Moral und Vernunft

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Hallo an alle! :)

Ist es unvernünftig moralisch zu handeln?
Handelt man gegen seine eigenen Interessen, heisst es, man sei unvernünftig.
Nachsicht, Verständnis, Rücksicht auf andere nehmen, die eigenen Wünsche nicht um jeden Preis durchsetzen - handelt man so gegen seine eigenen Interessen?
Kein Mensch kann auf Dauer seinen Moralvorstellungen gemäß handeln, wenn er glaubt dies sei im Grunde unvernünftig.
Ist das vielleicht der Grund, warum so viele Menschen zwar die Moral als gut und richtig ansehen, sie aber in ihrem Leben nicht wirklich dauerhaft intergieren können?

Wenn jemand für sich feststellt, wenn jemand die Erfahrung in seinem Leben machen kann, oder wenn er es auch "nur" wirklich glaubt, dass es vernünftig ist, moralisch zu handeln, vernünftig für ihn, es ihm also nicht zum Nachteil gereicht, dann kann er seine Moralvorstellungen mehr und mehr leben, denke ich.

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Ist denn Moral eine Frage der Vernunft? Oder stecken andere Beweggründe dahinter?

Wie verhält sich den Moral zu Ethik?

Folgen Moral und Ethik dem Zeitgeist, oder sind sie unabänderliche Werte und Vorstellungen?
Unvernünftige Moral? Und wenn die innere Stimme einem etwas wider die Moral sagt, was ist es dann, Unvernunft, Sentimentalität, Vertrauen in sich und ins Leben?

Fragen über Fragen eines sich selbst als unmoralisch bezeichnenden Menschen, unmoralisch ja, aber nicht unethisch!

Phil ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Phil,

danke für deine interessanten Fragen.
Da möchte ich doch gleich eine an dich stellen :

Was ist für dich der Unterschied zwischen Moral und Ethik?
Nur, damit wir wissen worüber wir uns unterhalten. :)

liebe Grüße von hexe
 
Hallo Hexe, hallo Herr der Berge, Täler, Almen und Süßwasserseen, der Schluchten, Gletscher, Auen und Flusslandschaften, der Wälder und baumlosen Gipfelregionen, hoi Phil! ;)

Also aus meiner hobbyphilosophischen Sicht würde ich auch den Moralbegriff in die Ecke der vom Zeitgeist beeinflussten und getragenen Vorstellungen einsortieren. "Echte" ethische Inhalte (und das ist vielleicht das, was Frau Hexe meint?) sind wohl etwas "dauerhaftes" und vor allem kulturübergreifendes ... .

Ich könnte Frau Hexes Fragestellung für mich dahingehend umformulieren, warum ich oft genug meine "Ideale" nicht verfolge. Menschliche Inkonsequenz? Na ja, :D außerdem: "Es irrt der Mensch, solang er strebt!";)

Herzliche Grüße vom Deich,
von Leòn
 
Ich glaube auch das die Moral von jeder Zivilisation unterschiedlich interpretiert wird. :)

Die Amerikaner sind auf der einen Seite Moralapostel und auf der anderen Seite das krasse Gegenteil, je nachdem wie es gerade passt.

Also ich würde sagen. es gibt eine Art inneres Wissen über das was einem gut tut und was nicht und das bemühen andere nicht zu verletzen, was zwar nicht immer gelingt, aber alleine das bemühen ist ja schon mal was. Dieses innere Wissen, dass wird von der aufgesetzten Moral, Zivilisation ect. oftmals überdeckt.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieberr Herr Leòn, :D
du hast recht, ich meinte mit Moral diese "echte Ethik", beide Worte bedeuten für mich dasselbe.
Danke. :)

Ich könnte Frau Hexes Fragestellung für mich dahingehend umformulieren, warum ich oft genug meine "Ideale" nicht verfolge. Menschliche Inkonsequenz?

