Folsäure - Wirkungsweise?

Themenstarter
Beitritt
18.08.09
Beiträge
69
Hallo,

ich verstehe die Empfehlung der Folsäure bei der Mikronährstofftherapie nicht.
Welche Infos über die Wirkungsweise gibt es hierüber?

Meine Informationen besagen, daß Folsäure über mindestens 2 Wege die NO-Synthese fördert?

Danke
 
Folsäure - wirkungsweise?

Nicht so viele Gedanken über Einzelsubstanzen machen.
Folsäure ist keine giftige Substanz mit Nebenwirkungen, deren Supplementation vorsichtig abgewägt werden muss sondern ein lebenswichtiges Vitamin, von dem man lieber etwas mehr nimmt als zu wenig. Gehört in jedes Grundprogramm. Es macht keinen Sinn, über jedes Vitamin einzeln zu entscheiden, brauche ich es oder brauche ich es nicht, das ist nahezu unmöglich herauszufinden.

Meine Informationen besagen, daß Folsäure über mindestens 2 Wege die NO-Synthese fördert?
Wo findet man diese Informationen?
 
Folsäure - wirkungsweise?

Also, ich bin ja neu in diesem forum und wollte mich über diesen oxidativen nitrosativen Stress informieren.
Ich versuche mich immer sehr gründlich zu informieren, da ich schon sehr oft die Erfahrung gemacht habe, daß oft nur Geldmacherei dahintersteckt.

Soweit ich nun alles verstanden habe, ist der Auslösende Faktor die "überproduktion" von NO.

Alles muss ich NO verhindern.

Wenn nun aber innerhalb einer Therapie evtl. was drin ist, was die NO Produktion fördert, dann darf das doch nicht sein und dann kann ich nicht einfach darüber hinwegsehen.

Ich krame die Links dazu noch heraus und werde sie hier posten.

Allerdings muss es doch für jedes einzelne Mittel innerhalb einer Therapie eine Begründung geben (Wirkunsgweise), ansonsten ist das ganze Käse und kann unter Geldmacherei abgehakt werden.

Sorry, aber, wie bereits gesagt, es gibt meiner Meinung zu viele schwarze Schafe, sowie in der Schulmedizin, wie auch in der Alternativmedizin, und der beste Schutz dagegen ist die Selbstinformation.
 
Folsäure - wirkungsweise?

Allerdings muss es doch für jedes einzelne Mittel innerhalb einer Therapie eine Begründung geben (Wirkunsgweise), ansonsten ist das ganze Käse und kann unter Geldmacherei abgehakt werden.
Du solltest Vitamine nicht als einzelne "Mittel" betrachten. Es sind natürliche Substanzen die synergistisch wirken und in den meisten Multipräparaten eh mit drin sind. Solltest du vorhaben, alle Stoffe als Einzelpärparat zu besorgen, kommt das sowieso viel teurer als eines, wo schon das meiste in Kombination drin ist. So gesehen kannst du auch nicht von Geldmacherei sprechen. Schon garnicht bei Vitaminen, die nicht patentiert werden können, da verdient keiner groß dran.

Auch deine Bedenken wegen Erhöhung der NO Synthese kann ich nicht teilen, ich kann dir praktisch garantieren, dass Folsäure in der Hinsicht unbedenklich ist.
 
Also,

ok, sagen wir in diesem Fall "Wichtigmacherei" statt "Geldmacherei".
Ich möchte auch nicht diese Theorie heruntermachen, im gegenteil, ich will sie verstehen, aber ich kann es nicht wenn sie vollstädnig erklärbar ist:

1) einerseits reduziert Folsäure Homocystein. Dieser ist aber ein NO-Fänger.
-> mehr NO verfügbar.

