicht der Scheidenflora wiederherzustellen beziehungsweise aufrechtzuerhalten.
Quelle: News: Fehldiagnose Scheidenpilz? - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Das erklärt wohl warum solche Infektionen oft falsch behandelt werden.

Beschreibung:
Bakterielle Vaginose ? Wikipedia
Bakterielle Vaginose - Was ist eine Bakterielle Vaginose?


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzung:

Eine bakterielle Vaginose bezeichnen Mediziner auch als Gardnerellen-Infektion, Haemophilus-vaginalis-Infektion oder Aminkolpitis. Gardnerellen kommen in kleinen Mengen sehr häufig im Genitalbereich vor. Verändert sich das Scheidenmilieu, können sich die Bakterien vermehren und die Probleme der bakteriellen Vaginose auslösen. Rund 40 Prozent aller Scheidenentzündungen werden durch Gardnerellen verursacht. Die bakterielle Vaginose gehört zu den häufigsten Vaginalerkrankungen im geschlechtsreifen Alter.

Hinweise auf eine Infektion ohne entsprechende Anzeichen (asymptomatische Infektion) erhalten Schwangere, indem sie mit einem speziellen Handschuh den pH-Wert in der Scheide testen. Durch die bakterielle Vaginose steigt der pH-Wert an. Solche Handschuhe sind in der Apotheke erhältlich.
Bei Männern verursachen die Bakterien nur selten Beschwerden. Gardnerellen werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Eine Paarbehandlung ist möglicherweise notwendig, vor allem, wenn die Infektion immer wieder auftritt....
Bakterielle Vaginose | NetDoktor.de

Was mich in diesem Zusammenhang noch interessieren würde:

Kann es sein, daß durch allergische/intolerante Reaktionen sich das Scheidenmilieu auch verändert? Verwunderlich wäre das ja nicht. Dann könnten nämlich auch häufigere Reaktionen der Allergie bzw. Intoleranz dafür sorgen, daß solche bakterielle Entzündungen sich leichter ausbreiten.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

das ist eine interessante Frage! Mit recherchieren ist da nichts, doch habe ich da meine eigene Vorstellung:
Wenn durch eine allergische Reaktion (Slip aus Kunstfaser, Tampons, Seife, etc.) die Schleimhäute gereizt sind ist es für die Bakterien bestimmt ein leichtes sich dort in Unmengen anzusammeln.

Da fällt mir auch wieder folgendes ein:
gesundheitstipp.ch - Beitrag Detail - Wenn Kleider krank machen

Ein Text aus diesem Link:
Chemische Substanzen in Kleidern: So verhindern Sie Hautirritationen

Vor Gebrauch
Kleidungsstücke waschen.

Kunstfasern (synthetische Fasern)
- Stoffe, die auf die Haut abfärben und sie irritieren.
Lösung: Natur- oder Kunsttextilien mit heller Farbe kaufen, oder Textilien nicht eng auf der Haut tragen.

Natur- und Mischfasern
- Harze, die Kleidern Bügelfreiheit und Form geben und allenfalls Krebs erregendes Formaldehyd ausscheiden.
Lösung: Das Öko-Tex-Standard-100-Label legt einen Grenzwert von 75 mg/kg fest. Einzelne Labels wie Coop Naturaline unterschreiten den Grenzwert bei weitem.

Am Morgen vor der Ankleide
Für heisse Tage keine enge Kleidung - dazu gehören auch Socken - und keine gefärbten Kunstfasern anziehen.

Dies könnten schon hilfreiche Tipps sein um wenigstens die Gefahr durch Allergien oder UV´s zu mildern :rolleyes:.


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Hallo Heather,

ich dachte gar nicht so sehr an Textilien sondern auch an allergische oder intolerante Reaktionen auf Lebensmittel, Getränke und evtl. auch Medikamente. Ich habe bei mir mal festgestellt, daß ich auf einmal angeblich eine bakterielle Entzündung hatte, nachdem ich vorher aus Versehen Nüsse gegessen hatte. Das dauerte zwei Tage, dann war alles weg - ohne Behandlung. Das hat mich auf die Idee gebracht, daß eventuell Unverträglichkeiten zu Entzündungen führen könnten.

Gruss,
Uta
 
hallo ute, hallo heather

ja, das mit den lebensmittelunverträglichkeiten kann ich gut nachvollziehen. ich weiss auch, dass zuckerkonsum die pilze noch "füttert". aber manchmal ist es einfach nicht vermeidbar, ungesund zu essen... leider!
bei mir ist es eine vermutete laktose-intoleranz. ich koche aber inzwischen ohne milchprodukte und baumnüsse (auf die ich ebenfalls mit aften reagiere) lasse ich meistens aus. nur ist es so, dass sehr viel von laktose in diversen lebensmitteln enthalten sind (z.b. gewürze). und auch nussbestandteile findet frau in diversen varianten wieder (z.b. farmer-stengel, energieriegel, etc.). das ist einfach auch eine schweinerei, wie die lebensmittelindustrie und krank macht! manchmal wünsche ich mich auf die alp.... wenn du weisst was ich meine. bloss ist die luft da auch nicht gesünder und schlusendlich finde ich mich damit ab, dass ich als mensch endlich bin und meine gedanken viel wichtiger sind als das was ich als nahrung zu mir nehme.