Wenn du von etwas total überzeugt bist, weisst, dass es dir unglaublich gut tut, viel bringt oder einfach nur richtig gut für dich ist - bist du dann genauso inkonsequent in deiner Umsetzung als wenn du nicht so recht davon überzeugt bist?

liebe grüße von hexe :hexe:
 
Hallo an alle! :)
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Ist es unvernünftig moralisch zu handeln?
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Handelt man gegen seine eigenen Interessen, heisst es, man sei unvernünftig.
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Nachsicht, Verständnis, Rücksicht auf andere nehmen, die eigenen Wünsche nicht um jeden Preis durchsetzen - handelt man so gegen seine eigenen Interessen?
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Kein Mensch kann auf Dauer seinen Moralvorstellungen gemäß handeln, wenn er glaubt dies sei im Grunde unvernünftig.
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Ist das vielleicht der Grund, warum so viele Menschen zwar die Moral als gut und richtig ansehen, sie aber in ihrem Leben nicht wirklich dauerhaft intergieren können?
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Wenn jemand für sich feststellt, wenn jemand die Erfahrung in seinem Leben machen kann, oder wenn er es auch "nur" wirklich glaubt, dass es vernünftig ist, moralisch zu handeln, vernünftig für ihn, es ihm also nicht zum Nachteil gereicht, dann kann er seine Moralvorstellungen mehr und mehr leben, denke ich.

liebe Grüße von hexe :hexe:

Liebe Hexe:),
schön, dass du solchen Fragen nachgehst.:kiss:

1.
Die Vorstellung von dem, was Moral ist, dies ist dem Wandel in der Zeit (Zeitgeist) unterworfen und alle Veränderungen (in sehr großer Vielfallt) wiederum im Geschehen der Kräfte, in Form von Energien, die am Wirken sind.

Jedoch:

Durch all die existierenden (im moment also existenten) Möglichkeiten von einem moralischem Beriff, die sich aus dem unmittelbarem und momentanen Geschehen (Global) wiederum in sehr großer Vielfallt wiederspiegeln können ist eine sehr große Vielfallt von moralischen Vorstellungen aktiv.

Um welche Form der Moral handelt es sich den bei dir nun ganz gezielt?

2.
Heißt es so?

Hm, was dies wohl zum Ausdruck bringen soll?

Unvernunft kann Vernunft zum Vorschein bringen!

Vernunft kann Unvernunft zum Vorschein bringen!

Es kommt also immer darauf an, was wohl in der Zielgebung verankert liegt.

Welches ist die Zielgebung?

Welches sind Vorstellungen von außerhalb, die unvernünftig erscheinen lassen, was vernünftig ist?

Welches sind Vorstellungen von innen, die unvernünftig erscheinen lassen, was vernünftig ist?

Auf das Unterscheiden kommt es doch letztendlich an, sowohl im eigenem innern, als auch im Außen.

3.
Huch...

Ja, sicherlich würden viele Menschen so gegen ihre eigenen Interessen handeln.

Bei wiederum anderen vielen Menschen währe dies jedoch das genaue Gegenteil.

Alle möglichen Formen des durchlaufens in einem Prozess der vielfallt sind existent und werden darum auch in vielfälltiger Art und Weise durchlebt und erlebt, erfahren.

Man kann daraus erkennen, dass der Mensch vielfälltige Möglichkeiten hat, sich zum Ausdruck bringen zu können.

4.
Oh doch, dies gibt es sehr wohl.

Es ist immer abhängig davon, welche Veränderungen in einem Menschen eintreten oder auch nicht.

5.
Für eine gewisse anzahl von Menschen wird dies sehr wohl ein Grund sein.

Ja, durchaus, so ist es gewiss.

Jedoch für eine gewisse anzahl von Menschen auch wiederum nicht.

Eigene innere Vorstellungen oder auch äußere Vorstellungen (bzw. beides auch gemischt) haben sehr viel damit zu tun, was gelebt wird.

6.
Ja, devinitiv kann er dies dann.

Jedoch kann auch dies sich wiederum ändern, wenn gewisse Veränderungen eintreten, die alles durcheinander bringen können.


Liebe Hexe,
ich wünsche dir und den deinen noch einen wunderschönen Tag und alles liebe.:) :kiss:

Herzliche Grüße X
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ihr lieben:),
zu spät habe ich nun leider mitbekommen müssen, dass es hier nun auch um die Ethik geht.

Vieleicht ein neuer Thread?

Der Unterschied zwischen Moral und Ethik!

Herzliche Grüße X
 
Ist es unvernünftig moralisch zu handeln?

Ist es vernünftig, unmoralisch zu handeln?
Ist es unvernünftig unmoralisch zu handeln?

Ich finde, wenn man die Fragestellung so umformuliert, wird klar, daß Vernunft/Unvernunft und Moral/Unmoral nicht von einer gleichen Ebene aus beurteilt werden können.

Es wäre schön - denke ich - wenn sich jeder an den Spruch "Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg' auch keinem andern zu" halten würde. Dann wäre die Welt recht friedlich.

Da die Menschen aber weder alle vernünftig/unvernünftig noch moralisch/unmoralisch sind, wird dieser Friede wohl immer auf sich warten lassen.

