Alles Theater - darstellende Kunst

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Hallo, einen Gruß an Alle:);

"Ernst sei das Leben, heiter die Kunst!" - ob man dieser Prämisse des alten Geheimrates zustimmt oder eher einer anderen, womöglich "tiefsinnigeren" Deutung und Bedeutung von bildender wie darstellender Kunst huldigt, ist sicher nicht so wichtig.

Theater, darstellendes Spiel, in allen seinen Erscheinungsformen, ist ein uraltes "Kulturgut" der Menschheit und diente schon, ich hätte jetzt beinahe gesagt: immer, sowohl der menschlichen Unterhaltung, Erbauung und moralischen, wie auch sonstigen Belehrung.

Das Theater, in der heute geläufigen (aber längst nicht alleinigen und konkurrenzlosen) Form als "Kulturtempel" mit Guckkastenbühne ist noch relativ jung und es haben schon lange vergleichbare aber auch völlig andere Formen existiert.
Geschichte des Theaters - Wikipedia
Theatergeschichte

Neben den anderen Formen menschlicher Kunst, ist gerade das darstellende Spiel etwas, das die Menschen seit ihrer Frühzeit begleitet und immer wieder zu neuen Ausdrucksformen inspiriert hat.
Diese vielleicht "extrovertierteste" künstlerische Gattung hat, so weit das Gedächtnis der Menschheit reicht, immer wieder Zuschauer wie Akteure, "LaiendarstellerInnen" wie "BerufsschauspielerInnen" zu vielfältigen Formen und Arten der Darstellung inspieriert. Ob es sich nun um kultische Tempelschauspiele, Oratorien, Heldendramen, Stehgreifspiele, Puppentheater, Aktionstheater, Lustspiele, Komödien, Grotesken, Sketche, Improvisationstheater, Tragödien, Musiktheater, Ballett oder was auch immer handelt ... die Formen sind vielfältig, die Faszination scheint ungebrochen.

Angeregt durch einen anderen Thread https://www.symptome.ch/threads/ich-werde-gesund-weil-ich-leben-will.50567/ würde ich hier gerne nach Euren Erfahrungen mit dem darstellenden Spiel, also Theater, mit all seinen möglichen Erscheinungsformen, fragen!

Herzliche Grüße von
Leòn :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ein tolles Thema Leòn:)

Ich selbst habe leider nie etwas in dieser Art gemacht, naja, nur einmal im Kindergarten, da habe ich eine Schneeflocke gespielt, aber ansonsten leider nichts.

Ich mag die Atmosphäre im Theater und bin begeistert von dem Mut, den die Schauspieler haben, sich einem doch relativ großen Publikum zu stellen. Den ganzen Text den sich die Schauspieler behalten müssen, das erfordert ein gutes Gedächtnis. In meinen Augen ist das eine große Leistung, die aber sicher auch den Akteuren viel Freude bereitet.
Spannend finde ich es, in die unterschiedlichen Rollen zu schlüpfen und sie hinterher wieder auszuziehen wie einen Mantel. Das kann eine gute Schulung für das Leben sein, mit Gefühlen und Gedanken besser umgehen zu können.

Und zum Abschluss. Ich bin Fan der Augsburger Puppenkiste, ganz besonders vom Urmel und vom Kallewirsch (schreibt man das so).:D

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leon,

ja das ist wirklich ein schönes Thema. Auf der Bühne habe ich noch nicht gestanden. Doch halt, ich habe mal den Engel Gabriel im Kindergarten gespielt :)Ansonsten habe ich schon einiges gesehen, wie z.B. Benjamin Blümchen als Musical (einfach schön) und das Musical "Starlight Express" (einfach faszinierend) sowie ein paar Comedians wie Dieter Nuhr und Bernd Stelter(zum Schieflachen). Jeder Besuch war es wert.

Als Teenie habe ich, jetzt lacht mich nicht aus, gerne Heidi Kabel im Ohnsorg Theater geschaut.

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Leòn,

dank dir und diesem Thread habe ich mich an meinen ersten und einzigen Auftritt erinnert.
In der 5. Klasse, das STück habe ich vergessen. Ich weiss nur noch, ich hatte eine ziemlich große Rolle.
An die Proben kann ich mich noch gut erinnern, zumindest an einen bestimmten Teil: die Lehrerin hatte große Mühe mir eine natürlich Aussprache des Wortes "Quark" beizubringen. :D
An was man sich so erinnern kann....