2 ) journalMED - Endotheliale Dysfunktion und Homocystein
"Folsäure in hoher Dosierung besetzt die Bindungsstelle des Kofaktors Tetrahydrobiopterin an der NO-Synthase und reduziert die Entkopplung der NOS. Es wird wieder NO produziert"


www.arginin-test.de/uploads/FI-Teclor%20ARGININ%2007-2006%20EBD.pdf
"Bei Gefäßerkrankungen wird außer-
dem eine Vorstufe der Folsäure, das
sog. Tetrahydrobiopterin, verstärkt
abgebaut. Dieses aber wird ebenfalls
benötigt, um NO zu produzieren.
Führt man jedoch ausreichend Fol-
säure zu, kann diese Produktion wie-
der gesteigert werden. Besonders ef-
fektiv geschieht dies im Zusammen-
spiel mit der körpereigenen
Aminosäure Arginin. "

weitere Quellen:
https://www.flosine.de/uploads/notabene-Fach-4seitig-1709-Bertsch.2004.pdf (siehe auch Quellennachweis auf den letzten seiten)
https://www.pharmazie.uni-wuerzburg.de/Studium/Lmc/Seminare/Folsaeure.pdf

und viel über:
folsäure Tetrahydrobiopterin no-synthase - Google-Suche


So, nun, das waren meine Quellen. Ich habe keine einzige gefunden, in denen Folsäure mit weniger NO in Verbindung gebracht wird.
Mag aber sein, daß ich falsch gesucht habe. Bitte nun um Gegenbeispiele.
 
1) einerseits reduziert Folsäure Homocystein. Dieser ist aber ein NO-Fänger.
-> mehr NO verfügbar.
Ich kenne das folgendermaßen: Folsäure ist u.a. ein wesentlicher Faktor damit aus Homocystein über die sog. Methioninsynthese Methionin gebildet werden kann. Bei dieser Methioninsynthese wird u.a. auch Glutathion gebildet, das wichtigste Antioxidanz überhaupt in unserem Körper, welches u.a. auch NO abfangen kann.

Im Gegenteil kann ein zu hoher Homocysteinspiegel zu Gefäßverkalkungen und damit auch zu Herz-Kreislauferkrankungen führen. NO führt zu Gefäßerweiterungen und somit werden häufig bei Herz-Kreislauferkrankungen auch Medikamente eingesetzt, die die NO-Synthese verstärken.
 
Man sollte das nicht alles so schwarz-weiß sehen und auf Teufel komm raus alles vermeiden was in irgend einer Form was mit NO Produktion zu tun hat. NO hat auch wichtige Funktionen im Körper, es geht bloß darum, dass es nicht überhand nimmt und langfristig zu Schäden führt.
wie Binnie schon sagte, selbst wenn Homocystein NO reduzieren könnte, ist es an sich ein schädlicher Stoff.
Das ganze erinnert mich so ein bißchen an die "Aushungertheorie" bei Borreliose, wo häufig gesagt wird, die Borrelien ernähren sich von Magnesium oder Zink und sollten deshalb nicht zugeführt werden.
Wenn man das ins Extrem treibt, wäre es am besten, sich eine Kugel in den Kopf zu verpassen, dann hast du zumindest schön die NO Bildung reduziert. ;)

Für NO Reduktion gibt es andere probate Sachen wie B12. Selbst wenn dann irgendwas die NO Synthese ein klein wenig steigern sollte, kann das kompensiert werden.
 
Hallo aisman
www.arginin-test.de/uploads/FI-Teclor%20ARGININ%2007-2006%20EBD.pdf
"Bei Gefäßerkrankungen wird außerdem eine Vorstufe der Folsäure, das sog. Tetrahydrobiopterin, verstärkt abgebaut. Dieses aber wird ebenfalls benötigt, um NO zu produzieren. Führt man jedoch ausreichend Folsäure zu, kann diese Produktion wieder gesteigert werden. Besonders ef-
fektiv geschieht dies im Zusammenspiel mit der körpereigenen Aminosäure Arginin. "

Nach Pall ist ein verringerter Tetrahydrobiopterin-Spiegel möglicherweise eher kontraproduktiv:
  1. NOS braucht den Kofaktor Tetrahydrobiopterin zur NO-Produktion
  2. Wird viel NO produziert, wird dieser Kofaktor verbraucht, sein Spiegel gesenkt
  3. die NOS produziert dann statt NO Superoxid
  4. mit dem bereits vorhandenen NO verbindet sich das Superoxid zu Peroxinitrit
  5. Peroxinitrit schafft weitere Gesundheitsprobleme und oxidiert das Tetrahydrobiopterin, so dass noch weniger davon zur Verfügung steht
  6. die NOS produzieren noch mehr Superoxid
  7. es entsteht noch mehr Perioxinitrit... (und weiter ab 5.)

