Hoffnung für Lyme-Borreliose

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Borreliose gilt als multisystemische Krankheit, weil im Verlauf der Infektion jedes Organ und Gewebe betroffen werden kann. Übertragen wird das Bakterium Borrelia burgdorferi durch Zecken – im europäischen Raum soll jede fünfte Zecke Träger dieses Bakteriums aus der Gruppe der Spirochäten sein. Nach der Infektion durch den Biss einer betroffenen Zecke breitet sich der Erreger über den Blutkreislauf im ganzen Organismus aus.

Rezidiver Verlauf

Die Infektion verläuft rezidiv in drei Stadien, d. h. das sich die Symptome in Schüben verschlechtern. Im ersten Stadium kommt es zu einer Lokalinfektion, die sich durch einen roten Ring um die Bissstelle auszeichnet.
Im zweiten Stadium werden die Erreger im Körper zerstreut, sie verteilen sich im ganzen Organismus des Patienten. Wenn nicht sofort mit Antibiotika behandelt wird, können grippeähnliche Symptome, Schweißausbrüche und neurologische Störungen auftreten. Auch Lähmungen, Arthritis, eventuell auch Gehirnhautentzündung und Karditis können vorkommen.
Im dritten Stadium leidet der Patient unter chronischer Infektion und an starken Schmerzen durch wandernde Muskel- und Gelenkentzündungen. Außerdem kommt es häufig zu einem Befall des zentralen und peripheren Nervensystems.

Antibiotika als einzige Chance?

Die Schulmedizin sieht als einzige Behandlungsmöglichkeit sofortige längerfristige Antibiotikagabe, wobei allerdings keine zuverlässigen Aussagen über die Wirksamkeit von Antibiotika gegeben werden können, da diese Krankheit noch zu wenig erforscht, bzw. überhaupt erforschbar ist.

Welche natürlichen Bahandlungsalternativen gibt es denn für Borreliose-Patienten?

Das fragte sich auch Wolf-Dieter Storl, nach dem er an sich selbst den bezeichnenden roten Ring um einen Zeckenbiss entdeckte. In der Schweizer Gesundheitszeitschrift „Natürlich“ und in seinem Buch „Mit Pflanzen verbunden“ beschreibt er seine Erfahrungen und Forschungen zur Borreliose, die hier teilweise wiedergegeben sind.


Wolf-Dieter Storl

Für Storl kam Antibiotika kaum in Frage, da er selbst schon schlechte Erfahrungen damit gemacht hatte, als er Jahre vorher nach einer Antibiotika-Behandlung eine Superinfektion erlitten hatte, die ihm noch lange zu schaffen machte. Ohnedies stellen Antibiotika einen massiven Eingriff in das körpereigene Immunsystem dar, weil sie das ganze Ökosystem durcheinander bringen, welches den Organismus normalerweise gegen Infektionen schützt: sie zerstören die symbiotische Darmflora, die ein wesentlicher Bestandteil der körpereigenen Abwehr ist, sie schaffen ein pilzfreundliches Klima im Körper und bereiten damit den Nährboden für z.B. Candida albicans und andere Pilzinfektionen. Außerdem können sie zu allergischen Reaktionen führen, bis hin zum seltenen anaphylaktischen Schock.

Antikörper gegen Borreliose?

Durch seine Forschungen wurde Storl auf Statistiken über die Borreliose aufmerksam. Eine davon, aus dem Handbuch für Diagnose und Therapie, „Consilium Cedip Practicum“ (1995) besagte, „das 23 % der Waldarbeiter in Deutschland Antikörper gegen die Borreliose aufweisen, ohne das sie überhaupt wissen, das sie jemals infiziert wurden“. Die American Medical Association stellte in einer Studie fest, das nur die Hälfte der Patienten mit der Diagnose Borreliose auch tatsächlich darunter litt.

Das brachte Storl zu der Vermutung, dass das Immunsystem die Fähigkeit hat, Antikörper gegen die Spirochäten zu produzieren, und das es deshalb doch das Naheliegendste wäre, das Immunsystem mit allen Mittel zu unterstützen. Die immun-suppressiven Antibiotika hingegen, welche die körpereigene Abwehr dämpfen, seien demnach wohl nicht gerade ein angemessenes therapeutisches Mittel.

Das Immunsystem stärken ...

