EU-Richtlinie für Nahrungsergänzungsmittel ab 1. Januar 2010

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11.05.09
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Auszug Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
EU-Rahmen

Die EU hat Vorschriften eingeführt, die mit dafür sorgen sollen, dass Nahrungsergänzungsmittel sicher und sachgerecht gekennzeichnet sind. In der EU sind Nahrungsergänzungsmittel wie Lebensmittel geregelt und die Gesetzgebung konzentriert sich auf Vitamine und Mineralstoffe, die als Zutaten von Nahrungsergänzungsmitteln zum Einsatz kommen.

Die wichtigste EU-Rechtsvorschrift diesbezüglich ist die Richtlinie 2002/46/EG über Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Die Richtlinie legt Kennzeichnungsvorschriften fest und fordert die Festlegung von EU-weiten Höchst- und Mindestmengen für jedes Vitamin und jeden Mineralstoff, das/der Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt wird. Da die zu hohe Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoff zu nachteiligen Wirkungen für die Gesundheit führen kann, sieht die Richtlinie die Festlegung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe vor, die Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt werden. Diese Aufgabe wurde an die Kommission delegiert und wird derzeit bearbeitet.

Darüber hinaus findet sich in Anhang II zu dieser Richtlinie eine Liste der zulässigen Vitamine oder Mineralstoffe, die Nahrungsergänzungsmitteln für besondere ernährungsspezifische Zwecke zugesetzt werden dürfen. Bis zum 31. Dezember 2009 dürfen Stoffe, die nicht in diesem Anhang zur Richtlinie aufgeführt sind, durch spezifische nationale Abweichungen, die von den EU-Mitgliedstaaten gewährt werden, in Europa auf dem Markt bleiben. Das gilt jedoch nur für Stoffe, die bereits vor dem 12. Juli 2002 auf dem Markt waren, als diese Richtlinie in Kraft trat, und wenn sich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nicht dagegen ausgesprochen hat.

Diese Liste wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der Europäischen Kommission im Einvernehmen mit den Mitgliedstaaten überprüft. Ab 1. Januar 2010 werden nur die im aktualisierten Anhang II der Richtlinie aufgeführten Substanzen zur Verwendung zugelassen sein.

Unternehmen, die einen nicht in der Liste der zulässigen Substanzen aufgeführten Stoff auf den Markt bringen wollen, müssen einen Antrag bei der Europäischen Kommission nach dem im administrativen Leitliniendokument der Kommission dargelegten Verfahren stellen.

Rolle und Aktivitäten der EFSA

Die EFSA wurde von der Europäischen Kommission ersucht, eine Bewertung der Sicherheit und Bioverfügbarkeit von Nährstoffquellen vorzunehmen, die zur Hinzufügung zu der Liste zulässiger Stoffe in Anhang II der Nahrungsergänzungsmittel-Richtlinie vorgeschlagen wurden. Im Jahr 2005 gingen bei der EFSA etwa 500 Zulassungsanträge für Nährstoffe ein, die Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt werden, die derzeit in Abweichung von der Richtlinie in der EU auf dem Markt sind.

Die Bewertungen werden vom Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe und Lebensmitteln zugesetzte Nährstoffquellen (ANS-Gremium) vorgenommen. Früher war das ehemalige Gremium für Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe, Verarbeitungshilfsstoffe und Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, (AFC-Gremium) für diese Arbeit zuständig.

Die Bewertungen des Gremiums bestehen aus einer Beurteilung der Sicherheit eines Nährstoffs in der vom Antragsteller empfohlenen Aufnahmemenge. Das Gremium beurteilt außerdem die Bioverfügbarkeit des Nährstoffs aus der Quelle, d. h. die Wirksamkeit, mit der der Mineralstoff oder das Vitamin aus der Quelle in das Körpergewebe freigesetzt wird.