Das würde aber auch bedeuten, dass allein durch anhaltenen NO-Stress irgendwann auch Peroxinitrit entsteht, ohne dass noch oxidativer Stress anderer Art dazu kommen muss.

Die Einnahme von Folsäure wird so wie ich es verstanden habe von Dr. K. eingesetzt, da es mit den übrigen B-Vitaminen synergistisch wirkt (er verordnet deshalb wohl i.a. einen B-Komplex, dazu gehört die Folsäure) und besonders im Zusammenhang mit der zentral wichtigen B12-Zufuhr:
Wiki schrieb:
Falls die Wirkung von Vitamin B12 nachlässt, evtl. zusätzliche Versorgung mit Vitamin B6, Folsäure und Biotin
Aus: Mitochondropathie - Symptome, Ursachen von Krankheiten - Forum, Hilfe, Tipps zu Gesundheit

Ich habe von vielen Seiten gehört, dass es keinen Sinn macht, B-Vitamine einzeln zuzuführen, sondern diese immer im Komplex eingesetzt werden sollten.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,


  1. NOS braucht den Kofaktor Tetrahydrobiopterin zur NO-Produktion
  2. Wird viel NO produziert, wird dieser Kofaktor verbraucht, sein Spiegel gesenkt
  3. die NOS produziert dann statt NO Superoxid
  4. mit dem bereits vorhandenen NO verbindet sich das Superoxid zu Peroxinitrit
  5. Peroxinitrit schafft weitere Gesundheitsprobleme und oxidiert das Tetrahydrobiopterin, so dass noch weniger davon zur Verfügung steht
  6. die NOS produzieren noch mehr Superoxid
  7. es entsteht noch mehr Perioxinitrit... (und weiter ab 5.)

... habe dies nun auch im Buch von Pall gefunden.
Und da Folsäure Tetrahydrobiopterin steigert, wird durch die NO-Synthase wieder NO anstatt Superoxid produziert.
Und damit wieder weniger Perioxinitrit .....

d.h. ich verstehe jetzt, daß es eher darum geht NO zu erniedriegen aber dennoch einigermassen stabil zu halten, damit nicht zuviel Superoxid und Perioxinitrit erzeugt wird.
Gibt es hierzu einen groben Anhaltspunkt bezügl. menge, also z.B. das Verhältnis B12:Folsäure, welches man supplementieren soll?
Denn dies wäre hier ja entscheidend, denke ich.

Danke
 
Hallo warpet,

nach Dr. K. scheint mir das genaue Verhältnis nicht ganz so entscheidend zu sein. Ich nehme nach seiner Verordnung 5 mal pro Woche 450 µg Folsäure im B-Komplex und 3 mal pro Woche 400 µg in einer B12-Lutschtablette. Macht im Schnitt 493 µg pro Tag. Andererseits bin ich ausdrücklich ermuntert worden, ohne Anpassung der Folsäure-Dosis B12 nach Gefühl und Befinden zu nehmen, und das können auch durchaus phasenweise 1000 µg Hydroxo-, Adenosyl- oder Methylcobalamin pro Tag s.c. sein. Ich nehme an, Dr. K. geht davon aus, dass man selbst ein recht gutes Gefühl für den aktuellen NO-Stress-Pegel entwickeln kann. Ist die B12-Dosis diesem angemessen, wird es womöglich gleich vom NO "weggefuttert" bzw. verbraucht.

Gruß
Kate
 
Hallo,
ja, keine Frage, in einem gewissen Rahmen kann man nach Gefühl die Dosis einzelner Suplememte anpassen. Ein Verhältnis von Folsäure:B12 von 3:1, 1:1 oder 1:3 ist hier sicherlich nicht entscheidend. In Akut-Phasen eventuel 1:10 oder noch höher.

Aber nehmen wir mal mich als Beispiel.
Ich habe jahrelang diesen B-Komplex von abtei gefuttert. (habs einfach nicht besser gewusst)
so 4 Tabletten am Tag.
Zusammensetzung:
B1 4,2 mg
B2 4,8 mg
B6 6 mg,
B12 3 µg, 300% der empf. Tagesdosis
Folsäure 400 µg. 200% der empf. Tagesdosis

Hier haben wir also ein Folsäure:B12 Verhältnis von 130:1.
Ich vermute nun also, dass ich mir über ein lange Zeit hinweg selbst ein Problem gemacht habe, indem ich durch die rel. grosse Menge Folsäure meine NO-Produktion angekurbelt habe.

