Pylorus-Insuffizienz und Gallereflux

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20.06.09
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11
Hallo!
Habe eben meine erste Magenspiegelung (hatte zuvor heftige Oberbauchschmerzen li. mit BWS-Ausstrahlung) hinter mir und mein Arzt stellte die obrige Diagnose (anhand von Bildern auch toll erklärt). Ist man dann Zeit seines Lebens auf Medis angewiesen? Wie kommt es, dass ich trotz der Diagnose auch Durchfälle habe und Darmkrämpfe? Hängt das zusammen?

LG euch allen
 
Was ist bitte eine Pylorus-Insuffizienz? Kannst Du das ein bißchen erklären?

Welche Medikamente hast Du denn bekommen?
Ist über Nahrungsmittel-Allergien bzw. Nahrungsmittel-Intoleranzen gesprochen worden? Es könnte ja sein, daß Deien Schmerzen daher kommen. Dann wäre es wichtig zu wissen, welche Allergien Du hättest bzw. welche Intoleranzen.

Grüsse,
Uta
 
Der Pylorus ist der Schließmuskel zwischen Magen und Zwölffingerdarm. Normalerweise ist der nur geöffnet, wenn Speisebrei nach unten in den Darm weitergegeben wird. Bei mir ist er aber die ganze Zeit geöffnet und ohne Tonus, sodass mit der Schwerkraft oder bei Komprimierung des Bauchs Gallen- und Pankreassaft in den Magen zurückfließen, sodass sich Gastritis und Magengeschwür bilden kann.
Ich hab jetzt Sucralfat (bildet Schutzfilm im Magen) bekommen und soll das 2 Wochen nehmen. Wenns nicht hilft, soll ich wiederkommen, dann macht er ne Darmspiegelung. Er vermutet evtl. Mb. Crohn :(. Habe keine Allergien gegen Nahrungsmittel, Intoleranzen wurden nicht getestet (ich vertrag alles was ich esse, nur halt jetzt nimmer, wo mein Magen entzündet ist). Die Blutwerte von gestern waren ok.
 
Komplikationen des Magen-/Duodenalulkus
•- Ulkusrezidiv
•- Narbenstenosen
•- Pylorusinsuffizienz
•- Blutungen
•- Freie Perforation
•- Gedeckte Perforation/Penetration
•-Soormykose des Ulkusgrund
Folie 1
https://www.medizin.uni-tuebingen.de/pathologie/dateien/pdf/Handout_GIT2_Steininger.pdf

Wenn ich das richtig verstehe, ist zuerst ein Magen -und/oder Zwölffingerdarmgeschwür da, und eine mögliche Komplikation kann dann eine Pylorusinsuffizienz sein.
Also wäre es wichtig zu wissen, woher das Geschwür im Magen bzw. Zwölffingerdarm kommt.
Da mit Medikamenten zuerst einmal erste Hilfe zu leisten, ist klar, aber um Rückfälle zu vermeiden, wäre es eben wichtig, die Ursache zu finden.

Grüsse,
Uta
 
Ein zusätzlicher Hinweis, da Du Durchfälle und Darmkrämpfe ansprichst ("trotz" Diagnose?!?):

Pylorusinsuffizienz bedeutet eben oft nicht nur Reflux aus dem Zwölffingerdarm zurück in den Magen (und damit Entzündungen des Magens), sondern eben auch, dass der Speisebrei nicht lange genug im Magen gehalten werden kann (also quasi Insuffizienz in beide Richtungen). Man isst etwas, dann rauscht das Gegessene zu schnell in den Dünndarm und verursacht dort innert 15 Minuten Probleme (Oberbauchschmerzen, Blähungen, Durchfälle, Schwäche bis zu Kreislaufkollaps) bzw. führt zu einem zu starken Blutzuckeranstieg, der 1-3 Stunden später in einem massiven Zuckerloch (Schwäche, Zittern, Frieren, Übelkeit, Heisshunger,... ) resultieren kann. Das nennt sich Dumping-Syndrom und tritt vor allem bei kohlehydratreichen Speisen in grösseren Mengen auf (Nudeln, Reis, Brot, Kuchen, Süssigkeiten etc.).

Falls dies auf Dich zutrifft, dann iss kleine Portionen, sehr langsam und gut gekaut, und Kohlehydrate nur in kleinen Portionen zu etwas anderem (Fleisch, Gemüse, viel Fett) dazu. Für Magenoperierte (Dumping-Syndrom wegen zu kleinem Magen) gilt die Empfehlung, zum Essen nicht zu trinken. Das ist bei Pylorusinsuffizienz in meiner eigenen leidvollen Erfahrung nicht angebracht (der Magen ist ja nicht zu klein), sondern viel Trinken zum Essen lindert meine Beschwerden (verdünnt den Speisebrei). Sehr gut vertrage ich auch Süssgetränke in kleinen Schlucken über den ganzen Tag verteilt, so komme ich zu viel Energie, ohne grosse Portionen essen zu müssen. Probiers mal aus, denn wenn Dich ein Dumping-Syndrom plagt, dann ist das wirklich die Hölle!! (Man isst etwas, kriegt Bauchschmerzen, danach Zuckerloch mit Heisshunger, isst wieder schnell viel, noch mehr Bauchschmerzen, wieder Zuckerloch... Das macht einen fix und fertig.)

