Glutenunverträglichkeit - wie genau gf Ernährung einhalten?

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09.06.06
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Hallo!

Ich hab schon öfter hier über meine Tochter (15) geschrieben und um Rat gebeten. Durch einige hilfreiche Tipps ging es eine Weile besser, dann wieder schlechter.

Kurze Vorgeschichte: nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber fiel meine Tochter (damals 12) in eine starke Depression, in Folge wurde eine Autoimmunthyreopathie (Typ Hashimoto, ev. auch Basedow), eine LI und eine HI festgestellt. Sie nimmt seither Thyroxin, ein Antidepressivum und ernährt sich histamin- und fruktosearm sowie laktosefrei. Zusätzlich macht sie seit 3 Jahren eine Verhaltenstherapie, die ihr sehr gut tut. Leider war sie häufig krank, ständige Infekte, im heurigen Jahr gab es max. 2 Wochen durchgehende Beschwerdefreiheit. Psychisch ging es bergauf, Ängste wurden besser bis heuer im Frühling eine Lehrerin für ein sehr traumatisches Erlebnis sorgte. Daraufhin wurden Panikattacken und Depression stärker, seit dem Sommer bekommt sie ein neues AD und es geht psychisch wieder besser.

Geblieben sind leider ständige Durchfälle, starke Blähungen, Schmerzen im ganzen Bauchraum, blasse Gesichtshaut, Pigmentflecken an den Armen, Schatten unter den Augen, starke Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen und 20 kg Gewichtszunahme im letzten Jahr (trotz DF!). Internistisch wurde Cushing ausgeschlossen, auch sonst wäre alles o.k.

Ich bin dann auf der Suche nach einer Erklärung für ihre Beschwerden auf Zöliakie gestoßen. Der Arzt erklärte uns, Zöliakie könne es nicht sein, da die Magen- und Darmspiegelung letztes Jahr keine Auffälligkeiten (außer Gastritis) ergeben hätten. Außerdem würde Übergewicht nicht zu Zöliakie passen. Da sie aber unbedingt etwas gegen ihre Durchfälle und ihr schlechtes Befinden unternehmen wollte, haben wir vor 2 Wochen mit glutenfreier Ernährung begonnen. Die ersten 2 Tage hatte sie extrem starke Durchfälle und seither ist Ruhe! Sie hat den Eindruck, dass das Wasser aus ihrem Körper verschwindet, Finger werden schmäler und sie wirkt nicht mehr gar so aufgedunsen. Vor 3 Jahren wurde mir hier schon einmal empfohlen, dass meine Tochter sich glutenfrei ernähren sollte, damals war sie dazu aber noch nicht bereit.

Nun meine Fragen:
Kann es sein, dass sie einfach an einer Glutenunverträglichkeit und nicht an Zöliakie leidet? Ev. durch einen gereizten Darm?

Wie streng muss dann die gf Ernährung eingehalten werden? Für die nächsten Monate dachte ich mal, dass sie ganz konsequent verzichten sollte, aber wie sieht es danach aus, könnte es sein, dass der Darm sich wieder regeneriert und sie hin und wieder kleine Mengen vertragen könnte?

Sie war heuer einmal bei einer Bioresonanztherapie, da ging es ihr ein paar Tage besser. Wäre das eine Möglichkeit um den Darm zu unterstützen und zu stärken?

Wäre dankbar für eure Antworten
lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine,
bei Glutenunverträglichkeit sollte die gleiche Sorgfalt wie bei Zöliakie betrieben werden. Bereits 1/4 Gramm glutenhaltiges Getreide kann den Darm in Mitleidenschaft ziehen. Es geht also um Krümmel. Deswegen ist in einem Haushalt, in dem andere Gluten vertilgen eine strikte Trennung z.B. von Schneidebretter, Aufbewahrungfächern usw. nötig.

Es gibt viele Leute, die an einer Glutenunverträglichkeit, jedoch nicht an Zöliakie leiden. Die Aussage, mit dem Ausschluß von Zöliakie wäre das Problem Gluten erledigt, ist typisch für Schulmediziner, die sich in den letzten 10 Jahren nicht ausreichend fortgebildet haben.