Die EFSA stellt Gutachten über die einzelnen Stoffe aus, in denen anhand der verfügbaren Daten analysiert wird, ob verschiedene Nährstoffquellen, die in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden, in den von den Antragstellern vorgeschlagenen Mengen einen Anlass zu Sicherheitsbedenken geben. Von den 500 Zulassungsanträgen wurden über 120 aufgrund der begrenzten mitgelieferten Informationsmenge als nicht geeignet für die wissenschaftlichen Bewertung erachtet. In einer im April 2008 verabschiedeten Stellungnahme kam die EFSA zu dem Schluss, dass eine sichere Verwendung einer Reihe von Nährstoffquellen und die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe aus diesen Substanzen auf der Grundlage der eingereichten Informationen nicht bewertet werden könnten.

Darüber hinaus hat das NDA-Gremium der EFSA die nachteiligen Wirkungen für die Gesundheit von einzelnen Nährstoffen in Aufnahmemengen bewertet, welche die Ernährungsanforderungen übersteigen und soweit möglich Höchstmengen (HM) für verschiedene Bevölkerungsgruppen festgelegt. Die Höchstmenge (HM) stellt die höchste dauerhafte tägliche Aufnahmemenge eines Nährstoffs dar, die aller Wahrscheinlichkeit nach mit keinem Risiko nachteiliger Wirkungen für die Gesundheit verbunden ist. Die vom ehemaligen Wissenschaftlichen Lebensmittelausschuss (WLA) und vom NDA-Gremium festgelegten HM werden vom ANS-Gremium für seine Bewertungen der Sicherheit von Nährstoffen, die Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt werden, als Referenz herangezogen. Bei dieser ganzen Arbeit wird die EFSA die Europäische Kommission durch Festlegung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereichten Lebensmitteln unterstützen.


https://www.efsa.europa.eu
 
Codex Alimentarius Der Vitaminkrieg geht uns alle an!

Der Vitaminkrieg geht uns alle an!

Die Pharmalobby versucht weltweit, sich der Konkurrenz durch natürliche Nahrungsergänzungen zu entledigen. Sie hat es beinahe schon geschafft.


Ein Damoklesschwert hängt über uns Europäern, dessen sich nur wenige bewußt sind. Über neue Gesetzgebungen will man uns das Recht nehmen, frei darüber zu bestimmen, welche Nahrungsergänzungen wir einnehmen möchten. Weil künftig alles, was nicht ausdrücklich zugelassen ist, automatisch verboten sein wird - selbst wenn es sich dabei um Hausmittel handelt, die man schon seit Jahrhunderten kennt und anwendet. Und nun raten Sie mal, welcher Industriezweig in erster Linie genügend Geld und politischen Einfluß besitzt, um seine Produkte behördlich zertifizieren zu lassen? Man formuliert neue Gesetze so, daß die industrielle Produktion der pharmazeutischen Großkonzerne begünstigt wird, während naturnahe Verarbeitungsmethoden kleiner Unternehmen faktisch benachteiligt sind. Es geht schlicht darum, den Menschen möglichst keine Alternative zu den pharmazeutischen Präparaten der Chemie-Multis mehr zu lassen. Selbstverständlich formulieren die Pharmalobbyisten und ihre politischen Handlanger diese Absicht nicht so klar. Im Gegenteil. Offiziell geht es um "Verbraucherschutz" und internationale "Sicherheitsstandards" - wogegen nichts einzuwenden wäre, würde man allein diese Absicht verfolgen.


Der Codex Alimentarius
Eine Absicht übrigens, die nicht neu ist. Bereits 1963 wurde die Codex-Alimentarius-Kommission unter dem starken Einfluß der pharmazeutischen Industrie als internationales Organ für die Festsetzungen weltweiter Lebensmittelstandards gegründet. Sie soll im Namen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Welternährungsorganisation FAO die Zulassungsverfahren für Lebensmittel und Nahrungsergänzungen harmonisieren und einen globalen Verbraucherschutz gewährleisten. Doch die eigentlichen strategischen Ziele des Codex Alimentarius lauten wie folgt:
- Die Verbreitung von Gesundheitsinformationen über Vitamine, Aminosäuren, Mineralien und andere Naturstoffe zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten soll weltweit verboten werden.
- Der Vertrieb von Vitaminen und anderen Naturstoffen, welche die willkürlichen und viel zu niedrig angesetzten Grenzwerte der Codex-Kommission überschreiten, soll weltweit untersagt werden.
- Staaten, die entsprechende Gesetzesvorlagen nicht übernehmen und anwenden, sollen mit internationalen Wirtschaftssanktionen bestraft werden.

