Themenstarter
- Beitritt
- 05.09.08
- Beiträge
- 25
Hallo Marcel und Alle Forumsmitglieder,
gerne antworte ich auf die Frage nach meinem derzeitigen Gesundheitszustand und an dem Weg dorthin, bzw. auch auf die Frage wie hat das Forum und seine Mitglieder mir persönlich weiterhelfen können.
Im letzten Jahr hatte ich nach der Renovierung meiner kleinen Wohnung ungeheuer heftige und lang anhaltende allergische Symptome. Vermutlich wurden diese durch Isothiazilinone verursacht, welche als so genannte "Topfkonservierer" in Dispersionsfarben verwendet werden. Die Herstellerfirma hatte dies gleich vermutet und bereitwillig alles zur Verfügung gestellt, was zur Aufklärung hätte sachdienlich sein können. Meine Hausärztin hatte auch sofort eine zweiwöchige Cortisonbehandlung angesetzt. Leider blieben aber hartnäckig ein allergisches Ekzem im Hals und Nackenbereich und eine hohe Sensibilität gegenüber Duftstoffen, Abgasen, Parfüm, Kopierer, Plastik und Druckerzeugnisse.
Das Forum hat mir in der ersten Phase sehr geholfen:
- hier las ich zum ersten Mal über die Isothiazilonone und hier informierte ich mich über diese mir vorher unbekannte Art der Erkrankung: "Multiple Chemikaliensensibilität".
Was mich allerdings nicht sehr viel weiterbrachte waren der Besuch in der hiesigen Universitätsklinik. Dort ging man überhaupt nicht auf mein Problem ein und verordnete mir stattdessen Incasings gegen Hausstaub. Auch meine Hausärztin erwies sich als nicht hilfreich und ich ging zu einem Umweltarzt.
Dieser hat mich sehr gut aufgeklärt und einen Test gemacht, bei dem allerdings nichts herauskam.
Da ich seit Jahren schon wegen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung in psychologischer Behandlung bin und mannigfaltigen psychosomatischen Symptomen ausgesetzt war und immer mal wieder bin, habe ich mich auch an meine mich zur Zeit behandelnde Psychoanalytikerin gewendet.
Seit dem Ereignis im August letzten Jahres ernähre ich mich strikt Bio und habe meinen kompletten Haushalt umgestellt. Alle Kosmetik ausgetauscht, Reinigungsmittel ausgetauscht, Möbel raus geworfen und schadstofffreie angeschafft. Neulich machte ich einen gewagten Versuch mit einem herkömmlichen Pressspanbücherregal (mehr aus Kostengründen). Die Folgen waren unübersehbar und heftig, so dass das Regal wieder rausgeworfen werden musste. Auch diese Herstellerfirma war sehr kooperativ und schrieb mir, dass Formaldehyd enthalten war.
Zusammenfassend möchte ich also feststellen, dass es zwar besser ist, aber nicht gut und eine hohe Bereitschaft geblieben ist jederzeit wieder auf solche Stoffe zu reagieren. Das Forum hatte mir zunächst sehr gut geholfen. Allerdings, und das möchte ich auch erwähnen, sind mir die Schilderungen zur Problematik der MCS nicht in diesem Maße objektiv, wie ich es für mich brauchte. Eine Bereitschaft über einen Gesamtzusammenhang auch nur einmal hypothetisch nachzudenken ist mir nicht begegnet. Was ich sehr, sehr schade finde. Ich glaube, dass sich Betroffene hier um eine Chance der Besserung bringen könnten. Wenn auch eine Psychotherapie nicht gegen die MCS hilft, so dann kann sie doch sicher ein Leben mit dieser unglaublichen Erkrankung erleichternd unterstützen. Konkrete Antworten auf das tatsächliche Gefahrenpotenzial einer solchen Reaktionsbereitschaft habe ich nicht finden können und leider auch keine wirklichen "Erste Hilfe Maßnahmen". Alos z.B. verglichen mit "allergische Reaktion auf Pollen" also nimmt man ein Antihisamin. Aber nirgends finde ich etwas über die Frage, was ist zu tun, wenn man mit Parfüm in Kontakt gekommen ist. Was sind da typische Symptome und was tue ich in einem solchen Falle. Und letztlich machte es mir auch Angst, mich den doch sehr krassen Schilderungen einzelner MCS-Betroffener zu stellen; ich denke auch eigentlich nicht und hoffe inständigst, dass ich eine sehr ausgeprägte Form dieser Erkrankung habe. Das soll bitte nicht als Kritik aufgefasst werden. Ich glaube einfach, dass tatsächlich von MCS Betroffene ein sehr krasses Leben führen müssen und da ganz andere Bedürfnisse auch haben. Also bitte, liebe MCS-Patienten und Patientinnen: ich bin sehr erschüttert darüber, wie alleine gelassen ihr mit eurer Erkrankung seid und wünsche allen von Herzen, dass sich da bald wirklich etwas tut im Bewusstsein Aller und ganz besonders bei solchen, die sich noch immer fröhlich mit Parfüm besprühen.
