Genussmittel

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Liebe Genussmenschen.
Ich beginne einen Thread, der vielleicht heikel ist, aber aus meiner Sicht seinen Platz in der Suchtrubrik haben darf:
Heute Morgen haben Sema und ich im Chat eine kleine Wette abgeschlossen.
( Ihr werdet dann in den " Genuss " der Einlösung der Wettschuld kommen ).
Gleich ging es dann los mit dem Begriff Spielsucht.
Also, ein Spielchen mit geringem Einsatz unter zwei morgenfrohen Hausfrauen hat nichts mit Spielsucht zu tun.
Ebenso kann niemand etwas dagegen einwenden, wenn zum Beispiel ein guter Tabak in einer schönen Pfeife genüsslich auf einem Bänklein an der Sonne geschmaucht wird.
Auch ein gutes Glas Wein, ab und zu bewusst genossen, ist doch absolut in Ordnung.
In dieser Rubrik kann der Eindruck entstehen, dass man die Genussmittel tunlichst absolut meiden sollte.
Das trifft für jeweils suchtgefährdete Menschen durchaus zu.
Aber sehr viele Andere können es noch, das Geniessen.
Dies soll also eine Plattform für die Geniesser unter uns sein! Erzählt, was ihr Verpöntes geniesst. Viel Spass!
Genussmittel - Wikipedia
Sine
 
Hi, ich mag besonders gerne süße Speisen und werde immer von Kollegen seltsam angeschaut, wenn ich mir statt "etwas Richtiges" zum Mittagessen einfach nur den Nachtisch bestelle. Die sitzen dann da, essen ordentlich und ich genieße einfach den Nachtisch.
Deshalb kommt jedes Mal, wenn ich in die Menükarte schaue das Problem:
Gesundes oder einfach nur Genuß ?
 
Ich genieße ab und zu mal eine einzige große dicke Erdbeere oder auch zwei. Oder auch eine Mandarine bzw. ein paar Würfelchen Ananas. Oder mal das eine einzige Stück Kuchen innerhalb von zwei Wochen.
Weil für mich das in größeren Mengen nicht gut verträglich ist (Fructoseintoleranz), konzentriere ich mich dann aber besonders darauf, wenn ich das dann ausnahmsweise mal esse.

Heute habe ich 1/3 Tasse Kaffee genossen. Den trinke ich aber dann nicht nebenbei sonders das ist ein besonderes Ereignis. So habe ich dabei mindestens den gleichen Genuss wie früher mit dem großen Pott der nebenbei zum Arbeiten geleert wurde.

Ich glaube, wenn die Verträglichkeit von Lebensmitteln nicht selbstverständlich ist, bekommt man einen ganz anderen Bezug zu solchen Genüssen. In solchen Momenten denke ich auch gar nicht daran, was ich alles nicht vertrage sondern erfreue mich einfach nur an z.B. der einen Erdbeere. Was früher selbstverständlich war, ist nun was ganz Besonderes.

Erzählt, was ihr Verpöntes geniesst
Habe ich nun am Thema vorbei geschrieben? Vielleicht. Verpönte Genüsse habe ich kaum zu bieten.

Anne
 
Hi, ich mag besonders gerne süße Speisen und werde immer von Kollegen seltsam angeschaut, wenn ich mir statt "etwas Richtiges" zum Mittagessen einfach nur den Nachtisch bestelle. Die sitzen dann da, essen ordentlich und ich genieße einfach den Nachtisch.
Deshalb kommt jedes Mal, wenn ich in die Menükarte schaue das Problem:
Gesundes oder einfach nur Genuß ?

Da kann ich mich nur anschließen. Wenn ich in ein Restaurant essen gehe, freue ich mich am meisten auf den Nachtisch. In der Mittagspause gibts meistens Kuchen usw.

Ist Schokoladensucht denn auch eine Sucht (wie Alkohol, Nikotin usw.)?
 
Liebe Anne,
habe ich die Worte am Thema vorbei gewählt? ;)
Das kann natürlich auch sein.
Egal, solange sich alle trauen, etwas reinzuschreiben, ist es in Ordnung.
Ich leide zum Glück an keinerlei Unverträglichkeiten und schätze dies nach so einem Beitrag gleich wieder mehr.

Liebe Moni,
ich habe mich schon als Exschokosüchtige geoutet, schau mal hier:
https://www.symptome.ch/threads/welche-sucht-ich-besiegt-habe.6029/
Das gibt es tatsächlich...

Liebe Grüsse, Sine
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Sine,

vielleicht ist das Thema nicht ganz eindeutig. Es heißt "Genussmittel". Ich wollte eher ausdrücken, dass eine Genussmittel durchaus alles Mögliche sein kann.
Dass ich früher zucker- und kuchensüchtig war, habe ich schon an anderer Stelle geschrieben. Nun steht an Stelle der Sucht der Genuss und das ist gut so. Und es war erst möglich durch Erkenntnis, dass solche Sucht mir schadet (auch die nach der Riesenschüssel Erdbeeren, sofern man da von Sucht reden kann)

Anne
 
Hallo Sine,

ist ja wirklich höchstinteressant. Was machen denn diejenigen, die keine dunkle Schokolade mögen?:confused: Ich glaube nicht, dass ich so einfach damit aufhören kann.:D

Gruß Moni
 
Hallo, Ihr GenießerInnen,

ich denke ja, dass jedes Mittel - vor allem Genussmittel - auch ein Suchtmittel sein kann.

Völlig suchtungefährdet sehe ich mich im Bezug auf orale Süchte, die mit Essen in Zusammenhang stehen. Ich esse gerne und meistens gesundheitsfördernd, liege zwischen Ideal - und Normalgewicht und liebe Schokolade, die ich sehr genießen kann. Es ist wunderbar, ein Stück Schokolade für Minuten im Mund zergehen zu lassen .... .