Möglich ist jedoch auch eine Störung der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten.
Vielleicht hilft dir das hier weiter: Übergewicht, Zuckerkrankheit, hohe Blutfette, Bluthochdruck | TV Gesundheit
 
Hallo Rudi!

Danke für den Link, werde ich gleich durchlesen.

Ja, der Schulmediziner hat sofort abgewunken. Als wir jetzt aber von einer Besserung der Symptome durch gf Ernährung gesprochen haben, hat er gemeint ".....eine Verbesserung des Gesundheitszustand ist nicht mit einer gf Ernährung in Verbindung zu bringen....". Was soll's, ich bin nicht dazu da um Aufklärungsarbeit zu leisten. Mir ist wichtig, dass es meiner Tochter besser geht.

Ich meine nur irgendwo gelesen zu haben, dass es sein kann, dass ein gereizter Darm sich nach einigen Monaten erholt und dann wieder kleine Mengen Gluten hin und wieder vertragt. Derzeit sind wir sehr konsequent und vermeiden auch Lebensmittel die "Spuren von Gluten" enthalten.

lg
schlumpfine
 
hallo Schlumpfine,

ich finde es gut dass ihr standhaft geblieben seid, was die gf Ernährung betrifft, auch wenn der Arzt meinte es sei unmöglich dass es deiner Tochter deswegen besser gehe. :) Er weiss es nicht anders.
Und ihr seht ja den Erfolg selbst.

Ob diese Unverträglichkeit sich wieder zurückbildet, und wann, das ist schwer zu sagen. man müsste versuchen die Ursachen dafür herauszufinden. Warum der Darm darauf so gereizt reagiert.
Da kann es so viele möglichen Ursachen geben, z.B. Gift- oder Schadstoffe, die sich im Körper angesammelt haben, die Ernährung allgemein eher ungesund ist, und so das "System" überlastet, eventuell noch Stress, oder ganz etwas anderes. :)

liebe Grüße von hexe :hexe:
 
Hallo, ihr Lieben!

Bei mir liegt die Glutenunverträglichkeit an meiner Schilddrüse. Wenn damit etwas nicht stimmt, dann bekommt man mit dem Darm und damit mit vielen Lebensmitteln Probleme.

In diesem Link findet ihr, dass Vieles damit zusammenhängen kann, aber auch alles wieder zurückgehen kann.

Hashimoto Thyreoiditis und Nährstoffe

Ödematöse Darmschleimhaut:

Zitat:
Auswirkungen von Schilddrüsen-Erkrankungen auf Herz,Gastrointestinaltrakt und Immunsystem

Professor Dr. Martin Grußendorf, Stuttgart

oedematöse Veränderung der Darmschleimhaut durch den Schilddrüsenhormonmangel, dadurch auch Resorptionsstörungen, das heißt der Durchtritt der Nahrungsbausteine durch die Darmschleimhaut ist gestört. Davon ist auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen in den Körper betroffen. Desweiteren kann es zu Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes kommen.

Alle Veränderungen können sich bei adäquater Behandlung wieder zurückbilden

Vielleicht ist es einen Versuch wert, mal zu einem Schilddrüsen-Spezialisten zu gehen!

Schaden könnte es auch nicht, mal diesen kostenlosen Online-Test zu machen. Da kann man gut sehen, ob evtl. HPU mit im Spiel ist.

KEAC - Hämopyrrollaktamurie (HPU) und HPU-Test®: HPU - Index

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Hexe!

Ja, ich hab in den letzten Jahren gelernt, nicht immer auf die Meinung der Medzinier zu hören:rolleyes:.
Es könnte gut sein, dass der ganze Stress der letzten Jahre auch den Darm überbeansprucht hat.

lg
schlumpfine
 
Hallo Sonora!

Also das mit der Schilddrüse ist ein sehr interessanter Ansatz. Ich hab nämlich schon festgestellt, dass ihr Darm noch sensibler reagiert, wenn sie Nahe der UF ist. Leider haben wir sämtliche Schilddrüsenärzte in unserer Umgebung durch und wirklich zufrieden waren wir mit keinem. Einer wollte ihr sogar die AI-Erkrankung absprechen:mad:. Daher lassen wir jetzt alle 6-8 Wochen Werte beim HA machen und die Dosis passen wir dann in Absprache mit dem an.

