Vitamin C der Firma Roche empfehlenswert?

Themenstarter
Beitritt
13.07.09
Beiträge
136
Wer von euch verwendet das Vitamin C der Firma Roche und hat gute Erfahrungen damit gemacht? Ich kenne bisher nur eine Bezugsquelle, die es für 47,50 pro Kilo anbietet. Da ich bisher lediglich 14 Euro pro Kilo (Arzneibuchquali) bezahlt habe, möchte ich nicht ohne Weiteres mehr als das Dreifache investieren.

Meine Vitamin C Vorräte, sind bald aufgebraucht und ich brauche dringend Nachschub, wie immer stellt sich für mich wieder die Frage günstig oder doch lieber mal das von Roche? Da ich mich morgen an meine Darmtoleranz herantasten werde, möchte ich verständlicherweise ungern in Zukunft das Vitamin C der Firma Roche die Toilette runter spülen. Mal im Ernst, ist das günstige Vitamin C aus Online Apotheken schlecht bzw. verunreinigt? Das aus China soll ja mit geringen Mengen an Schwermetallen verunreinigt sein, bei +20 Gramm Dosen natürlich nicht mehr zu vertreten, schnell verabschiedete ich mich also vom Vitamin C aus der Drogerie Müller. Wobei nicht weiß, woher die ihres beziehen, 1, 65€ pro 100 Gramm fand ich gegen Apothekenware eh zu teuer.

Gibt es noch Alternativen, also mit Bioflavonoiden versetzt, dass angeblich wesentlich besser wirkt als die saure Form? Wäre eventuell das teurere Produkt sogar günstiger als die reine Form?



Falls es jemanden interessiert, ich litt jahrelang an Sodbrennen, hatte laut Arzt eben einen empfindlichen Magen. Seitdem ich nicht mehr rauche, bekomme ich kein Sodbrennen mehr. Ich nehme seit 1 Jahr täglich 10-20 Gramm Vitamin C zu mir, anfangs hauptsächlich in saurer Form, ohne jeglichen Probleme mit dem Magen! Um die Zähne zu schonen, verrühre ich das Vitamin C nicht, ich sauge es mit dem Strohhalm direkt vom Glasboden, danach spüle ich den Mund mit Wasser.

Nachts nehme ich noch ca. 3 Gramm Vitamin C mit Bioflavonoiden versetzt damit ich auch während des Schlafs genügend Vitamin C dem Körper zur Verfügung stelle.




Mein Wissen beziehe ich aus dieser Quelle, wer Ausdauer besitzt wird das eine oder andere Interessante aus folgendem Bericht erfahren.



Van Lunteren



Vitamin C


Vitamin C dürfte – zu Recht – der bekannteste Mikronährstoff sein. Ähnlich wie bei den Antioxidanzien allgemein streiten sich die Vitaminverfechter mit den Vitamingegnern über Sinn, Dosierung, Nebenwirkungen usw. Eben weil Vitamin C einen hohen Bekanntheitsgrad hat, lässt sich fürtrefflich jeder Blödsinn in den Medien vermarkten. Stellvertretend für die teilweise völlig unsachliche Diskussion in Sachen Mikronährstoffe soll an dieser Stelle ausführlicher auf die diversen Argumente bei Vitamin C eingegangen werden. Es würde den Rahmen dieses Buches sprengen, wenn das Für und Wider jeder einzelnen Substanz unter die Lupe genommen werden würde.

Allgemein. Vitamin C gilt als Tausendsassa und ist an unzähligen Stoffwechselprozessen beteiligt. Ein höher entwickeltes Leben (Bewegung), Verstand und Bewusstsein ist ohne Vitamin C nicht denkbar. Dabei ist das Molekül sehr einfach aus den überall anwesenden Grundsubstanzen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff herzustellen und hat eine hohe Eigendynamik. Es ist müßig an dieser Stelle auf die einzelnen Funktionen von Vitamin C einzugehen – es würde Bücher füllen. Zwei große Aufgaben seien jedoch erwähnt: Es ist eine der stärksten Waffen des Immunsystems und „jagt“ Krankheitserreger, Parasiten, Viren, Mikroben und Freie Radikale (3). In unserer mentalen Physiologie ist Vitamin C so fundamental beteiligt, dass Wohlbefinden und Glücksgefühle ohne Vitamin C gar nicht stattfinden könnten.