Die wachsende Bedeutung von Vitaminen und anderen natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln ist zu einer ernsthaften, wenn nicht gar existentiellen Bedrohung für die Milliardenmärkte der weitgehend überflüssigen Pharmapräparate geworden. Hinzu kommt die immer größer werdende Gefahr von Sammelklagen gegen die Pharmaindustrie wegen den Nebenwirkungen vieler Medikamente (Vioxx-Skandal etc.). So versucht die Pharmalobby über den von ihr kontrollierten Codex Alimentarius, ihre davonschwimmenden Felle auf gesetzlichem Weg zu sichern.

Von den dreißig Komitees, die unter dem Codex Alimentarius zusammengefaßt sind, ist eines besonders wichtig: das Codex-Komitee für Ernährung und diätetische Lebensmittel. Federführend in diesem Komitee ist die deutsche Bundesregierung durch das Bundesamt für gesundheitlichen Verbraucherschutz. Deutschland ist das größte Exportland pharmazeutischer Produkte. Über die Hälfte aller Codex Alimentarius-Mitglieder stehen direkt oder indirekt auf der Gehaltsliste der Pharmakonzerne. Gar mehr als drei Viertel vertreten die Interessen dieser multinationalen Unternehmen. Selbst einige der im Codex Alimentarius vertretenen ‚Verbraucherschutz'-Gruppen sind nichts weiter als von der Industrie gegründete Tarnorganisationen - beispielsweise die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE.
Hans-Ulrich Grimm schreibt in seinem Buch Die Suppe lügt (vgl. ZS 35, Seite 12), von den 2'578 Delegierten, die zwischen 1989 und1991 an den Codex-Konferenzen teilgenommen hatten, seien gerade mal 26 von Umwelt- oder Verbraucherschutzorganisationen entsandt oder zugelassen worden.

Doch damit nicht genug: Die Ansiedlung von Tochterunternehmen multinationaler Pharmakonzerne in Drittwelt-Ländern wird grundsätzlich vom Wohlwollen der dortigen Regierungen gegenüber den Codex-Plänen abhängig gemacht. Industrienationen sind davon keineswegs ausgenommen. Nur wenige Monate, nachdem der Schweizer Chemie-Multi Novartis mit seinem Hauptquartier nach Norwegen umgezogen war, unterstützte die norwegische Regierung plötzlich die Forderungen des Codex Alimentarius.

Immer weniger Nährwert
Was geht mich das an, mag der eine oder andere sich fragen. Sehr viel! Denn unsere Umwelt und wir selbst sind mittlerweile alle so stark belastet, daß eine gesunde, ausgewogene Ernährung allein uns längst nicht mehr mit allen benötigten Vitalstoffen versorgen kann, wie das früher einst der Fall war. Sie glauben das nicht? Daß unser Obst und Gemüse immer weniger Vitalstoffe wie Mineralien und Vitamine enthalten, bewies eine Studie aus dem Jahr 2004. Laut Andrea Strata, Nahrungsexperte und Professor an der Universität Parma, sehen die Produkte zwar besser aus als vor 20 Jahren, hätten jedoch nur noch die Hälfte ihres Nährwerts. Schuld sind ausgelaugte Böden, Luftverschmutzung, zu schnelles Wachstum (pharmazeutische Dünger), widernatürliche Konservierungsprozesse und zu lange Lagerung/Transportwege.