HPU-Test war bei uns beiden positiv. Wir nehmen nicht die hochdosierten Vitamine sondern normaler Präparate.

Danke für den Link, werd ich gleich mal durchgehen.

lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine!

Das mit der Schilddrüse musst du genauer erklären! :D Ich verstehe das so, dass da wirklich was ist. Kannst du nicht mal die Befunde einstellen? Ich meine die Blutwerte, welche sonstigen Untersuchungen gemacht wurden außer FT3, FT4 und TSH, ob Ultraschall gemacht wurde und was dabei rauskam...

Ich weiß von einigen aus meinem anderen Forum, dass alle Nahrungsmittel-Intoleranzen weggingen, wenn die Schilddrüse optimal eingestellt war. Alles kam zurück, wenn die Werte nicht mehr stimmten.

Kennst du dich einigermaßen aus mit der Schilddrüse, mit Hashimoto usw., weißt du, welche Untersuchungen warum wichtig sind, oder sollen wir dir lieber alles erklären?

Auch Depressionen hängen damit zusammen. Es kann sein, dass alles schilddrüsenbedingt ist.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Hallo Sonora!

Also, ich selbst habe keine SD mehr (Rest 0,1 ml), da sie aufgrund von Basedow entfernt wurde. Bei der anschließenden histologischen Untersuchung wurde festgestellt, dass ich aber auch Hashimoto habe/hatte.

Meine Tochter erkankte vor 3 Jahren an dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Da sie anschließend irgendwie nicht gesund wurde und ja auch eine gentische Veranlagung besteht hab ich die SD untersuchen lassen. Im US wurde eine Autoimmunthyreopathie - vermutlich Typ Hashimoto, könne aber auch noch Basedow bzw. Mischform weren - festgestellt. Antikörper sind noch in der Norm, TRAK an der oberen Grenze. Seither nimmt sie Thyroxin. Es ging ihr dann besser, oft waren aber noch Magen-Darm-Beschwerden vorhanden. Daher dann die Untersuchung auf Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. HI und LI waren deutlich positiv. Seither wird 1-2 mal pro Jahr Ultraschall der SD gemacht, Werte ca. alle 3 Monate (je nach Dosisänderung). Im letzten Ultraschall (Juni 09) war die SD nur mehr 4 ml groß (2006 noch 8 ml). Der AI-Prozess war heuer (wahrscheinlich durch die Aufregung) sehr aktiv, hat uns der Arzt erklärt.

Im Juni (kurzfristiger Arztwechsel) wurde meine Tochter auf ein Kombipräparat umgestellt. Damit ging es ihr extrem schlecht und nach Absprache mit Internist und HA wurde sie wieder auf das reine T4 Präparat umgestellt. Damit geht es jetzt wieder langsam aufwärts. Heute wurden wieder Werte bestimmt, erhalte Ende der Woche das Ergebnis, dann stell ich sie hier rein.

Ich habe auch den Verdacht, dass es ihr bezüglich Unverträglichkeiten wesentlich schlechter geht, wenn sie schlechte Werte hat. Komischerweise hat sie fast immer einen sehr niedrigen ft4, recht hohen ft3 und supprimierten TSH (muss daher mit den Ärzten immer diskutieren, weil sie die Dosis senken wollen). Es ist fast so, als würde ihr Körper alles T4 was er bekommt in ft4 umwandeln wollen. Weiß der Kuckuck warum?
Derzeit nimmt sie 150 mcg T4.

Richtig, auch die Depressionen haben sich sehr stark verschlimmert, als sie in die UF gerutscht ist. Psychisch geht es ihr jetzt langsam wieder besser, kann natürlich auch an den neuen AD liegen.

Ich bin jetzt wirklich schon auf die neuen Werte gespannt!

Danke für dein Interesse an unseren Schwierigkeiten,
lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine!