Alles Gute!
 
Ein zusätzlicher Hinweis, da Du Durchfälle und Darmkrämpfe ansprichst ("trotz" Diagnose?!?):

Pylorusinsuffizienz bedeutet eben oft nicht nur Reflux aus dem Zwölffingerdarm zurück in den Magen (und damit Entzündungen des Magens), sondern eben auch, dass der Speisebrei nicht lange genug im Magen gehalten werden kann (also quasi Insuffizienz in beide Richtungen). Man isst etwas, dann rauscht das Gegessene zu schnell in den Dünndarm und verursacht dort innert 15 Minuten Probleme (Oberbauchschmerzen, Blähungen, Durchfälle, Schwäche bis zu Kreislaufkollaps) bzw. führt zu einem zu starken Blutzuckeranstieg, der 1-3 Stunden später in einem massiven Zuckerloch (Schwäche, Zittern, Frieren, Übelkeit, Heisshunger,... ) resultieren kann. Das nennt sich Dumping-Syndrom und tritt vor allem bei kohlehydratreichen Speisen in grösseren Mengen auf (Nudeln, Reis, Brot, Kuchen, Süssigkeiten etc.).

Falls dies auf Dich zutrifft, dann iss kleine Portionen, sehr langsam und gut gekaut, und Kohlehydrate nur in kleinen Portionen zu etwas anderem (Fleisch, Gemüse, viel Fett) dazu. Für Magenoperierte (Dumping-Syndrom wegen zu kleinem Magen) gilt die Empfehlung, zum Essen nicht zu trinken. Das ist bei Pylorusinsuffizienz in meiner eigenen leidvollen Erfahrung nicht angebracht (der Magen ist ja nicht zu klein), sondern viel Trinken zum Essen lindert meine Beschwerden (verdünnt den Speisebrei). Sehr gut vertrage ich auch Süssgetränke in kleinen Schlucken über den ganzen Tag verteilt, so komme ich zu viel Energie, ohne grosse Portionen essen zu müssen. Probiers mal aus, denn wenn Dich ein Dumping-Syndrom plagt, dann ist das wirklich die Hölle!! (Man isst etwas, kriegt Bauchschmerzen, danach Zuckerloch mit Heisshunger, isst wieder schnell viel, noch mehr Bauchschmerzen, wieder Zuckerloch... Das macht einen fix und fertig.)

Alles Gute!

Danke für deine ausführliche Schilderung. Der Arzt hat bei der Magenspiegelung Proben entnommen und nun einen Heliobacter pylori diagnostiziert und ich hatte jetzt ne Woche lang die Antibiotika-Chemiekeule einnehmen müssen. Ging ganz gut, aber die letzten 2 Tage waren der Horror. Durchfall ohne Ende (ohne Konsistenz), starke Übelkeit, Magenschmerzen, dass ich gekrümmt gelaufen und gelegen bin und stand kurz vor nem Kreislaufkollaps. Nach den 2 Tagen war wieder alles gut, ich hatte es anfangs auf die Antibiotika zurückgeführt, aber wenn ich die nicht vertragen würde, hätte ich die ersten Tage nach Einnahme ja schon die geschilderten Beschwerden haben müssen (es sei denn, der Körper "braucht" erst ne ausreichende Konzentraion im Gewebe, bis er so reagiert). Ich frage mich nun, was ich tun soll. Mittlerweile kann ich wieder alles ohne Abstriche essen, aber sofort nach dem Essen habe ich direkt unterm Rippenbogen eine Beule (angeschwollener Magen?) und mein Unterbauch quillt hervor, als sei ich schwanger. Nicht grad ein optisches Highlight sag ich dir. Meine Verdauung hapert immernoch und ich fühl mich total unkonzentriert, ständig müde und leicht reizbar (obwohl ich durch meine Lebensphilosophie immer total ausgeglichen war). meine Umwelt kommt mir vor wie ein Film, alles zieht an mir vorbei und ich reagier irgendwie nur noch als aktiv dran teilzunehmen... als wär ich gaga im Kopf oder Schlaftrunken.Derzeit nehme ich noch nen Protonenpumpenhemmer 2x täglich gegen die Überproduktion von Magensäure und Sulfactant gegen die Geschwüre. Soll ich trotzdem nochmal zum Arzt wegen den bestehenden Problemen oder ist das hypochondrisch?

LG :wave:
 
Zuletzt bearbeitet:
@LilithDresden
Hallo Lilith, du bist wahrscheinlich nicht mehr in diesem Forum unterwegs, falls doch würde ich mich über Antwort freuen.

Wie geht es dir mittlerweil?

Bei mir ist eine Pylorus-Insuffizienz vorstellbar, da Galle in den Magen zurückfließt. Kann man sowas operieren? Wie wird es behandelt?

Liebe Grüsse,
Sabine
 
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