Der Vergleich zwischen einer 1985 erstellten Studie des Pharmakonzerns Geigy und den 2002 in einem Karlsruher Lebensmittellabor (Sanatorium Oberthal) ermittelten Werten von Obst und Gemüse bestätigt Stratas Aussagen. Die in Klammern angegebene Prozentzahl bezeichnet jeweils die Differenz zwischen den 1985 und 2002 gemessenen Werten:

Brokkoli: Calcium (minus 73%); Folsäure (minus 62%), Magnesium (minus 55%)
Bohnen: Calcium (-51%); Folsäure (-23%), Magnesium (-31%), Vitamin B6 (-77%)
Kartoffeln: Calcium (-78%); Magnesium (-48%)
Möhren: Calcium (-24%); Magnesium (-75%)
Spinat: Magnesium (-76%), Vitamin C (-65%)
Apfel: Vitamin C (-60%)
Banane: Calcium (-12%); Folsäure (-79%), Magnesium (-23%), Vitamin B6 (-95%)
Erdbeeren: Calcium (-43%); Vitamin C (-87%).

Die wichtigsten Lebensmittel können uns also je länger je weniger mit ausreichend Vitalstoffen versorgen. Gleichzeitig benötigen wir aber immer mehr davon, weil unsere Körper durch Umweltgifte, technische Strahlung und Streß immer stärker belastet werden. Dieser sich öffnenden Schere der Mangelversorgung kann man nur entgehen, wenn man zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel aus möglichst natürlichen Vitalstoffen einnimmt - und zwar in ausreichenden Mengen. Doch genau dies will die Pharmaindustrie mit den internationalen Richtlinien des Codex Alimentarius verhindern.

Erschreckend unterversorgt?
Daß die Bevölkerung Mangel leidet, findet auch die Pharmalobby. Allerdings denkt sie dabei nicht an Vitalstoffe. Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller VFA veröffentlichte am 15. Oktober 2004 eine Studie, wonach in Deutschland 25 Prozent der Bevölkerung medizinisch unterversorgt sind. Aus Sicht der Pharmaindustrie erhalten mindestens zwanzig Millionen Patienten zuwenig pharmazeutische Medikamente. Allein zehn Millionen Menschen mit Bluthochdruck oder Osteoporose würden nicht ausreichend versorgt, dazu noch einmal sechs Millionen Patienten mit chronischen Schmerzen. Der Verband spricht von einem "erschreckenden Ausmaß der Unterversorgung". Schuld an dieser Misere, so der Pharma-Verband, ist der Kostensenkungsdruck in der gesetzlichen Krankenversicherung. VFA-Vorstandschef Andreas Barner: "Wir wissen, daß es die Ärzte immer schwerer haben, den Patienten innovative Arzneimittel zu verordnen."
Statt dessen kaufen immer mehr Leute Nahrungsergänzungen, welche die Kassen nicht belasten - das muß den Pharma-Vorständen sauer aufstoßen! Der Verein ProGesundheitSchweiz schätzt, daß über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung gelegentlich zu irgendwelchen Vitaminpräparaten greift. Fast dreißig Prozent von ihnen nehmen solche sogar regelmäßig ein.

Beliebte Alternativmedizin
Komplementärmedizin ist ‚in'. Man setzt die Hoffnung vermehrt in Naturheilverfahren, Alternativ-Medizin und Nahrungsergänzungen. Amerika kommt hier die Vorreiterrolle zu. Mehr als ein Drittel aller Amerikaner wendet bei sich selbst die Komplementärmedizin an - meist aus eigenem Antrieb und ohne Konsultation des Hausarztes. Besonders beliebt sind die Nahrungsergänzungsstoffe, deren Herstellung und Vertrieb allein in den Vereinigten Staaten zu einem Industriezweig mit mehr als 18 Milliarden Dollar Jahresumsatz gediehen. So fließt viel Geld an den Taschen der Pharma-Multis vorbei. Geld, das vor allem gebildete Leute ausgeben. Der Konsum von Ergänzungsstoffen zeigt nämlich eine positive Korrelation mit der Schulbildung.