Schau mal hier, das kann schon alles von der Schildi kommen:

www.forum-schilddruese.de/bauteile/texte/fs_fachinfo_psyche.pdf

Kennst du diesen Link? Da haben wir alles gesammelt, was uns zur Schilddrüse vor die Flinte kam! :D Vielleicht ist ja Interessantes für dich dabei!?!

https://www.symptome.ch/vbboard/sch...517-schilddruesen-informationen-sammlung.html

Ich vermute, dass bei euch beiden sehr viel an der Schilddrüse liegt. Auch die Nahrungsmittel-Intoleranzen und -Allergien KÖNNTEN davon kommen und sich dann auch wieder zurückentwickeln, wenn die Schildi optimal eingestellt ist. Im Hashiforum haben viele diese Erfahrung gemacht. Wenn dann mal wieder eine Feinabstimmung nötig war, kamen die Unverträglichkeiten wieder.

Wenn jemand auf Gluten stark reagiert, ohne dass einer der üblichen Tests etwas ergab, dann kann es sein, dass es hilft, 1 oder 1,5 Jahre einen Bogen drum zu machen. Oft hilft es. Es gibt aber auch andere Erfahrungen. Manchmal ist es so, dass, wenn man diese Diät einhält, sie nicht mehr weggeht. In so einem Fall wäre man besser beraten, auf die bestmögliche Einstellung der Schilddrüse zu warten und einfach weiter Gluten zu futtern. :confused: Man muss sich beobachten. Die mindeste Zeit, um wirklich etwas zu merken, sind 6 Wochen. Wenn dann eine deutliche Besserung eingetreten ist, dann sollte man vielleicht doch auf Gluten verzichten.

Ein gutes Hilfsmittel, während einer Diät zu erkennen, dass etwas falsch lief, ist ein dicker Bauch. Wenn du etwas Falsches gegessen hast und an einem der nächsten Tage einen dicken Bauch bekommst und 1-2 kg mehr auf der Waage hast, dann wird das mit ziemlicher Sicherheit an Wassereinlagerungen liegen. Durch die erneut eingetretene Darmentzündung hat der Körper an dieser Stelle viel Wasser eingelagert und du siehst aus wie schwanger. Läuft die Diät gut, mit ALLEN Dingen, die du nicht verträgst, dann müsste dein Bauch flach sein. So denn auch eine Darmsanierung passiert ist mit Pilzbehandlung und Probiotikum. Nur so kann sich der Darm erholen. Dazu genug Thyroxin und die Darmschleimhaut sollte sich wieder erholen.

Ähnlich ist es natürlich bei allen Lebensmitteln. Aber dieses Abwägen müssen wegen einer Abstinenz kenne ich nur von Gluten.

Wegen deiner Werte solltest du noch warten, ob sich auch andere noch zu Wort melden. Da ich momentan nicht mit Thyroxin zu therapieren bin, kann ich bei der Wertebeurteilung – besonders in einem so verzwickten Fall wie bei dir – nicht mitreden.

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Sie war heuer einmal bei einer Bioresonanztherapie, da ging es ihr ein paar Tage besser. Wäre das eine Möglichkeit um den Darm zu unterstützen und zu stärken?

Hallo Schlumpfine,

mit der Bioresonanz würde ich min. 1 Jahr lang weiter machen. Der EBV und dessen Freunde müssen auf jeden Fall erst einmal zurückgedrängt werden, eine Milieusanierung und eine Entgiftung sind auch unabdingbar, wenn es Deiner Tochter wieder besser gehen soll.
 
Hallo Sonora und Snorri!

@Sonora: danke für die beiden Links. Den ersten kannte ich schon, den zweiten werde ich durchlesen! Meine Tochter (und ich auch) haben jetzt nach gut 2 Wochen schon den Eindruck, dass ihr die glutenfreie Kost sehr gut tut. Sie hatte seither nur mehr einmal Bauchschmerzen + DF. Der Arzt hat gemeint, dass es sowas schon gäbe und sie noch ein paar Wochen durchhalten soll. Danach soll sie wieder ganz kleine Mengen austesten, ob sie Gluten verträgt und wieviel. Danke nochmal, :wave:

@snorri: also die Bioresonanz werden wir auch im Auge behalten. Wir wollten jetzt nicht an zu vielen verschiedenen Stellen gleichzeitig arbeiten, weil wir dann nicht wissen, was letztendlich geholfen hat.

lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine,

Ich habe auch den Verdacht, dass es ihr bezüglich Unverträglichkeiten wesentlich schlechter geht, wenn sie schlechte Werte hat. Komischerweise hat sie fast immer einen sehr niedrigen ft4, recht hohen ft3 und supprimierten TSH (muss daher mit den Ärzten immer diskutieren, weil sie die Dosis senken wollen). Es ist fast so, als würde ihr Körper alles T4 was er bekommt in ft4 umwandeln wollen. Weiß der Kuckuck warum?