Toll fand ich, dass ich zwar aufgeregt war, am Tag der Aufführung. Aber es war eine gute Aufregung, die nichts zu tun hatte mit der Angst die man als schüchternes Kind so kennt. Das hat mich damals schon gewundert.
Es fühlte sich an, als sei man jemand anders, der da oben steht.

liebe Grüße (besonders an die Schneeflocke und den Engel Gabriel:))
von Hexe :hexe:
 
Hallo Ihr Lieben,

gerade fiel mir noch ein kurzes "Gastspiel" auf einer Klassenfahrt ein (lang lang ist es her). Da musste ich die Julia spielen und mein Klassenkamerad (2Köpfe kleiner als ich) den Romeo :eek:)

Danke für die Grüße liebe Hexe.

Hier kommen einige Figuren zusammen, habe ich das Gefühl.

Liebe Grüße Manuela
 
Wow Manuela,:)

die Julia. Das ist, soweit ich das weiß, ein verdammt schwer zu lernender Text. Ich habe den Film mit Leo gesehen und fand die alte Sprachform einfach nur schön.
Hast du das alles auswendig lernen müssen und wie war die Balkon-Szene? :fans::D

Grüsse von Juliette
 
Wir haben den Text auf Papier gehabt, weil es sehr spontan war, dass wir das spielten. Die Balkonszene war zum Schieflachen :))) Aber ich sah umwerfend aus mit meiner langen blonden Mähne und meinen bezaubernden grau-grünen Augen :)))
 
morgen :)

ein schönes Thema Leon :)

Tja, der Engel Gabriel, scheinbar eine beliebte Rolle, auch ich durfte jene Figur, allerdings in der Volksschule, spielen, ich musste auch einer Leiter ganz oben sitzen und den stern halten und hatte noch dazu ne menge Text zu lernen weil sich unsere Lehrerin das so einbildete. Ich saß also mit dem Stern in einem ewig langen weißen Kleid mit meinen roten Haaren auf dieser Leiter und war höllisch nervös.

Hätte ich aber nicht sein brauchen ging alles glatt :D

Aber meist war ich eher hinter der Bühne zu finden, da ich recht gut malen kann und immer schon konnte hab ich oft das Bühnenbild gemacht, manchmal erst in letzter Sekunde, wenn noch Dinge ausgebessert werden mussten.


Und mein Bruder hat den Vogel mal abgeschossen, er musste einen Kohl spielen von dem ein Kaninchen ein Blatt abbiss, meine Mutter hat daraufhin einen grüne Hose, Leibchen und Socken organisiert und echte Kohlblätter darauf genäht *natürlich nicht auf die Socken ;)*, ich weis echt nicht wer unglücklicher war, mein Bruder oder das Kaninchen das damals wirklich von dem Blatt abbeißen musste :D

liebe Grüsse,
ursu
 
Lieber Leòn,

Kunst ist nichts Anderes als die bewußte Manifestierung von Energiemustern in Zeit und Raum. Wer das nicht weiß, entsagt sich mehr, als er zu ahnen vermag.


liebe Grüße
der Postbote
 
Hallo Juliette, Manuela, Hexe, ursu und Postbote,

ich danke Euch für Eure Antworten und die engagierte Beteiligung bei diesem Thema.

Hallo Juliette,

... Spannend finde ich es, in die unterschiedlichen Rollen zu schlüpfen und sie hinterher wieder auszuziehen wie einen Mantel. ....

das geht mir vielleicht ähnlich. In eine Rolle hineinzugehen und sie auszufüllen, mit sich selbst und noch sehr viel anderem, hat eine faszinierende Kraft für mich. Wichtig ist für mich immer gewesen, das hinein- (und vor allem hinausgehen) sehr bewusst zu vollziehen und damit auch abzuschließen.

Juliette, für mich habe ich fest gestellt, dass die Größe des Publikums irgendwann nichtt mehr wirklich wichtig ist. Also: nicht für das Wohlbefinden. Für die Arbeit an sich ist sie natürlich von eminenter Bedeutung.