Die Grundform von Ascorbin ist das Ascorbin-Ion, d.h. ein elektrisch geladenes Teilchen. Normalerweise verbindet sich dies mit einem Wasserstoff-Ion, was die bekannte Ascorbinsäure ergibt. Das Ascorbin-Ion bindet man gelegentlich auch an andere Substanzen (Mineralien, Fette), wie z.B. Natrium oder Calcium, was Natriumascorbat oder Calciumascorbat ergibt. Bindet man Ascorbin an Fett (Palimitinsäure), dann wird daraus das fettlösliche Ascorbylpalmitat. All diese Varianten ändern wenig an den Grundeigenschaften des Vitamin C, können jedoch das Lösungsverhalten, pH-Wert des Urins und/oder die Bioverfügbarkeit (Galenik) beeinflussen. Weil die reine Ascorbinsäure sehr sauer ist und in größeren Mengen daher kaum vertragen wird, empfiehlt man gepufferte Varianten (Ascorbinsäure mit Antacida gemischt) oder die nicht sauren Varianten wie Calciumascorbat oder Acetylpalmitat.

Wegen seiner chemischen Ähnlichkeit zur – ebenfalls überall vorkommenden – Glucose (Kohlenhydrate) kann der Organismus Vitamin C problemlos aus dieser Grundsubstanz synthetisieren. Hierzu werden lediglich drei Enzyme benötigt. (Fast) jedes Tier stellt auf diesem Weg sein Vitamin C nach Bedarf selbst her. Hierin sieht man auch den Grund dafür, dass Tiere einige Erkrankungen, die im Zusammenhang mit Vitamin C stehen, nicht kennen. Ein Wolf, ein Kaninchen, ein Reh mag auf seinen winterlichen Streifzügen noch so frieren: Erkältung ist den Tieren fremd. Sie produzieren in solchen Stresssituationen einfach Unmengen an Vitamin C und powern ihr Immunsystem damit hoch. Katzen produzieren im Normalzustand etwa 10 bis 15 g, Ziegen um die 15 g Vitamin C täglich. Ratten im Stress synthetisieren gar bis zu 20 g (!) Vitamin C selbst. Bezogen auf das Körpergewicht eine enorme Menge.

Aus ungeklärter Ursache ging einigen Tieren (Meerschweinchen, Rhesusaffen usw.) und dem Menschen die Fähigkeit Vitamin C selbst herzustellen verloren. Dem Menschen beispielsweise fehlt eines der drei benötigten Enzyme für die Umwandlung von Glucose zu Vitamin C. Mensch und Meerschweinchen müssen ihr Vitamin C daher aus der Nahrung (Obst/Gemüse) beziehen, während Hund und Katze bestens ohne Zufuhr über die Nahrung auskommen, da sie es selbst herstellen können.

a) Vitamin C wird vom Organismus kaum gespeichert und muss daher ständig (Halbwertszeit 4 Stunden) zugeführt werden. Erst dann macht eine erhöhte Dosis überhaupt Sinn. Prof. Linus Pauling (zweifacher Nobelpreisträger) ging als einer der Ersten davon aus, dass hohe Dosierungen von Vitamin C Krebs verhindern können. Das wurde seitdem in unzähligen Untersuchungen bestätigt. (1), (2).

b) Die marktübliche pure Form (Ascorbinsäure) ist preiswert und sehr sauer. Fast immer führen hohe Dosierungen zu Übersäuerung des Magens. Hier helfen Antazida (z.B. Rennie), die im Wesentlichen aus einem Gemisch von Calcium(carbonat) und Magnesium(oxid) bestehen. Das kann man allerdings auch pur kaufen, was den Geldbeutel schont. (Sparsam einsetzen, da es den pH-Wert der Magensäure für die Vitamin-C-Aufnahme ungünstig beeinflussen kann; also nicht mehr als notwendig.)