Vielleicht gerade weil die Hormone knapp sind? Immerhin klappt die Umwandlung offenbar gut, das ist ja schon mal eine gute Basis für die Einstellung. Vielleicht würden sich ja die beiden freien Werte unter einer etwas höheren Dosis etwas mehr annähern?

Wenn Deine Tochter schon mal einen Basedow-Verdacht hatte, vielleicht hat man ja mal erhöhte TRAK festgestellt? Die können den TSH-Wert auch etwas absenken.

Viel Glück mit den Ärzten
Irene
 
Hallo Irene!

Das könnte ganz gut sein, was du schreibst. TRAK waren bisher immer in der Norm, aber an der oberen Grenze. Der TSH kann aber auch durch andere Dinge (wie z.B. bei HI) supp. sein, daher ist für mich der TSH nicht wirklich aussagekräftig. Leider hab ich heuer auf den Arzt und nicht auf mein Bauchgefühl gehört und so wurde sie auf ein Kombipräparat umgestellt (was meiner Meinung nach gar nicht nötig war, da ja die Umwandlung super klappt). Der Arzt hat dann die Dosis auch noch drastisch gesenkt - Ergebnis: Katastrophe, TSH innerhalb weniger Wochen von supp. auf 6:eek:! Sie nimmt jetzt wieder ihre alte Dosis von 150 mcg und ich glaub auch, dass sie da ev. noch steigern muss. Bekommen am Fr. die neuen Werte, dann sehen wir mal weiter.

Der HA hat meiner Tochter gestern erklärt, dass eine mehrwöchige glutenfreie Ernährung schon seinen Sinn hat. Nach 4-6 Wochen solle sich langsam glutenhältige Lebensmittel probieren. Dann sehe man, wie weit sie die Sachen verträgt und wieviel davon sie essen dürfe. Es könne nämlich schon gut sein, dass (wie bei einer HI) kleine Mengen verträglich sind. Da hat meine Tochter dann wieder neuen Mut geschöpft, derzeit fällt es ihr schon schwer ständig "darf ich nicht" zu sagen und Alternativen zu essen.

Dank eurer Hilfe wissen wir aber jetzt, dass wir erstmal (wieder) an der Baustelle Schilddrüse arbeiten müssen.

lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine,

Der HA hat meiner Tochter gestern erklärt, dass eine mehrwöchige glutenfreie Ernährung schon seinen Sinn hat. Nach 4-6 Wochen solle sich langsam glutenhältige Lebensmittel probieren. Dann sehe man, wie weit sie die Sachen verträgt und wieviel davon sie essen dürfe.

Das ist unsinnig und zwar aus einem simplen Grund: Die Glutenunverträglichkeit fällt nicht vom Himmel, sondern hat Ursachen. Durch das Meiden des Glutens verhinderst du nur das Auftreten von Beschwerden, aber das ändert natürlich überhaupt nichts an den Ursachen. Das Gluten ist nicht Ursache, sonder nur Auslöser! Nach 4-6 Wochen hat sich überhaupt nichts an der Krankheit geändert, außer, daß die Darmschleimhaut erst einmal abgeheilt ist. Die Ursache der Unverträglichkeit besteht aber weiterhin und daher reagiert deine Tochter auch weiter auf Gluten. Stellt ihr die eigentlichen Ursachen nicht ab, dann wird sie auf immer kleinere Mengen Gluten immer heftiger reagieren, weil die Krankheit fortschreitet. Das führt dann dazu, daß die Krankheit, die derzeit durch Abstellen der Ursachen möglicherweise noch heilbar ist, in ein chronisches unheilbares Stadium übergeht. Jetzt könntet ihr vermutlich noch eine Heilung erreichen, sprich sie würde nach einiger Zeit auch wieder ohne Probleme glutenhaltige Nahrung essen können. Später ist das meist unmöglich.
 