Hallo Manuela,

hey, Du hast die Julia gespielt!

JULIA
Willst du schon gehn? Der Tag ist ja noch fern.
Es war die Nachtigall und nicht die Lerche,
Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang;
Sie singt des Nachts auf dem Granatbaum dort.
Glaub, Lieber, mir: es war die Nachtigall.

und das offenbar in einem Alter, als es gut passte. :)

Hallo Hexe,
Toll fand ich, dass ich zwar aufgeregt war, am Tag der Aufführung. Aber es war eine gute Aufregung, die nichts zu tun hatte mit der Angst die man als schüchternes Kind so kennt. Das hat mich damals schon gewundert.
Es fühlte sich an, als sei man jemand anders, der da oben steht.
ja seltsam nicht? Ich habe rund vierzehn Jahre Aktions-, Straßen- und Improvisationstheater gemacht. Also Spiel ganz eng am und vor allem: mit dem Publikum. Für mich habe ich immer erlebt, dass das Lampenfieber in dem Moment weg war, als ich in der Rolle und im Spiel war.
Diese Erfahrung und noch einige Andere, waren für mich, für mein Selbstbewusstsein und für meine Ausdrucksmöglichkeiten sehr wichtig.

Hallo Ursu,

meine Güte :schock:, wieviel Talent gehört dazu, um einen Kohlkopf überzeugend darzustellen? :freu: Respekt für Deinen Bruder!

Tja, der Engel Gabriel, scheinbar eine beliebte Rolle, auch ich durfte jene Figur, allerdings in der Volksschule, spielen, ...

Hm, zum Erzengel habe ich es nie gebracht. Allerdings habe ich, schon ein wenig älter, in einer eher alternativen Inszenierung, einen der heiligen drei Könige gegeben.;) Ich würde sagen, ich habe ihn eher wie Oppenheimer, oder einen vergleichbaren Wissenschaftler gespielt :D.

Hallo Postbote,

Kunst ist nichts Anderes als die bewußte Manifestierung von Energiemustern in Zeit und Raum. Wer das nicht weiß, entsagt sich mehr, als er zu ahnen vermag.
da würde ich Dir niemals wiedersprechen :) und ich könnte hinzufügen, sie ist für mich auch dahingegebener Moment, flüchtiger Hauch und Fanal des Lebens; gelebter Augenblick, Vergangenheit und Zukunft; in Stein gehauenes Zeugnis der Zeit und treibend im Fluss der Äonen. Und vieles mehr! ;)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Mein Sohn bekam mit 8 Jahren das Angebot in Des Kaisers neuen Kleider mitzuspielen. Gage 5 DM pro Vorstellung. Er war begeistert.

Des Kaisers neue Kleider ? Wikipedia

In dieser Inszenierung im Kindertheater musste der Kleene 1 1/2 Stunden in der ersten Reihe sitzen als wäre er normales Publikum. Ganz zum Schluss musste er aufspringen und schreien: Der Kaiser ist doch nackt!"
Es war wohl der Bruch einer großen Laufbahn. Jedesmal das selbe zu sehen und bis zum Stichwort fast einzuschlafen, hat ihn geschafft. Ich glaube er kannte das ganze Märchen auswendig. Dabei hatte der Kaiser hässliche Unterwäsche die ganze Zeit an. So´n quatsch!

Somit waren die Bretter, die die Welt bedeuten gestorben.

LG, Difi
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich die zweite Geschichte erzähle...ist für mich der Gedanke wichtig, dass Rollenspiel was besonderes ist. Als Schauspieler schlüpft man in eine Figur für die man keine Verantwortung hat. Allerdings kann die Darstellung eigene Wege gehen. Somit hat man eine Verantwortung. Stellt euch vor...ihr müsst Napoleon spielen. Schon hat jeder die rechte Hand in der Knopfleiste und reckt sich um groß zu sein. Nun nehme aber den Rollentausch an. Cäsar. Wette jeder sieht sich mit dem Lorbeerkranz und Rom in Flammen.
Was wäre, wenn du in eine andere Identität schlüpfen könntest um etwas über dich zu erfahren?
Das ist das besondere am Spielen. Du erkennst immer dabei was von dir. Und sei es die Grenzen.
Allerdings nur bei der Arbeit.