c) Man findet immer wieder den Hinweis, dass reines Vitamin C vom Organismus (angeblich) schneller ausgeschieden, auf alle Fälle aber schlechter verwertet wird als „natürliches“ Vitamin C. Dass die Begriffe „natürlich“ und synthetisch (industriell) völlig an der Sache vorbeigehen, wurde bereits erläutert. Fakt ist: Ein Vitamin C ist ein Vitamin C – egal wo es herkommt oder wie es hergestellt wurde. Ein Vitamin-C-Molekül aus den Herstellungstanks der BASF ist völlig identisch mit einem Vitamin-C-Molekül, das mühsam aus einem Apfel synthetisiert wurde. Die Wahrheit: Würde man tatsächlich das „natürliche“ Vitamin C aus z.B. Obst synthetisieren, dann hätte dieses Vitamin-C-Molekül auf dem Syntheseweg vom Apfel zum isolierten Molekül sehr viel „Chemie“ über sich ergehen lassen müssen – und wäre sündhaft teuer. Abgesehen von dem Umstand, dass der Mensch gar nicht so viel natürliche Quellen auftreiben könnte, wie Vitamin C gebraucht wird …

Es wird in der Regel wortreich umgangen, dass mit dem Begriff „natürliches Vitamin C“ Extrakte aus z.B. Acerola gemeint sind. In diesen Extrakten liegt Vitamin C zusammen mit so genannten Bioflavonoiden vor. In der Tat steigern Bioflavonoide die Wirkung des Vitamin C bis zum 20fachen. Derartige Extrakte werden meistens teuer verkauft und hier muss der Verbraucher ein wenig rechnen, ob sich der Erwerb solcher Produkte überhaupt lohnt. 100 g Acerola-Extrakt enthalten um die 7% Vitamin C; oftmals weisen diese Extrakte jedoch mehr Vitamin C auf (z.B. 17%). In solchen Fällen wurde dem Extrakt 10% industriell hergestelltes Vitamin C zugesetzt. Das ist gesetzlich zulässig, dagegen ist auch nichts einzuwenden, aber mit „100%iger Natur“ zu werben, geht an der Sache vorbei.

Mehr noch. Es ist ebenfalls legal (und marktüblich), dass das Produkt „natürliches Vitamin C“ zu 90% aus industriell gefertigtem und nur zu 10% aus „natürlichem“ Vitamin C besteht. Es reicht dem Gesetzgeber eine geringe Beimengung von 10% „natürlichem“ Vitamin C und schon darf der Produzent das gesamte Produkt als „natürliches Vitamin C“ verkaufen. Es hat lediglich mit Vermarktung zu tun, wenn man mittels juristischer Kniffe eine Sprachregelung vermarktet, die in physiologischer Wirklichkeit keinen Sinn macht.

Solange man also vom Molekül des Vitamin C redet, gehen Unterscheidungen nach natürlich vs. künstlich meilenweit an der Sache vorbei. Es sind die Mischungen von Vitamin C mit Bioflavonoiden, die den Unterschied machen. Das wissen gute Produzenten natürlich auch. Daher bieten viele Hersteller eben diese Mischungen aus Vitamin C und verschiedenen Bioflavonoiden (z.B. Hesperidin) an. Gute Vitamin-C-Mischungen weisen demnach mehrere Vitamin-C-Varianten (wasser-, fettlöslich), diverse Bioflavonoide, gelegentlich kleine Mengen an (Acerola-)Extrakten und benötigte Spurenelemente auf. Einen Vorteil haben diese industriell gefertigten Mischungen auf alle Fälle: Sie unterliegen weitaus schärferen (Rückstands-) Kontrollen als marktübliche Naturprodukte.

d) Allzu billige Vitamin-C-Produkte (z.B. China-Importe) können mit Schwermetallen verunreinigt sein. Das ist nach dem Deutschen Arzneibuch (DAB) sogar rechtlich zulässig. Wirklich reine Qualitäten kosten allerdings ein paar Euro mehr. Als führend gilt hier die Firma ROCHE, die in erster Linie die weiterverarbeitende Industrie beliefert.

Tipp: Die gewünschte Dosis Vitamin C über den Tag verteilen. Es wirkt umso besser, je gleichmäßiger verteilt man es nimmt. Wem die preiswertere Pulverform zu unbequem ist (Berufstätige), der kann die Substanzen selbst konfektionieren (zu Kapseln verarbeiten, siehe auch Kapselgerät).