Hallo Joachim!

Die Ursache der Unverträglichkeit besteht aber weiterhin und daher reagiert deine Tochter auch weiter auf Gluten. Stellt ihr die eigentlichen Ursachen nicht ab, dann wird sie auf immer kleinere Mengen Gluten immer heftiger reagieren, weil die Krankheit fortschreitet.

Was sind deiner Meinung nach die Ursachen?

lg
schlumpfine
 
Hallo Schlumpfine,

Was sind deiner Meinung nach die Ursachen?

Grob gesagt im langsjährigen Verzehr stark verarbeiteter und dadurch vitalstoffarmer Nahrungsmittel. Die fehlende Vitalstoffe führen zu Stoffwechselstörungen und die wiederum haben dann die entzündlichen und degenerativen Reaktionen zur Folge. Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch das tierische Eiweiß.

Sinnvollerweise sollte man bei Zöliakie daher die Ernährung auf eine frischkostreiche, tiereiweißfreie Vollwerternährung umstellen. Glutenhaltige Nahrungsmittel müssen dabei zunächst gemieden werden, bis sich die Stoffwechsellage wieder normalisiert hat. Danach werden dann auch glutenhaltige Speisen wieder ohne Probleme vertragen.

Das alles ist praktische ärztliche Erfahrung... Wenn du möchtest, nenne ich dir gerne einen Arzt, der sich damit auskennt. Die Krankheitsbehandlung gehört ja sowieso in ärztliche Hände.
 
Sinnvollerweise sollte man bei Zöliakie daher die Ernährung auf eine frischkostreiche, tiereiweißfreie Vollwerternährung umstellen. Glutenhaltige Nahrungsmittel müssen dabei zunächst gemieden werden, bis sich die Stoffwechsellage wieder normalisiert hat. Danach werden dann auch glutenhaltige Speisen wieder ohne Probleme vertragen.

Lieber Joachim,

sorry, aber das ist purer Blödsinn. Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der bereits mikroskopisch kleinste Mengen von Gluten zu massiven Reaktionen im Dünndarm führen. Dabei werden nicht nur die Zotten zerstört, sondern es kann auch zu massiven Immunreaktionen kommen. Jemand, der unter einer echten Zöliakie leidet, muss sogar eigenes Kochgeschirr verwenden und auf strikteste Diät achten.

Wenn ich die vorherigen Beiträge richtig gelesen habe, dann liegt hier nachweislich keine Zöliakie vor, sondern lediglich eine Glutenunverträglichkeit, die sich nach meinen langjährigen Erfahrungswerten leider nicht durch Karenz beheben lässt.

Dass eine grundlegende Sanierung und Entgiftung des ganzen Körpers erfolgen muss, ist immerhin richtig. Was mir nicht gefällt, ist, dass Du unterschwellig einer Mutter vorwirfst, sie hätte ihr Kind nicht adäquat mit Nährstoffen versorgt.

Wie viele Rubriken in diesem Forum beweisen, entsteht Nährstoffmangel i.d.R. nicht in erster Linie durch Mangelernährung, sondern durch vermehrten Verbrauch des Körpers von Nährstoffen als Folge von internen und externen Vergiftungen (siehe Kapitel Amalgam und Impfungen). Eine Substitution mit allen notwendigen NE hat leider meist nicht eine automatische Heilung des Darmes zur Folge. Eine Ernährungsumstellung auf glutenfreie und somit reizarme Lebensmittel ist aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen eine wertvolle Unterstützung jeglicher Therapien.

Viele Grüße

Snorri
 
Hallo Snorri,

sorry, aber das ist purer Blödsinn.

Ja, das höre ich öfter... ;)

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der bereits mikroskopisch kleinste Mengen von Gluten zu massiven Reaktionen im Dünndarm führen

Es spielt keine Rolle, in welche Schublade du die Zöliakie steckst. Daß die Erkrankung ernährungsbedingt ist und durch eine konsequente Ernährungsumstellung geheilt werden kann, ist praktische ärztliche Erfahrung.