Also wurde für Wolf-Dieter Storl klar, das es die oberste Priorität wäre, das Immunsystem zu stärken, zum Beispiel mit viel Schlaf und Bewegung in frischer Luft und Sonnenschein. Außerdem eine ausgewogene Diät mit viel frischen Obst und Gemüse. Bevorzugt auch Karotinoide aus Karotten und Roter Beete, und Allicin, ein schwefelhaltiges, ätherisches Öl, das viel in Knoblauch, Bärlauch und Zwieblen enthalten ist, und eine antimikrobielle Wirkung aufweist. Auch Echinacin, der Wirkstoff aus dem Purpurnen Sonnenhut kann in einer Kur das Immunsystem stärken.



... aus naturheilkundlicher Sicht

Doch bei einer so schwerwiegenden Krankheit wie der Borreliose erschienen ihm diese Maßnahmen allenfalls als unterstützend, aber kaum als genügend. Und so ging er zu dem befreundeten Naturheiler Dr. rer. nat. Gerhard Orth, der schon einige Borreliose-Patienten behandelt hatte. Seine Therapie integrierte vor allem stoffwechselanregede Mittel von Schafgarbe über Löwenzahn bis Wegwarte. Zum Beispiel das Präparat „Multiplasan“, welches aus zu Pulver verriebenen und zu Pillen gepressten Kräutern besteht, die fast ausschließlich aus Leberstoffwechsel anregenden und blutentschlackenden Pflanzen bestand.

Zusätzlich verordnete Dr. Orth bis zu einem Liter Goldrutentee täglich, am besten in einer Mischung aus europäischer und kanadischer Goldrute, zubereitet als Aufguß oder – besser noch – als Kaltauszug über Nacht angesetzt. Das rege die Nieren an und schütze sie vor Reizungen.
Ergänzend dazu empfahl er das Einreiben des Körpers mit dem aromatischen H-14 Öl (3x täglich vor allem in den Kniehöhlen und Armbeugen). Darin enthalten sind auf der Grundlage von Olivenöl auch ätherische Öle von Pfefferminze über Kalmus bis Zimt. Das Öl wurde von Dr. Orth entwickelt auf der Grundlage der Forschung des französischen Mediziners und Pioniers der Aromatherapie, Dr. Jean Valnet. Von der Haut aufgenommen entfalten diese Öle im Körper u.a. eine bakteriostatische (keimhemmende) Wirkung, sie hemmen also die Vermehrung der Borrelien.
Außerdem verschrieb Orth Propolis-Pulver. Das Präparat aus Bienenharz habe ebenso antimikrobielle Wirkung.
Ergänzend dazu bietet sich auch Schafgarbentee, Löwenzahnwurzel, durchwachsener Wasserhanf (Eupatorium perfoliatum) oder Mariendistelpräparate an, die allesamt stoffwechselanregend wirken.

... und aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

Nachdem Storl die Anweisungen von Dr. Orth befolgte, bemerkte er schon, das es ihm deutlich besser ging. Dennoch hatte er das Gefühl, den Krankheitsherd in sich schlummern zu spüren, nur darauf wartend, dass sich wieder eine immunschwache Situation ergäbe. Also forschte Storl weiter und stieß auf den amerikanischen Phytotherapeuten Matthew Wood und sein Buch „The Book of the Herbal Wisdom“. Als Experte der altüberlieferten chinesischen Pflanzenmedizin erkannte er einen Symptomkreis, der ganz dem der Borreliose entspricht, und den die alten Chinesen mit der Karde (Dipsacus asper oder D. japonica) behandelten. Sie benutzten es bei traumatisierten Gelenken und Muskeln und zur Stärkung der „Nierenessenz“ und des „Leberblutes“. Ist beides geschwächt, hat dies zur Folge, dass Rücken, Kniegelenke, Muskeln und Sehnen schwach, steif und verspannt werden und schmerzen. Alles Symptome, die auch im zweiten und dritten Infektions-Stadium der Borreliose auftreten.

Die Karde

Storl fühlte sich auf der richtigen Spur und vertiefte sich in die Beschäftigungen mit der Karde.