Grundsätzlich denke ich zu einem Austausch innerhalb eines Forums:
es kann enorm hilfreich sein, undist es allermeist auch. Aber man muss trotzdem seinen individuellen Weg finden und "einen klaren Kopf" behalten. Zu einzelnen Themen ist sicher auch empfehlenswert sich "wissenschaftliche Seiten" anzuschauen und offen auch zu sein für so viele wie möglich Erkenntnisse und Erfahrungen. Nur dann ist man in der Lage für sich das Richitge zu suchen und auch zu finden.
Ich kann nun ganz gut mit meiner Hypersensibilität leben und versuche streng, mich nicht chemikalischen Reizen auszusetzen. Das ist fast oder es ist unmöglich geworden in unserer modernen Welt. Dafür braucht es generell ein besseres Bewusstsein und mehr Forschung auf diesem Gebiet.
Ich danke dem Forum und allen, die hier so engagiert sind und sich nicht nur immer mit den eigenen Sorgen beschäftigen. Ich werde auch sicher immer mal wieder hier her zurückkehren um zumindest mitzulesen.
Allen einen regen und guten Austausch weiterhin und Alles Gute für jeden von Euch
liebe Grüße
mona simon
gerne antworte ich auf die Frage nach meinem derzeitigen Gesundheitszustand und an dem Weg dorthin, bzw. auch auf die Frage wie hat das Forum und seine Mitglieder mir persönlich weiterhelfen können.
Im letzten Jahr hatte ich nach der Renovierung meiner kleinen Wohnung ungeheuer heftige und lang anhaltende allergische Symptome. Vermutlich wurden diese durch Isothiazilinone verursacht, welche als so genannte "Topfkonservierer" in Dispersionsfarben verwendet werden. Die Herstellerfirma hatte dies gleich vermutet und bereitwillig alles zur Verfügung gestellt, was zur Aufklärung hätte sachdienlich sein können. Meine Hausärztin hatte auch sofort eine zweiwöchige Cortisonbehandlung angesetzt. Leider blieben aber hartnäckig ein allergisches Ekzem im Hals und Nackenbereich und eine hohe Sensibilität gegenüber Duftstoffen, Abgasen, Parfüm, Kopierer, Plastik und Druckerzeugnisse.
Das Forum hat mir in der ersten Phase sehr geholfen:
- hier las ich zum ersten Mal über die Isothiazilonone und hier informierte ich mich über diese mir vorher unbekannte Art der Erkrankung: "Multiple Chemikaliensensibilität".
Was mich allerdings nicht sehr viel weiterbrachte waren der Besuch in der hiesigen Universitätsklinik. Dort ging man überhaupt nicht auf mein Problem ein und verordnete mir stattdessen Incasings gegen Hausstaub. Auch meine Hausärztin erwies sich als nicht hilfreich und ich ging zu einem Umweltarzt.
Dieser hat mich sehr gut aufgeklärt und einen Test gemacht, bei dem allerdings nichts herauskam.
Da ich seit Jahren schon wegen einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung in psychologischer Behandlung bin und mannigfaltigen psychosomatischen Symptomen ausgesetzt war und immer mal wieder bin, habe ich mich auch an meine mich zur Zeit behandelnde Psychoanalytikerin gewendet.