Wobei Heilung hier bitte im weitesten Sinne verstanden werden muß, denn eine Zerstörung des Darms durch eine nicht ursächlich behandelte Zöliakie ist irreversibel. Deshalb ist es gerade bei der Zöliakie so wichtig, schnell und konsequent die Ursachen - und zunächst auch die Auslöser - zu beseitigen.

Dabei werden nicht nur die Zotten zerstört, sondern es kann auch zu massiven Immunreaktionen kommen. Jemand, der unter einer echten Zöliakie leidet, muss sogar eigenes Kochgeschirr verwenden und auf strikteste Diät achten.

Das sind die typischen Folgen einer nicht ursächlich behandelten Zöliakie im Endstadium. Würde man die Krankheit ursächlich behandeln, käme es nicht so weit.

Wenn ich die vorherigen Beiträge richtig gelesen habe, dann liegt hier nachweislich keine Zöliakie vor, sondern lediglich eine Glutenunverträglichkeit, die sich nach meinen langjährigen Erfahrungswerten leider nicht durch Karenz beheben lässt.

Meiner Meinung nach ist die Glutenunverträglichkeit nichts anderes als eine beginnende Zöliakie. Da beides die gleiche Ursache hat, spielt diese Unterscheidung aber auch wirkliche keine Rolle. Daß sich beides nicht durch Karenz beheben läßt ist nur logisch, da das Meiden des Auslösers nie zu einer Heilung führen kann - nur zu einer temporären Symptomfreiheit.

Was mir nicht gefällt, ist, dass Du unterschwellig einer Mutter vorwirfst, sie hätte ihr Kind nicht adäquat mit Nährstoffen versorgt.

Ich werfe der Mutter gar nichts vor. Ich sage, daß die Ursachen der Krankheit in langjähriger Fehlernährung liegen. Wenn die Mutter ihr Kind falsch ernährt hat, dann war das eben so - es geht hier ja nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, die Krankheitsursache zu nennen. Soll man das nicht, weil das politisch unkorrekt wäre?

Wenn die Mutter das Kind falsch ernährt hat, dann befindet sie sich zumindest in guter Gesellschaft: Nach eigener Erfahrung würde ich sagen, daß durchaus 95% der Mütter ihre Kinder falsch ernähren.

Wie viele Rubriken in diesem Forum beweisen, entsteht Nährstoffmangel i.d.R. nicht in erster Linie durch Mangelernährung, sondern durch vermehrten Verbrauch des Körpers von Nährstoffen als Folge von internen und externen Vergiftungen (siehe Kapitel Amalgam und Impfungen).

Zunächst einmal geht es nicht um Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße: von denen haben wir mehr als genug), sondern um Vitalstoffe (alles andere).

Dann beweisen die vielen Beiträge lediglich, daß sich viele Menschen mit dem Thema Schadstoffe beschäftigen und darin die Ursachen vermuten. Bewiesen wird dadurch erst einmal gar nichts.

Eine Beweis hast du erst, wenn ein Arzt Patienten entsprechend behandelt und sie werden dadurch dauerhaft geheilt - was hier bedeutet, daß sie auch wieder problemlos glutenhaltige Nahrung essen können. Ich kenne entsprechende Ärzte und Patienten persönlich. Ich kenne aber im Gegenzug keinen einzigen Betroffenen, der durch Entgiftung wieder dauerhaft Gluten verträgt.

Eine Vergiftung sorgt dafür, daß die Entgiftungsprozesse vor allem in Leber und Niere verstärkt ablaufen, was einen höheren Bedarf an Nähr und Vitalstoffen zur Folgen haben könnte(!), der aber automatisch durch die natürlichen Regulationsmechanismen abgedeckt wird. Eine Mangelsituation entsteht dadurch daher nicht - die besteht aber in der Regel schon lange im Vorfeld durch die übliche minderwertige Ernährung.

Eine Substitution mit allen notwendigen NE hat leider meist nicht eine automatische Heilung des Darmes zur Folge.

