Hallo Hoona, hallo, einen Gruß an Alle,
danke für das sehr interessante und ja schon sehr lange aktuelle Thema.
Ich bin zwar in keinem der beiden Sinne Betroffener, verfolge die Thematik, bzw. Problematik aber, so am Rande schon ein paar Jahre mit.
Nun kann man, wie oben von einigen gesagt, sicher der Meinung sein, dass es doch egal sei, was die Kirche/n oder einzelne Theologen oder Gemeinden denken, die Hauptsache, man fühle sich als Christ und Homosexueller im Einklang mit beidem.
Aus verschiedenen Zusammenhängen ist mir allerdings bekannt, dass manchen Homosexuellen eine Akzeptanz durch die "offiziellen VertreterInnen" der Kirchen, bzw. durch die offiziellen Glaubensorganisationen sehr wichtig ist und dass durch eine relative Ächtung von Teilen dieser Organisationen ein beträchtlicher Leidensdruck bei homosexuellen Gläubigen besteht.
Ich denke, wie oben schon von einigen geschrieben, kann zwischen 1. den "wörtlichen Überlieferungen" in den Schriften (Altes und Neues Testament), 2. den eigentlich christlichen Inhalten - also Interpretationen und Schlussfolgerungen - sowie 3. den Haltungen und Stellungnahmen der Kirche/n unterschieden werden.
Zu 1.:
Nach meiner Kenntnis ist die Position der Schriften des Alten Testamentes (als Grundlage der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam) eindeutig in ihrer ablehnenden Haltung gegen die Homosexualität. Das bekannteste Beispiel dürfte der von Gott verfügte Untergang der beiden Städte Sodom und Gomorrha sein. Der Grund dafür waren wohl die (homo)sexuellen Ausschweifungen der Bürger dieser Städte, wenn ich mich richtig erinnere. (Der Begriff
Sodomiterei stand nach meinem Wissen bis ins ausgehende Mittelalter hinein für Homosexualität.)
Im Neuen Testament gibt es, so weit ich weiß, lediglich eine Erwähnung der Homosexualität - und zwar in ablehnender Haltung - im 1. Paulusbrief an die Römer.
Zu 2.:
Eine religiöse wie ethische Interpretation der "christlichen Lehre", also des Neuen Testamentes, lässt - nach meiner Auffassung weitaus mehr Spielraum zu. Wenn man zum Beispiel die christliche Deutung der Aussage "...schuf ihn (den Menschen) nach seinem Ebenbild...", verbunden mit den Aussagen der Bergpredigt etc., könnte man meiner Ansicht nach durchaus zu einer möglichen Akzeptierbarkeit der Homosexualität aus christlicher Sicht tendieren. Und Teile der Kirchen sehen dies inzwischen ja wohl auch so.
Zu 3.:
Die kirchlichen Haltungen sind allerdings, nach meiner Wahrnehmung sehr Unterschiedlich und mit Sicherheit kann ich wohl feststellen, dass es keine einheitliche Meinung
der Kirchen gibt.
Die römisch-katholische Kirche, die Orthodoxe Kirchen, die Anglican Church of Kenya die Anglikanische Kirche von Uganda, die Provincia Anglicana del Cono Sur de América, die Episcopal Church of the Sudan und die meisten evangelikalen und pfingstlerischen[1] Protestanten sind der Meinung, Lesben und Schwule müssten zölibatär leben oder heterosexuelle Ehen eingehen, um Gottes Willen zu entsprechen. Einige religiöse Führer konservativer Prägung betrachten die Lesben- und Schwulenbewegung als Auslöser für Naturkatastrophen und große Gefahr für das Abendland.
Homosexualität und Christentum ? Wikipedia
Hier zeigt sich meines Erachtens ein stark alttestamentarische Prägung der ethischen und moraltheologischen Haltungen.
....Kirchen, die sich akzeptierend gegenüber Homosexualität positionieren, sind unter anderem die Metropolitan Community Church, die Alt-Katholischen Kirche, die Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika, die Anglican Church of Canada, die United Church of Christ, die lutherischen, reformierten und uniierten Landeskirchen der EKD, die reformierten Kantonalkirchen des Schweizerischerischen Evangelischen Kirchenbundes, die Protestantische Kirche in den Niederlanden, die Dänische Volkskirche, die Norwegische Kirche, die Schwedische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands und die Isländische Staatskirche. Organisationen, die in Deutschland spezifisch die Interessen von Homosexuellen in den Kirchen vertreten, sind die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK e. V.)[2], die evangelikale Initiative Zwischenraum[3] und die ehemals mit ihr assoziierte ökumenische Initiative „Christlich-Sicher-Geborgen“[4], sowie die IKvu....
Homosexualität und Christentum ? Wikipedia
So viel von mir erst mal zum Thema.
Herzliche Grüße von
Leòn
Da ich, wie oben erwähnt, kein Christ bin möchte ich aus meiner eigenen Überzeugung heraus sagen, dass ich glaube, dass es dem "Großen Geist aller Welten" (oder wie auch immer wir das, dessen Teil wir meiner Ansicht nach alle sind) herzlich egal ist, welcher sexuellen Orientierung jede/r Einzelne folgt.