León, was hast du alles gemacht? Also ein echter Gaukler? Für mich kein Schimpfwort, eine Ehre.

LG, Difi
 
Huhu...hab ich was Schlimmes gemacht?

Keiner sagt mehr was. Das ist ein gutes Thema. Rollenschlüpfen. Stell dir vor was du gerne wärst? Da gibt es keine Grenzen. Ich fühle mich jung dynamisch und die Realität hat heute Morgen wieder eine neue Falte im Spiegel entdeckt.

Theater...darstellende Kunst... sind Darstellungen von Menschen. Doch immer nur aus der eigenen Person.
Die Öffentlichkeit ist anonym. Das ist der Trick.

Was würdet ihr spielen wollen?

LG, Difi
 
Hallo Difi,

als Kind war ich typisch Mädchen: Prinzessin wäre ich gerne mal gewesen. Was war ich beim Fasching? Indianermädchen-nun ja knapp vorbei ist auch daneben :)))

Wenn ich heute eine Person auswählen müsste, die ich auf einer Bühne spielen sollte, dann würde ich, glaube ich, die Prinzessin jetzt nachholen.

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Manuela,:)

als Kind war ich typisch Mädchen: Prinzessin wäre ich gerne mal gewesen. Was war ich beim Fasching? Indianermädchen-nun ja knapp vorbei ist auch daneben
Da haben wir eine Gemeinsamkeit.:D

Wenn ich eine Rolle zu spielen hätte, dann würde ich in einem Märchen oder Fantasystück mitspielen wollen.
All die Dramen, wo sie sich gegenseitig selbst zerstören, denen kann ich nicht viel abgewinnen, naja bis auf die Oper.

Grüsse von Juliette
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,:)

Ach, das ist ja mal ein schönes Thema.:)

Ich war früher im Schulspiel und auch später in der Theatergruppe und mir hat das sehr viel Spass gemacht.

Unser letztes Stück war das Nachspiel der Rocky Horror Picture Show...sehr lustig und spannend! :D

LG

Angie
 
Hola...

bei Rocky Horror Picture Show bekomme ich Tränen in den Augen. In Berlin wurde in Kinos es als Show ausgebaut. Der Hammer war in der Freilichtbühne. Viele kamen in Kostümen und hatten Requisiten von Reis und Klopapier dabei.
Jepp...war das geil.
Zieh mir manchmal den Film rein.

Nun zur Prinzessin...da muss ich was beichten..
Man überredete mich vor tausend Jahren als Prinzessin in der Schneekönigin mitzuspielen. Das selbe Kindertheater wo später mein Sohn Erfahrungen sammeln konnte.:rolleyes:
Die Inszenierung war genial. Ich ritt auf meinem Prinzenbruder, bewaffnet mit einem Hulahuppreifen , mit lautem Hüaho, auf die Bühne. Ende...das wars. Mehr hatte ich nicht zu sagen.

Aber eines stimmt wirklich, wenn Rollenspiel, dann Honig auf Seele.

LG, Difi
 
Hallo Difi,:)

du bist mir eine muntere Akteurin. Das ist eine interessante Inszenierung der Schneekönigin. Ich finde dieses Märchen toll.
Wenn du mit einem HulahuppReifen auf die Bühne kamst, wie sah denn dann die Schneekönigin aus? :D

Grüsse von Juliette
 
Wie eine Prinzessin. Der Bruder genau so edel gekleidet aber rutschte auf allen Vieren die Bretter sauber und ich hielt mich an diesem Sportreifen mit einer Hand fest und spielte Rodeo.
Frag nicht nach dem tieferen Sinn dieser Übung. Könnte da einiges interpretieren...denke Aktion, damit die Kinder nicht einschlafen.
Aber das Märchen ist wirklich gut. Habe es auch als Kind in unserem Stadttheater zu Weihnachten mal gesehen. Danach gab es noch eine bunte Tüte. Die habe ich besonders gut in Erinnerung.:D

LG, Difi
 
Hola.....

schätze das wir alle ein Talent zum Spielen haben. Das tägliche Leben verlangt es oft.
Aber was reizt uns in andere Rollen zu schlüpfen? Zum Beispiel Karneval. Da geht die Post ab in Kostüm und Maske.

LG, Difi
 
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