Natürlich nicht. Zumal keine NE der Welt alle notwendigen Stoffe enthalten kann, geschweige denn, daß sie vom Organismus überhaupt verarbeitet werden kann. Nahrungsergänzungen funktionieren nicht und können Ernährungsfehler nicht ausgleichen. Und in keinem Fall können sie zu einer dauerhaften Heilung einer Zöliakie führen - schlicht, weil die Zöliakie nicht entsteht, weil man bisher zuwenig NE verzehrt hat.

Eine Ernährungsumstellung auf glutenfreie und somit reizarme Lebensmittel ist aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen eine wertvolle Unterstützung jeglicher Therapien.

Das ist sicher richtig und zu Beginn in jedem Fall notwendig, aber es ist keine ursächliche Behandlung. Es hat ja eine Ursache, warum der Organismus nicht mehr mit dem Gluten zurechtkommt und dort muß man ansetzen. Das Gluten kann ja nichts dafür, daß das Organismus seltsam reagiert.
 
Hallo Joachim und Snorri!

Richtig Snorri, es wurde eine Zöliakie per Magen/Darmspiegelung UND Blutwerte eindeutig ausgeschlossen, ebenso Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Eine LI wurde vor 3 Jahren per Atemtest festgestellt und durch laktosefreie Ernährung eine Verbesserung festgestellt.

Im heurigen Jahr hatte meine Tochter extremen Stress und in Folge ständige Infekte und Magen-Darm-Beschwerden. Im Sommer war es dann so weit, dass sie kaum noch etwas vertragen hat. Daher dann die Überlegung, es mal eine Weile glutenfrei zu probieren. Wir haben eine sehr aufgeschlossene Hausärztin, die uns da beratend gern zur Seite steht.

Rückblickend glaub ich mittlerweile, dass der extreme Stress einen neuen Schub bei der Hashimotoerkrankung ausgelöst hat. Das hormonelle Ungleichgewicht hat in Folge die starke Infektanfälligkeit und die starken Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgelöst. Derzeit geht es ihr deutlich besser, allerdings ist sie nicht nur bei den glutenhältigen Lebensmittel absolut konsequent, sondern auch bei den laktosehältigen (was wohl im letzten Jahr nicht immer so war). Unsere Ärztin hat eben gemeint, dass sie nach 4 Wochen langsam versuchen kann, glutenhältige (kleine Mengen) Lebensmittel zu essen, quasi wie ein Provokationstest.

Nun zur Ernährungsfrage: im Rahmen meiner Ausbildung wurde ich auch im Bereich Ernährungslehre ausgebildet. Durch die Nahrungsmittelunverträglichkeiten habe ich mich weitergebildet und schlau gemacht, wie gesunde Ernährung für uns aussieht.
Wir wohnen hier quasi am Land, frisches Obst und Gemüse ist saisonell verfügbar. Fleisch steht hin und wieder auf unserem Speiseplan, wobei meine Tochter kaum Fleisch/Wurst isst (schon seit sie klein war). Bei uns wird frisch gekocht und nicht auf Fertignahrungsmittel zurück gegriffen. Daher bin ich mir ganz sicher, dass meine Tochter von Geburt an gesund ernährt wurde und ihre Erkrankungen nicht durch falsche Ernährung ausgelöst wurden.

Die Sache mit dem Amalgan bzw. Impfungen sieht vielleicht anders aus. Sie hatte eine Amalganfüllung für kurze Zeit, geimpft wurde sie natürlich auch. Ob das jetzt Auslöser waren, weiß ich nicht.

Fest steht für mich, dass sie die genetische Veranlagung zur Schilddrüsenautoimmunerkrankung geerbt hat und durch den schweren Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers ist diese dann eben ausgebrochen und hat viele Beschwerden nach sich gezogen.

Es hat ja eine Ursache, warum der Organismus nicht mehr mit dem Gluten zurechtkommt und dort muß man ansetzen. Das Gluten kann ja nichts dafür, daß das Organismus seltsam reagiert.
Da stimme ich dir voll zu, die Frage ist nur, ob es nicht verschiedene Ursachen gibt?

Danke euch,
lg
schlumpfine
 
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