Allein das Öffnen einer Tafel ist für mich ein nahezu sinnlicher Akt - ich finde diese neumodisch eingeschweissten Dinger (RITTER hat wohl damit angefangen), nicht so schön. Dann das Betrachten der aneinander gereihten Teile .... . Das Ablösen eines einzelnen Stückes .... in den Mund damit und gaaanz langsam zergehen lassen. Hmmm. Es gibt natürlich große Qualitäts - oder Geschmacksunterschiede, die aber nicht immer mit dem finanziellen Aufwand, den man betreiben muss, zusammen hängen. Es gibt zum Beispiel eine, wie ich finde, köstliche Schokolade (Moser Roth) bei Aldi.

Ich bin mal energetisch ausgetestet worden. Das Ergebnis war glücklicher Weise: Schokolade vertrage ich gut. Zucker aber nicht.
Mit dem Dilemma muss ich wohl leben. Aber da ich mich ansonsten weitgehend zuckerfrei (soweit ich es beeinflussen kann) ernähre, nehme ich das gerne in Kauf.

Meine Tochter hat mich neulich mit einem Stück Chilli - Schokolade bekannt gemacht (zurück zu den Wurzeln des Kakaos) ... hmmm!

Dann ist da noch die Sache mit dem Schokoladeneis ... .:D Ich bin eigentlich kein Eis - Fan, weil mir das zu kalt ist. Ich bevorzuge Speisen warm oder bei Zimmer- und Kühlschrank - Temperatur. Aber wenn es so richtig heiß ist, .... dann genieße ich eine bis drei Kugeln Schokoladeneis - Kokoseis oder Karameleis!

Vor Weihnachten haben meine Tochter und ich jeweils eine Liste mit Lieblingsgerichten gemacht. Der Blumenkohl stand bei uns beiden ganz weit oben.
Blumenkohl ist auch so etwas, das ich richtig intensiv genießen kann.

Nicht nur, dass dieses Gemüse wunderschön aussieht - das Aroma - dieses mildbittere Durchströhmen der Atemwege .... .

Es gibt eigentlich ganz viele Speisen, die ich genießen kann.

Nichtstoffliche Dinge, die ich genieße, sind Ruhe, Lesen, Liebe, Sympathie, Erfolg und Harmonie und das Internet ;)

Eigentlich könnte ich hier noch weiter machen ... . Ich glaube, ich schreibe demnächst ein Buch über das, was ich genießen kann:D

Sine, ich finde diesen Deinen Ansatz hier ganz toll. Fast alle Stoffe oder nichtstofflichen "Dinge", die für die Befriedigung von Süchten gebraucht werden können, können schlicht und ergreifend auch einfach nur genossen
werden, bzw. sie erfüllen zunächst ja oft auch nur einen Zweck, wie zum Beispiel das Essen, das Fernsehen oder der Internet - Gebrauch.

Herzlichen Dank für diesen Thread

von


Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Leòn,
ich sehe schon, hier schreibt ein fortgeschrittener Geniesser!
Blumenkohl liebe ich auch über alles, am liebsten mag ich ihn noch lauwarm als Salat. Schon probiert?
Liebe Grüsse, Sine
 
Hallo Leon, allein das Lesen deines Textes ist schon ein Genuss.
Hmmmmm... Da läuft einem ja das Wasser im Mund zusammen.
Du hast meine Gedanken zum ganz besonderes Genuss von normalen Speisen so toll weiter geführt. Dankeschön, genau so meinte ich es auch.

Anne
 
Grüss euch,

gerade bei den sogenannten Genussmitteln ist der Genuss oft nahe bei der Sucht. Der Unterschied wird's wohl ausmachen... mit Hingabe geniessen...? oder sich vom Genussmittel beherschen lassen...? Einmal mehr gilt auch hier: wer ist hier der Chef?

Essen ist für mich noch immer der Inbegriff des Genusses... Ich erinnere mich vor Jahren in der Provence im Hause einer Töpferin und ihres Freundes - inzwischen ein dekorierter Spitzenkoch - zu Gast gewesen zu sein. Und obschon unser aller Kassen praktisch leer waren, es ging ums Prinzip - unter viergängig ging da gar nichts. Die Mengen waren klein, sehr klein sogar, dennoch: hors d'oeuvre, Würstchen mit Kartoffel, Dessert Käse und zum Abschluss als Süssspeise ein Keks... War das ein Genuss...

Stilvoll und mit Hingabe kochen und essen.... was für ein Genuss.

Kennt übrigens jemand Slowfood?

Ach und Leòn, wollten wir nicht mal eine kulinarische Ecke einrichten?

herzlichst - Phil :lolli:
 
Anne,

danke! :)

Sine,

das klingt ganz verlockend! Würdest Du mir das Rezept irgendwie mitteilen?


Phil,

ja,
ich wäre dabei! Wir müssten das mal planen, wo man die ansiedeln könnte, die kulinarische Ecke und was hineingehört und so weiter!


Herzliche Grüße von
Leòn
 
Ich freue mich schon auf die Kochecke!!!
Also, dass man das Essen geniessen kann, darin sind wir uns rundum einig :)
Wer kann das Rauchen geniessen, so wie von mir im ersten Beitrag beschrieben? ( Ich habe da einen Hobbit oder einen Zauberer vor Augen...)
Wer hat einen besonders bewussten Umgang mit Alkohol entwickelt?
Andere Möglichkeiten, der hohen Kunst des Genusses zu frönen?
Ich bin gespannt!
Sine
 
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