Aus diesem Grund versucht die Pharmalobby, die Position der pharmazeutischen Arzneimittel in der Öffentlichkeit gegen die Konkurrenz aus dem Schoß von Mutter Natur zu verteidigen. Das geht am besten mit der Suggestion, natürliche Mittel würden nicht einmal entfernt die Wirkkraft von pharmazeutischen Stoffen aufweisen. So stand beispielsweise in der Neuen Zürcher Zeitung vom 26. Januar 2005: "Doch auch ein hohes Bildungsniveau schützt nicht vor wissenschaftlich fragwürdigen Erwartungen, die oft in Bezug auf komplementäre Maßnahmen im Umlauf sind. Bei einer Befragung [in den USA] drückten fast zwei Drittel der Anwender von Nahrungsergänzungspräparaten die Überzeugung aus, diese hülfen gegen Erkältungen, und mehr als die Hälfte glaubten an einen Nutzen gegen Arthritis und Depressionen. Daß solche meist in Pillenform eingenommenen Stoffe eine Krebstherapie unterstützen können, glaubten 35 Prozent der Befragten, 16 Prozent hielten gar eine Linderung von Aids-Symptomen für denkbar."

Ein weltbekannter deutscher Mediziner hat bewiesen, daß solcher Glaube längst kein Aberglaube mehr ist. Vitalstoffe wie Vitamine und Mineralien sind nicht nur Voraussetzung für eine intakte Gesundheit, sondern sie können sogar die meisten schweren Zivilisationskrankheiten heilen. Dr. Matthias Rath ( www.drrath.com ), Schüler und Nachfolger des amerikanischen Vitaminpapstes Linus Pauling, belegte dies mit einer Vielzahl von Studien und noch mehr Erfahrungsberichten (vgl. ZS 19, Seite 3). In dieser Erkenntnis wird die ganze schändliche Tragweite des von der Pharmalobby geführten Kampfes gegen Nahrungsergänzungen offenbar - er ist ein ‚Verbrechen gegen die Menschheit'.


‚Natürliche' und ‚künstliche' Vitalstoffe
Warum aber will die Pharmaindustrie Nahrungsergänzungen aus natürlichen Rohstoffen unbedingt vom Markt verdrängen? Weil sie die meisten pharmazeutischen Medikamente überflüssig machen, ist noch nicht die ganze Wahrheit. Schließlich könnten die Chemie-Multis ja ebenfalls ins Geschäft mit den Nahrungsergänzungen einsteigen - was sie übrigens auch tun. Nur gibt es dabei leider ein Problem: Was bereits in der Natur vorhanden ist - Vitamine, Spurenelemente, Mineralien, Enzyme etc. - kann nicht patentiert werden. Ohne juristischen Patentschutz muß sich ein Produkt der lästigen Konkurrenz im offenen Markt stellen. Und das drückt auf die Gewinnmarge. Wer nicht alleiniger Anbieter ist, kann nämlich auch keine Fantasiepreise verlangen, wie das bei vielen patentrechtlich geschützten Pharmapräparaten der Fall ist. Hinzu kommt, daß Vitalstoffe, die man mit oft aufwendigen Verfahren aus natürlichen Rohstoffen gewinnt, relativ teuer in der Herstellung sind. Ein synthetisch in großen Mengen produziertes Vitamin beispielsweise, wie es die Pharmariesen anbieten, kann viel billiger hergestellt werden - verspricht ergo deutlich mehr finanziellen Gewinn.