In einigen Produkten liegt Vitamin C in einer nicht sauren, pharmazeutisch reinen Form vor, ergänzt mit Bioflavonoiden, Rutin, Hesperidin, diversen Mineralien u.a. Letztere fördern die Bioverwertbarkeit im Organismus um ein Vielfaches (wodurch die Produkte relativ gesehen wieder preiswert sind). Jeder seriöse Wissenschaftler wird sich hüten eine Berechnung mit mehreren Unbekannten durchzuführen, aber eine rechnerische Vermutung sei unter Vorbehalt skizziert:

Wenn 1 g Vitamin C mit Bioflavonoiden (für z.B. 5,- Euro/g) schätzungsweise 20-mal besser wirkt als 1 g reines Vitamin C (für z.B. 1,- Euro/g), dann ist das scheinbar teure Vitamin-C-Produkt in Wahrheit das erheblich preiswertere.

e) Um Kosten zu sparen, kann man Vitamin C auch kiloweise kaufen und selbst mit Calcium/Magnesium mischen, um die (Ascorbin-)Säure zu neutralisieren. Auf 1.000 g Ascorbinsäure nimmt man ca. 300 g Calcium und 150 g Magnesium (ohne Gewähr). Die Mischung kann man noch zusätzlich mit einem natürlichen Vitamin C wie Acerola und Bioflavonoiden wie z.B. Hesperidin aufwerten. Es gilt auch für Ascorbinsäure, was für alle Nährstoffe gilt: Die Zufuhr eines einzelnen Nährstoffes in sehr hoher Dosierung sollte nur dann erfolgen, wenn ein bestimmter Zweck (Therapie) verfolgt wird. Wer es sich leisten kann, sollte abgestimmte Produkte vorziehen. Statt reiner Ascorbinsäure also besser ein Produkt nehmen, das auch noch die Begleitstoffe (wie z.B. Flavonoide, Zink) enthält.

Die große Auswahl an Vitamin-C-Produkten spiegelt den Stellenwert wider: von reinem hochwertigem Vitamin C von z.B. ROCHE über gepufferte Varianten, mit Bioflavonoiden abgestimmte Mixturen bis hin zu besonderen Darreichungsformen, die bestimmte Allergien (z.B. gegen Zitrus) berücksichtigen.

Dosierung. Es gibt wohl kaum ein Streitpunkt, in dem die offizielle Empfehlung (z.B. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, DGE) so krass von der der modernen Vitaminforschung abweicht. Die DGE hält Dosierungen um die 100 mg Vitamin C für „ausreichend“. Die moderne Vitaminforschung sieht dies weitaus differenzierter. Ihre Mengenangaben schwanken zwischen 1.500 mg und 18.000 mg täglich. Während die DGE – entgegen landläufiger Meinung – ihre Empfehlungen wissenschaftlich nicht belegen kann, hat die moderne Nahrungswissenschaft sehr viele handfeste Beweise zu bieten.

An erster Stelle in der Beweisführung steht sicherlich die Plausibilität. Es kann nämlich kein Wissenschaftler erklären, warum der Säuger Mensch erheblich weniger Vitamin C brauchen soll als z.B. sein nächster Verwandter, der Säuger Affe. Es gibt keinen Hinweis dafür, dass der Mensch in seinem Stoffwechsel so stark von den anderen Säugern (5) abweichen soll, dass er auf Vitamin C (bis auf kleinste Mengen) quasi verzichten kann. Es ist bis dato nicht mal der Hauch eines Beweises erbracht worden, dass die menschliche Verstoffwechselung sich grundlegend von anderen Säugern unterscheidet.

Im Gegenteil. Man stellt immer wieder fest, dass der Vitamin-C-Bedarf des Individuums sehr unterschiedlich ist und eine pauschale Angabe demzufolge schlicht Unsinn ist. Fest steht lediglich, dass eine drastische Erhöhung der Vitamin-C-Zufuhr dem Menschen allgemein (6, 7, 8, 9, 10) sehr gut bekommt. Wobei unterschieden werden muss, ob der Mensch sich gerade in einer Stresssituation (Krankheit) befindet oder nicht.

