Alte Trauer will nicht weichen...

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27.06.08
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Diese Nachricht heute spricht,
was mein Herz schon wieder bricht.
Wenn die Gedanken wieder sprießen
Und dann auch noch Tränen fliesen.

Ich habe einst jemand verloren,
daraus wurde diese Schuld geboren.
Bin ich Schuld warum er nicht mehr war,
war ich, so jung, wirklich richtig da?
In der Stunde großer Not,
wo ihn gezeichnet einst der Tod
Als das Hirn der Schlag ereilt,
und sein Geist nicht bei ihm Weilt.
Habe ich die einzige die da war gerufen,
um bei ihr die Hilfe zu suchen.
Doch sie glaubte ich sprach nur im Scherz,
bis sie gesehen hat meinen Schmerz.
Hätte sie mich doch gleich ernst genommen,
währ die Hilfe schneller gekommen.

Mit jedem Hirnschlag der nachher gekommen,
der wieder ein Stück von der Seele genommen.
Zum Schluss er hat nur noch mich erkannt,
obwohl so viele mit ihm waren Verwand.
Ich war sein Liebling, sein Engel zum Herz,
noch Heute ereilt mich der bittere Schmerz.
Wenn ich im Geiste ihn sehe da liegen,
und weis tief im Herzen, er kann nicht siegen.

Damals wie eine Tonne einst so rund,
nun ihn dahin raffte der körperliche Schund.
Nur noch ein Schatten des einstigen Mann,
ich ihn als Kind damals heben kann.

Nach zwei langen Jahren ist er dann gestorben,
ist für mich zum Alptraum geworden.
Ich sollt ihn besuchen noch in der vorletzten Nacht,
doch hab ich es nicht übers Herz gebracht.
Ihn so schwach und verletzlich zu sehen,
wollte ich nicht mit zu ihm gehen.

Am nächsten Tag war es zu vorbei,
und ich dachte, dass es gut so sei.
Doch in mein Herz fraß sich Zweifel ein,
sollte das wirklich richtig so sein?

Er ward gegangen die Augen waren zu,
und wir betteten ihn zu der letzten Ruh.
Er welcher war ein Vertrauter, Freund und Begleiter,
ein Vater und Gatte, ein Wegebereiter.

Noch heute schmerzen die Gedanken,
wenn sie wieder um ihn ranken.
Über 10 Jahre ist’s her doch der Schmerz will nicht weichen,
wünschte ich doch ich könnt ihn erreichen.


Deshalb sag ihm auch Heut, trotz das er weilt fern,
aus tiefsten Herzen: Ich habe dich gern…
 
... darf ich ... ?

Deine Zeilen berühren ...

Ich sehe ein Kind vor mir, das allein gelassen wurde mit seiner Angst.
Das schon früh lernen musste Abschied zu nehmen.
Dass alles Leben vergänglich ist.

Die Trauer, die das Kind nicht bewältigen konnte muss heute bearbeitet werden.
Eine Kerze für den Lieben ans Grab gestellt, mit dem Versprechen: ich lasse dich gehn.
 
Deine Antwort ist gar wohl Willkommen
und wird dankend angenommen.


Eine Kerze am Grab damit man nicht vergisst,
ich glaub nicht ans Grab, ich weis dass es ist.

Eine Kerze im Dunkel der finsteren Nacht?
Ja das hab ich schon öfters gemacht.
Ein Zeichen das Hilft, löst und Befreit
Und doch bin ich nicht immer bereit.
Ein Geruch, ein Gedanke, ein Bild, ein Wort,
bringt mich zurück, an jenen Ort.
An dem ich einst jenen Menschen verlor,
und kommt es mir wie ein Alptraum vor.

Mein Herz es weint und meine Augen gleich mit,
trägt meine Seele fort auf stürmischen Ritt.
Oft brauch ich dann lange um mich wieder zu fangen,
mein Innerstes ist schwer und mein Geist verhangen.

Ein Kind, das bin ich schon lange nicht mehr
doch leider es schmerzt immer noch sehr.
Wie als währ es erst Gestern geschehen
Und es müsste die Zeit erst noch vergehen.

Wie eine alte Wunde die aufgebrochen,
ist der Schmerz hervor gekrochen.
Damals wie Heute konnte ich sehen,
das es besser so ist, wenn er würde gehen.

Und wen ich dann geschafft lieg danieder,
frage ich mich, wann passiert es wohl wieder.
 
Solang du sein Bild noch vor Augen hast -
manchmal ist es Glück, manchmal eine Last -
solang wird er hier auf Erden bestehen,
doch frag ihn einmal, ob er nicht will gehen?

Manchmal ist es besser die Hand loszulassen,
er geht seinen Weg auf entfernteren Gassen.
Die Tränen lass fließen, die Trauer fließt mit,
dann wirst du bereit sein für den wichtigen Schritt.
 
Liebe ursu,

ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Dein Gedicht geht unter die Haut :kiss:

Liebe Grüße Manuela
 
Einen langen Brief ich werde schreiben,
alle Gedanken und Wünsche werd einen.
Ihn werde ich dann ins Feuer übergeben,
auf das sich meine Worte zu jenen heben.
Zu denen wo ich wollte so vieles noch sagen,
doch dann nicht mehr schaffte in jenen Tagen.
Auf das sie verzeihen und mir vergeben
Und ich zufrieden kann ab Heute leben.

In meinen Träumen ich zu ihnen gehe,
bis ich sie einst dann wieder sehe.
In jenem Ort wo sie nun sind Daheim
und wir einst wieder zusammen sein.

Ich werde sie stets in Erinnerung halten
Und ihre Gedanken auch weiter verwalten.
Sie zu achten, zu ehren und sie lieben,
dann soll das Vergessen niemals siegen.

Aus Plastik, Samt und Metall gemacht,
ein Spieluhrengel, sie singt: Stille Nacht.
Sie erklingt jedes Jahr zur Weihnachtszeit
und da bin ich auch für die Trauer bereit.
Auch hier immer wieder die Tränen fliesen,
ich sie für alle, die ich verloren hab, vergieße.
Mir wird es immer ganz leicht ums Herz,
denn die ist guter, heilender Schmerz.

Tief im Herzen bewahre ich sei mir,
alle Erinnerungen, stets sind bei mir.
An jene glücklichen Tage des gemeinsamen Sein,
alle diese Gedanken sind ganz allein mein.
 
Ursu, wie geht es Dir? Konntest Du das Gefühl, nicht genug geleistet zu haben, die müssigen Gedanken wie das Schicksal eventuell zu wenden gewesen wäre, irgendwo einordnen?

Ich wäre dankbar für eine anregende Antwort, da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde.
Blume 2
 
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