Nur leider sind diese synthetisch hergestellten anorganischen Vitamin-Präparate etc. für den Körper von minderwertiger Qualität, weil sein Stoffwechsel sie gar nicht richtig verarbeiten kann. Ein Vitalstoff entfaltet nämlich nur dann seine volle Wirkkraft, wenn er in der richtigen synergetischen Kombination von Vitaminen, Enzymen und Pflanzenextrakten eingenommen wird - nämlich in möglichst natürlicher Form. Deshalb ist beispielsweise der schonungsvoll zu einem Pulver verarbeitete Saft von ausgereiftem, biologisch gezogenem Obst oder Gemüse jedem synthetisch hergestellten Industrie-Vitamin vorzuziehen. Das gilt selbstverständlich auch für Mineralien, Enzyme etc.


Manipulierte Medienschlachten
Dank Menschen wie Dr. Matthias Rath läßt sich die Heilkraft guter Nahrungsergänzungen nicht länger verschweigen. Deshalb versucht man immer wieder, die Exponenten der ‚Vitamin-Lehre' in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. So fuhr das Pharmakartell unter anderem mit der Bild-Zeitung schweres publizistisches Geschütz gegen Dr. Rath auf. Ende Januar 2005 zitierte das Schlachtschiff des Springer-Konzerns den CDU-Abgeordneten Karl-Heinz Florenz mit den Worten: "Erklärtes Ziel ist es, diesem skrupellosen Scharlatan das Handwerk zu legen."
Das ist durchaus verständlich. Schließlich stellte Matthias Rath seine Gesundheits-Allianz und die von ihm entwickelte Zellular-Medizin unter das Motto "Gesundheit für alle bis 2020". Würde dieses Ziel erreicht, stünde die pharmazeutische Arzneimittelindustrie vor dem Bankrott - was auch für Karl-Heinz Florenz Konsequenzen hätte. Der EU-Abgeordnete geht nämlich laut der Koordination kritischer Bayer-Aktionäre bei dem Chemieriesen ein und aus. Und in Fachblättern wie dem Novartis-Magazin macht er sich für die Patentierung von genmanipulierter Nahrung stark.

Die Massenmedien haben diesbezüglich sowieso eine Schere im Kopf - man will ja keine guten Anzeigenkunden vergraulen. Manchmal reicht der Filz bis in die höchsten Ebenen. So hat der Springer -Verlag, dessen Blätter Bild und Bild am Sonntag sich auf Rath eingeschossen haben, zusätzliche Bande zur Pharmaindustrie:
Aufsichtsratvorsitzender Giuseppe Vita ist gleichzeitig Aufsichtsratvorsitzender des Pharma-Multis Schering, der sich unter anderem auf Hormonpillen und Chemotherapeutika spezialisiert hat.


Nebenwirkungen inklusive
Der Pharmalobby reicht es indes nicht aus, die Heilwirkung von Naturpräparaten zu diskreditieren. Sie schürt zudem die Angst vor ihren angeblichen Nebenwirkungen. In gewissen Fällen existieren diese zwar, doch sind sie gering verglichen mit dem Ausmaß der Nebenwirkungen pharmazeutischer Medikamente, die jedes Jahr Hunderttausenden von Menschenleben kosten.
Es ist auch korrekt, daß Naturpräparate die Wirkung von pharmazeutischen Mitteln verändern können, wenn man sie zusammen einnimmt. Doch diese Gefahr besteht ebenso beim alltäglichen Chemie-Cocktail an Pillen und Tabletten, der so vielen älteren Menschen bedenkenlos zugemutet wird. Kein Arzt und kein Forscher kann alle potentiellen Interaktion dieser Medikamente vorhersehen - was der Patient unter Umständen mit dem Leben bezahlt.

In einem Offenen Brief an das amerikanische Volk, der in der New York Times vom 23. Januar 2005 erschien, nennt Dr. Rath Zahlen: "Ihre Gesundheit wird bedroht durch die Nebenwirkungen von Pharma-Präparaten, die ein epidemieartiges Ausmaß angenommen haben. Die tödlichen Nebenwirkungen von Vioxx, Celebrex, Lipitor und Prozac sind keine Ausnahmen - sie sind die Regel. Die meisten Pharma-Präparate sind synthetische Produkte, die unser Körper als ‚Gift' einstuft, und die Organschäden und andere schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen. Nach Angaben der amerikanischen Ärztekammer (AMA) erleiden eine Million Menschen allein in den USA durch die Einnahme von Pharma-Präparaten schwere Gesundheitsschäden und mehr als 100'000 Amerikaner sterben als direkte Folge davon."
Verständlich, daß die Pharmaindustrie sich vor einer Flut von Sammelklagen fürchtet. Dem will Präsident Bush einen Riegel schieben: Er macht sich für eine ‚medizinische Schadenersatzreform' stark, welche die Chemie-Multis vor Sammelklagen schützen soll.