Dr. Robert F. Cathcart führte in diesem Zusammenhang den Begriff Darmtoleranz ein: jene Menge, bei der der Stuhlgang anfängt, weich zu werden (noch höhere Dosierungen verursachen harmlosen Durchfall). Diese so genannte „bowel-tolerance“ ist individuell sehr unterschiedlich und schwankt bei Gesunden zwischen 1 und 20 g täglich. Bei akuten Krankheiten (z.B. Infektionen) steigt diese Darmtoleranz auf 100–200 g (!) täglich. Cathcart stellte fest, dass bei Erkrankungen sich der Zustand der Patienten erst dann besserte, wenn 80 bis 90% der Vitamin-C-Menge zugeführt wurden, die der Darm tolerierte. Der Darm von Gesunden toleriert 4 bis 15 g Vitamin C. Bei Erkrankungen (Grippe, Infektionen, Krebs usw.) stieg die Toleranz teilweise auf 200 g (!) und mehr.

Das kann man übrigens selbst leicht überprüfen: Nehmen wir einmal an, dass Sie normalerweise 5 g täglich vertragen (also ohne Durchfall zu bekommen), dann können Sie im Krankheitsfall (z.B. Grippe) plötzlich erheblich mehr zuführen. Laut Pauling ein Hinweis, dass der Organismus dieses Mehr im akuten Fall braucht.

Diese frühe Studie von Cathcart wurde inzwischen mehrfach überprüft. Eine Auswertung von 20 neueren Vitamin-C-Studien zeigt, dass bei einer bereits eingetretenen Infektion die Vitamin-C-Dosis erheblich erhöht werden muss. Die kritische Minimaldosis liegt im Krankheitsfall wahrscheinlich um die 5.000 mg. Sofern mindestens diese Tagesdosierung direkt ab Infektionsbeginn eingenommen wurde, konnte die Krankheitsdauer um 25% verkürzt werden.

Eine Studie an 112 kanadischen Soldaten mit exakt gleichen Lebens- und Arbeitsbedingungen ergab, dass die Gabe von 1.000 mg Vitamin C täglich die Erkältungshäufigkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe um fast 70% verringerte (Bland, J.: Vitamin C. The Future is now. New Canaan: Keats Publishing 1995, 16-17).

Aus der Gesamtsumme ähnlicher Studien schlussfolgert man heute einen täglichen Durchschnittsbedarf an Vitamin C um die 3.000 mg täglich. Mit erheblichen individuellen Schwankungen nach oben und unten. Da eine toxische Obergrenze bei Vitamin C nicht bekannt ist, braucht man sich über ein „zu viel“ keine Gedanken zu machen.

Nomenklatur

Vitamin C wird unter verschiedenen Namen bezw. chemischen Varianten angeboten. Bei der Ascorbinsäure handelt es sich um die wasserlösliche reine und sehr saure Form. Mit Ascorbat: ist die nicht saure, meist mit den Mineralien Calcium, Magnesium, Zink usw. verbundene, Vitamin-C-Variante gemeint. Der so genannten Ester-C-Form sagt man eine bessere Bioverfügbarkeit und eine längere Verweildauer im Organismus nach. Das Ascorbylpalmitat: ist die fettlösliche Form von Vitamin C. Während die wasserlösliche Ascorbinsäure im wässrigen Milieu aktiv ist, wirkt die fettlösliche Form z.B. an den fettigen Zellmembranen und schützt hier vor Lipidperoxidation. Manche Konsumenten fügen ihrem Öl beim Kochen übrigens etwas Ascorbylpalmitat hinzu, um es vor Oxidation zu schützen. (Kapseln werden in diesem Fall geöffnet.)

Nierensteine durch Vitamin C?

Einer der vielen Mythen zur Diskreditierung des Vitamin C betrifft die regelmäßig kolportierte Gefahr, dass Vitamin C Nierensteine verursachen könne. Woher diese Erkenntnis stammt, weiß allerdings niemand, denn eine ernsthafte Studie über diese Gefahr gibt es überhaupt nicht. Soweit es überhaupt nachvollziehbar ist, hat diese Mär ihren Ursprung vermutlich in einer Hypothese (Chamers, 1975), die in der einschlägigen Literatur unter Kokelores & Kalauer läuft. Mehrere Studien (u.a. 8), die dem Verdacht auf Nierensteine nachgingen, konnten nichts feststellen. In einer dieser Untersuchungen stellte man fest: Die Behauptung, dass Vitamin C Nierensteine verursachen könne, „stammt aus einem anekdotischen Bericht über eine kleine Anzahl von Fällen und von einem schlecht kontrollierten Versuch mit nicht beschriebener Methodologie und fragwürdigen Testmethoden“ (J. W. Piesse, Nutritional Factors in calcium containing kidney stones with particular emphasis on Vitamin C, Int. Clin. Nutri. Rev. 5 (3): 110-129, 1985).