Grüsse,
Uta

Gruss,
Uta
 
Hallo, ich danke euch für eure Antworten. :)

Ich habe wohl die Frage ein wenig falsch formuliert, ich sehe es ein. :)
Ihr macht einen Unterschied zwischen moralischem und ethischem Handeln. Den scheint es als zu geben.

Nun möchte ich das umformulieren, setzt einfach statt Moral das Wort Ethik ein, bitte.

Ganz deutlich formuliert geht es mir darum, wie jeder einzelne Mensch für sich seine "Ideale", wie es Leòn formuliert hat, auch umsetzen kann. Beziehungsweise stelle ich die frage, woran es liegen könnte, dass diese Ideale eben meist nicht (auf Dauer) umgesetzt werden können.

Und ich stelle die Behauptung auf, es könne daran liegen, dass bei uns Menschen die gängige Meinung, ist, dieses ethische Verhalten sei nicht vernünftig. Denn man schadet sich auf Dauer damit, ZU gutmütig, zu tolerant oder zu freundlich zu sein, so hört man doch oft.
Ein Mensch der seine Vernunft sprechen lässt, der handelt wirklich nicht zu seinem eigenen Nachteil. Wo also Vernunft und Ethik nicht dasselbe Handeln bedeuten, dort kann doch ethisches Handeln auf Dauer nicht umgesetzt werden.

Ich hoffe ich konnte dies nun ein bisschen deutlich machen. :eek:)

liebe Grüße von hexe:hexe:
 
Hallo Hexe,

aus meiner Sicht ist "vernünftig" ja nur das Handeln das (auf Dauer) gut für alle ist. Dementsprechend wäre es unvernünftig, ethischen Idealen nicht zu folgen! ;)

Warum verhält man sich dann nicht danach?
Na, ich denke, dass ein Grund dafür ist, dass aus solchen Idealen geborene Ziel manchmal "zu hoch gesteckt" werden und dann eine Ermüdung eintreten kann? Eine Art Frustration?

(Das ist aber nur mal so kurz dahin geworfen. Ich werde mich später gerne noch mehr damit befassen!)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Und ich stelle die Behauptung auf, es könne daran liegen, dass bei uns Menschen die gängige Meinung, ist, dieses ethische Verhalten sei nicht vernünftig. Denn man schadet sich auf Dauer damit, ZU gutmütig, zu tolerant oder zu freundlich zu sein, so hört man doch oft.

Ist es denn ethisch (Ethik bezieht sich ja auch auf sich selbst, denke ich), ZU gutmütig, tolerant oder freundlich zu sein?
Ich denke eher nicht, denn ich finde immer noch, daß es wichtig ist, auch zu sich selbst freundlich, gutmütig und tolerant zu sein.

Wenn diese Behandlung von Anderen und von sich selbst in der Balance ist, finde ich alles wunderbar. Kippt die Waage aber ständig nach einer Richtung, schadet das.

Gruss,
Uta
 
Über eine Stunde bin ich in Arbeit gewesen, um mein neues Posting hier im Thread, wollte auf Utas Posting antworten.:freu:

Dann ist es einfach weg gewesen, hat sich aufgelöst in ein nichts hinein.

Ich denke, es wahr mein bisher allerbestes Posting überhaupt, seit ich hier bin im Forum, hatte schon Vorfreude daran, diesess Posting ins Forum hineinzusetzten.

Bei weitem werde ich es im Moment nicht mehr so gut hinbekommen, so wie es gewesen ist, darum habe ich auch keinerlei Elan mehr im Moment, es erneut zu tun.

Mein PC spielt mittlerweile auch immer mehr verrückt, weil ich schon seit ein paar Monaten ohne Schutz (Virenschutz u.s.w.) bin.

Immer wieder muss ich mir neue Tricks einfallen lassen, wie ich all die Hindernisse, die sich daraus ergeben umgehen kann.

Dank meines Einfalltsreichtums +
63+0,1 :))) ist mir es bissher immer wieder gelungen, mit diesen Schwierigkeiten zurecht zu kommen.

Mir liegt jedoch sehr viel daran, dass ich es schaffen kann, erneut wieder alles was ich geschrieben habe zusammen zu tragen.

Herzliche Grüße euer X

PS
Um so mehr sich meine Gehirnprobleme reduzieren, um so mehr werde ich mich dann auch mitteilen können.
 
Hm, :)

ich denke dies ist ein gutes Unterfangen zu sich selbst und zu anderen gut zu sein.