Seit dem Ereignis im August letzten Jahres ernähre ich mich strikt Bio und habe meinen kompletten Haushalt umgestellt. Alle Kosmetik ausgetauscht, Reinigungsmittel ausgetauscht, Möbel raus geworfen und schadstofffreie angeschafft. Neulich machte ich einen gewagten Versuch mit einem herkömmlichen Pressspanbücherregal (mehr aus Kostengründen). Die Folgen waren unübersehbar und heftig, so dass das Regal wieder rausgeworfen werden musste. Auch diese Herstellerfirma war sehr kooperativ und schrieb mir, dass Formaldehyd enthalten war.
Zusammenfassend möchte ich also feststellen, dass es zwar besser ist, aber nicht gut und eine hohe Bereitschaft geblieben ist jederzeit wieder auf solche Stoffe zu reagieren. Das Forum hatte mir zunächst sehr gut geholfen. Allerdings, und das möchte ich auch erwähnen, sind mir die Schilderungen zur Problematik der MCS nicht in diesem Maße objektiv, wie ich es für mich brauchte. Eine Bereitschaft über einen Gesamtzusammenhang auch nur einmal hypothetisch nachzudenken ist mir nicht begegnet. Was ich sehr, sehr schade finde. Ich glaube, dass sich Betroffene hier um eine Chance der Besserung bringen könnten. Wenn auch eine Psychotherapie nicht gegen die MCS hilft, so dann kann sie doch sicher ein Leben mit dieser unglaublichen Erkrankung erleichternd unterstützen. Konkrete Antworten auf das tatsächliche Gefahrenpotenzial einer solchen Reaktionsbereitschaft habe ich nicht finden können und leider auch keine wirklichen "Erste Hilfe Maßnahmen". Alos z.B. verglichen mit "allergische Reaktion auf Pollen" also nimmt man ein Antihisamin. Aber nirgends finde ich etwas über die Frage, was ist zu tun, wenn man mit Parfüm in Kontakt gekommen ist. Was sind da typische Symptome und was tue ich in einem solchen Falle. Und letztlich machte es mir auch Angst, mich den doch sehr krassen Schilderungen einzelner MCS-Betroffener zu stellen; ich denke auch eigentlich nicht und hoffe inständigst, dass ich eine sehr ausgeprägte Form dieser Erkrankung habe. Das soll bitte nicht als Kritik aufgefasst werden. Ich glaube einfach, dass tatsächlich von MCS Betroffene ein sehr krasses Leben führen müssen und da ganz andere Bedürfnisse auch haben. Also bitte, liebe MCS-Patienten und Patientinnen: ich bin sehr erschüttert darüber, wie alleine gelassen ihr mit eurer Erkrankung seid und wünsche allen von Herzen, dass sich da bald wirklich etwas tut im Bewusstsein Aller und ganz besonders bei solchen, die sich noch immer fröhlich mit Parfüm besprühen.
Grundsätzlich denke ich zu einem Austausch innerhalb eines Forums:
es kann enorm hilfreich sein, undist es allermeist auch. Aber man muss trotzdem seinen individuellen Weg finden und "einen klaren Kopf" behalten. Zu einzelnen Themen ist sicher auch empfehlenswert sich "wissenschaftliche Seiten" anzuschauen und offen auch zu sein für so viele wie möglich Erkenntnisse und Erfahrungen. Nur dann ist man in der Lage für sich das Richitge zu suchen und auch zu finden.
Ich kann nun ganz gut mit meiner Hypersensibilität leben und versuche streng, mich nicht chemikalischen Reizen auszusetzen. Das ist fast oder es ist unmöglich geworden in unserer modernen Welt. Dafür braucht es generell ein besseres Bewusstsein und mehr Forschung auf diesem Gebiet.
Ich danke dem Forum und allen, die hier so engagiert sind und sich nicht nur immer mit den eigenen Sorgen beschäftigen. Ich werde auch sicher immer mal wieder hier her zurückkehren um zumindest mitzulesen.
Allen einen regen und guten Austausch weiterhin und Alles Gute für jeden von Euch
liebe Grüße
mona simon
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