Die – rein theoretische – Überlegung, ob Vitamin C möglicherweise die Bildung von Nierensteinen fördern könnte, ist ohnehin nur für jenen Teil der Bevölkerung von Bedeutung, bei dem eine (genetische) Veranlagung vorliegt. Das sind maximal 10%. Bei den Nierensteinen unterscheidet man nach Calciumphosphat-, Magnesium-Ammonium-Phosphat-, Calcium-Car-bonat- und Calcium-Oxalat-Steinen. Lediglich Calcium-Oxalat-Steine bilden sich in einem sauren Milieu, was durch hohe Vitamin-C-Einnahmen theoretisch gefördert werden könnte. Wie gesagt, es gibt hierzu keine Beweise. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann den pH-Gehalt des Urins kontrollieren und zu sauren Urin mit basischen Mineralien neutralisieren. Alle anderen Nierensteine bilden sich im basischen Milieu und hier wäre die Einnahme hoher Vitamin-C-Dosierungen sogar empfehlenswert. Sofern man die Nierenstein-Hypothese als richtig voraussetzt.

Krebs und Vitamin C

Bei der von der Presse ausführlich breitgetretenen Meldung, wonach bereits Mengen ab 500 mg Vitamin C täglich erbschädigend sein sollen, handelt es sich u.a. um eine Untersuchung der Universität Lancaster und um unvergorene Halbwahrheiten. Tatsächlich wurde genau das Gegenteil festgestellt, nämlich dass es die Erbmasse schützt, wie auch u.a. das Fraunhofer-Institut bestätigte.

Wäre auch nur ein Fünkchen Wahrheit an dieser Meldung, dann gäbe es die Menschheit schon längst nicht mehr. Vegetarier nehmen im errechneten Durchschnitt weitaus mehr als jene angeblich kritischen 500 mg Vitamin C zu sich. Linus Pauling eruierte, dass der Urmensch mindestens das 40fache unserer heutigen Vitamin-C-Menge zu sich nahm.

Es gibt inzwischen sehr viele Studien, die unzweifelhaft eine positive Wirkung von hohen Vitamin-C-Dosierungen auf Krebs nachgewiesen haben. Beispielhaft sei hier auf eine als „Vale of Leven“ bekannte Studie hingewiesen. In dieser Untersuchung gab man Krebspatienten, deren weitere Behandlung aus schulmedizinischer Sicht als aussichtslos galt, täglich ca. 10 g Vitamin C. Man verglich mit rund 1.000 Patienten, die vergleichbare (aussichtslose) Krebsleiden hatten und nicht mit Vitamin C behandelt wurden: Nach etwa 100 Tagen lebten nur noch 15% der unbehandelten und 60% der mit Vitamin C behandelten Gruppe. Dieses Ergebnis wurde seitdem mehrfach bestätigt (u.a. Morisighe und Murata, Japan, 1979). Man beachte übrigens die Jahreszahlen vieler Studien: Es handelt sich keineswegs um neue Erkenntnisse. Es ist völlig unverständlich, dass die Vitamin-C-Therapie bei Krebs nicht schon längst Standard ist.

Aus der Vielzahl weltweiter Studien zum Thema Vitamin C (im Text in Klammern) seien nachstehend ein paar Beispiele näher erläutert.

(1) Vitamin C reduziert das Sterberisiko signifikant.

In dieser Untersuchung wurden 19.496 männliche und weibliche Probanden zwischen 45 und 79 Jahren auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin-C-Konzentration im Blut und Sterblichkeit überprüft. Dabei wurde sowohl die Sterblichkeit im Allgemeinen als auch im Besonderen (cardiovaskuläre und ischämische Krankheiten und Krebs) untersucht. Der Beobachtungszeitraum betrug 4 Jahre. Die Probanden wurden klinisch untersucht und mussten Fragen zu Nahrungs- und Lebensgewohnheiten beantworten. Die Vitamin-C-Serumkonzentration wurde 4 Jahre lang mit den Todesursachen verglichen.