Ich denke eher nicht, denn ich finde immer noch, daß es wichtig ist, auch zu sich selbst freundlich, gutmütig und tolerant zu sein.
Und wenn man das versucht klappt es auch meistens, aber wie ich anderswo schon mal erwähnt habe, haben die meisten Menschen kleine blinde Fleckchen. Und so stelle ich fest, das manches, auch wenn es gut gemeint ist, gar nicht so gut ist. Wer will das beurteilen und vor allem verurteilen. Trotz allem Guten wollen passieren Fehler, die man zwar korrigieren kann, aber was hat das alles mit Vernunft - Ethik zu tun.

Dafür müsste man erst einmal genau definieren was Ethik ist und das scheint mir dann ein sehr weitläufiger Begriff zu sein, über den man ewig lange philosophieren kann. :sleep: :)

Ethik ? Wikipedia

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür müsste man erst einmal genau definieren was Ethik ist und das scheint mir dann ein sehr weitläufiger Begriff zu sein.

Ethik ? Wikipedia

Grüsse von Juliette

Liebe Juliette:),
ich wünsche dir zuallererst einmal aus meinem Bauch heraus einen schönen restlichen Tag und einen schönen Abend.

Zu deinem Posting:

:kiss: :kiss: :kiss:

Herzliche Grüße dein X
 
Grüess üch,

spannend! Moral sehe ich durchaus als eine vom Zeitgeist, bzw. der entsprechenden Zeitepoche geprägten Sache an.

Ethik hingegen sehe ich weit mehr als der philosophische Aspekt all dessen, was wir als Natur- oder Schöpfungsprinzipien erkennen können. Somit ist diese, so wie es der Herr der flachen Lande, tosenden Meere, farbigen Leuchttürme, tief hängender Wolken, aufbrausender Stürme, weiter Himmel und nicht zu letzt, des reifen Balkongemüses, kurz Leòn, auch sieht, als etwas ewig währendes, das möglicherweise sogar weit über das irdische menschliche Leben hinaus Bestand hat (was wiederum aus irdischer Sicht relativ schwierig zu ergründen sein dürfte).

Ich möchte dazu, einmal mehr, das Axelrod-Experiment anhängen. Wenn selbst auf Maschinchen einfachste Prinzipien erfolgreich sind, wie viel mehr müsste es denn erst beim vernunftbegabten Menschen der Fall sein?

Daher die Frage: ist Ethik ohne Verstand möglich, und ist es die Moral ebenso?

herzlichst - Phil :)
 

Anhänge

  • Axelrod.pdf
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Erst kommt das Fressen und dann die Moral. Moral muss man sich erst mal leisten können.
Und natürlich wollen, denn immer dann, wenn der Gewinn im Vordergrund steht, bekommen Moral, Ethik, Menschlichkeit die Schwindsucht. Heißt es doch zu Recht, jeder Mensch hat seinen Preis und Macht verdirbt den Charakter.

Also müssen nicht nur diejenigen, die die entsprechenden Entscheidungen treffen, sondern auch diejenigen, die diese dann ausführen und das sind oft genug Angestellte, sich ihr Geld eben auch mit der Durchführung unethischer Handlungen verdienen.

Hierzu fällt mir gerade auch das bereits mit gleichem Ergebnis wie damals wiederholte Milgram Experiment ein, dass deutlich macht, wie viele Menschen auf Weisung und ohne Not zur Durchführung zutiefst unethischer Handlungen fähig sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst kommt das Fressen und dann die Moral. Moral muss man sich erst mal leisten können.
Und natürlich wollen, denn immer dann, wenn der Gewinn im Vordergrund steht, bekommen Moral, Ethik, Menschlichkeit die Schwindsucht. Heißt es doch zu Recht, jeder Mensch hat seinen Preis und Macht verdirbt den Charakter.

Also müssen nicht nur diejenigen, die die entsprechenden Entscheidungen treffen, sondern auch diejenigen, die diese dann ausführen und das sind oft genug Angestellte, sich ihr Geld eben auch mit der Durchführung unethischer Handlungen verdienen.

Hierzu fällt mir gerade auch das bereits mit gleichem Ergebnis wie damals wiederholte Milgram Experiment ein, dass deutlich macht, wie viele Menschen auf Weisung und ohne Not zur Durchführung zutiefst unethischer Handlungen fähig sind.

Es bleiben aber noch die "Ausnahmen", die uns grosse Freude bereiten. :kraft: :fans:
 
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