Obwohl sie stachlige Stengel aufweist, gehört sie nicht zu den Disteln sondern ist ein Korbblütler. Als zweijährige Pflanze sammelt sie im ersten Jahr als Rosette die Kraft, um im zweiten Jahr dann ein bis zwei Meter hoch in die Blüte zu schießen. Die eiförmig-zylindrischen Blütenstände bestehen aus elastischen, harten, langen, und vorne hakig gekrümmten Blütentragblätter. Diese machen sie auch in der Textilverarbeitung unentbehrlich, wo sie eingesetzt wird, um Wolle zu strählen oder Lodenstoffe aufzurauen. Betrachtet man die Karde aus Sicht der Signaturenlehre, so scheint sie vom Äußeren her wie ein Ebenbild der Borreliose-Symptomatik. Auffällig ist das Abblühens der vielen kleinen lila-rötlichen Blüten, die sich zum Blütenkopf zusammensetzen: Auf halber Höhe des eiförmigen Köpfchens beginnt eine ringförmige Zone zu blühen. Dieser rote Ring teilt sich und wandert dann im Zuge des Abblühens, gleichzeitig nach oben und unten. Auch bei der Borreliose kommt es im ersten Stadium der Infektion zu einem roten Ring um den Zeckenbiss.

Historische Überlieferungen

Auch in der überlieferten europäischen Heilkunde forschte Storl weiter nach der Karde. Er fand heraus, das die Kardenwurzel schon seit langem als reinigend und entgiftend gilt und bei Gicht, Arthritis, Rheuma, Wasser- und Lebersucht, Dermatose, Furunkel und Akne helfen kann. Innerlich wirke sie stark harn-, galle- und schweißtreibend, sowie Leberstoffwechselanregend.
In der italienischen Volksmedizin gibt es zu diesem Zweck ein Dekokt, wobei die zerkleinerte Wurzel (2 g auf 100 ml Wasser) aufgekocht und am morgen auf nüchternen Magen getrunken wird.


In der Renaiccance stampfte man die Wurzel zu Brei, nachdem sie in Wein weich gekocht wurde, und applizierte damit äußerlich „die Spalten des Unterkörperes, gegen Warzen und Fisteln“.

Kardenwurzel-Kuren

Für den Fall der Borreliose empfiehlt sich eine Kur mit der Karden-Wurzel. Zum Beispiel als „Rosskur“: Während einer Fastenwoche (eventuell mit Rohkost) wird der Tee (1 TL/Tasse/bis zu 3xtgl.) schluckweise getrunken. Er ist allerdings äußerst bitter und darf nicht gesüßt werden. Nach einer Woche darf der Patient wieder beginnen, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Den Tee der Karden-Wurzel sollte er aber noch weitere zwei Wochen trinken. Es sei auch angezeigt, jeden Monat mit einer ein- bis dreitägigen Kur nachzubehandeln, wobei dann das Fasten nicht mehr unbedingt notwenig sei.


Eine andere Möglichkeit der Verabreichung der Karde ist die Tinktur. Das Herstellungsverfahren beschreibt Matthew Wood sehr einfach: Im Herbst, Winter oder Frühling wird die Wurzel der zweijährigen Pflanze geerntet. Sie wird gesäubert, sorgfältig zerkleinert, in ein Schraubglas gefüllt und mit Korn oder Wodka übergossen. Nun muß der Auszug für drei Wochen an einem warmen Ort mazerieren und schon ist er fertig. Bei der Dosierung beginne man mit drei Tropfen, drei mal am Tag, wobei man die Dosis auch steigern könne auf bis zu einem Teelöffel drei mal täglich.
Als Dauer der Kur empfiehlt Wood 3-4 Wochen. Günstig sei auch eine weiter Einnahme der Tinktur in den folgenden 12 Monaten, allerdings nur einmal im Monat für die Dauer von drei Tagen, was einem möglichen Vermehrungsschub der Borrelien vorbeugen soll.

Heilungserfolge

Wood beschreibt Parallelen der Reaktion seiner Patienten auf die Einnahme der Kardentinktur: zunächst trete eine Symptomverschlechterung ein, begleitet von einem Hautausschlag, als wenn der Infektionsherd nach außen trete, woraufhin die vollständige Heilung erfolgte.

Quellen:


Wolf-Dieter Storl: „Mit Pflanzen verbunden – Meine Erlebnisse mit Heilkräutern und Zauberpflanzen“, Kosmos-Verlag, 2005 in Stuttgart. ISBN 3-440-10332-3.
Schweitzer Gesundheitszeitschrift „Natürlich“

Quelle: https://www.likamundi.de/likanews/likanews48.htm#1
 
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