Wie auch immer, wenn ich bei diesem B-Komplex bleiben würde, dann dürfte ich max. 2 Tabl. am Tag futtern und müsste B-12 extra supplementieren.

Schaut man sich dann noch B1 und B2 an, so müsste ich diese auch extra supplementieren.

Somit muss ich jetzt also ein B-Komplex finden der im Vergleich zu den empf. Tagesmengen relativ viel B1, B2, B6 und B3 hat , dagegen aber relativ wenig Folsäure hat.
Mal sehen, ob ich sowas finde. Ansonsten bleibt nur die Einzelsupplementierung übrig.


Danke
 
Hallo warpet,

da gibt es z.B. den von ratiopharm, oder - mit gleichen Wirkstoffdosen, aber ohne Zusatzstoffe - den von der Reinhildis-Apotheke. Findest Du hier im Forum...

Gruß
Kate
 
Ein Verhältnis von Folsäure:B12 von 3:1, 1:1 oder 1:3 ist hier sicherlich nicht entscheidend. In Akut-Phasen eventuel 1:10 oder noch höher.
Wie kommst du auf diese Verhältnisse?

Ich vermute nun also, dass ich mir über ein lange Zeit hinweg selbst ein Problem gemacht habe, indem ich durch die rel. grosse Menge Folsäure meine NO-Produktion angekurbelt habe.
Ich denke du kannst die NO Produktion von Folsäure vernachlässigen, wenn sie überhaupt vh. ist.
Ich denke auch es ist ein Irrglaube, durch gezielt hervorgerufene Mängel (in dem Fall Folsäure) irgend einen positiven Effekt auf die Gesundheit zu erzielen. Hier sollte man in erster Linie Logik walten lassen und sich nicht zu sehr auf theoretische Überlegungen konzentrieren.
Mit 400µg Folsäure hast du dir garantiert keinen Schaden zugefügt, wenn dann eher dadurch, dass das noch zu wenig war.

Somit muss ich jetzt also ein B-Komplex finden der im Vergleich zu den empf. Tagesmengen relativ viel B1, B2, B6 und B3 hat , dagegen aber relativ wenig Folsäure hat.
Ich würde zu einem ganz stinknormalen B50 oder B100 Präparat raten, wie in dieser Art:
https://www.basichealth.nl/index.php?prod=132
 
Hallo,

Wie kommst du auf diese Verhältnisse?

auf den meisten Seiten wie ganzimmun usw. wird ein Folsäure.B12 Verhältnis von ungefähr 1:1. Und mir gings nur um eine ungefähre Grössenordnung.


Ich denke du kannst die NO Produktion von Folsäure vernachlässigen, wenn sie überhaupt vh. ist.

Wie bereits geschrieben habe ich jetzt verstanden, daß es bei Folsäure nicht um NO-Steigerung geht, sondern um die Vermeidung von Peroxynitrit.

Ich denke auch es ist ein Irrglaube, durch gezielt hervorgerufene Mängel (in dem Fall Folsäure) irgend einen positiven Effekt auf die Gesundheit zu erzielen. Hier sollte man in erster Linie Logik walten lassen und sich nicht zu sehr auf theoretische Überlegungen konzentrieren.

Das verstehe ich nicht.???
Ich habe nicht vor einen Folsäuremangel bei mir zu provozieren.


Mit 400µg Folsäure hast du dir garantiert keinen Schaden zugefügt, wenn dann eher dadurch, dass das noch zu wenig war.

Sehe ich auch so. Allering habe ich täglich 1,6 mg Folsäure genommen und nur 12µg B12. Ob ich davon schaden genommen habe, sei dahingestellt, ist auch nicht so wichtig, wichtig ist was ich jetzt machen muss, damit ich meine Probleme evtl. in den griff kriege.

Ich würde zu einem ganz stinknormalen B50 oder B100 Präparat raten, wie in dieser Art:
https://www.basichealth.nl/index.php?prod=132


Danke. Sieht schon mal ganz gut aus.
 
Oben