Vorbild USA
Gleichzeitig versucht die US-Regierung, das Gesetz zur Vitaminfreiheit (Dietary Supplement Health and Education Act) auszuhebeln, welches den Amerikanern seit 1994 den freien Zugang zu Nahrungsergänzungen und Informationen über ihre gesunden Wirkungen garantiert. Vor der Einführung dieses stark gelockerten Gesetzes mußten neue Nahrungsergänzungen extrem teure und restriktive Prüfungsauflagen erfüllen. In der Folge kamen kaum Produkte auf den Markt. Und diese wenigen Präparate waren wegen den hohen Zulassungskosten viel zu teuer.

Doch seit der Liberalisierung der Nahrungsergänzungen - welche nicht als Arzneimittel eingestuft sind - boomt der amerikanische Markt: Das Produktangebot ist viel größer, die Preise sind massiv billiger und das Gesundheitsbewußtsein in der Bevölkerung hat sich deutlich verbessert - und dies alles, ohne daß der Konsumentenschutz darunter gelitten hätte. Unter dem Druck der Pharmalobby wollen die europäischen Behörden nun nicht etwa dem amerikanischen Vorbild nacheifern, sondern restriktive Regelungen durchsetzen, die auf dem alten, gescheiterten US-System basieren. Mittel zum Zweck sind die internationalen Harmonisierungsbestrebungen im Rahmen des Codex Alimentarius, die mit der ‚EU-Direktive für Nahrungsergänzungen' und dem neuen Schweizer Heilmittelgesetz umgesetzt werden.


Verkaufte Gesundheit
Der Schachzug der Chemie-Multis ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Frei erhältliche Nahrungsergänzungen sollen künftig nur noch so lächerlich geringe Dosierungen an Vitalstoffen enthalten dürfen, daß sie faktisch wirkungslos sind (und damit die pharmazeutischen Pillen/Tabletten nicht konkurrenzieren).
Höher dosierte Präparate hingegen werden neu als Heilmittel eingestuft und fallen damit unter die sehr strengen gesetzlichen Bestimmungen für Medikamente. Hier stellen teure Zulassungsverfahren eine Hürde dar, die praktisch nur von finanzstarken Chemie-Multis genommen werden kann. Viele der kleineren Hersteller von natürlichen Nahrungsergänzungen werden auf diese Weise aus dem Markt gedrängt. Außerdem sind ‚Heilmittel' nicht frei verkäuflich, sondern dürfen nur von Apotheken abgegeben werden - die mehrheitlich den pharmazeutischen Unternehmen verpflichtet sind und ihre Kunden entsprechend beraten. Diese Strategie des Pharmakartells kommt dem Ausverkauf unser aller Gesundheit gleich. Dies offenbart sogar - wenn auch indirekt - die Medieninformation des Davoser World Economic Forum vom 21. Januar 2004 mit den Worten: "Nur in Expertenkreisen ist man sich bewußt, was Vitamin- und Mineralienmangel für die Menschen und Länder weltweit bedeuten. (…) Vitamin- und Mineralienmangel schädigt das Immunsystem, führt zu Geburtsschäden und verurteilt zwei Milliarden Menschen, unter ihrem physischen und geistigen Potential zu leben."


Benjamin Seiler, Hintergründe Politik / Gesellschaft, Spiritualität / Esoterik, Gesundheit / alternative Wissenschaft
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