in diesem sinne herzliche grüsse
woman
 
Hallo,

@Uta
hmmm... das weiß ich nun wirklich nicht. Aber möglich ist das bestimmt. Bei mir selbst habe ich dies so noch nicht festgestellt, vielleich ist es mir aber auch nur noch nie aufgefallen, jedoch ich habe ja das Problem mit den von mir angegebenen Sachen :cool:.

@Woman
Du hast Recht, die Sache mir der Ernährung ist gar nicht so einfach. Da muss wohl jeder für sich selbst den richtigen Weg finden, ein Patentrezept gibt es da leider nicht.

Aber um auf das Thema zurückzukommen ;), ich befürchte halt es wird oft einfach auf Pilzinfektionen behandelt, bzw. man bekommt gesagt da ist gar nichts, obwohl es halt Bakterien sind...


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
in vielen fällen wird auch auf pilz und/oder bakterien behandelt und die ursache nicht...eine trockene oder eine hautschädigung gibt pilzen und bakterien ein leichtes spiel sich anzusiedelt... also ist eine kosequente pflege mit fettcreme nötig um die haut geschmeidig zu machen (auch am damm und after).
 
Hm, also bei mir ist es so, dass ich trotzdem Scheidenpilz (oder nicht?) kriege, wenn ich auf Süsses verzichte...oder auch auf Laktose, da ich die nicht vertrage. Aber das könnte an den Hormonen liegen, obwohl im Beipackzettel nix davon steht, dass es dazu kommen könnte (aber da kann frau sich ja nie drauf verlassen). Bei mir wurde immer Scheidenpilz diagnostiziert (von verschiedenen Gynos), zwar hatte ich einen angenehm, süsslich riechenden Ausfluss (nicht mal extrem flockig!), dafür aber Juckreiz, Rötung/Schwellung und einen extrem empfindlichen (brennenden) Scheideneingang. Wie finde ich das denn raus, ob es sich um Pilz oder was weiss ich handelt, wenn das nicht mal die Ärzte "richtig" erkennen können?

Meine bisherigen Gynos haben mir eben immer von Crèmes abgeraten und ich solle meiner Scheide den "Freiraum" lassen, sich selber zu regulieren, wie das eig. ja auch gedacht wäre. Einzig mit Quark und Naturejoghurt schmiere ich das manchmal ein.... aber eben, Pilz kriege ich trotzdem immer, wenn ich eine Zeit lang Hormone genommen habe...so immer ca. 2-3 Monate nach Start. *augenroll* Ich muss aufhören mit dem Zeugs, PCO hin oder her. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
huhu,

zunächst muss der pilz behandelt werden, wenn er in größerem maß vorhanden ist- jedoch wurde mir empfohlen oral zu behandeln...also nicht mit tabletten und salben die vaginal verwendet werden.

wenn der pilz weg ist, sollte sofort konsequent mit deumavan salbe gecremt werden. wenn die haut brennt ist das ein anzeichen, dass die haut angegriffen ist und dadurch ein pilz leichtes spiel hat sich wieder anzusiedeln. durch konsequente fettpflege wird die haut geschmeidig und glatt- dann kann ein pilz nicht mehr so leicht entstehen.

bezüglich der hormonzufuhr, kann ich nur sagen, dass ich meine pille (mono step) gewechselt habe auf synphasec und dann keinen pilz mehr hatte. jedoch habe ich die pille nun ganz abgesetzt.

auf hormone verzichten ist zu empfehlen oder zu wechseln- jedoch konsequent die haut zu fetten bringt auf jedenfall eine verbesserung.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, ich würde auch sehr gerne auf Hormone verzichten, nur muss ich mein PCO behandeln lassen (aber ich werde es noch mit weiteren Naturheilmethoden probieren) und "leider" muss ich ja auch irgendwie verhüten, denn Kondome alleine reichen mir ehrlich gesagt nicht (weil ich denen nicht traue), ausserdem sind sie (sofern man in festen Händen ist) sehr nervig. :eek:) Ich hätte ja einen Zykluscomputer, aber wenn ich keine Eisprünge habe, dann kann das Ding mit meinen Daten nix anfangen und steht immer auf rot (verhüten) oder auf orange (Datenauswertung). Hm... naja, dann eben noch fetten oder so...