Bei der Gruppe mit der höchsten Vitamin-C-Konzentration war das allgemeine Sterberisiko 50% geringer als bei der Gruppe mit der niedrigsten Vitamin-C-Konzentration. Die Risikoabnahme (mehr Vitamin C, weniger Sterberisiko) war bei jeder Vitamin-C-Konzentration zu beobachten und galt auch für die speziell untersuchten cardiovaskulären und ischämischen Erkrankungen sowie für Krebs bei Männern. Innerhalb der 4-Jahres-Periode war jedoch keine Risikoabnahme für Krebs bei Frauen festzustellen. Die Forscher vermuten, dass dies mit den unterschiedlichen Typen von Krebs bei Männern und Frauen zu tun haben könnte.

Rechnerisch wurde ermittelt, dass jede Extraportion Obst/Gemüse das Sterberisiko um 20% reduzierte. Cambridge University, England (veröffentlicht in Lancet, März 2001/S. 657-663)

(2) Hohe Vitamin-C-Werte senken die Todesrate.

In einer europaweiten Studie wurden 20.000 männliche und weibliche Probanden zwischen 45 und 79 Jahren bezüglich ihres Vitamin-C-Spiegels untersucht, in 5 Gruppen eingeteilt und die Todesfälle über einen Zeitraum von 4 Jahren ausgewertet. Die 1. Gruppe hatte die höchsten Vitamin-C-Werte, die 5. Gruppe die niedrigsten. Nach 4 Jahren war die Todesrate in Gruppe 1 (2,6 %) nur halb so hoch wie in Gruppe 5 (5,2%). Berücksichtigte man nur die Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurden die Unterschiede noch deutlicher: Die Todesraten waren hier bei Männern der Gruppe 1 um 70% und bei Frauen um 60% niedriger als in der Gruppe 5. Universität Cambridge (veröffentlich in Lancet Februar/2001)

(3) Vitamin C senkt Erkältungshäufigkeit um 68%.

112 kanadische Soldaten mit exakt gleichen Lebens- und Arbeitsbedingungen: Die Gabe von 1.000 mg Vitamin C täglich verringerte die Erkältungshäufigkeit um fast 70% im Vergleich zur Kontrollgruppe. Bland, J.: Vitamin C. The Future is now. New Canaan: Keats Publishing 1995, S. 16-17.

(4) Vitamin C verursacht keine Nierensteine.

Hierbei ging es um die Klärung, ob vermehrte Vitamin-C-Zufuhr das Risiko von Nierensteinen tatsächlich erhöht – wie gelegentlich behauptet wird. Man untersuchte 14 Jahre lang die Daten von 85.557 Frauen. Frauen, die 1.500 mg oder mehr Vitamin C täglich zu sich nahmen, hatten kein höheres Risiko Nierensteine zu bekommen als Frauen, die weniger als 250 mg Vitamin C zu sich nahmen. Während zwischen Vitamin C und Nierensteinen demnach kein Zusammenhang ersichtlich war, wurde dieser für Vitamin B6 wohl festgestellt. Bei Frauen, die täglich 40 mg oder mehr Vitamin B6 zu sich nahmen, verringerte sich das Nierensteinrisiko um 34% verglichen mit Frauen, die weniger als 3 mg Vitamin B6 zuführten.

Zum Vergleich: Die DGE empfiehlt um die 1,2 mg Vitamin B6 (Pyridoxin) für Frauen. HarvardMedicalSchool (Journal of the American Society of Nephrology, April, 1999)

(5) Vitamin-C-Mangel verursacht Gefäßschäden und erhöht

Cholesterin.