Ach ja, ich habe auch ständig die Pille gewechselt, aber nach 2-3 Monaten Einnahme habe ich dann immer wieder nen Pilz bekommen....egal bei welcher Pille. Es ist so, als würde meinem Körper die Umstellung anfangs ganz "gut tun", was den Pilz betrifft, aber dann merkt er, dass es "schlechte" Hormone sind und wehrt sich dagegen, indem ich dann diese Probleme kriege. :eek:/
 
Zuletzt bearbeitet:
eventuell könnte man folgendermaßen vorgehen:
pille absetzen, pilz oral behandeln,
dann konsequent fetten
und danach wieder mit der pille anfangen. würde dir synphasec empfehlen, eine der wenigen pillen, die "pilz" nicht als sehr häufige nebenwirkung hat.
und die haut konsequent fetten. dann müsste es möglich sein aus dem teufelskreis heraus zu kommen.

joghurt würde ich nur bei schlechtem ph wert verwenden.

lg+ viel erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
hm, diese synphasec ist aber sehr stark (so wie die Diane 35 - die musste ich aufgrund von ständigem Erbrechen und Migräne absetzen). Naja, eben, ich werde es wahrscheinlich ganz OHNE probieren, dann habe ich nämlich keine Probleme mit Pilzen/Bakterien (das hat erst MIT der Pille angefangen) und hoffen, dass ich das mit den Eisprüngen hinkriege. ;)
 
Hallo nana85 und Rubybella,

in diesem Thread geht es eigentlich um die Differenzierung von verschiedenen Infektionen, Eure letzten Beiträge sind da leider ein bisschen :eek:fftopic: ;).

Gerne könnt Ihr über dieses Thema hier weiter diskutieren, jedoch für Fragen zur Behandlung, etc., eröffnet bitte einen eigenen Thread :) - okay :rolleyes:?

@Rubybella
Schau Dir doch diese Infos mal an :):
https://www.symptome.ch/threads/beschwerden-im-intimbereich.77117/


Liebe Grüße 👋.

Heather
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Oregano:

Kann es sein, daß durch allergische/intolerante Reaktionen sich das Scheidenmilieu auch verändert? Verwunderlich wäre das ja nicht. Dann könnten nämlich auch häufigere Reaktionen der Allergie bzw. Intoleranz dafür sorgen, daß solche bakterielle Entzündungen sich leichter ausbreiten.

Denke das dem so ist. Die Darmflora beeinflusst ja die Scheidenflora (bakterille Translocation). Wenn beispielsweise die Darmflora zu alkalisch ist (Fäulnisflora) könnte die Scheidenflora auch beeinträchtigt werden mit zum Beispiel weniger Lactobazillen.
Es könnte also sein, dass Lebensmittel die nicht vertragen werden, den PH Wert beeinflussen und demzufolge Darmkeime sich schubartig vermehren können und die Scheidenflora beeinflussen- bis hin zu vermehrten Keimen einer Scheideninfektion.

LG
Nana
 
Hallo, auch ich leide seit geraumer zeit an einer Infektion. Mein Frauenarzt hat mir ein Antibiotikum verordnet. Das zeugte ich meiner Ärztin (für Allgemeinmedizin) und die sagte ich solle es nicht nehmen. Bei mir wurden Candida Albicans und Aspergillus fumigatus festgestellt. Was soll ich nun machen?
 
Hallo Safty,
könntest Du noch etwas mehr zu Deinen Beschwerden schreiben. Wo wurde denn der Befall festgestellt. Scheide oder Darm?
Die AB sind leider immer schnell zur Hand. Hast Du es schon mal mit Essigwaschungen bzw. Schülungen probiert? Essig ist bei vielen Pilzinfektionen wirksam.

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo,

sehr zu empfehlen ist "Ombe" (Online bestellbar in Apotheken in Österreich). Diese werden ORAL eingenommen. Seit dem habe ich keinerlei Beschwerden mehr.

Sinnvoll zur Diagnose ist ein Vaginalstatus- die Scheidenflora wird aufgeschlüsselt- dann weiß man was zu Beschwerden führt (Mikroökologie Herborn).

LG
Nana
 
Hallo,

sehr zu empfehlen ist "Ombe" (Online bestellbar in Apotheken in Österreich). Diese werden ORAL eingenommen. Seit dem habe ich keinerlei Beschwerden mehr.

Sinnvoll zur Diagnose ist ein Vaginalstatus- die Scheidenflora wird aufgeschlüsselt- dann weiß man was zu Beschwerden führt (Mikroökologie Herborn).

LG
Nana

Ich glaube dann probiere ich erst mal die Ombe aus. Die Essigspühlungen klingen schon sehr schmerzhaft. Ich kann mir zwar auch vorstellen das es mit Essig klappen kann. Aber ich denke wirklich das es auch sehr unangenehm ist.
 
Würde auch nicht mit Essigspülungen behandeln- absolut nichts für die meist eh schon angeriffenen Schleimhäute...dann eher "MultiGyn".

"Ombe" bringt gute Lactos dahin, wo sie hingehören...also sicherlich empfehlenswerter, um das in den Griff zu bekommen.

Generell ist das Absetzen der Pille ein wichtiger Baustein.

LG
Nana
 
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