Bei Mäusen wurde die eigene Vitamin-C-Synthese durch Genmanipulation inaktiviert; sie waren danach wie der Mensch auf Vitamin-C-Zufuhr angewiesen. Sie erhielten normales Futter. Nach 2 Wochen war ihr Vitamin C-Spiegel auf 10% des Normalwertes gesunken. Der Mangel bewirkte eine Erhöhung des Cholesterin (HDL-Anteil sank sogar), an den elastischen Schichten der Blutgefäße entstanden Risse, es kam zu Wucherungen an den Gefäßmuskelzellen und Zellabschuppung an der Gefäßinnenwand. Laut Untersucher lassen sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen. University of North Carolina und University of Texas Health Science Center, Proceedings of the National Academy of Sciences, Bd. 97, S. 841

(6) Vitamin-C-Zufuhr (500 mg) senkt Blutdruck um 9%.

An der Studie nahmen Patienten mit erhöhtem Blutdruck teil (über 140/90 mm Hg). Die Kontrollgruppe erhielt ein Placebo. Die Versuchsgruppe erhielt einen Monat lang 500 mg Vitamin C täglich. In dieser Gruppe sank der Blutdruck um durchschnittlich 9% – vergleichbar mit dem therapeutischen Effekt blutdrucksenkender Medikamente. Boston University School of Medicine und Oregon State University, The Lancet, Nr. 9195

(7) Vitamin C senkt Risiko einer EPH-Gestose um 50%.

Bis zu 20% der schwangeren Frauen bekommen im letzten Schwangerschaftsmonat eine EPH-Gestose (Ödeme, erhöhte Eiweißausscheidung, Bluthochdruck mit als mögliche Folge Eklampsie, ähnlich wie Epilepsie, das Leben von Mutter und Kind gefährdet). Jede zweite Frühgeburt ist auf EPH-Gestose zurückzuführen. Bei einer Untersuchung erhielten schwangere Frauen mit erhöhten EPH-Gestose-Risiko 1.000 mg Vitamin C und 400 IE Vitamin E. In dieser Versuchsgruppe entwickelten 8% der Frauen eine EPG-Gestose; in der Placebo-Kontrollgruppe waren es 17%. St. Thomas Hospital, London


(8) Vitamin C verlängert Lebenserwartung.

Es wurden 11.348 Probanden über einen Zeitraum von 10 Jahren untersucht. Man verglich die Vitamin-C-Zufuhr u.a. mit der durchschnittlichen Lebenserwartung. Es wurde festgestellt, dass Probanden, die täglich 800 mg Vitamin C zu sich nahmen, durchschnittlich 6 Jahre länger lebten als jene, die 60 mg täglich zu sich nahmen. Das Risiko an cardiovaskulären Erkrankungen zu sterben sank dabei um 42%. UCLA (Journal of Epidemiology, 1992; 3 (3): S. 194-202)

(9) Vitamin C/E senken das Kataraktrisiko.

Es wurden die Daten von über 3.000 Probanden zwischen 43 und 86 Jahren verwendet. Personen, die mehr als 10 Jahre lang ein (US-)Multivitamin zu sich nahmen, das Vitamin E oder C enthielt, reduzierten das Kataraktrisiko um 60%. Diese Risikoverminderung war unabhängig von anderen bekannten Risiken wie Alter, Gewicht, Tabak, Alkohol, Diabetes. Die Supplementierung mit Multivitaminen weniger als 10 Jahre führte hingegen nicht zu einer Risikoherabsetzung. Das überrascht nicht, weil die Proteindegradierung im Auge ein langfristiges Geschehen ist. Studie (Archives of Ophthalmology, 2000, 118: S. 1556-1563)

(10) Hohe Vitamin-C-Werte senken Krebsrisiko um 50%.

Auftraggeber Nationales Krebs-Forschungsinstitut, USA: 47 klinische Studien zu Vitamin C wurden ausgewertet. 34 davon zeigten, dass bei Teilnehmern mit hoher Vitamin-C-Konzentration im Blut das Krebsrisiko um 50% geringer war. Block, G: Vitamin C and cancer prevention: The epidemiological evicendce. A. J Clin Nutr 1991; 53: S. 270-282

Natürlich kann nicht jedes Vitamin auf ein derart umfassendes naturwissenschaftliches Fundament wie Ascorbinsäure verweisen. Es gibt zurzeit (11/2002) weltweit etwa 2.700 anerkannte wissenschaftliche Studien allein zu Vitamin C. Aber es sagt alles über die so genannten „Experten“ aus, die scheinheilig behaupten, dass man noch nicht genug wisse …
 
Oben